Rode NT1-A - wirklich gutes Mic oder "einfach nur" Preis-/Leistungsknueller?

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TrustInSteve
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Hallo Boardgemeinde,

da ich sehr viel Wert auf euren fachkundigen Rat lege, habe ich eine Frage zum hier wirklich oft durchdiskutierten Rode NT1-A. Mich interessiert vor allen Dingen eines: Ist das Mikro einfach "nur" ein Preis-/Leistungsknueller oder kann man hier wirklich von einem wirklich guten Mikrofon sprechen? Mir ist natuerlich bewusst, dass es kein Neumann ist. Aber da stellt sich mir auch die Frage, ob es denn ueberhaupt ein Neumann sein muss, um wirklich gute Aufnahmen zu realisieren.

Was wir suchen, ist ein Mikrofon, mit dem wir auch noch in ein paar Jahren gluecklich sein werden. Wir produzieren unsere Musik grundsaetzlich selber und schaffen uns so nach und nach die noetigen Geraete an - nun waere langsam ein Großmembranmikrofon dran.

Dass die Geraete hinter dem Mikrofon dann auch eine große Rolle spielen, ist fuer uns klar. Wir hatten an ein SPL Goldmike 9844 gedacht, was wohl schon unter "gute Mittelklasse" zu verbuchen ist.

Meine Frage kommt deshalb zustande, weil eben hauptsaechlich von einem "guten Einsteigermikrofon" die Rede ist. Um es mal vorsichtig mit einem Gitarrentopteil zu vergleichen: Der Peavey ValveKing hat auch den Ruf ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhaeltnis zu haben. Fuer 450 EUR klingt er eben ziemlich gut. Ein Peavey 6505+ ist dagegen aber immernoch ein wirklich deutlich hoerbares Stueck weiter, auch wenn man hier jetzt noch den Geschmack zu Rate ziehen mag.

Wir wuerden fuer ein Großmembran bis 350 EUR ausgeben, es sollte aber moeglichst in Deutschland verfuegbar sein. Kann man generell in dieser Preisklasse von guten Mikrofonen sprechen?

Ich danke euch vorab schon mal fuer eure Tipps :)

Lieben Gruß

Steve
 
Eigenschaft
 
Hallo, Steve,

zum Thema "Kann man... in dieser Preisklasse von guten Mikrofonen sprechen?": Ja, man kann! Das Rode NT1a ist ein Teil, von dem ihr wirklich länger etwas haben werdet. Es klingt besser, als sein Preis vermuten läßt.
Eigene Erfahrung: Ich habe jetzt mehrfach mal die Möglichkeit gehabt, ein einzelnes bzw. ein Pärchen Brauner Phantom mit einem einzelnen bzw. Pärchen NT1a zu vergleichen. "Stoff" waren überwiegend Solo-Vocals und Chor- und Orchesteraufnahmen, aber z. B. auch E-Gitarren.
Kurzgefaßtes Resultat: Man hört schon noch, daß das Phantom das bessere Mic ist - aber es ist eben nicht der Faktor 10 wie beim Peis dazwischen. Der erste Vergleich dieser Art führte übrigens dazu, daß ich mir selbst ein NT1a geholt habe. Es schlägt meine alten Audio Technica AT4035SV, die damals auch um 699 DM kamen, mehr als deutlich.
Neben dem guten Klang ist die zehnjährige Garantie sicherlich auch was wert - die Verarbeitung ist schon sehr, sehr gut.

Eine andere Empfehlung in eurem Budgetrahmen wäre sicherlich das CAD E300² wert - allerdings müßtet ihr das schon aus Großbritannien oder den USA beziehen, da es hier in Deutschland deutlich teurer ist. Bei der von CAD gewohnten Fertigungsqualität sollte allerdings kein Ärger mit Garantierücksendungen eintreten. Das E300 habe ich selber allerdings nicht (bisher nur mal getestet), ich empfehle hierzu jedoch die Suchfunktion. Nicht nur artcore plädiert geradezu leidenschaftlich für das E300... außerdem steht schon in einigen Threads beschrieben, wie das abgeht, wenn man solch ein Teil aus GB oder den USA bestellt.

Zum Gerät "dahinter": Wie beim NT1a handelt es sich auch beim Goldmike 9844 um ein Teil, zu dem man sagen kann: Sicher gibt's auch noch besseres, aber...
Das ist gleichfalls ein Gerät, mit dem ihr lange arbeiten könnt. Ich habe es selbst auch, gerade auch in der Kombi mit dem NT1a bzw. auch mit dem Brauner Phantom, und ich bin sehr zufrieden. Die Verarbeitungsqualität ist gut, vom gelegentlich monierten Rauschen habe ich noch überhaupt nichts wahrgenommen und der Service von SPL, so man ihn denn mal brauchen sollte, ist erstklassig.

