Resonanz Gitarren

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simon486
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Salü!
Eigentlich habe ich mich nie für Resonanzgitarren interessiert aber habe heute ein Angebot gesehen und auf ein Mal willi ich umbedingt eine!
Aber wie ist das so gibt es verschiedene Dinge, auf die ich beachten muss (also im vergleich zu z.b. einer Westerngitarre)?

Danke und Gruss

Simon
 
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Resonatorgitarren sind... ähm.... lauter :D

Sind schon lustig diese Teile.... :rolleyes:

Aber ich wüsste nicht, was man da groß beachten müsste - sie brauchen 6 Saiten und funktionieren wie eine Gitarre, klingen blos etwas anders...
Die Frage ist: willst du eine komplett aus Metall oder mit Holz außendrum?

Und "Angebot gesehen" - wo - welche? :D

Und als letztes: Wenn du wirklich Simon heißt - willkommen mein Namensgenosse ;)
 
simon486 schrieb:
Eigentlich habe ich mich nie für Resonanzgitarren interessiert aber habe heute ein Angebot gesehen und auf ein Mal willi ich umbedingt eine!

Meinst du Resonatorgitarren oder Vollresonanzgitarren? Also die Dinger mit dem/den Metall-Cone(s) oder die Jazzgitarren mit tiefer Zarge und ohne Sustainblock?
 
simon486 schrieb:
Ich bin eben nicht sicher ob es resonatorgitarren oder resonanzgitarren heisst.

Das aus der Autkion ist eine Resonatorgitarre.

Ich meine solch gitarren die (ausser dem hals) komplett aus metall bestehen.

Das wiederum ist nicht immer so. Viele Resonatorgitarren sind aus Holz.

dobro_20.jpg


Resonatrogitarren haben einfach einen Resonator. Oder auch mehrere.
 
Was auf jeden Fall zu beachten ist:

es gibt Roundnecks, die wie eine normale Gitarre gespielt werden und Squarenecks, die man als Lap-Steel benutzt, also mit dem Slide von oben spielt.

Gängig sind Single-Cones, die einen Resonator haben und Tri-Cones mit dreien.

Der Body ist anders konstruiert als bei einer normalen Akustik-Gitarre: Der Resonator liegt auf einem Holzreifen auf, der im Body eingearbeitet ist. Die Decke ist also nicht freischwebend und kaum an der Klangbildung beteiligt. Dadurch sind die Gitarren auch ziemlich schwer.

Du solltest in jedem Fall ausprobieren, ob der Metall-Body oder der Holz-Body Dir mehr zusagt. Der Sound ist doch sehr verschieden. Und die Metall-Dinger bringen ziemlich viel Kilos auf die Waage.

Die Abstrahlung ist noch enger nach vorn als bei einer Western-Klampfe und wegen der Mitten absolut durchdringend - wovon mal als Gitarrist selbst kaum etwas mitkriegt. (Der Sänger in meiner Bluegrass-Combo hat sich neulich beschwert, dass ich den Banjospieler(!!) platt gemacht habe - ich hab erst auf einer live-Aufnahme der Probe mitgekriegt, wie das Teil losbrettert, wenn man richtig in die Saiten haut). Einen guten Eindruck von einer Reso bekommt man, wenn man sich vor eine Fenster oder einen Spiegel stellt, die diese Frequenzen reflektieren. Wenn man einfach in den Raum hinein spielt, geht viel mehr verloren, als bei einer Akustik-Gitarre, die ja mit dem ganzen Korpus schwingt und damit auch dem Spieler eine gute Kontrolle ermöglicht.

Open tuning, hohe Saitenlage, dicke Saiten (13) und Bottleneck sind angesagt. Der Steg ist sowieso nicht kompensiert, über Intonation beim Greifen muss man sich also keine grossen Gedanken machen, die gibt's nicht.
Aber man badet regelrecht in diesem Ton....Ich könnt das stundenlang machen. Ich hab mir vor kurzem eine alte Hohner-Reso bei ebay ersteigert und richtig Glück gehabt. Klingt absolut fett und hat eine geradezu erschreckende, explosive Dynamik. Manchmal spiel' ich mich regelrecht in Trance mit dem Ding.

