[Review] Cort MR 740 fx

K
kooper
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
09.01.18
Registriert
06.11.04
Beiträge
2.001
Kekse
1.322
Ort
Papenburg
[Review] Cort MR 740 fx
Hallo Leute
Hier ein Bericht, den ich schon sehr sehr lang vor mir her geschoben habe, aber heute endlich vollenden konnte: Es geht um meine Cort MR 740 fx. Die Vorgeschichte wird es diesmal nicht geben, weil es eh uninteressant ist. Dann mal los:

Technische Daten:
… Dreadnought mit Cutaway
… Fishman Matrix Pickup und Prefix Plus Preamp
… massive Fichtendecke
… Palisander Korpus
… Mahagonihals mit Palisandergriffbrett
… eingefasstes Griffbrett und Kopfplatte
… verchromte Grover Mechaniken mit schwarzen Kunststoff Knöpfen
… Hochglanzlackierung

Preis: ca. 650 €

Optik:

Was soll man da schon groß zu sagen; schaut sie euch an;) Nein Spass bei Seite:
Die Gitarre ist eine etwas in die breite gegangen Dreadnought Gitarre, die, wie fast jede andere Gitarren ihrer Form, auch ein Cutaway besitzt. Die Bindings sind aus Plastik und ziehen sich komplett um den Body und um die Kopfplatte herum. Die Hochglanzlackierung macht die Gitarre sehr robust gegen kleinere Schläge und ist absolut kein Standard in dieser Preisklasse. Ganz besonders find ich die Rosette zu erwähnen, die aus Abalone gefertigt ist und nicht, wie beispielsweise bei der Takamine G Serie, aus Plastik besteht. Wie ihr auf den Fotos gut sehen könnt, besteht die Decke aus einer zweiteiligen Fichtendecken, die eine schöne Maserung aufweist und keine Astlöcher besitzt.

Verarbeitung:
Ein weit aus spannenderes Thema, als die Optik, die ihr wahrscheinlich eh aus den Bildern herauslesen könnt, ist die Verarbeitung. Gerade bei Gitarren aus Fernost - und die Cort Gitarren sind solche- haben (zu Recht) nicht unbedingt den besten Ruf.
Die Cort MR 740, die 2003 mit dem alten Prefix Pickup vom Band gelaufen ist, ist ein solides Arbeitsgerät. In den 2 Jahren, die ich diese Gitarre besaß, hab ich den Hals lediglich zweimal einstellen müssen. Ansonsten hat weder die Elektronik noch die Mechanik oder das Holz Beanstandungen gemacht. Die in Öl gelagerten Mechaniken laufen einwandfrei. Selbst der Steg, in den sich gelegentlich mal Saiten reinbohren können, ist noch wirklich gut in Schuss. Wie bereits bei dem Unterpunkt Optik erwähnt, ist die Hochglanzlackierung ein guter Schutz gegen Dellen und Kratzer und hat mich schon vor so einigen Macken auf der Bühne bewahrt. Insgesamt also eine sehr gute Optik und Haptik.


Hardware:
Die Grover Mechaniken machen einen wirklich guten Dienst. Im Schnitt muss ich eigentlich nur einmal pro Set stimmen; so soll es ja auch sein:)
Als Saiten verwende ich 11er Martin SP Saiten, die wesentlich günstiger als die Nanowebs sind und etwa die Hälfte der Zeit halten. Alle 1,5 Monate wechsele ich die Saiten aller Gitarren sowieso, um die Billianz und den Detailreichtum nicht zu verlieren.


Elektronik:
Die Cort MR 730 und 740 verwenden Prefix Plus Pickups von Fishman, die vor ein paar Jahren - 2007 müsste das gewesen sein- mit einem Stimmgerät ausgestattet wurden. Selbst wesentlich teurere Gitarre verwenden diesen Pickup . Taylor beispielsweise haben diesen Preamp vor Einführung des neuen Taylor Pickupsystems in ihrem kompletten Akustiksortiment geführt.


