PRS S2-Serie - Zwischen allen Stühlen?

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Ja, der Titel klingt jetzt ein wenig negativ, aber tatsächlich ist das ein bisschen der Eindruck, den ich vom letzten Antesten mitgenommen habe.

Ich war dieser Tage beruflich unterwegs und hatte glücklicherweise ein bisschen Zeit übrig, um mich in einem größeren Laden umzusehen, in den ich eher selten komme. Nachdem ich mit meiner Paula und diversen Strat-Verwandten recht zufrieden bin, habe ich mich mal etwas näher mit PRS befassen wollen. Und da war nun eine wirklich schöne Auswahl, von der noch recht neuen SE Standard-Serie bis zu Prachtstücken der oberen Core-Kategorie wie (Paul's Guitar...).

Was ich schnell gemerkt habe (und was wohl die wenigsten wundern wird): die "richtigen PRS" sind schon was ganz besonderes. Ich denke, man muss kein Fan sein, um die Verarbeitung und Bespielbarkeit dieser Gitarren als herausragend zu beschreiben. Besonders angetan hatte es mir eine Custom 22 Stoptail, aber eine gewisse Ausstrahlung war allen gemeinsam, die ich neben der Perfektion im Detail vor allem dem V12-Finish zuschreiben würde. Glasklar, aber ohne Plastik-Gefühl.

Auch wenn der Vergleich natürlich etwas unfair war, bin ich dann mal zu den erschwinglicheren Serien gegangen. Wirklich erstaunlich fand ich die Bepielbarkeit SEs, selbst der noch günstigeren Standard-Serie. Die geschmackliche Bewertung der unterschiedlichen Halsprofile mal außen vor, gabs da eigentlich nix zu meckern.

Die S2 findet man bei uns in der Nähe nur selten, und ich hatte sie nur mal letztes Jahr auf der Messe kurz angespielt. Auf die war ich also besonders neugierig, und muss sagen, ich war doch ein bisschen enttäuscht. Bespielbarkeit und Verarbeitung waren zwar auch hier einwandfrei, aber vom Gesamteindruck her lagen doch Welten zwischen ihr und einer Core-PRS, nach "unten" hin sah ich das dagegen nicht. Das mag zum Teil an den Qualitäten der SE liegen (und die Standard aus Indonesien hat mir fast noch besser gefallen als die koreanische Custom), aber auch an der S2 selbst. Angeblich soll der Lack ganz ähnlich sein wie der frühere US-Standard-Lack, aber die - aufgepasst, ein Pipperismus - "Anmutung" war nicht großartig anders als die der Fernost-Gitarren. Auch die Hardware ist merklich anders, vor allem das Tremolo scheint eher koreanisch zu sein. Habs gerade nachgelesen, es ist das gleiche wie in der SE (da hätte man doch zur Differenzierung wenigstens einen Messing-Block und/oder Saitenreiter nehmen können). Ein No-Go sind für mich in dieser Preisklasse zu guter Letzt die asiatischen Pickups. Es müssen ja keine 57/08 sein, aber soo teuer ist die Herstellung von gewöhnlichen HB auch im eigenen Werk nicht. Von einer US-PRS erwarte ich auch PRS-PUs, die machen mMn doch einen wesentlichen Teil der Identität der Marke aus.

Mein Fazit war leider, dass die Features den beträchtlichen Aufpreis zu den SEs eigentlich nicht rechtfertigen. Vom vereinfachten Shaping über die Hälse mit angesetzter Kopfplatte bis zu den Anbauteilen - es bleiben nüchtern betrachtet nur die Fertigung in den USA und die massiven Decken, vielleicht noch eine bessere Holzqualität. Für das Geld mMn nicht genug, bei Fender (Am Std) oder sogar Gibson (SG, LP Classic, Firebird) bekomme ich dafür mMn mehr vom Markenkern.

Bin gespannt, wie Ihr das seht.

Gruß, bagotrix
 
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Also mit V12 hat das schon einmal nichts zu tun. ich würde jederzeit wieder eine PRS mit dem alten Polylack spielen.
Zumal PRS bis heute noch immer nicht alle Probleme beim V12 unter Kontrolle gebracht hat. Blasenbildung unter dem Klarlack, Lack löst sich und ähnliche Geschichten habe ich schon an meinen eigenen gesehen und an anderen.