Viele Grüße
Klaus
 
Also ich habe jahrelang ein NT-1 (noch ohne das "A" am Ende) besessen, und kann es nur wärmstens weiterempfehlen.
Ichs habs seinerzeit an einen Freund verkauft, um mir die Anschaffung eines NT-2A zu erleichtern, und hab seitdem mehrfach darüber nachgedacht, das NT-1 wieder zurückzukaufen.
Bei dem Kumpel liegt es nur herum, und die beiden (NT-1 und NT-2A) würden sich bestimmt prima verstehen, in den langen Nächten in der Mikrophonkiste.

Ne, im Ernst: Prima Mikro. Je nachdem, was für Equipment du sonst noch einsetzt (PreAmp, Monitorboxen etc) kann man sicherlich für 1000e EUR woanders Verbesserungen realisieren, bevor das NT-1 durch was hochklassigeres ersetzt werden muss.
 
Hallo,

also was ich dazu noch beitragen kann:

Ich habe hier zur Zeit mein erstes Mikro: ein Behringer B-1, welches ungefähr gleich teuer wie das NT1-A war und eben besagtes NT1-A und dazwischen liegen WELTEN.

Als ich heute nochmal nen unmittelbaren Vergleich gemacht habe, hätte ich das B1 am liebsten gleich weg geschmissen.(zumindest für Vocals) ;)

Im Tonstudio habe ich damals mit einem Neumann Mik gesungen und das habe ich eigentlich vom Klang her noch recht gut in Erinnerung. Dort fällt mir auf, dass Neumann vom Klang her einfach (für mich) unschlagbar ist, aber das NT1-A eigentlich sehr gut mithalten kann.

Ich nutze das NT1-A für weniger wichtige Aufnahmen für die Lead Vocals. (Demos, Ideen, Intros, Sprache) und bei meinem jetzt für mich sehr großem Projekt (also ein richtiges Album) wird das Rode für die Backgrounds, sowie für die Mikrofonierung an Akustikgitarren eingesetzt. - Homerecording wohlgemerkt

Gruß
Matthaei
 
Ich hab im Studio z.B. schon mal mit dem B.P.M. CR-95 gearbeitet... Das Teil ist fuer mich die Inkarnation von geilem Klang.

Das Rode NT1-A habe ich leider noch nicht wirklich testen duerfen - ich denke aber dennoch, wir werden das Mikrofon waehlen. Im Zweifelsfall geht's wieder zurueck. Aber nach eurer doch sehr aussagekraeftigen Meinung wird das wohl eher weniger erforderlich sein. :)

Ich danke euch herzlich, insbesondere Basselch fuer den recht ausfuehrlichen Beitrag!

Liebe Grueße

Steve
 
Hi Steve

Natürlich ist es letztendlich Geschmackssache, welches Mik für dich am besten klingt. Aber mit dem NT1-A kannst du eigentlich nichts falsch machen.
Ich setze eben genau dieses Mikrofon mit einem Art Tube V3 Röhrenvorverstärker für Gesang, Bläser, Akkordeon und Akustikgitarre ein und bin absolut begeistert.
Wenn du ein (rein technisch gesehen) noch besseres Mik willst musst du wohl schon ziemlich tief in die Tasche greifen.

Bei meinen damaligen Recherchen habe ich auch gelesen, dass das NT1-A neben all den Neumann's und Brauner's in vielen Studios verwendet wird und für mich war das allein eigentlich schon ein aussagekräftiges Qualitätsmerkmal.

Liebe Grüsse aus Helvetien

Christian
 
Nun ja, das NT1-A ist ein gutes Einsteigermikro, aber gleichsetzen mit den U 87s, TLM 49, Valvets etc. kann man es bei aller Begeisterung nun auch nicht.

Nichts für ungut in die Schweiz!
 
Ich bin letztes Jahr mit 1000 € im Gepäck in den Musicstore gefahren um mir ein Mikro fürs Leben zu kaufen. Testsieger war das Rode NT1a. Der Preis war für mich kein Kriterium. Natürlich hab' ich mich auch etwas von der Präsenz in den oberen Mitten blenden lassen, aber ich bin immer noch sehr glücklich mit dem Mikro und benutze es wohl auch noch die nächsten Jahre als Hauptmikrofon.

