Portabler Synthi für die Bühne

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Pianist85
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Hallo zusammen
Ich suche einen leichten Synthi für die Bühne. Am Besten 49 Tasten. Ich bin blind und suche nach einem Gerät, was man einfach und problemlos transportieren kann. Ich spiele hauptsächlich gerne Rock und blues. Blind erwähne ich deshalb, weil kein Touch-screen oder sehr komplexe Menüs vorhanden sein dürfen. Zuerst dachte ich an den Korg wavestate, aber ich glaube an Orgel-sounds und Piano hat der ziemlich wenig, was für meinen Zweck zu gebrauchen wäre. Mir gefällt der Yamaha mx49. Ist dieses Gerät gut? Habt ihr sonst noch Empfehlungen oder Anregungen? Ich besitze bereits einen Yamaha Tyros 4, aber one Auto ist der einfach zu umständlich zum transportieren. Entschuldigt bitte, falls ich das Thema völlig verkehrt plaziert habe.
 
Eigenschaft
 
Hallo Pianist85,

zunächst einmal grundlegende Überlegungen:

Mir kommt sofort der Name KURZWEIL in den Sinn, weil Ray Kurzweil (also die Person, nicht die heutige Firma) auch ein Pionier der optischen Texterkennung und Sprachsynthese war.
Über diese Eigenschaft kam er mit Stevie Wonder in Kontakt und so entstand das erste Kurzweil-Instrument.

Auch noch heute ist alles, was man als Blinder auf der Bühne braucht, gut zu ertasten:
Zur Sound-Manipulation während des Spiels liegen Schieberegler und zugehörige Knöpfe gut auffindbar direkt nebeneinander.
Zum Soundwechsel hilft das Dateneingaberad nicht (denn dazu muss man sehen können, was auf dem Display steht), aber dafür gibt es alternativ die Möglichkeit, Zahlen direkt über einen ebenfalls gut auffindbaren Zehnerblock einzugeben. Da ist sogar die 5 in der MItte zur blinden Orientierung fühlbar markiert.
Auch die Increment-Tasten (plus/minus bzw. hoch/runter) sind gut fühlbar.
Ansonsten ist die Oberfläche ziemlich aufgeräumt und einfach gehalten, was die Orientierung ebenfalls erleichtert.

Aber dies nur als prinzipielle Eigenschaften, die ich in Deinem Fall bei einem Instrument für sinnvoll erachte.

Als Gegenbeispiel für ein Instrument, das ohne Menü-Turnerei benutzbar ist, aber trotzdem meiner Meinung nach nicht sehr für Blinde geeignet, wäre beispielsweise der Nord Electro.
Dort gibt es zwar für fast alles Knöpfe und Schalter, aber die sind sehr verstreut und man kann sie kaum finden.
Schwierig ist auch der Umgang mit den Druckschaltern, bei denen man nur über Leucht-Anzeige (LEDs) erkennen kann, ob eine Funktion aktiv ist oder nicht.


Nächstes Thema:
Du schreibst "Synthesizer" und willst hauptsächlich Rock/Blues spielen.
Da müsstest Du vielleicht noch näher erläutern, welche Sounds Du so brauchst, denn unter Synthesizer versteht man heute wohl wieder primär die analogen bzw. virtuell-analogen Instrumente.
Wenn Du aber auch Piano-, Rhodes- und Orgelsounds benötigst (wovon ich ausgehe), wäre eher ein ROMpler oder eine Workstation gesucht.
Ich weiß, dass alle Begriffe fließend ineinander übergehen, deshalb nur die Nachfrage zur Sicherheit.

Dann kann man bestimmt ein paar geeignete und leichte/kompakte Instrumente nennen.

Viele Grüße
Torsten

PS: Herzlich Willkommen im Board!

PPS: Ach, Du erwähnst den Korg Wavestate. Das wäre so ein Synthesizer, der meiner Meinung nach allein wegen der Sounds (eben Orgel, Piano...) weniger geeignet wäre.
Auch die Sound-Auswahl über 16 ununterscheidbar in einer Reihe liegenden Knöpfe halte ich für ungünstig. Dann lieber einen Zehnerblock.
Ich ärgere mich regelmäßig darüber, dass die F-Tasten auf Laptops aus Platzgründen dicht nebeneinanderliegen, so dass ich mit blind öfter danebentippe. Bei "großen" Computer-Tastaturen sind sie in Vierer-Gruppen angeordnet, was enorm hilft.
Anmerkung: ich bin zwar nicht blind, schreibe aber blind.
 
