Rainbow - Rising - 1976

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Heute möchte ich mit der britisch-amerikanischen Hard-Rock-Band Rainbow und deren zweiten Album namens "Rising" befassen. Die Band war zunächst das Soloprojekt von Ritchie Blackmore, das dieser nach seinem Ausstieg bei Deep Purple 1975 gründete. Er engagierte Ronnie James Dio als Sänger, den er von gemeinsamen Touren von Deep Purple und Dios Band "Elf" kannte. Da sich Elf kurz zuvor aufgelöst hatten, bot sich Ritchie zudem die Gelegenheit, drei weitere Mitglieder gleich mitzuverpflichten. Craig Gruber (b), Gary Driscoll (d) und Mickey Lee Soule (k) vervollständigten somit das erste Rainbow-Line-Up. In dieser Formation wurde das selbstbetitelte Debüt "Ritchie Blackmore's Rainbow" veröffentlicht.
Ein Jahr später hieß die Band nur noch "Rainbow" und hatte bis auf Ritchie und Ronnie alle Mitglieder ausgetauscht. Der legendäre Cozy Powell spielte die Drums, Tony Carey bediente virtuos die Keyboards und Jimmy Bain übernahm die Rolle des Bassisten. In dieser Formation gingen die Musiker unter der Regie von Martin Birch ins münchener Musicland-Studio und erschufen einen Meilenstein des Heavy-Rocks.

Die Songs:

1. Tarot Woman:

Das Album beginnt mit einem fast 1:20 Minuten dauernden Synthesizer-Solo von Tony Carey, in das Ritchie Blackmore mit einem Ein-Ton-Riff einsteigt. Ein Fill-In von Cozey Powell eröffnet dann endgültig diese stampfende Nummer, mit einem der besten Refrains, die Ronnie James Dio jemals gesungen hat, der eine wahnsinns Atmosphäre schafft.
In dem Song an sich geht es um eine Wahrsagerin, vor der Dio warnt, ohne ihr widerstehen zu können:

Beware of a place
A smile on a bright shiny face

Auch Ritchies Gitarrensolo, in dem er die geniale Melodie des Refrains verarbeitet, gehört zu seinen absoluten Meisterleistungen. Unterlegt wird das alles von Cozys energischen Drumming und einem dichten Synth-Teppich, der am Ende ich ein Keyboardsolo im Fade-Out ausartet. 10/10 Punkten für eine echte Übernummer.

2. Run with the Wolf:

Der zweite Song beginnt direkt ohne ein langes Intro mit dem Hauptriff und mündet schnell in den Refrain. Insgesamt erreicht die Nummer zwar nicht das Niveau des Vorgängers, kann aber trotzdem mit einem schönen Mitsing-Text überzeugen, zumal die Band eine solide groovende Grundlage legt. Dio befand sich Mitte der 70er sowieso stimmlich in Topform, sodass hier 9/10 Punkten absolut angemessen sind.

3. Starstruck:

Starstruck gehört zurecht zu den Live-Klassikern von Rainbow und auch Dio's späterer Soloband "DIO". Ritchie Blackmore spielt ein simples aber exrtrem groovendes Riff und Dio singt über die "Lady Starstruck", mit der er scheinbar nichts zu tun haben möchte:


The lady starstruck, she's nothing but bad luck
The lady starstruck, running after me
The lady starstruck, she's nothing but bad luck, yeah

Ein klasse Song, auf sehr hohem Niveau. 10/10 Punkten für ein wahres Groove-Monster.

4. Do You Close Your Eyes:

Mit unter 3 Minuten ist "DYCYE?" der kürzeste Song des Albums, da die anderen bis zu 8 Minuten dauern. Der Länge entsprechend, kommt hier alles sehr schnell auf den Punkt. Nichtsdestptrotz gelingt es der Band schöne Melodien einzubauen, ohne dabei zu vergessen, ordentlich abzurocken. Auch hier vergebe ich gerne 9/10 Punkten. Cozy Powell scheint sich zudem für das warmzurtrommeln, was bei der nächsten Nummer auf ihn wartet...