Dann sind die PRS PUs aus Korea von PRS, ergo hast du deine PRS PUs in einer PRS.

Ich weiß am Ende nicht was du erwartest, jedoch ist die Qualität einer Fender oder Gibson bei weitem nicht so gut wie die einer PRS. Das ist einfach ein Fakt den ich so schreiben kan,, da ich einfach echt viele Gitarren in meinen Händen hatte.
Wenn du eine Gibson SGJ mit einer PRS vergleichen willst, dann mit einer SE und selbst die hat einen besseren Hals, da schlicht gerade und nicht verzogen.
 
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Sehr interessante Feststellung, die sich mit meinen Erfahrungen deckt. Entweder SE oder gleich richtig. Aktuell besitze ich ja die SE Zach Myers und das ist nicht nur in Betracht des Preises (ich habe noch vor der aktuellen Erhöhung gekauft) eine richtig richtig gute Gitarre, die ich auf jeden Fall jeder günstigen Epiphone oder Gibson vorziehe. Und man liegt preislich doch um einiges günstiger als eine S2.
 
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Ich hab das Gefühl, dass mehrere Hersteller in letzter Zeit günstige USA Modelle rauszubringen. Gibson dürfte da in den letzten Jahren am prominentesten gewesen sein.
Ich weiß nicht, wie sie diesen Preis kalkulieren. Wenn eine Standart USA Gitarre (ich sag jetzt mal so) 2500 kostet, wie drückt Gibson den Preis bei vermeintlich gleichen oder ähnlichen "inneren Werten" auf 800€ runter?
Für mich gäbe es nur eine richtige Variante, es zu tun, und auch nur mit einer recht bestimmten Zielgruppe: Alle üblichen Features weglassen, für Leute, die ihre Gitarre sowieso modden würden. Wer andere Tonabnehmer und Hardware haben will, braucht keine Standart USA Ausführung, dem reicht eine bis auf Holz und Verarbeitung abgespeckte Version.
Leider habe ich das Gefühl, dass beide Firmen ein anderes Ziel verfolgen, sie möchten den Leuten, die dem Namensvoodoo blind hinterher laufen ein Produkt geben, was ihnen genau das stillt - den richtigen Namen auf der Gitarre, nichts weiter. Dadurch erkämpft man sich Marktanteile.
Fender hat es etwas schlauer gemacht, die mediumpriced Modelle in ein mittelteures Land auszulagern.
 
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... Zumal PRS bis heute noch immer nicht alle Probleme beim V12 unter Kontrolle gebracht hat. Blasenbildung unter dem Klarlack, Lack löst sich und ähnliche Geschichten habe ich schon an meinen eigenen gesehen und an anderen.

Puhh, das klingt gar nicht gut. Ich hatte mich bisher ja nicht so intensiv mit den teureren PRS befasst und nur meinen Eindruck vom Anspielen und -schauen geschildert. Wie geht PRS denn mit dem Problem um, ggf. auch nach Ende der Garantie?

Dann sind die PRS PUs aus Korea von PRS, ergo hast du deine PRS PUs in einer PRS.

Da gebe ich gerne zu, dass das davon abhängt, wie man eine Marke definiert. In dem Punkt hat sicher jeder etwas andere Erwartungen.

Für mich zählt halt, dass sie beim unabhängigen Hersteller G&B gebaut werden, also in Auftragsfertigung. Das heißt jetzt erstmal auch mMn nichts in Sachen Qualität, aber "Duncan Designed" sind für mich auch keine richtigen Seymour Duncan-PUs. Ich persönlich hätte bei der US-Gitarre eines namhaften Herstellers einfach eine größere Fertigungstiefe erwartet. Mich stört es vor allem deshalb, weil er ja bereits eine eigene PU-Fabrikation im Haus hat, also auch sonst nicht bei Fralin, Lollar und Co. zukauft (wobei ich dann bei der günstigeren Serie Duncans erwarten würde).

