Pickup Schalter, wie oft benutzt ihr ihn?

  • Ersteller Gast286649
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Kommt auf die Gitarre und das Songmaterial an. An der LP wird weniger oft geschaltet, Rhythm läuft meist am Steg, Solo je nachdem Steg oder Hals.
Bei der <==Supercharger spiel ich auch viel in der Mittelposition und teilweise sogar mit der Spulenanzapfung (Tonepoti ziehen), an der Strat vorwiegend Hals/Steg und clean dann Zwischenposition.
Schnelles umschalten ist bei mir entweder Hals oder Steg, die Zwischenstellungen treff ich nur selten wenns schnell gehen soll (und da erkennt man die Genialität mit der Leo den Switch an der Strat positioniert hat), bei der Supercharger liegt er auch etwas günstiger aber bei der Les Paul brauch ich einen Beat bis es klackt. Ansonsten nehm ich viel das Volume, Tone eher selten (außer es beißt zu sehr), so eine Schrauberei wie Prince hier hat betreib ich nicht (obwohl wir PR covern):
 
1. Frage: Nicht so oft. Immer dann wenns ins oder aus dem Solo geht, teilweise auch einmal im Solo und wenn zwischen Clean und Verzerrt geschaltet wird.

2. Frage: Damits ,,voller" klingt und man mehr Abwechslung im Sound hat.
 
Bei einer Stratocaster gehört das Spiel mit den verschiedenen Stellungen eigentlich zum Standard-Handwerkszeug. Die Strat klingt in allen fünf (früher: drei) Stellungen vollkommen anders, und jede Stellung ist ein eigener Sound mit hohem Wiedererkennungswert. Interessant ist aber, dass nicht alle berühmten Strat-Spieler alle Stellungen benutzen. Ritchie Blackmore benutzte etwa in der klassischen Deep Purple-Zeit entweder alleine den Steg- oder alleine den Neck-Pickup und hatte den mittleren als toten Dummy-Coil. Er hatte einen Drei-Wege-Schalter, und das Wiring war praktisch so, wie bei einer Telecaster. Mark Knopfler und Robert Cray benutzen wiederum meistens die Stellung mit hinterem und mittlerem Pickups gleichzeitig für ihre typischen glasklare Signature-Sounds und die anderen Stellingen eher selten. Das andere Extrem war SRV, der einen Fünf-Wege-Schalter hatte und auch alle Stellungen praktisch gleichberechtigt nutzte.

Wenn Du den Sound eines Songs kopieren möchtest, dann achte auf Deine Ohren, im Großteil der Fälle hörst Du mit etwas Übung schnell, welche Stellung gerade verwendet wird.

Hier mal ein paar Beispiele für sehr typische Verwendungen der einzelnen Stellungen bei einer Strat:

Neck: der fetteste und weichste Sound, sehr häufig bei Slow Blues. Klingt sowohl clean als auch mit etwas (!) Overdrive gut und lässt große Bendings und Vibrato noch größer klingen. Beispiel: Studio-Version von Texas Flood, Red House. Jimi verwendete die Stellung auch gerne für cleanes Rhythmus-Spiel (Albumversion von The Wind Cries Mary)

Neck und Middle: die etwas zurückhaltendere Schwester der berühmten Zwischenstellung Bridge-Middle. Wird häufig bei Hendrix-artigem Akkordspiel verwendet. Meine Erfahrung zeigt mir, dass sie die Bitch unter den fünf Stellungen ist: Du musst schon gutes Equipment benutzen und ein wenig experimentieren, bis Du hier einen guten Sound findest. SRV benutzte diese Stellung bei Lenny völlig clean und bei Little Wing ganz leicht angezerrt.

Middle: interessanterweise die am seltensten verwendete Stellung, obwohl sie sehr ausgewogen klingt. SRV spielte sie oft bei Scuttle Buttin'

Bridge und Middle: der klassische gläserne Sound der Stratocaster. Auch ein wenig eine Bitch. Sie klingt am besten mit einem großen, cleanen Fender-Amp. Sie offenbart alle Feinheiten (und auch alle Schwächen) Deines Spiels. Verwenden kannst Du sie z.B. für den typischen Knopfler-Sound. Robert Cray und John Mayer spielen sie auch gerne. Hier kannst Du auch mit einem Compressor experimentieren und bekommst so schnell einen guten Sound für Funk/RnB.

Bridge: die klassische Stellung für verzerrte Sounds: Blackmore hat viele seiner berühmten Riffs mit dieser Stellung eingespielt. Sehr gut eignet sie sich auch für die Jimi-Verwendung von Fuzz-Pedalen. Also: Verzerrung und Volume am Pedal (fast) vol aufdrehen und dann den Rest über den Volume-Regler der Gitarre machen. Hat Jimi oft live gemacht und hat so seinen typischen (fast) cleanen Sound mit den schneidenden, gläsernen Höhen bekommen. Clean wurde die Stellung von frühen Rock n Roll-Gitarristen wie Buddy Holly verwendet, später auch von Hank Marvin. Da der Sound wirklich beißend werden kann, solltest Du mit Reverb am Amp nicht sparen. Der macht ihn etwas weicher. Hör dir mal die Alben von den Shadows an, dass weisst Du, was ich meine.