5. Stargazer:

... Der längste Song der CD (8:26) beginnt nämlich mit einem rasanten Drum-Solo, bei dem er eindrucksvoll deutlich macht, dass er zurecht einer der einflussreichsten Drummer im harten Sektor ist. Anschließend beginnt das langsam, stampfende Hauptriff, das von flächigen Keyboardsounds unterlegt wird. Über allem trohnt Dios mystischer Gesang, der durch chorale Sounds aus Synthesizern noch dramatischer wird.
Die Atmosphäre, die sich in diesen 8 Minuten aufbaut, ist kaum mit Worten zu beschreiben, weshalb ich jedem empfehle, sich den Song im Original anzuhören. Insbesondere das Ende mit einem, sich hypnotisch immer wieder wiederholenden Part, in den mit der Zeit auch noch Streicher einsteigen und Cozy Powell auf die Becken eindrischt, während Dio darüber singt, sorgt bei mir für Gänsehaut. 11/10 Punkten ;)

6. A Light in the Black:

Die Schlussnummer ist dann ein echter Rausschmeißer ("I'm going home !!!), bei dem Cozy Powells Doublebass-Spiel besonders gut zur Geltung kommt, zumal er es von der Hälfte an, bis zum Schluss konsequent durchhält. Die Up-Tempo-Nummer macht vom ersten Ton an ordentlich Dampf und umso mehr Spaß beim zuhören. Hier gibt es absolut nichts zu kritisieren, sodass ich auch hier auf 10/10 Punkten komme. Einen Nobelpreis hat übrigens Tony Carey für sein saucooles Keyboardsolo in der Mitte des Songs verdient.

Fazit:

Wie, schon vorbei? Ja, denn "Rising" besteht aus nur 6 Songs, die es aber allesamt in sich haben und immerhin auf eine Laufzeit von über 30 Minuten kommen. Aufgrund der hohen Qualität, kann ich auch nur jedem empfehlen, das Album zu kaufen, zumal die Gesamtwertung von...

59 / 60 = 98,3 %

... kaum zu toppen ist.
Im Vergleich mit dem Debütalbum, fällt "Rising" wesentlich rauer, düsterer und härter aus (man schaue sich nur mal die beiden Cover an), was der Musik aber sehr gut tut. Das soll jetzt aber nicht falsch verstanden werden; "Ritchie Blackmore's Rainbow" war und ist ein tolles Album, aber "Rising" setzt da noch eine Schippe Kreativität oben drauf.

Schließlich möchte ich mich bei allen Lesern bedanken und hoffe, euch diesen Meilenstein ein Stück näher gebracht zu haben.

Gruß Theo.
 
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Hallo Theo!

Zufälligerweise lese ich eh grade Biographien von Ritchie Blackmore und bin daher gut eingestimmt und besonders empfänglich (obwohl ich vom ProgRock herkomme, ist doch DP und deren Entwicklung einfach wesentlicher Bestandteil "meiner Jugend").

Ich war von dem Album damals sofort begeistert. Das Moog-Intro war schon der erste "Überraschungseffekt" (bin ja hauptsächlich Keyboarder), und dann, wie Du ja schreibst, geht die Post ab. Für mich sind die ersten drei Stücke allesamt "der Hammer"! (Das zweite Trio an Songs fällt für mich etwas ab, da hauen mich auch die Keyboard-Anteile nicht so rein.)

Fazit: DANKE, dass Du die Scheibe auf den Plan gebracht hast :great:

Ich leg mir jetzt gleich die inzwischen angeschaffte CD ein (ursprünglich hatte ich natürlich die schwarze Scheibe, hab aber alle Platten verkauft)

UND LASS ES RICHTIG KRACHEN :rock::rock::rock:
 
Absolutes Götteralbum, mehr gibs dazu nicht zu sagen. Habs auch gerade wieder aufgelegt, zum niederknien :hail:
 
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Freut mich, dass es hier so positive Reaktionen gibt. Ich habe es schon die ganze Woche immer wieder gehört und dachte mir, dass ich dann ja auch mal ein Review machen kann.
 
So, jetzt bin ich für heute erst mal "gesättigt". Die CD hab ich mir aber schon für's Auto hingelegt :great:
 
Dein Review hat mich auch dazu gebracht das Album seit langem mal wieder einzulegen:great:
Gute Arbeit!
 
Ich werde es Dir heute Abend gleichtun, Mr. Brownstone. Rising ist wirklich eines der ganz großen Alben.
 
Hab das Album gerade wieder aufgelegt. Grund dafür war folgendes Bild, welches ich euch nicht vorenthalten will :D

Grand_Magus_11.jpg
 

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