Ich glaube von daher nicht, dass es um 20 $ Ersparnis ging, sondern um eine Marketing-Entscheidung. Womöglich befürchtete man bei gleichen PUs eine Kannibaliserung der Core-Serie - auch wenn ich das auf Grund der sonstigen Unterschiede kaum nachvollziehen kann. In meinen Augen ein Fehler, denn US-PUs sind offensichtlich für sehr viele Gitarristen ein Kaufargument, weshalb selbst in Fernost-Gitarren oft Duncans oder Dimarzios stecken. Wenn man differenzieren will, hätte man mMn besser eine eigene S2-PU-Linie vor Ort gefertigt.

Ähnlich sehe ich das wie gesagt beim Tremolo, das in gleicher Form auf einer 500 €-Indonesien-PRS zu finden ist. Schon ein bisschen putzig, wenn man sowas macht und dann auf der Website ausführlich damit wirbt, dass Sattel (okay, gute Entscheidung), Ausgangsbuchse (!) und Potiknöpfe (wow!) mit der Core-Serie identisch seien.

Wenn du eine Gibson SGJ mit einer PRS vergleichen willst, dann mit einer SE und selbst die hat einen besseren Hals, da schlicht gerade und nicht verzogen.

Völlig richtig, aber in der Preisklasse der S2 dachte ich schon mehr an eine "richtige" SG Standard, und deren Verarbeitung ist vielleicht nicht so perfekt wie bei der PRS, aber mMn auch nicht zu beanstanden. Die ganz billigen Gibsons finde ich jetzt auch nicht gerade toll und spiele sie kaum mal an, aber zumindest bei einer Standard habe ich noch keinen verzogenen Hals in der Hand gehabt.

Die SGJ bekommt man oft sogar billiger als eine SE, und wegen der relativ teuren Arbeitskraft hat Gibson da schon sehr an der Ausführung gespart. Da würde ich allemal eine SE vorziehen und habe ich das Gefühl, für das Geld sollte man lieber gar nicht versuchen, in den USA zu bauen. Gibson sieht das inzwischen auch so, wie es scheint.

Preislich vergleichbar ist dagegen wieder die Fender American Standard-Gitarren (und mit etwas Glück sogar die Deluxe), die nach meiner Wahrnehmung wirklich sehr gut verarbeitet sind, mit eigener US-Hardware und US-PUs, teils sogar aus dem Custom Shop oder von Tim Shaw (endlich mal richtig geile Fender-HB übrigens). Das ist für mich eine runde Sache.

Gruß, bagotrix
 
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Also beim Thema V12, habe ich eine moniert und ein Kollege zwei.
Meine war innerhalb der Garantie, Geld zurück erhalten.
Eine vom Kollegen war innerhalb der Garantie und er hat, auf eigenen Wunsch, einen Austausch bekommen, dieser war ok.
Die zweite war aus der Garantie und er hat das Geld zurück erhalten.
PRS geht damit also sehr kundenfreundlich um.
Jedoch kenne ich noch viel mehr di damit Probleme hatten und haben.
Erst dachte ich, dass es sich nur um die erste Generation der V12 Lacke handelt. Jedoch habe ich auch schon 2014 Modelle gesehen, die damit Probleme hatten.

Zum Thema Qualität kann ich dir nur sagen, dass du das schon beruflich machen musst, um es auch einschätzen zu können. Jemand der 10 Gitarren hat, hat einfach nicht die Erfahrung so etwas einschätzen zu können. Ich arbeite seit Jahren mit Gitarren und hatte schon einige in der Hand, richtig einschätzen konnte ich das selber auch erst nach vielleicht 6 Monaten, intensiver Beschäftigung.
Du kannst mir jetzt glaube oder mich für eingebildet halten, überlasse ich dir, jedoch hat Gibson massive Probleme mit verzogenen Hälsen.
 
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Der Eindruck der S2 deckt sich auch mit meiner Erfahrung: ich war auch recht interessiert an der S2 Custom, aber ich fand dann den Unterschied zur SE nicht so groß wie die Preisdifferenz. Also schon schöne Gitarren - aber mit der CE 24, die ich dann gekauft habe und mit der ich sehr glücklich bin konnten sie für mich nicht mithalten.

Die CE war als Gebrauchtware im Shop (in sehr gutem Zustand) und ich hab sie direkt nacheinander anspielen können. Die CE ist von Optik und Feeling noch mal was ganz anderes.
 
jedoch hat Gibson massive Probleme mit verzogenen Hälsen.

Gibt es dazu irgendwo Zahlen … % verzogen vs. insgesamt gebaut ? So ist das Wort "massive Probleme" nur schlecht einzuordnen.