Im Vergleich zu der Strat hat die Tele (und das ist jetzt nicht wertend gemeint) deutlich weniger Signature-Sounds. Die großen Tele-Gitarristen wie James Burton oder Roy Buchanan spielen/spielten überwiegend Bridge. Der Tele-Sound ist nun einmal als höhenbetonter, twangiger Country-Sound berühmt geworden. Compressor, Reverb, Slapback Delay passen hier wie der Maßanzug...auch viele RnB/Funk/Black Music-Gitarristen greifen gerne zur Tele.

Wenn Du die Tele über den hinteren Pickup mit einem Tubescreamer spielst, hast Du den (von mir persönlich überhaupt nicht gemochten) Stones-Rhythmus-Sound, und ich denke, dass auch Joe Strummer überwiegend Bridge gespielt hat.

Der Neck-Pickup der Tele ist nicht ganz so markant, klingt aber sehr schön und ist eigentlich ähnlich, wie der Neck-Pickup der Strat: nicht ganz so fett, aber auch sehr gut für Blues geeignet.

Natürlich sind das alles nur Verallgemeinerungen, viele Gitarristen weichen drastisch von diesen Vorschlägen ab, aber für die ersten Schritte können sie vielleicht trotzdem helfen.
 
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Wenn Du den Sound eines Songs kopieren möchtest, dann achte auf Deine Ohren, im Großteil der Fälle hörst Du mit etwas Übung schnell, welche Stellung gerade verwendet wird.
Finde ich jetzt irgendwie putzig. An anderer Stelle hier im MB streitet man darüber ob man einen Untschied zwischen ner 200€ und ner 2,5k€ Gitarre hört, oder ob bei Studioaufnahmen wirklich LP von ner Strat unterschieden werden kann.
Und jetzt hört man den Unterschied der einzelnen PU's.
Ok wenn man selber spielt höre ich das auch,wobei ich dann ja auch weiß was ich gerade eingestellt habe und das habe ich weil es mir gefällt(in meinem Fall meist Pos. 4 mit aktiven Coil Tab -> hat meine Ibanez). Aber bei einer Aufnahme,mit Band und Nachbearbeitung....weiß nicht.
Da muss man schon sehr genau wissen worauf man achten muss und selbst dann ist ja zwischen Gitarre und Ohr noch ein langer weg über Effektpedale, Amp,Lautsprecher .
 
Weiss nicht genau was du mit " jetzt hört man (schon) den Unterschied der einzelnen Pu´s" meinst.
Also klingt im weitesten Sinne eher verneinend..?

ich finde, bei ner Strat, hört man den Charakter recht deutlcih, also Hals mitte oder Steg..( wird bei Lp und Konsorten auch so sein)
Ich bevorzuge für ziemlich einiges den Halspickup, spiele dafür gerne aber mit Volume und Höhen an Bord und entsprechend dynamischem Pedal für Overdrive..

Beim recording (oder ev. auch mal Loopen) mit sieht das natürlich anders aus, z.B. wenn man mit mehreren Riffs arbeitet. Da kommen die anderen Pos. eher zum Zuge..

edit..wobie ich schon (zu) lange nix mehr richtig aufgenommen hab..fehlt irgendwie an was gerade
 
Also klingt im weitesten Sinne eher verneinend..?
Jain, wie ich sagte an anderer Stelle wird darüber gestritten ob (für mich )deutlichere Unterschiede hörbar sind.
Und wenn man selber spielt ist das auch immer etwas ganz anderes. Aber bei Aufnahmen aus'm Studio kann ich mir irgendwie schlecht vorstellen das man da alles so deutlich heraushören kann.
Und wirklich wissen wird man es ja auch nie. Wenn man der Ansicht ist das innerhalb von einem Song 38x umgeschalten wurde und man vom Ergebnis überzeugt ist,ist ja alles gut.
Aber es gibt es so viele Glieder in der Kette die da Einfluss drauf haben.
 
Also andere streiten sich, ob du gute Ohren hast? Das ist aber nicht gut....:cool:

Meine Warnehmung (auch beim Video gucken und erst später die Schalterstellung sehen)
Hals und Steg unterscheiden sich schon deutlich und markant. Bei den Zwischenpositionen siehts nat. schon anders aus..
 
Hals und Steg unterscheiden sich schon deutlich und markant. Bei den Zwischenpositionen siehts nat. schon anders aus..
Und da geht es ja schon wieder weiter...zwischenposition. Wird ja wohl auch ganz gern genutzt. Dann ist ja auch die Frage welche PU's sind verbaut wie ist der Tonepoti/Volumenpoti usw.
Das alles heraushören? Klingt anders sagt mir erstmal, ok da wurde irgendwas geschalten aber dann muss man ja auch noch heraushören was gemacht wurde.
Stegabnehmer und Volumen und Tone etwas zu, klingt ja unter Umständen auch gleich wieder anders.