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Herzlich Willkommen im Board!

Den Tipp von @Be-3 hinsichtlich Workstation finde ich unter der genannten Prämisse "Orgel-sounds und Piano" sehr treffend. Ob es Kurzweil mit Tastatur aber auch "in leicht" gibt, ist mir bisher nicht untergekommen (bin bei dieser Marke aber auch kein Profi).

Von den leistungsfähigen Workstations namhafter Hersteller gibt es in der Regel auch "kleine" Versionen mit 61 Tasten, die auch nicht gewichtet sind. Das sind die leichtesten und kleinsten Bauarten. Auf der Bühne mit weniger als 61 Tasten anzutreten wäre jetzt nicht das Meine. Das Gewicht solcher Ausführungen liegt so im Bereich von 15 kg und sie sind in geeigneten Taschen (auch auf dem Rücken) gut transportabel.

Neue bzw. aktuelle maßgebliche Modelle haben für die blinde Bedienung - wie es angesprochen wurde und für mich nachvollziehbar ist - leider alle mehr oder weniger große Touch-Screens, sind also eher ungeeignet. Meine Idee wäre da ein gebrauchtes Instrument, wie z.B. ein YAMAHA MOTIF ES6 (knapp 16 kg) oder XS6 (gut 15 kg). Hier gibt es einen Test "von damals" mit vielen Infos

https://www.amazona.de/test-yamaha-motif-es6-es7-es8/

und

https://www.amazona.de/test-yamaha-motif-xs6-xs7-xs8-music-workstation/

Ich hoffe, Du kannst mit den Links hier etwas anfangen. Gib ansonsten bitte nochmal Bescheid (hier im Thread oder per persönlicher Nachricht) und wir finden einen Weg.

Ich habe noch immer ein YAMAHA MOTIF ES7 und bin mit den Basis Sounds und der Tastatur zufrieden. Für Orgelsounds habe ich aber einen Hammond-Expander und für Piano habe ich ein GEM Promega III und ein Korg 01/WproX. Was meiner Meinung nach der wesentliche Vorteil des XS Modells ist, sind die 8 Schieberegler, die für Orgel-Sounds als Drawbars verwendet werden können.

Ein echtes Leichtgewicht mit nur ca. 5 kg ist der Roland JUNO-D, den ich trotz insgesamt ca. 40 Synthesizern auch habe, allerdings ganz ehrlich nur noch wegen dem D-Beam, eine berührungslose Modulationsmöglichkeit mit einem Abstandssensor an der Gehäuseoberfläche. Zum Roland JUNO-D gab es jedenfalls damals eine Rucksacktasche dazu. Das neuere Modell Roland JUNO-Di sollte hinsichtlich Transport genau so leicht zu handeln sein. Allerdings gibt es beide Modelle auch nur noch gebraucht. Bei dem echtniedrigen Gewicht wäre aber vielleicht noch ein Expander drin, mit dem eine weitere riesige Zahl an Sounds oder eben gerade Hammond und Piano-Sounds zur Verfügung stehen würden.

Hier im Board könnte vielleicht der Thread (ist aber auch schon dreieinhalb Jahre alt)

https://www.musiker-board.de/threads/expander-modul-fuer-rhodes-und-hammond-sounds.686024/

noch interessante Infos bieten.

Was von dem Hersteller nord interessant sein könnte, weiß ich nicht, da ich mich mit dessen Produkte nicht auskenne, aber ich lese immer wieder, dass es da Modelle gibt, die gerade für Hammond-Sounds gelobt werden (auch Profis bis berühmte Künstler haben Instrumente von nord im Bühnensetup). @Be-3 hat ja ein Bisschen dazu geschrieben. Auch gibt es davon Versionen mit geringem Tastaturumfang und sie sehen für mich alle gut transportabel aus. Die aktuellen Versionen sollten auch in Musikgeschäften ausprobiert werden können.

Vielleicht hast Du die Möglichkeit ein Musikgeschäft mit guten Sortiment an Workstations zu besuchen und machst vorher einen Termin aus, damit man dort gut Zeit für Beratung und Demonstrationen sowie zum Ausprobieren hat.