Thema Lack … Soll der Lack klar werden, dann muss man ihm rechtzeitig den Sauerstoff austreiben. Dies ist ein recht kompliziertes Verfahren. Da die Hersteller aber oft (gerade erst wieder bei Rickenbacker erlebt) nicht "frei" handeln dürfen sondern Umweltauflagen den Produktionsprozess erschweren - ist ein PRS bei dem es auf perfekten Lack ankommt natürlich sowohl besonders vorsichtig aber auch besonders anfällig. Bei den meisten Stratocastern würde es keiner merken.

Gruß
Martin
 
Die gibt es. Gibson kann dir sicher die Rücksendungen auflisten, was aber kaum passieren wird.
Wie ich schon gesagt habe, glaub es oder nicht.
 
Wenn du eine Gibson SGJ mit einer PRS vergleichen willst, dann mit einer SE und selbst die hat einen besseren Hals, da schlicht gerade und nicht verzogen.

Deine regelmäßige Kritik an die Verarbeitungsqualität dürfte ja mittlerweile sehr vielen bekannt sein. Schön und gut, wenn das deine persönliche Einschätzung ist, aber ich finde es absolut nicht in Ordnung wenn du es so formulierst, als wäre JEDER Hals einer SGJ verzogen.

So zumindest kann man diese Aussage interpretieren.
 
Über Zahlen kann ich nicht sprechen.
Wobei jetzt bei diesem Beispiel nur teurere Instrumente ab 2000€ und mehr dabei waren.
Ich kann aber gerne persönliche Erfahrungen einbringen.
Für einen Bekannten sollte ich eine LP aussuchen, da er keine Zeit hatte. Von 100 Instrumenten die ich in der Hand hatte, das weiß ich weil ich alle im Laden angeguckt habe, hatte eine einen guten Hals.
Zwei Instrumente hatten keinen spürbaren Übergang zwischen Binding und Lack.
Wie alles was ich hier schreibe, ist das eine rein subjektive Meinung, aber ich empfinde das schon als massives Problem.
Das ganze kann man, aber auch auf eine weitere Ebene herunterbrechen.

Spielbar waren die meisten, aber in dieser Preisklasse erwarte ich schlicht mehr als spielbar. Der Hals muss perfekt sein und das sind leider die wenigsten.
Hey ich hatte auch schon Gitarren mit G-Force in der Hand und es war auch eine dabei die einfach nicht funktionieren wollte. Als ob es einen Systemfehler gegeben hätte.
Wer weiß ob es dann Gitarrist XY noch stört? mich stört es.
 
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Spielbar waren die meisten, aber in dieser Preisklasse erwarte ich schlicht mehr als spielbar. Der Hals muss perfekt sein und das sind leider die wenigsten.

Mich würde Interessieren was du unter 'Spielbar' und 'Perfekt' genau verstehst. Denn iwie klingt es immer so als wäre es für jeden Unspielbar, auch wenn du immer drauf hinweißt das es nur auf dich bezogen ist.

Ich habe eine SGJ und sowas wie einen 'verzogenen' Hals höre ich zum ersten mal, vielleicht sehe ich die Dinge einfach nicht so genau wie du ;)
 
Ich bin bei so etwas entweder unempfindlich oder hatte Glück. Wenn es manchen Leuten aber auffällt und andere Marken in der Preisklasse besser können, finde ich die Kritik aber dennoch berechtigt, man muss nur für sich persönlich herausfinden, ob man es überhaupt merkt und wenn ja, ob es stört.
Allerdings sollte man wirklich ein wenig aufpassen, sonst könnten manche Leser wirklich den Eindruck gewinnen, als hätten die meistens (z.B.) Gibsons massive Probleme.
 
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Die Frage ist ob ich es dir erklären soll, weil du nicht weiß worauf du achten sollst oder ob ich es dir erklären soll, damit wir auf den gleichen Stand der Infos sind.

Ich gehe jetzt einmal von der zweiten Option aus.

Perfekt ist ein Hals für mich dann, wenn
1. Der Hals und die Oberseite vom Griffbrett gerade sind, mit der Option beides mit einer leichten Krümmung von 0,2 bis 0,4 mm einstellen zu können und das in einem gleichmäßigen Bogen.
2. Die Bundoberkante die gleichen Eigenschaften hat wie Punkt 1.

