Also haben wir uns überlegt, den Kern des Soundproblems zu beseitigen und haben vor, die Zildjian L80 Becken zu kaufen, was wir uns auch leisten könnten, da wir ja zusätzlich die alten Becken verkaufen könnten.
Auch wenn es schon etwas her ist, mir ist vor allem das hier etwas paradox aufgefallen: die Zildjian L80 als Beckensatz in der absoluten Grundversion kosten schon fast 250€. Ihr werdet ja sicher noch ein paar mehr Becken dazukaufen und dann locker bei 350€ sein. Dafür kann man auch in halbwegs anständige Raumakustik investieren. Wenn man hier nicht das Beste vom Besten kaufen will, dann gibt es dafür schon was ordentliches.
Wie aber schon gesagt wurde: auch diese Investition wird die Grundproblematik "Lautstärke" nicht so weit ändern, wie es für euch notwendig ist. Es hallt etwas weniger, nimmt den Becken ein wenig den scharfen Klang, aber laut ist es trotzdem nach wie vor.
Definitiv kann man nur sagen, dass euer Drummer an seiner Lautstärke arbeiten muss. Das muss er so und so, denn wenn ihr mal in kleineren Locations spielt, kommt ihr sonst nicht umhin, eine Plexiglaswand um das Schlagzeug aufzustellen. Ansonsten bekommen die Zuschauer einen Tinnitus und ihr habt nur einen Soundbrei auf der Bühne (und im Publikum sowieso). Das ist dann irgendwann sicherlich nicht mehr ordentlich abmischbar, wenn er in einer kleinen Location wie ein Irrer in sein Set drischt.
Vielleicht könnt ihr ihn ja unterschwellig immer mehr dazu treiben, leiser zu spielen, indem ihr die Amps und die PA im Proberaum wirklich leise dreht. Also so leise, dass auch er genervt ist, weil er vom Rest der Band gar nichts mehr mitbekommt. Meiner Erfahrung nach ist sowas auf Dauer wirklich nervig. Wenn ich als Drummer zu laut oder zu leise bin (egal welches Extrem), geht mir das selber irgendwann so auf die Nerven, dass ich dann dran schraube.
Ich hatte diese Erfahrung mal genau andersrum gemacht. Die Bandkollegen von der Saitenfraktion haben so laut aufgedreht, dass ich mich selbst nicht mehr gehört habe. Insbesondere die Bass ist neben dem zu lauten Bass komplett untergegangen. Ich habe mir dann ein Mikro für die Bass geholt, weil ich dachte, dass dies die Situation besser. Klar habe ich die Bass dann wieder definierter gehört. Als dann aber der Sänger und ich irgendwann nach jeder Probe so ein Summen in den Ohren hatten, dass wir fast taub waren, sind wir zu der Überzeugung gelangt, dass doch die Gitarren und der Bass (zumindest im Proberaum) leiser gedreht werden müssen. Das haben wir dann auch klipp und klar angesprochen und es wurde besser.
Natürlich ist das für einen Gitarristen leichter, einfach nicht so weit aufzudrehen. Ein Schlagzeug ist nunmal ein akustisches Instrument. Es kommt lautstärketechnisch das raus, was man an Energie rein investiert. Dennoch geht es halt nicht anders.
Ich würde mit allen anderen Bandmitgliedern ausmachen, dass ihr jetzt mal ein paar Proben die Amps weit runterdreht, bis es dem Drummer selbst auffällt, dass er von euch so gut wie nichts hört.
Wenn er alle Stücke in und auswendig kann, dann wird das vielleicht etwas länger dauern. Aber glaub mir, irgendwann merkt er das trotzdem.
Und wenn er die Gitarren oder den Gesang als Unterstützung braucht, dann ist die Sache eh leicht.
Ein klärendes Gespräch ist in so einem Fall meist auch eine sehr gute Lösung.
Ob euch die Investition in scheppernde Zildjian L80 glücklich macht, weiß ich nicht... ich denke eher nicht, da man auch im Proberaum einen halbwegs guten Sound haben will

Du musst ja auch ausprobieren können, wie es dann live oder im Studio klingen kann, was wie zusammenpasst usw. Das wird mit diesen Becken eher nichts.
Ein Set mit Mesh-Fellen wird euch aus diesem Grund auch nicht happy machen, weil ihr auch hier live oder im Studio wieder schauen müsst, wie ihr einen ordentlichen Sound hinbekommt. Mit Mesh-Fellen läuft dann alles über Trigger, Interface und eine VST (was sicherlich nicht billiger ist als die Investition in Schallblocker etc.!). Diesen Sound musst du dann live mit einem A-Set erstmal nachstellen. Das kostet Nerven und Zeit, die man nicht hat.
Ansonsten stimme ich dem Rest der Kollegen zu, die hier schon Lösung wie eine andere Aufstellung im Proberaum oder In Ear-Monitoring genannt haben (was aber auch wieder sehr teuer ist, weil die Investition in Mikros, Mischpult, ordentliche In Ears, Kabel etc. auch nicht einfach aus der Portokasse getätigt wird).
Wundert mich aber eh... 40m² ist ein echt großer Proberaum. Bei uns war es - wenn die Saitenfraktion nicht zu extrem aufgedreht hat - echt annehmbar und wir haben zeitweise zu fünft auf 18m² gespielt und sind insgesamt auch nicht gerade super leise gewesen.
Achso und: Rods bringen hier keine Abhilfe. Rods oder Besen setzt man absichtlich ein, um den Sound zu verändern, eher nicht, um leiser zu spielen (also nur leiser halt, falls es eben im Song gefordert ist). Lass euren Drummer mal mit Rods euer Set durchballern, so wie er es mit Sticks spielen würde, dann sind die dünnen Rods nach einer Probe schon duch...

Abgesehen davon macht es auch keinen Spaß, Rock oder andereenergiegeladene Musikrichtungen mit Rods zu spielen. Das ist vom Gefühl her einfach seltsam und passt nicht.