Ich bezweifel nicht das man einen Unterschied hört (gerade live oder wenn man selber spielt). Ich habe aber Zweifel das man es aus einer Aufnahme (Studio) heraushört welche Einstellung gerade genommen wird.
 
Männer, ich wollte jetzt weder allgemeingültige Wahrheiten in Die Welt posaunen noch einen Krieg hier anzetteln. Ich meinte nur, dass es für alle fünf Stellungen typische Verwendungen gibt. Klar, Ausnahmen bestätigen die Regel, aber sie bleiben Ausnahmen. Einen Slow Blues werden nur wenige mit Bridge spielen, die Zwischenstellungen werden oft clean gespielt, bei funky Rhythmen hörst Du selten Neck.

Und ich bleibe dabei: oft kannst Du es hören. Es ist ziemlich offensichtlich, das Rory Gallagher oft Bridge gespielt hat. Ebenso ist es auch hörbar, dass das Riff von Highway Star mit Bridge gespielt wurde. Oder dass Clapton bei langsamen, leisen Passagen gerne die hintere Zwischenposition verwendet.
 
Das einzige was ich zur Strat und Pickup-Positionen beitragen will: Die Mitte allein ist höchst nützlich und gnadenlos unterschätzt/unterrepräsentiert. Ich glaub dafür kann sie eigentlich nix, ich schätze es ist mehr, dass sie eben in der Mitte liegt, und ich glaube ernsthaft es hat etwas mit der Schalterhaptik zu tun.

grüße B.B.
 
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Ich kann hier nix von "Krieg anzetteln" nur mal ansatzweise erkennen, More Chicken.

Eher Austausch von Hörgewohnheiten oder unterschiedlicher Wahrnehmung auf gutem Niveau, weil kurz und knapp.
Nach meiner Meinung fehlinterpretiert, da Konflikte zu sehen.

Ja, ich glaube deine Ausführung wurde durchaus verstanden.

Ähm, weil vergessen..ich nutze den Pickupschalter selten, weil ich gerne Neck spiele..
 
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Ich spiele eigentlich immer vorwiegend den Neck-PU (Strat, Tele, LP) bei Solos schalte ich oft im Solo auf Bridge um.
Den Strat Mittel-PU alleine habe ich in 45 Jahren noch nie auf der Bühne oder im Studio benutzt, nur in Kombination. Ich finde der reine Mittelsound ist weder Fich noch Fleich :D
 
In der Häufigkeit bei ner Strat

1) Neck
2) Bridge
3) Middle
4) Neck + Middle
5) Bridge + Middle

Geschaltet wird dauernd
 
In der Häufigkeit bei ner Strat
1) Neck
2) Bridge
3) Middle
4) Neck + Middle
5) Bridge + Middle
Geschaltet wird dauernd
ist bei mir ähnlich, wobei:
Die Mitte allein ist höchst nützlich und gnadenlos unterschätzt/unterrepräsentiert.
ich hab das Eric Johnson wiring an der Strat, also Tonregelung für Neck und Bridge, und Mitte total offen.
Riesenunterschied.
viel geiler.
 
ist bei mir ähnlich, wobei:
ich hab das Eric Johnson wiring an der Strat, also Tonregelung für Neck und Bridge, und Mitte total offen.
Riesenunterschied.
viel geiler.

wo ist da der Unterschied? In den Mittenpositionen wirkt sich das doch nicht aus, es sei denn man hat auf Steg-Mitte versehentlich grade beide Tonregler im Einsatz...
Also bei mir ist es auch so, aber das mittlere Poti wirkt auf Hals und Mitte, das untere nur auf den Steg.

Ich nutze an der Strat die Tonpotis so gut wie nie, wenn überhaupt den für den Steg.



grüße
B.B.
 
wo ist da der Unterschied?

Ein Poti verändert den Klang eines PUs auch wenn es auf 10 steht. Ein Bridge PU mit
Tone Poti hat etwas weniger Höhen und Middle ohne Tonepoti etwas mehr als sonst.
 
Pickup-Wahl, Einstellung des Tone Potis und Effektgeräte sind für mich das Salz in der Suppe. Sehe es als Möglichkeit der Kolorierung deines Sounds. Sicherlich kann man einen ganzen Gig mit schönen Grundsound spielen, aber hier und da ist eine andere Klangfarbe von Vorteil.

Sinfonien haben ja auch verschiedene Klangfarben :)
 
Ein Poti verändert den Klang eines PUs auch wenn es auf 10 steht. Ein Bridge PU mit
Tone Poti hat etwas weniger Höhen und Middle ohne Tonepoti etwas mehr als sonst.

ahja richtig, da war was.

Muss ich mal den Lötkolben schwingen und ausprobieren. Dann würde ich aber wohl auch gleich den Hals-Tone abklemmen. An der Strat nutze ich den wirklich nie.

grüße B.B.
 
Würd ich nicht machen, das abklemmen. Du beraubst Dich ner Option. Kann durchaus hilfreich sein..Pedale.. mal bissl Höhe rausnehmen zu können.
 

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