Praktische Einführung in Leadsheets?

  • Ersteller Christian_Hofmann
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Wie, nicht neu? Harmonisch ist es das innovativste, wenn man nicht bei Neuer Musik schaut.

Musical / Disney Songs sehe ich sonst noch als Alternative zu radioalltäglichen Popsongs.

Beim Jazz gibt es von den Anfängen bis zum Bebop, Neo soul / new Jazz ein großes Spektrum, insofern ist das extrem viel "neu" zu lernen.

Wenn du das alles beherrscht, ist es natürlich nicht neu sondern kalter Kaffee.

Ich versteh aber den Punkt nicht, wo sollte man sonst schauen?

Ok, yesterday von den Beatles ist harmonisch auch interessant (steht aber auch im Real book, vermutlich deswegen).
 
Na aber Jazz gibt es ja schon seit rund 150 Jahren (in historischen Zeiten gesehen natürlich sehr aktuell). Ich dachte mir es gibt inzwischen schon freie Werke zu dem Thema.
 
Damit drehst Du die Diskussion aber weit weg von der ursprünglichen Frage, zur Erinnerung:
...noch niemals mit Leadsheets beschäftigt und würde dies gerne einmal nachholen. ...Gibt es irgendwo eine sinnvolle Einführung zu diesem Thema?
Mein Eindruck ist, dass deine Frage im Zitat aus verschiedenen Blickwinkeln so praktisch wie möglich beantwortet wurde.
Du könntest also zu einzelnen Antworten vertiefende Nachfragen stellen oder anhand mancher Hinweise loslegen und mit Sicherheit über Monate hinweg üben.
Wenn Du stattdessen jetzt nach amerikanischer Popularmusik der vorletzten Jahrhunderwende fragst, hat sich da für dich ein neues Ziel ergeben?

Mit dem recht gut dokumentierten "Vorläufer des Jazz" Ragtime wärest Du musikalisch m.E. ziemlich weit weg davon, wie man heute arrangiert.
Was den Jazz seit den 40er Jahren und die Rockmusik ab den 60er Jahren betrifft, so habe ich über Jahrzehnte etliche Regalmeter an Noten und Literatur gesammelt. Davon ist aber kein einziger Titel auf IMSLP zu finden, denn das wäre schlicht illegal.

Für weniger gut ausgebildete Musiker als Jonny May wäre es auch nicht so einfach, durch verschiedene Stile aus über hundert Jahren zu spielen.
Kurz, modernes Pop-Piano lernt sich leichter als eigenes musikalisches Gebiet anhand der aktuell verfügbaren Quellen, von denen einige hier genannt wurden.
Andererseits, mit genügend Hintergrundwissen bekäme man natürlich alles gebacken.
Hier noch ein unterhaltsamer Überblick dazu - Ragtime kommt auch vor. :D



Gruß Claus
 
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Aber die modernen Jazzvoicings sind was anderes als die vor 100 Jahren.

Dann gibt es skalar und modal als Kompositionsweise.

Wüsste wirklich nicht was es innovativ sonst zu lernen gäbe, außer dem Contemporary / New Age Kram, der aber nichts mit lead sheet zu tun hat.

Also wenn du sowas meinst hör dir gern bei Youtube Klavierstücke von Philipp Glass an, auch daran kann man viel lernen, aber nicht zum Thema lead sheet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich musste jetzt mal wieder erkennen wie kompliziert die Theorie ist und wie simpel die Praxis...

Ich habe jetzt einfach mal einige Stücke genommen und die Akkorde im Leadsheet stur in Grundstellung als Alberti Bass in Achtel dazu gespielt. Das hört sich schon einmal nicht falsch an und funktioniert. Dann fängt man von ganz alleine an einen zum Stück passenden Rhythmus in die Begleitung zu legen und die Figur zu variieren um mit Durchgangstönen z.B sich das Leben leichter zu machen, oder mal einen weiteren Ton zu halten.