Dann kann mit dem Hals arbeiten und alles einstellen was man will und das ist dann auch ein perfekter Hals für mich. Schlicht ein Hals wie er sein sollte.

Ich unterscheide deswegen diese zwei Punkte, da je einer gegeben sein kann, bei einem teureren Instrument jedoch beides nicht vorkommen darf.

Ist nur Punkt 1 eingegeben, dann ist es echt bescheiden, den hier kann nur noch ein Abrichten helfen.
Ist nur Punkt 2 gegeben, kann man eigentlich mit dem Instrument gut arbeiten, ABER das sollte nicht passieren, bei einem Instrument welches qualitativ hochwertig sein will. Was diesen Punkt jedoch deutlich abmildert, ist der Fakt dass man zumindest nur bedingt etwas davon merkt. Den die Berührungspunkte der Saiten zu den Bünden sind "optimal".

Jetzt zu spielbar.
Spielbar ist für mich jedes Instrument, bei dem die Saiten einen gewissen Abstand zur Bundoberkante haben und das Schnarren nicht über einen Verstärker zu hören ist.
Das ist meistens der Fall, weswegen, die oben genannten Punkte, den meisten egal sein dürften.

Ich hoffe ich habe keinen Punkt vergessen
 
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Mich interessiert ja die SE Custom 24 mit Floydrose brennend. Aber leider kann man die hier nirgends anspielen. Während die normale SE Custom 24 ja ihre Achillesferse am Tremolo hat (wobei es hier in der Preisklasse echt viel, viel schlechtere gibt), könnte die Floyd Custom 24 für den "alten" Preis doch echt ein Hammer sein. Ich denke da wird das Komplettpaket Preis/Leistungstechnisch besser sein als eine S2. Sicher, die S2 hat die "bessere" Lackierung und ist wohl in der USA gebaut. Aber, braucht man das wenn sowieso teils die gleichen Teile verwendet werden? Ich mag die SE Modelle, die sind meiner Meinung nach definitiv eine bessere Wahl als so manch Gibson Studio oder dergleichen. Vor zwei Tagen hatte ich eine 2000 Euro Standard in der Hand mit Sonderausstattung Wackelkontakt an der Buchse. Die von Gibson haben in der "menschlichen" Preisklasse wesentlich mehr Schwierigkeiten als nur deren Hälse. Kratzende Potis hab ich auch schon gesehen, genau wie schief eingeschraubte Schrauben oder Lackfehler. Sowas sollte schon bei ner 1000Euro Gitarre nicht mehr der Fall sein. Und jetzt kommen Äpfel und Birnen: Selbst an meiner Hagstrom aus China ist das Binding einwandfrei... Gut die musste auch etwas aufgepeppt werden, ist aber jetzt ein tolles Instrumen. Solche Qualitätsmängel wie ich sie schon bei Gibson und Fender gesehen habe, bzw. so krass hatte ich das bei ner PRS oder SE noch nicht erlebt. Und das war nicht die erste Gibson bei der es mir so ging. Vllt. zieh ich Werksschrott ja magisch an, aber ich hatte noch nie eine einwandfreie Gibson in der Hand. Und wenn, dann war sie klanglich (im Vergleich zu anderen Herstellern) ihr Geld nicht wert. Mit Fender geht es mir genau so. Preis/Leistung 0, außer man greift ins oberste Regal.

Ich hatte eine Gibson LP Standard für 2000 Euro in der Hand und die S2 Mira für 1500. Jaja, ich weiß, sind verschiedene Bauformen und eigentlich wollte ich nur ein Delay aussuchen, aber die Gelegenheit wurde genutzt und Äpfel mit Birnen verglichen... Die Mira war nicht nur einwandfrei verarbeitet, sie klang auch besser als die LP Standard. Viel offener, für mich besser bespielbar, geschmeidigere Potis und Mechaniken, subjektive Anfassqualität der ganzen Gitarre besser und am Blues Junior war sie ne wahre Pracht. Allerdings, wenn man weiß wie ne USA PRS aussieht und klingen muss, dann darf man sich die Mira nicht wirklich genauer anschauen. Und schon gar nicht darf man auf die Idee kommen sie mit einer 700 Euro günstigeren SE zu vergleichen. Es fehlt doch echt das besondere Etwas das PRS ausmacht. Müsste ich mich entscheiden, dann hätte ich die Mira aber jederzeit der LP Standard vorgezogen (und das nicht nur wegen des Werkswacklers). Aber wie gesagt, ich brauch auch keine S2 Mira für 1500 Euro nur weil USA drauf steht und ich bin der Meinung, dass die S2 eine SE ist die in der USA gebaut wird. Solides Instrument, aber halt meiner Meinung nach nichts besonderes und keine echte PRS.