Toitoitoi bei der Suche - ich kann verstehen, dass Du darauf los willst.
:great:
 
1.) Eine Steel-Resonator ist einfach ein grenzgeiles Objekt.
2.) Sie hat nur leider einen stark begrenzten Einsatzradius, will heissen: Nicht alles, was auf irgendeiner Allround-Western gut klingt, klingt auch auf einer Steel-Resonator wirklich gut und wenn Du herkömmlich spielst und in die oberen Lagen marschierst wird es dorch die hoch liegenden Saiten mörderisch anstrengend-
3.) Aber dafür ist sie ein grenzgeiles Objekt.
4.) Ideal sind Resonatorgitarren für Slide-Spiel in offenen Stimmungen. Das ist eine Wissenschaft für sich, und bevor Du viel Geld auslegst, probier mal auf Deiner bisherigen Gitarre, ob das Dein Ding ist.
5.) Abgesehen davon sind Steel-Resonatoren grenzgeile Objekte.
6.) Wenn Sliding Blues/CountryWestern und so wirklich Dein Ding ist, wähle sehr, sehr sorgfältig und hör Dir viele Instrumente an. Es gibt sehr gut aussehende Single Cone Resonatorgitarren, die leider klingen als ob drei Eichhörnchen in einem alten Benzinfass Freestyle Wrestling machen.
7.) Aber grenzgeile Objekte sind sie trotzdem.
8.) Wenn Du vergleichst, vergleiche jedenfalls Single Cones mit Tricones - Ticones haben einen bedeutend kultivierteren Klang, der allerdings auch bisschen teurer kommt.
9.) Und auch sie sind grenzgeile Objekte.
10.) Den Unterschied zwischen "ganz gut" und "sehr gut" machen die Cones, also die "Blechdeckel", die die Resonanz erzeugen. Billige werden in Serie gepresst, gute werden auf der Drehbank gedreht, zum Beispiel Res-o-Cones von John Quarterman oder tschechische Lebeda-Cones. Man könnte theoretisch jede beliebige neue oder gebrauchte Resonatorgitarre billig kaufen (ebay) und dann mit Qualitäts-Cones (ab 60 USD das Stück) aufrüsten. Das ist allerdings eine Uhrmacherarbeit. Ich persönlich hab in ebay erst meine Standard Johnson Singlecone verkauft, weil siehe Punkt 6.), und dann eine fertig professionell umgerüstete Johnson Tricone erstanden. Aber das ist leider "one in a million".
11.) Und sie ist ein grenzgeiles Objekt.
12.) Das selbe gilt natürlich auch für Holz-Resonatorgeräte, aber die klingen natürlich nicht so radikal.
13.) Sind aber auch ganz geil.
14.) Das einzige, was Dir klar sein muss: Eine Stählerne spielst Du besser im Sitzen. Oder Du hängst sie Dir am Gurt um und stehst es ein Jahr durch, dann sag ich nur mehr "Du Tarzan, ich Jane."
15.) Abschließend gesagt: Es lohnt sich, weil... - hab ich schon erwähnt, dass Stahlresonatorgitarren einfach grenzgeile Objekte sind?
 
no1special
  • Gelöscht von Ray
  • Grund: Doppelpost
no1special schrieb:
Es gibt sehr gut aussehende Single Cone Resonatorgitarren, die leider klingen als ob drei Eichhörnchen in einem alten Benzinfass Freestyle Wrestling machen.

:D

Aber hey, das ist nun mal der Sinn dieser Gitarren. Selbst ne echte National Tricone klingt nach Blecheimer, v.a. wenn man sie als Rhythmus-Schrammel-Instrument missbraucht. ;)
 
Ray schrieb:
:D

Aber hey, das ist nun mal der Sinn dieser Gitarren. Selbst ne echte National Tricone klingt nach Blecheimer, v.a. wenn man sie als Rhythmus-Schrammel-Instrument missbraucht. ;)


Also einmal ehrfürchtig eine National in der Hand gehabt habend würd ich sagen, sie klingt wie King Kong in einem 40 Fuß Container - und das ist viele Liter Anabolika entfernt von Eichkatzerln im Benzinfass ;o)
 
no1special schrieb:
Also einmal ehrfürchtig eine National in der Hand gehabt habend würd ich sagen, sie klingt wie King Kong in einem 40 Fuß Container - und das ist viele Liter Anabolika entfernt von Eichkatzerln im Benzinfass ;o)

Hm, also ich hab vor nem Jahr oder so eine aufgearbeitete Triplate (mit dem eckigen hals zum Lap-steel-Spielen) in die Hand bekommen und ne Stund gespielt. Die war insofern cool, dass sie so wahnsinnig mittig war, dass Powerchords unplugged verzerrten ;). War echt krass, wie man da drauf hardrock schrammeln konnte.

Aber insgesamt war ich doch etwas geschockt. Das Ding taugte sonst nur zum reinen Slide-Melodie-Spiel, ansonsten wars für Fingerpicking und Chords einfach zu hohlmittig blechern.

Ich hab selber einen Roger Style N-Clone (UVP damals so um die 750 Euro oderso, nix besonderes), die gefällt mir da besser. Ne Spur ausgewogener.
 

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