Regeln zum Auflösen von Akkorden

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totycro
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Hallo,

Ich hab vor kurzem gelernt, dass in einem Dominant-Sept-Akkord ein Tritonus vorkommt, der die Spannung in dem Akkord erzeugt, und das ein anderer Akkord mit einer großen Terz an der Stelle [1] das wunderbar auflöst. Vom Herumspielen damit bin ich jetzt so begeistert, dass mich interessieren würde, inwiefern es da allgemeine Regeln gibt, wie man in beliebigen Akkorden die Spannung entdecken kann, und was man dann tun kann, um die aufzulösen.

Gibt es da etwas, was man so allgemein sagen kann, oder muss man an sich immer einfach die dissonanten Intervalle raussuchen und loswerden? Über hilfreiche Links oder Wörter, die ich googeln kann, würd ich mich freuen..

regards,
totycro

[1] http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/95/Dominant_seventh_tritone_resolution.png
 
Eigenschaft
 
Eine wunderbare "Regel" ist, sein Ohr entscheiden zu lassen.

Denn diese "Regeln" entstanden ja nicht aus der puren Laune heraus, sondern sind eine systematische Zusammenfassung dessen, was einfach GUT KLINGT. Deswegen schule Dein Gehör und achte darauf: HÖRST Du wo Spannung ? Wenn ja, dann löse sie auf. So einfach ist das.
In Deinem genannten Beispiel spielt auch das Konzept der LEITTÖNE eine große Rolle. Aber auch das lässt sich mit den Ohren bewerkstelligen.
Wie der Name schon andeutet, LEITEN Leittöne irgendwo hin. Höre also genau hin, und "folge ihnen", und du gelangst zur Auflösung.

LG, Thomas
 
Der (DSA oder d7) Dominantseptakkord ist eine Ausnahme: Er "muss" nach klass. Auffassung dominantisch begriffen werden und der Auflösungsakkord ist eine Quinte tiefer. Der dem DSA nächststehende Akkord ist der (m7) Mollseptakkord, bei dem die Terz eben nicht groß, sondern klein ist. Der m7 hat den Tritonus nicht und ist viel weniger zwingend auflösungsbedürftig. Man kann ihn aber als Akkord mit kleiner Septime ebenfalls quintfällig fortsetzen bzw auflösen (das geht auf den Herrn Rameau aus der Barockzeit zurück). Man kann hierzu die Akkordfolge m7 - DSA - d ausprobieren, etwa: D-Moll-7 G-Dur-7 C-Dur ! und erreicht damit in einer Kadenz mit zwei Quintfällen die Tonika. Den m7 gibt es auch in erster Umkehrung: Dann wird er zu einem Durakkord mit hinzugefügter großer Sekte und wird - ebenfalls nach Herrn Rameau - als Akkord mit (SA) Sixte Ajoutée bezeichnet. Nennen wir ihn d6. Der d6 wird entweder in der Kadenz verwendet - also z.B d6 - DSA - d und wir sind wieder auf der Tonika, oder aber der d6 wird mit Quintanstieg fortgesetzt. Beispiel F-Dur6 C-Dur, hier folgt auf die Subdominante (mit SA) in F-Dur die Tonika C-Dur.

Major-Akkorde, also Septakkorde mit großer Septime, haben keine eindeutige Fortsetzungsrichtung, daher hat es auch keinen Sinn, hier von "Auflösung" zu reden. Major-Akkorde (in Dur) sind der Tonika und der Subdominante vorbehalten.
 
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Danke für die Antworten und Akkordbeispiele, ich muss da offenbar noch einiges herumprobieren und im Einzelfall analysieren.
 
Hi totycro,
zu deiner Frage nach Stichwörtern und Links: Kadenz und Harmonielehre wären da geeignet.

Interessanter Link dazu:
http://www.marcus-baader.de/pdf/spannung_oder_entspannung.pdf

weitere, allgemeinere Links:
http://www.musiktheorie-aktuell.de/tutorials/kadenz.aspx
http://www.lehrklaenge.de/PHP/Harmonielehre1/HarmonielehreAllgemein.php

lg
ligeti

@RMACD:
Der (DSA oder d7) Dominantseptakkord ist eine Ausnahme: Er "muss" nach klass. Auffassung dominantisch begriffen werden und der Auflösungsakkord ist eine Quinte tiefer.

Stimmt so nicht ganz, der Auflösungsakkord kann auch z. B. einen Ganzton höher sein, also V7 -> VI , das nennt man dann Trugschluss.
 
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