Die Frage ist doch, ob man "made in USA" unbedingt braucht wenn PRS jetzt die gleiche Schiene fährt wie die anderen beiden großen Hersteller. Ob PRS auf dauer damit seine "Besonderheit" oder sein "Qualitätsimage" nicht verliert, das wird sich noch zeigen. Bisher war ne PRS aus den USA immer etwas besonders hochwertiges und was besonders schönes. Das Auge isst ja mit. Fand das schon gewagt als die Korea SE´s so schöne Lackierungen bekommen haben oder dass man mit der "spalted Maple" Edition so offen zeigt, welch hoher Qualitätsstandard in den Koreanern von PRS steckt. Ob der Preissprung bei den SE PRS gut tut, das wird sich zeigen. Ich glaube eher nicht. Weil teilweise bekommt man ja eine Studio (vom großen G) schon für 900-1000 Euro. Da liegt die Floyd Custom 24 jetzt 150 Euro drüber. Gibson hat halt den größeren Namen, wenn auch die PRS sein Geld sicher wert ist. Der Imageverlust von Gibson und Fender ist mittlerweile derart hoch, dass PRS sich auf Dauer überlegen sollte in die gleiche Richtung abzubiegen.
 
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Auch wenn ich persönlich nicht so richtig was mit den S2 Customs oder Singlecuts anfangen kann - die ziemlich neue Vela, Starla und Mira sind schon Gitarren mit einem eigenen Charakter. Die sind noch am ehesten das, was ich mir unter einer günstigeren US-PRS vorstelle, nämlich eine Reduzierung auf das wesentliche.

Da wird dann auch ein Schuh draus, wenn Paule meint, dass es ihm darum geh, eine neue Käuferschicht zu erschließen, an der PRS bisher vorbei ging. Ich würde es vielleicht so definieren: "Arbeitsgitarren" der gehobenen Mittelklasse für Leute, die was aus den USA wollen, aber mit den bisherigen Core-Modellen nicht so viel anfangen konnten, auch unabhängig vom Preis (zu dem noch zu sagen wäre, dass der Dollarkurs den Zeitpunkt der Einführung etwas unglücklich erscheinen lässt, denn gefühlsmäßig misst man ihn erst mal an den alten Preisen der Core-Serie, die man noch im Kopf hat).

Trotzdem: BluesMuecke trifft es mMn schon richtig, die Abgrenzung nach "unten" zu den auch schon sehr guten SE-Modellen bleibt ein bisschen vage - genau da hätten PUs aus eigener Herstellung in den USA für mich den entscheidenden Mehrwert gebracht, eben das gewisse Etwas.

Gruß, bagotrix
 
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Also ich habe letzten Monat mit einem Händler gesprochen in Karlsruhe. Ist kein kleiner Händler, aber ein Traditionshaus und führt so gut wie alles. Die hatten immer eine schöne Auswahl an PRS und SE Modellen im Laden stehen und bekommen dank des neuen Vertriebs (da kommen auch die Preiserhöhungen hier zu Lande her) keine PRS Gitarren mehr. Auf meine Anfrage wo die ganzen PRS hin sind (waren nur noch drei SE da) hat man mir das so gesagt. Wenn das stimmt, dann sollten die vllt erst mal dafür sorgen, dass ein solches Traditionshaus auch weiterhin von PRS beliefert wird. Vor allem wenn man die zig Jahre im Sortiment hatte und doch recht gut verkauft hat.

