Recording unter Linux

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Hallo! Ich wollte einen gebrauchten Dell OptiPlex 7060 SFF PC (i5-8500, 8GB RAM, 4 Steckplätze, 250GB SSD, USB-C, 5x USB-A 3.0 & 4x 2.0, PS/2, Gigabit-LAN, Win10) unter Ubuntu 20.04 fürs home recording nutzen. Es geht um ein Behringer UMC204HD und Recording von Stimme (Podcast, Audiobook mit Behringer XM8500) und Gitarre/Bass. Vor allem letzteres. Ich bin momentan noch halb digital unterwegs, indem ich von meinem Pedalboard mit Effekten und Preamp über einen Mooer Radar IR-Loader (cab sim) und sein symmetrisches out direkt ins Interface gehe und mein Spiel über Beyerdynamic DT-770 Pro 80 Ohm oder Presonus Eris 4.5 Monitore höre. Der nächste Schritt ist für mich Recording mittels Audacity für Stimme (nur weil ich da schon Erfahrungen habe und mich Reaper einschüchtert) und Reaper für Gitarre und Bass. Ich nutze Ubuntu für Office und eigentlich alles außer Gaming seit langer Zeit und iwo zwischen Neuling und erfahrener User angesiedelt. Ich weiß, dass Audacity und Reaper für Linux verfügbar sind.

Fragen:
  • Passt die Hardware (PC) was die Leistung angeht?
  • Sind Treiberprobleme zu erwarten (Interface) was Recording und Hardware (USB-Ports) angeht?
  • Gibt es Einschränkungen bei der Nutzung von Reaper unter Linux verglichen mit Windows z.B. was die Kompatibilität von Plugins angeht?
Wenn ich mit komplexen Workarounds rechnen muss würde ich bei Windows bleiben und sonst nur Linux nutzen. Dual Boot finde ich blöd außer für den Gaming Rechner.
 
Eigenschaft
 
Also der Dell Optiplex wird definitiv keine Probleme machen. Die Optiplex Reihe ist eigentlich primär für den Geschäftsbetrieb und daher in Linux dank Redhat und co eine ausgezeichnete Treiberunterstützung. Was deine Audiogeräte angeht kommt es darauf an. Ein Gerät welches ein einfaches Midi Gerät ist wird ohne Probleme laufen, wenn es aber Geräte sind die Proprietäre Protokolle verwenden, dann wird es eher schwierig. Im Prinzip kannst du vorab Google befragen und "Gerätenamen Linux" und dann wirst du schnell fündig werden. Du solltest neben der SSD noch eine Festplatte verbauen, diese sind zwar langsamer aber für große Audiodatenmengen sinnvoller als SSD's.

Ubuntu selbst würde ich dir nicht raten, Audiobearbeitung erfordert vor allem wenn du einen Echtzeitkernel brauchst viele Tweaks die du vermutlich anhand deiner Frage hier nicht selber umsetzen könntest aufgrund fehlenden Fachwissens. Daher rate auch ich dir zu Ubuntu Studio da dies bereits alles fest eingebaut hat. Vor allem ist dort alles vorbereitet damit du auch eine Vielzahl an Windows Plugins nutzen kannst. Ob einzelne aber tatsächlich laufen kannst du nur durch probieren ermitteln. Noch ein Ratschlag, klammere dich nicht an Windows Software die es auch unter Linux gibt sondern schau dir mal Alternativen die Quelloffen sind an wie LMMS, Ardour, Rosengarden und so weiter. Diese sind extrem leistungsfähig und vor allem auf den Betrieb unter Linux ausgelegt. Dort stellt sich die Frage nicht ob etwas mit Linux Besonderheiten funktionieren könnte sondern ist Bestandteil.

Ich wünsche dir gutes gelingen.
 
Zum Interface: Alle, die class compliant sind, laufen stressfrei unter Linux. Ich habe ein UMC 1820, das läuft sehr gut.

Reaper selbst sollte gut laufen (hab ich allerdings nicht getestet, ich arbeite mit QTractor), Was die Plugins betrifft, ist es komplizierter. Es gibt unfassbar viele native Audioplugins für Linux, die laufen natürlich. Kommerzielle VST Plugins hingegen gibt es kaum für Linux (auch wenn VST selbst auch unter Linux verfügbar ist, die Plugins müssen dennoch an Linux angepasst werden). Es gibt Tüftler, die auch Windows-Plugins unter Linux zum Laufen bringen (mit Wine und sonstigen Tricks), und es gibt auch Distributionen, wo das sozusagen schon vorkonfiguriert ist ( KXStudio etwa: https://kx.studio/ ).

Wenn Du nicht dringend auf ganz bestimmte Windows-VSTs angewiesen bist, würde ich es erst mal mit den nativen Linux-Plugins probieren.

Es gibt dafür ein extra Forum:

https://linuxmusicians.com/

Viel Erfolg!
 
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@SingSangSung weißt du zufällig wie es aktuell mit 64 Bit VSTs aussieht? Die waren ja vor einiger Zeit unbenutzbar aber inzwischen soll es ja scheinbar gehen. Aber du hast natürlich Recht diese gefrickel funktioniert meist nicht so gut, vor allem wenn man nicht weiß was man tut wäre nativ immer besser.
 
@Christian_Hofmann : Ich hab's tatsächlich nicht probiert. Die Plugins, die ich unter Linux intensiv nutze, sind die Calf-Effekte, Pianoteq (gekauft, Linux nativ), Yoshimi, Guitarix.

Dieser Faden (von 2017) deutet aber an, dass es geht:
https://linuxmusicians.com/viewtopic.php?t=17433

Ich muss allerdings gestehen, dass ich aus reiner Bequemlichkeit momentan wieder Cubase + Windows nutze, denn in meinem Musikraum steht aus historischen Gründen ein Windows-Rechner. Linux-Musiksoftware habe ich vor 2 Jahren sehr intensiv genutzt, weil ich virtuelle Instrumente + Effekte für ein großes Live-Projekt gebraucht habe. Das lief dann alles auf meinem Notebook, da ist Linux drauf. Und Live ist das allerwichtigste Kriterium Stabilität, absolute Zuverlässigkeit, da habe ich von Wine + Windows-Plugins die Finger gelassen.
 
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