Ich wollte - ohne jetzt viel gelesen zu haben - kurz meinen Senf dazu abgeben. Beim Letzten Gig (leider schon über n Jahr her) hatte ich - im Anschluss, als ich den Live Mitschnitt gehört habe - einen kleinen AHA Effekt: Meine Becken hab ich bislang immer recht fest angespielt (nicht so fest, dass sie bersten - ich spiele auch dünne Becken). Der Toner hat mir dann beim Soundcheck gesagt, dass die Becken zu laut sind. Also habe ich - entgegen meiner Neigung - wesentlich sachter gespielt. Warum entgegen meiner Meinung? Wenn ich die Becken leise anschlage, dann klingen die nicht so, wie ich mir das vorstelle. Warum tun die das nicht - hätte ich mir eigentlich auch so denken können: Die sind im Proberaum nicht abgenommen sondern roh.
Dann hab ich den Live-Mitschnitt gehört (Multitrack recording über ein ganz geniales Mischpult, das bei mir einen Habenwill effekt ausgelöst hat) und entsprechend guten Mikrofonen (Allein die Overheads, von Neumann, waren ein Vermögen wert) und das Ganze klang auf einmal wie das Schlagzeug, was ich mir schon immer ausgemalt habe. Nur die Snare hätte ich etwas bauchiger abgemischt und die Bassdrum war zu weit im Vordergrund. Wie man mir aber sagte, war ich auch der einzige, bei dem man dieses Trömmelchen im Magen gespürt hat (Die Band vor uns hatte nen eigenen Toner mit eigenem Mischpult [sehr Sinnig] und die nach uns wollte ihr Schlagzeug unbedingt haben - aber nicht stellen).
Jedenfalls ist diese Euphorie ein wenig auch der Tatsache geschuldet, dass die Becken klingen sollen, wie man will - aber nicht kapiert, dass die das nach vorne und nach oben hin auch tun, wenn man leiser spielt - am Set klingt das ganze eben einfach anders. Ich hör das auch sehr extrem bei Kameraaufnahmen älterer aufnahmen, als ich auf nem Set eines anderen Schlagzeugers mit Paiste 2002 Becken gespielt habe. Da hört man fast nur Becken... gruselig.
Aber so lernt man halt auch erst mit der Zeit und mit Erfahrung und deswegen ist das mit den Cympads der richtige Weg; alles in allem muss man aber auch schauen, dass man kontrolliert spielt. Bei Steve Moore (Drummer at the wrong Gig) klappt das ja auch - wobei das n extrembeispiel an Spagat zwischen Showeffekt und Kontrolle ist. Wäre das n echter Spagat könnte der mit seinen Füßen Tee trinken und gleichzeitig die Morgenzeitung lesen.