Wenn jetzt nur noch die "großen" über den Vertrieb an PRS kommen, dann ist man gezwungen dort zu kaufen. Und wenn ich im R*** Shop sehe was sie an SE und USA Modellen im Geschäft stehen haben, dann bleibt mir nur noch übrig eine weitere Fahrt auf mich zu nehmen. Mit Glück steht dort mal ne SE 245 oder ne Santana SE. Ne Custom 24 oder Zach Meyers usw. habe ich dort noch nicht gesehen. Außerdem hingen die im letzten Eck, so dass ich nur durch Zufall mal drauf gestoßen bin. Ob das gut für den Absatz ist?!

Ich für meinen Teil, der keine 3000€+ Gitarre und auch keine für 1000€ (mittlerweile ja auch mit nem +) im Internet bestellt oder gar eine Gitarre, die ich vorher nicht in der Hand hatte, muss dann ins Auto hocken und durch halb Deutschland fahren um ne anständige Auswahl an PRS Modellen in die Hand nehmen zu können. Und da es noch genügend andere Hersteller gibt die gute Gitarren in der 1000€ Klasse bauen, bezweifle ich, dass jeder den Weg auf sich nimmt um noch ein paar PRS anzuspielen. Vllt hätten sie eher an ihrem Vertrieb arbeiten sollen, statt irgendwelche Marktlücken nach Vorbild von Fender und Gibson stopfen zu wollen. Eigentlich warte ich jetzt nur noch auf die 200 Euro Les Paul und Strat Modelle oder gar "Einsteigersets" mit Verstärker, Gitarre und Gummigurt für 249 Euro von PRS...

die ziemlich neue Vela, Starla und Mira sind schon Gitarren mit einem eigenen Charakter. Die sind noch am ehesten das, was ich mir unter einer günstigeren US-PRS vorstelle, nämlich eine Reduzierung auf das wesentliche.

Für mich stellt sich die Frage ob das nötg war, nachdem die SE Modelle nicht schon genau das bedient haben oder es der Marke in Sachen Image nicht mehr schadet als es Nutzen bringt. Klar, die teile sind einwandfrei lackiert, fühlen sich toll an und lassen sich super bespielen, sind aber in der Preisklasse zu unspektakulär gehalten um zb. optisch mit ner LP Standard mithalten zu können. Mal davon abgesehen, dass die Starla und die Vela nicht wirklich schön sind. Mal davon abgesehen dass die Starla im Single Coil recht mager klingt und das Tremolo im Weg ist wenn man die Potis bedienen will... Nicht PRS like das ganze... Jedenfalls erkennt man die PRS mir ausnahme der S2 Custom 24 nicht sofort wenn man sie anschaut. Und bei der S2 stellt sich mir die frage, ob die nicht haargenau die gleichen Tonabnehmer eingebaut hat wie die SE Custom 24.
 
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Zumindest ist die PU Bezeichnung eine andere in der S2 Serie. Ob sie dabei besser sind als die SE PUs? Zumindest die SE245 PUs fliegen jetzt erst mal raus aus meiner Zach Myers. Die sind gemessen am Rest der Gitarre eher durchschnittlich :(
 
PRS ist zwar keine schlechte Gitarre, aber völlig überschätzt. Es ist eine Mär, die seien immer super verarbeitet.
Da hatte ich auch schon einige, die nicht toll waren in der Hand.
Besonders die, die günstiger sind aber aus den USA kommen...
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ach ja: Verzogene Hälse hatte ich bei einer Gibson noch nicht in der Hand.

Das angesprochene Problem mit dem Übergang zum Binding ist dagegen bei Gibson "üblich".
Das hat nun aber wirklich NIX mit einem verzogenen Hals zu tun.... :D
 
ich habe ja jetzt bei einem grösseren versandhaus nach einer bestimmten SE gefragt... mit der antwort hat sie auch gleich eine preiserhöhung von 100 euro erfahren. tja dumm gelaufen aber geld gespart weil nicht gekauftt. :)

wobei es eh vielleicht besser ist, wenn ich keine SE habe... ich habe eine 'originale' PRS, die aber mit meinem Bandamp, einem Marshall Zakk Wylde grottenhässlich klingt... und eine PRS mit aktiven EMGs ausstatten, das habe ich bis jetzt nicht übers herz gebracht. :))

jedenfalls, ich weiss auch nicht genau, wie ich die S2 einordnen soll. mir wäre eine S2 made in asien, dafür aber optisch mehr dem 'original' (sprich gewölbte decke) angelehnt lieber gewesen.
 
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