Also am Ende des Tages wenn man es macht und nicht ganz neu im Bereich der Musik ist, dann ist es doch nicht so kompliziert. Wenn mich zukünftig jemand fragen sollte wie er anfangen soll, dann würde ich ihm auch diesen Ratschlag geben, sofern er bereits Ahnung von Akkorden und co hat.
 
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Ich musste jetzt mal wieder erkennen wie kompliziert die Theorie ist und wie simpel die Praxis...
so schaut's aus, man kann alles zerdenken...
da faellt mir ein, hab da ein Buch von der Dennerlein, da sind die Songs sowohl als LS als auch 'auskomponiert' drin. Vielleicht ne Moeglichkeit, wenn man von einer Welt in die andere transzendieren moechte :) Best of Dennerlein f. E-Orgel, zumindest 'damals' direkt auf ihrer Webseite bestellbar
 
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Das ist klanglich dann meist das cleverste aber auch technisch das komplizierteste. Frei spielen ist immer das leichteste, klanglich sind hoch ausgearbeitet Stücke natürlich etwas besonderes. Nur die meisten von uns spielen so etwas dann nicht vom Blatt. Da muss jeder selber entscheiden ob ihm das kleine Detail hier und dort die Mühe wert ist. Vor allem ganz böse beim Notenspiel ist eben dass man verloren hat wenn man sich verspielt und jemand im Raum sitzt der es kennt. Beim freien spiel kann man immer sagen dass es so sein sollte :)

Auf der anderen Seite wird es ganz ohne Literaturspiel nicht gehen. Immerhin ist das Werk eines anderen immer eine Inspiration für das eigene Spiel.
 
nene, Entschuldigung, das war missverstaendlich beschrieben:
in beiden Versionen ist die "Melodie' (der "Refrain") ausnotiert (Orgel Obermanual) und in einem Fall die Begleitung (links+Bass) klassisch als Akkorde 'genotet', im anderen nur als Akkordsymbole beigefuegt. In den Abschnitten fuer 'freie Improvisation' ist bei beiden keine Melodie notiert.
Notierte Melodie + Akkordsymbole ist z.B. auch die Darstellung der Real Books (da gibt's ja mehrere davon, uebrigens frei als pdf im Web, und Runterlad 'legal')
Aber selbst die 'ausnotierten Akkordfolgen' kann man nach Gusto variieren, von spontaner Verziehrung der Melodie ganz zu schwiegen, es ist schliesslich Jazz ;)

Bei der ganzen Gschichte (Umstellung von "Notation" auf "LS") gibt's nun, bei aller einfachen Einfachheit (einfach machen) ein paar menschlich-allzumenschliche Haken:
Die visuelle Erkennung. Mal am eigenen Beispiel (obwohl ich das ich hasse): Mit Noten-notierten Akkorde geht Spielen ohne Nachdenken. Weil ein halbes Leben so 'eingetrimmt'. Einfache Muse (Pop, Rock), wo eh nur einfachste Dur-Moll und mal ein Sept als Hoechstes der Gefuehle verwendet wird, geht auch via LS. Aber Symbole wie "Bb +11/13 7/9" oder "Db/\9#11" (Bsp. aus dem Dennerlein-Heft) kann ich visuell nicht spontan umsetzen. Hinzu kommt die Krux mit erlernter deutscher Notation und US Notation ;)
Selbstverstaendlich kann man sich da reinfuchsen (dafuer gibt's dann Jazzlehrbuecher), aber so ein Neuprogrammieren von 'Visuelle Erkennung -> Motorik' braucht Zeit, da muessen sich viele Neuronenbahnen bilden - und dieses 'Bauen' erfolgt bei verschiedenen Leuten in voelligen verschiedenen Geschwindigkeiten. Ein guter Jazzer oder Popkeyboarder hat dann eh so viel Harmonie-Gefuehl, dass er weiss, welcher Akkord sich aus dem Vorgaenger Akkord 'natuerlich' ergibt ;)
Dann das 'freie Gestalten': es gibt Spieler, die koennen einfach nicht 'frei Gestalten' : da muss alles 100% exakt notiert sein, sonst sind sie 'verloren'. Das heisst auch, dass ein Song jedesmal genau exakt gleich gespielt wird. Das rauszukriegen ist schwierig bis z.T. unmoeglich.
Und Und Und....