Als Preamp nutze ich den ART MPA Gold. Ich hatte zuvor nur günstigere Preamps, von daher kann ich keinen Vergleich anstellen in der Preisklasse anstellen, bin aber dennoch von der Kombi NT1a und MPA Gold nach wie vor sehr angetan. Evtl. werde ich die Röhren mal tauschen. Die klingen ab 12 Uhr doch etwas billg. Ansonsten sehr gut wie gesagt.
 
@David_MiS
Evtl. werde ich die Röhren mal tauschen. Die klingen ab 12 Uhr doch etwas billg.

Wie bitte klingen Röhren, wenn Sie billig klingen? Da könnte es eher sein, dass der Preamp vielleicht doch nicht so toll ist. :weird:

PS: In der Tausendeuroklasse und auch darunter kenne ich doch einige Mikros, die dem NT1-A überlegen sind.
 
Der Preamp klingt klasse, wenn man die Röhre nicht zu stark reindreht. Meiner Recherche nach sind im MPA Gold Chinaröhren verbaut, so daß ein Röhrentausch wahrscheinlich bessere Ergebnisse zu Tage fördern würde.
Mit einem vollen, detailierten und rauschfreien Signal erfüllt er die Anforderungen, die ich an einen guten Homerecording Preamp stelle. Features wie die Impedanzanpassung, Gainboost und die Umschalt-Möglichkeit zwischen -10dBu und +4dBu lassen darüber hinaus keine Wünsche offen. Ich werde mir jedenfalls so schnell kein anderes Gerät anschaffen.

Über Geschmacksfragen wie Mikros ist es darüber hinaus müssig zu diskutieren. Der eine sagt ein Mikro muss neutral klingen und kauft sich ein Neumann, ich mochte spontan den leicht gefärbten Sound des Rode, weil es den rockigen Klang meiner Stimme angenehm untersteicht.

Für den Threadersteller reicht es zu wissen, daß das NT1a ein professionelles Mikro für wenig Geld ist. Obs für ihn selbst geeignet ist, kann er hingegen nur durch ausprobieren herausfinden.
 
Der Preamp klingt klasse, wenn man die Röhre nicht zu stark reindreht. Meiner Recherche nach sind im MPA Gold Chinaröhren verbaut, so daß ein Röhrentausch wahrscheinlich bessere Ergebnisse zu Tage fördern würde.
Einen Preamp so überschwenglich feiern und dann erst mal Abstriche machen??? Auch von einem Preamp in dieser Mitteldfeldklasse würde ich verlangen, dass er ohne Einschränkungen gut klingt. Die Frage nach Mikrofonen ist nicht nur Geschmacksache. Es gibt auch nicht nur ein Neumann! Das NT1-A würde ich auch nicht als profesionelles Mikro bezeichnen. Es ist das beste Einsteigermikro in dieser (unteren) Preisklasse. Professionell geht erst in einer anderen Liga los. Es ist schön für Dich, wenn Du mit Deinem Equipment zufrieden bist. Der Maßstab für professionelles Equipment muss das aber nicht sein.
 
Siehste ... das ist mit ein Grund warum ich mich vom Homerecording.de abgemeldet habe. Ihr kennt kein Maß und kein Ziel mehr.

Ich kann mir auch ein Brauner Panthera und einen Avalon hinstellen. Dann hab' ich ein schlechtes Gewissen, weil ich nen fetten Kredit aufgenommen habe und müsste gleich nochmal mehrere 1000 € in Raumakustik und weitere Lehrgänge investieren, um die Möglichkeiten des Equipments überhaupt auszureizen.

Mit welchem Ziel eigentlich? Eigene audiophile Bedürfnisse zu befriedigen? Wäre dekadent. Ein Studio aufmachen? Bin eigentlich nur Musiker.

Bislang ist jedenfalls noch keine Aufnahme daran gescheitert, daß ich die Röhre nicht über 12 Uhr reindrehen kann. Über die paar tausend Euro, die ich jetzt mehr in der Tasche für Wohnung, Freundin und Leben habe, freue ich mich hingegen sehr.
 
Du verstehst da was falsch. Es geht hier gar nicht darum, dass preiswertes Equipment nicht seinen Job beim Homercording tut. Es geht darum, es einzuordnen. Wenn Du von professioneller Qualität schreibst, ist das eben eine andere teurere Liga als das NT1-A. Dass Du mit Deinem Equipment (bis auf die Röhre) zufrieden bist, freut uns ja, das heißt aber noch lange nicht, dass es die Ultima Ratio ist. Wobei imho auch ein Preamp in der von Dir genannten Mittelklasse ohne Abstriche anständig klingen sollte. Das tut z.B. der GoldMike 9844. Ich war vom ART nicht so überzeugt. Weder ich noch die Mehrzahl bei homerecording.de empfiehlt jedem nur die Brauner- und Avalonklasse.