Ansonsten macht die Frage von @Be-3 viel Sinn, d.h. welche Sounds Du so brauchst. Oder anders gefragt, welche Songs Du alleine oder in einer Band spielst oder spielen willst?

Ich freu mich auf Deine Rückmeldung (und natürlich auf hilfreiche Beteiligung im Übrigen hier von den erfahrenen Board-Mitgliedern).
 
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Ob es Kurzweil mit Tastatur aber auch "in leicht" gibt, ist mir bisher nicht untergekommen (bin bei dieser Marke aber auch kein Profi).

Das ist der springende Punkt - von Kurzweil gibt es aktuell keine halbwegs leichten und kompakten Instrumente.
Am ehesten käme da gebraucht nur ein K200 oder K2661 infrage.

Ansonsten sind von Korg der kleine Kross oder der i3 sehr leicht (unter 5 kg).
Der Krome EX 61 mit immerhin nur 7 kg hat auch einen Zehnerblock, eine aufgeräumte Oberfläche und vier Drehregler mit leichter Eierform, so dass die Stellung ertastet werden kann, wenn auch nicht so gut wie bei Fadern.
Aber auch der Zehnerblock hat keine tastbare Fünfer-Markierung, wie wie bei Kurzweil, Computern und Telefonen aus gutem Grund gang und gäbe ist.

Generell geht der Trend eben zu Riesen-Displays, immer öfter sogar Touch-Screens und generell wird alles immer "optischer", weshalb es immer schwerer wird, bei aktuellen Instrumenten so etwas wie Barrierefreiheit finden.
Auch Endlos-Encoder, deren Einstellung über einen LED-Lichterkranz angezeigt wird, sind zwar toll, wenn man Presets umschaltet und gleich alle Einstellungen sehen kann, aber für Blinde wird das immer schlimmer.

Viele Grüße
Torsten
 
Kurzweil PC 4 (88 Tasten) bzw. PC 4-7 (76 Tasten) sind im Vergleich zu den damaligen Boliden des PC3 sehr leicht:

der PC 4 wiegt 13 kg, der PC 4-7 sogar nur 8,8 kg.
 
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roland SH201 - 4,5kg
 
der PC 4 wiegt 13 kg, der PC 4-7 sogar nur 8,8 kg.
Hätte ich jetzt nicht gedacht, dass die so "leicht" sind. Da hat sich wohl in den letzten paar Jahren viel getan. Toll, dass Du @unifaun nachgeschaut hast :prost:

Mit nur 49 Tasten halte ich den Roland SH201 für's Klavierspielen nicht geeignet - eine Oktave mehr sollte schon sein.
 
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der TE wollte 49 tasten haben....da finde ich den SH201 passend. leicht, easy zu bedienen, ordentlicher klang.
und recht günstig zu haben.
 
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der TE wollte 49 tasten haben
Da hast Du natürlich völlig Recht :prost:. Insofern ist Dein Tipp absolut passend!

Ich bleibe aber dabei, dass Klavierspielen mit weniger als 61 Tasten oft an den Song-Erfordernissen scheitern wird.
 
absolute zustimmung, zum klavierspielen benötigt man eigentlich 88 tasten.
aber für ein paar pads in die menge zu schallen, da reicht ein kleines manual.
der SH201 steht in meinem proberaum, ebenso wie der DeepMind12. das reicht locker für extrovertiere synth orgien.

mein jupiter X wäre mir für die bühne zu groß und schwer.

allerdings erwähnt der TE auch das er blind wäre und auf orgelsounds wert legt.
der SH201 hat kein display, kann auch einfache orgeln mit etwas aufwand in der programierung herstellen, aber eigentlich ist es eher ein synthesizer für abgedrehtere sachen. für orgel und piano sounds wäre wohl ein klassisches keyboard, wie oben von den anderen erwähnt, besser.
 