Das Ganze gilt fuer Rock-Pop-Mucke wie fuer Jazz.

So, das war jetzt hoffentlich nicht zu viel Stuss, denn eigentlich hab ich von dem allem keine Ahnung
 
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... Symbole wie "Bb +11/13 7/9" oder "Db/\9#11" (Bsp. aus dem Dennerlein-Heft)
Kaum zu glauben, hast Du davon Screenshots? :eek2:

Barabara Dennerlein ist nicht nur eine tolle Musikerin - sie weiß bestimmt auch, wie man Akkorsymbole sinnvoll formuliert.
Es gibt besonders aus früheren Jahrzehnten noch mehr Schreibweisen als in der Tabelle (z.B. "West Coast"), aber aktuelle Veröffentlichungen werden darin ganz gut abgedeckt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Akkordsymbol#Übersicht

Gruß Claus
 
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Kaum zu glauben, hast Du davon Screenshots? :eek2:
ich kann ein Foto knipsen wenn Du magst, die Notation ist aber eigentlich standardisierte, ich sag mal 'hoehere' Jazz-Notation, auf dem Papier ist es natuerlich 'graphisch' mit hoch-tief gestellt usw. - Du kennst das ganz sicher.

Ey Mann, mit der ganzen Diskutiererei hier kommt jetzt so ein Kribbeln, sich das Zeug doch mal in die Birne zu brennen - *argl* die naechsten Abende - Akkordsymbole pauken statt Grillen - und ihr seid schuld :moose_head:
 
Nein.
Was Du da aufgeschrieben hast ist fern jeder Konvention zur Akkordsymbolschreibweise aus der weithin bekannten Fachliteratur (Aebersold, Graf/Nettles, Levine, Sikora).

Auf jeden der Fehler einzugehen wäre hier derzeit müßig. Ich empfehle, zunächt die Wiki-Tabelle nachzuvollziehen. Damit entgeht man schon einmal den peinlichsten Pannen, wie Tensions vor der Dominantseptime aufzuschreiben, also z.B. Bb7... und dann geht es weiter.
Das zweite Beispiel darf keinen Schrägstrich (Slash) ohne Basston enthalten, es müsste z.B. Db9 #11 geschrieben werden. Es wäre ebenfalls ein Dominantseptakkord, aber unbedingt ohne Backslash "\".

Gruß Claus
 
Nein.
Was Du da aufgeschrieben hast ist fern jeder Konvention zur Akkordsymbolschreibweise aus der weithin bekannten Fachliteratur (Aebersold, Graf/Nettles, Levine, Sikora).

Ich habe das genannte Dennerlein-Notenheft vor vielen Jahren auch gekauft, finde es leider gerade nicht, aber kann versichern: dort stehen allgemeinverständliche "ordentliche" Akkordsymbole.
Und da geht es teilweise mit alterierten Optionstönen richtig zur Sache. Konnte das immer auf Anhieb lesen, muss also OK gewesen sein.

Viele Grüße
Torsten
 
Ich kann mir den Unfug auch nicht vorstellen, deshalb die Frage nach den screenshots der Stellen.

Gruß Claus
 
Leute.
Hab doch grad drauf hingewieseen, dass es auf dem Papier 'graphisch' ist (/\ steht halt hier Ascci f. 'Delta' oder 'Dreieck' o. wie auch immer).
Wer Haarspalten will, bitte, macht unter Euch weiter.
Ach Claus, Du wirst es wohl eh loeschen, aber lesen wirst es: antwort bitte nicht mehr auf meine Posts. Bitte.
 
dass es auf dem Papier 'graphisch' ist (/\ steht halt hier Ascci f. 'Delta' oder 'Dreieck' o. wie auch immer).

Das hatte ich mir sowieso schon gedacht, wollt nur darauf hinweisen, dass die Dennerlein-Notation völlig OK ist.