Wenn Du Dich hier ein wenig umgeschaut hättest, hättest Du auch bemerken können, dass ich z.B. das NT1-A gerne als Einsteigermikro empfehle. Zumeist sogar ohne speziellen Preamp , sondern nur mit einem brauchbaren Interface. Bitte die Maßstäbe beachten!
 
was ich ev. noch mal als denk anstoß geben möchte:

du könntest auch mehr geld in das mic stecken und dir den Preamp schenken (halt den vom interface verwenden).
Ein besseres Mic (was man bei einem höheren preis erwarten kann) würde höchstwahrscheinlich mehr an sound qualität bringen.

Soll nur ein kleiner einwurf sein.. :)

Zum mic: habe es auch und bin sehr zufrieden. Habe noch ein großmembran mic (das AT4040) welches noch um ein quäntchen mehr hergibt. (und in deinem preisramen liegen würde ;))

Habe allerdings den direkten vergleiche nur bei einer Vocal-aufnahme gemacht.. und wie gesagt, es holt noch mal ein bischne mehr raus. :)
Ich finde auch nach wie vor, dass das NT-1A die Bässe/tiefmitten bei 100-200Hz ein wenig stark betont.
Was aber oft vorteilhaft ist.. (oder sich zumindest so anhört :D)

Lg Melody
 
Die Überbetonung untenrumist mir nie aufgefallen. Das NT1a ist eigentlich mehr ein Präsenz-Mic. Ich vermute die stärkste Anhebung irgendwo zwischen 2-4 khz. Für Metal. Vintage-Rock oder Hardrock ist das genial. Bei einfacheren Songs muss ich im nachhinein kaum mit dem EQ ran.
 
mit ein weing stark betonen meinte ich irgendwas zwischen 1-3 befühlten(!) dB.

Lg Melody
 
das Rode klingt sicherlich nicht schlecht, aber die spitzigen Höhen, welche immer stören und diese bekannten Zischlaute verursachen, sind doch gewöhnungsbedürftig. Ein Mikro, das sehr linear und wirklich sauber, vor allem für Gesang klingt, ist das ( von Euch zu unrecht oft schlecht gemachte ) T.Bone SC 1100. Es hat auch noch einen Umschalter für Niere, Acht und Kugel, und es befindet sich mit momentan 139,- € in deiner Preisklasse.
gruss
martin
 
also: spitzige Höhen und unangenehme zischlaute.. :confused:

kann ich nicht bestätigen..
bei den t-bone mics hab ich immer angst, dass die fertigungsstreuung recht hoch sein könnte, und man mal guten und mal ein schlechtes bekommt..

Lg Melody
 
das Rode klingt sicherlich nicht schlecht, aber die spitzigen Höhen, welche immer stören und diese bekannten Zischlaute verursachen, sind doch gewöhnungsbedürftig. Ein Mikro, das sehr linear und wirklich sauber, vor allem für Gesang klingt, ist das ( von Euch zu unrecht oft schlecht gemachte ) T.Bone SC 1100. Es hat auch noch einen Umschalter für Niere, Acht und Kugel, und es befindet sich mit momentan 139,- € in deiner Preisklasse.
gruss
martin

Das Rode ist ein Marken-Mikrofon mit geringer Streuung und 10 Jahren Garantie. Selbst wenn das SC 1100 eim Einzelfall ebenbürtig sein kann, wird es vermutlich nicht so stabil und langlebig sein.

Hier im übrigen mal der Frequenzverlauf:

nt1-a_freq.jpg


Wie man sieht sind das keine übertriebenen Anhebungen im Präsenzbereich. Zumindest nichts, was nicht sowieso der EQ am Ende richten müsste.
Ich singe in einem Abstand von etwa 30 - 50 cm ein, habe einen Poppschutz davor und einen Reflection Filter dahinter - die Aufnahmen sind trotzig mittelmässiger Raumakustik absolut sauber und frei von Zischlauten.
 
Halli Hallo :)

Ich habe uns jetzt das Rode NT1-A gekauft. Das war vor ca. 2 Wochen, wir hatten also ein wenig Zeit zum Testen. Wir sind auf jeden Fall sehr, sehr zufrieden mit der Wahl des Mikrofones. Es kommt auch quasi "genau richtig" fuer unseren Saenger, ich muss nach der Gesangsaufnahme kaum noch EQn. So macht das Spaß ;)

Danke euch fuer eure Tipps und Alternativvorschlaege. Das war auch sicher nicht unser letztes Großmembraner. Es lebe die Vielfalt ;)

Herzliche Grueße

Steve
 

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