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Hallo zusammen, vielen Dank für eure Antworten. Grundsätzlich, ich besitze einen Yamaha Tyros 4 und einen Korg pa 60.
Wenn ich bei den 13 KG sowieso bleiben muss, müsste ich mir eher überlegen, ob es einen Rucksack-Bag gibt, damit ich die Hände frei habe, falls ich mal mit dem Zug unterwegs bin. Korg i3 habe ich ebenfalls gesehen und in Betracht gezogen.
Aber nehmen wir jetzt an, ich möchte wirklich auf der 49 Tastengrösse bleiben, gibt es da ausser den Yamaha mx keine alternativen? Wäre der mx eine Option? Zu den Sounds, ich brauche Pianos, e-Pianos, Orgeln, also Hamond.
Betreffend der Tastengrösse, wenn ich mehr Tasten benötige, würde ich sicher eines meiner aktuellen Instrumente verwenden. Ich denke, dass für ein paar Solos oder einfachere Sachen 49 Tasten durchaus ausreichen können.
Versteht mich nicht fallsch, ich bin sehr froh um eure Tipps, aber bei 61 Tasten und einem Gewicht von über 7 kg muss ich mir eher überlegen, wie ich meinen Tyros optimaler transportieren kann.
Ich danke euch aber jetzt schonmal herzlich für die Diskussion und die guten Inputs.
 
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Wobei das MX49 nicht viel kleiner ist als z.B. ein Yamaha YC61, was sehr kompakt ist. Von den Maßen auf dem Rücken sicherlich gut transportierbar, aber klar, mit 7kg deutlich schwerer und preislich in einer anderen Klasse, aber wahrscheinlich gut geeignet für den Anwendungsfall.
 
49 Tastengrösse bleiben // Wäre der mx eine Option? // ich brauche Pianos, e-Pianos, Orgeln, also Hamond.
mit diesem Anforderungsprofil ist der MX49 allein auf weiter Flur :)
Es ist hoffentlich klar, dass man bei einem fast 10 Jahre alten "Budget"-Instrument keine "Profiklänge" erwarten kann, aber Du hast ja auch noch nicht Deine Anforderung an Klanggüte definiert :)
Klaviere: recht dünn u. künstlich. Für rockiges "Kurzgespieltes" (d.h. ohne lange Sustains) geht das - und auf 49 Tasten geht ja eh nicht allzuviel komplexes
E-Pianos: gut
Orgel: rund 40 "Hammond" Presets, mit schaltbarem Leslie - für die Preisklasse klingen die gar nicht schlecht, natürlich kein Vergleich zu einer Stageorgel
Bediehung: wahrscheinlich f. Dich optimal - zumindest optimaler als bei anderen Keys.
-
Brauchst Du ein paar Soundbeispiele?
 
Würde da eher bei den Stageorgeln schauen. 49 Tasten gibt es da nicht, aber die gute alte Plaste-VR-09 von Roland wiegt auch gerade mal 5,5 kg und ist damit immer noch höchst portabel.
Nicht nur aber auch wegen der Zugriegel finde ich die Bedienung deutlich haptischer und einfacher als bei der MX.
 
Würde da eher bei den Stageorgeln schauen. 49 Tasten gibt es da nicht, aber die gute alte Plaste-VR-09 von Roland wiegt auch gerade mal 5,5 kg und ist damit immer noch höchst portabel.
Nicht nur aber auch wegen der Zugriegel finde ich die Bedienung deutlich haptischer und einfacher als bei der MX.
das stimmt, ward auch drueber nachgedacht ;) Benutzung ohne Display koennte hinhauen für einfache Sachen, wenn man nicht irgend eine spezielle Konfiguration anwaehlen muss. Leicht ja, jedoch ziemlich lang (1 Meter) und damit halt schon deutlich länger als das MX.
 
Hallo zäme, ich bin dann doch beim mx49 gelandet. Hätte ja auch noch einen Tyros 4 und für Studio-aufnahmen nutze ich VST, die klanglich sowieso ziemlich viel überbieten, wenn es gute VST sind.
Mit dem Performance-editor kann man sich das Teil ziemlich gut zurecht programmieren.
Jetzt habe ich noch folgende Frage:
Welcher Fusschalter, könnt ihr empfehlen um die Super Articulations auszulösen? Im Moment habe ich mit dem Performance-Editor einfach ein weiteres Mal dieselbe Voice auf den selben Kanal-geroutet und die Keyrange so angepasst, dass einige Tasten die Articulations auslösen. Ziel wäre es mehr Tasten für das Spiel frei zu haben und mit zwei oder drei Schaltern auf den Füssen die Articulations-effekte auszulösen.
Danke schon mal für eure Tipps!
Ich bedanke mich für all eure Inputs.
 

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