In Zeiten von Unicode ist es einfach ungewöhnlich, dass man ohne Not solche Hilfskonstruktionen nutzt. Zumindest hätte man auf die alternative Schreibweise "maj" ausweichen können, dann wäre es klar gewesen und mit jeder Schreibmaschine schreibbar.

Im übrigen halte ich die Dennerlein-Noten für durchaus außergewöhnlich, denn sie beschränken sich im Gegensatz zu den üblichen "Heimorgelnoten" nicht auf 13-Tasten-Stummelpedal und auch die Akkorde können sehr anspruchsvoll werden. Das ist schon eine Erwähnung wert.

Viele Grüße
Torsten
 
Wer Haarspalten will, bitte, macht unter Euch weiter.
Haarspalterei setzt voraus, dass das Wesentliche bereits gesagt wurde, das ist hier aufgrund deiner eigenen Antworten leider nicht der Fall.

Hier geht es immer noch um die notwendige Korrektur grob falscher Information, die Du in die Diskussion eingeführt hast.
Deine - offenbar zu Unrecht - Barbara Denerlein unterschobene "kreative Lösung" demonstriert Unwissen selbst bei den Grundlagen der Akkordsymbol-Schreibweise.

Eine einfache und verbreitete Umschreibung des Vierklangs mit großer Septime wäre ma7 oder maj7. Auch fände man bei Bedarf das entsprechende Zeichen "Δ" auf wikipedia bei den Akkordsymbolen, auf unzähligen Mathe/Physikseiten im Netz natürlich auch.
https://de.wikipedia.org/wiki/Akkordsymbol

Deine pikierte Einlassung erklärt auch nicht den Fehler der falschen Reihenfolge von Akkordfamilie und Tensions bei der Kennzeichnung des "Lydian Dominant" Bb7 #11.
Wobei wegen der selbst auf Nachfrage nicht abgebildeten Quelle unklar bleibt, warum Barabara Dennerlein im ersten Beispiel +11 und im zweiten #11 geschrieben haben soll.

... antwort bitte nicht mehr auf meine Posts.
Schade, dass dir eine sachliche Klärung deiner eigenen Fehlzitate unwichtig und Einsicht in deine Fehler verwehrt ist.

Du kannst vor jeder Veröffentlichung selbst prüfen, ob Quellen korrekt zitiert werden und Informationen ggf. mit der erforderlichen Sorgfalt überprüfen oder als Frage formuliert an die Community richten.

Auf die regelkonformen on topic Antworten anderer User hast Du natürlich keinen Einfluss.

Gruß Claus
 
Ich glaub, Frrranky wollte nur ausdrücken, dass die Akkordsymbole abschreckend sind wenn man sie nicht kennt.

"Gefühlt" sahen sie so aus wie er sie dann aus dem Gedächtnis hier aufgeschrieben hat. Daher auch keine Screenshots.

Und das abschreckende geht für ihn weiter, wenn hier rhetorisch ein Tribunal aufgeführt wird.

Er ist so abgeschreckt wie umgekehrt ich wenn ich sehe, was in klassischer Notation so möglich ist und man da als Pianist können sollte.
 
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"Bb +11/13 7/9" oder "Db/\9#11"
Für mich waren die Akkordsymbole sofort intuitiv verständlich. Die 7/9 hätte mann natürlich vor die +11/13 schreiben können, und daß "/\" maj ist, fand ich auch sofort einleuchtend. Daß + und # gleichbedeutend in derselben Veröffentlichung erscheinen, sehe ich auch nicht zum ersten Mal. Ich denke, auch auf der Leserseite kann ein bisschen Kreativität im Umgang mit Akkordsymbolen nicht schaden. Und Unicodesymbole suchen, wenn man am Handy tippt, ist auch nicht immer einfach.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Ja, aber jemandem, der lernt und von so etwas abgeschreckt ist, hilft es doch nicht weiter, wenn andere hier versichern, dass sie es einleuchtend finden.

Das kann ein langer Weg sein, bei den Akkordsymbolen sicher zu werden.
 
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