Klang:
Die Gitarre habe ich gerne und oft gespielt. Durch den offenen, ausgewogenen und zugleich prekrusiven Ton, macht es in jeder Lebenslage Spass mit ihr zu spielen und die verschiedensten Sounds aus ihr heraus zu kitzeln. Doch gleich dazu etwas mehr:


Jetzt doch erstmal die Vorgeschichte:
Lange Zeit habe ich eine Washburn besessen, die lediglich einen passiven Tonabnehmer hatte, was damals das K.O. Kriterium für diese günstige Gitarre war. Danach habe ich mich auf den Weg in ein größeres Musikgeschäft gemacht und dort Gitarren angetestet: Fazit: die Ibanez AW 44, die Cort Mr 730 und die Mr 740 kamen in die engere Auswahl. Aufgrund des im Vergleich wesentlich schlechteren Tonabnehmers, ist die Ibanez dann aber aus dieser Auswahl verschwunden.


Vergleichtest:

In meinen Ohren klingen die Mr 730 und die 740 sehr sehr ähnlich (zumindest mit neuen Saiten) somit habe ich mir damals gedacht, dass die Mr 730 ausreicht. Also habe ich mir die Mr 730 zugelegt. Doch schon bald musste ich feststellen, dass die Gitarre ihr wahres Gesicht zeigt, wenn sie ein zwei Tage gespielt wurde; d.h. die Saiten leicht abgenutzt waren. Dort zeigte sich die Mr 730 wesentlich mittiger als die Mr 740. Mit dem EQ ließ sich zwar noch einiges herausholen, aber dennoch hatte ich immer das Gefühl, dass die 740er die bessere Lösung für mich wäre. Also verkaufte ich meine Mr 730 (die übrigends auch den Prefix Pickup verbaut hatte, aber schon die neuere Version mit Tuner) und machte mich auf die Suche nach einer Mr 740. Dabei habe ich feststellen müssen, dass kein Musikhaus mehr diese Gitarre anbot. Wie gesagt der Tonabnehmer ist identisch mit dem der "neueren" Fishmans. Ich wusste also, wie ich den Preamp einstellen musste, um den Sound zu bekommen den ich haben wollte. Insgesamt hat die 740er eine leichte Mittensenke und einen knackigeren Bass, was an dem Palisander Body liegt, der etwas spritziger und knackiger klingt als das Mahagoni Holz der MR 730. Das rechtfertigt auch den Preisunterschied zwischen den beiden Modellen. Insgesamt ist die MR Serie relativ drahtig und nicht so bauchig wie beispielsweise eine Takamine G in der selben Preisklasse oder eine Yamaha CX.



Praxis:

In den paar Jahren habe ich mit der MR Serie generell und insbesondere mit der 740er, sehr gute Erfahrungen auf der Bühne gemacht. Im Bandgefüge klingt sie, aufgrund ihrer Bauform und dem Piezzo Tonabnehmer, sehr leicht und brilliant. Was ich mir noch gewünscht hätte, wär ein Tonabnehmer mit integriertem Tuner. (wenn man einmal so etwas besessen hat, will man davon auch nicht wieder weg kommen;) )
Als Stimmgerät benuzte ich den Boss TU 2, der seit Jahrzehnten als DER Standard bei Stimmgeräten gilt. Die Grover Wirbel sind sehr stimmstabil und feinfühlig durch ihre in Öl gelagerte Mechanik.

So hier noch ein paar Fotos:




Und falls ihr wollt könnt ihr mal hier vorbeischauen: www.myspace.com/bandsalatunplugged

Abgesehen von "Wenn jetzt Sommer wär" ist alles mit der Cort MR 740 aufgenommen worden.
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist ja nicht so, dass mich eure Meinung nicht interessieren würde ;)
 
Für mich war das (die?) Review sehr interessant, da ich selbst häufig eine Cort MR 730 spiele. Auch ich bin mit dem Instrument sehr zufrieden, kann aber durchaus nachvollziehen, was du mit dem "mittigen" Klang der 730 meinst. Ich bin schon ein bisschen auf der Suche nach was neuem mit Palisanderkorpus, werde aber dieses Mal vermutlich gleich etwas mehr investieren.

Auf jede Fall vielen Dank für die Mühe mit diesem ausführlichen Review.

Gruß
Toni
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben