Röhren-Endstufe für mehr Leistung erweitern

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Hallo zusammen.

Ich habe da mal eine Frage bezüglich der Modifikation von Röhren-Verstärkern:

Ist es möglich, einen Vollröhrenverstärker mit einer Leistung von 20 Watt auf 40-50 Watt zu erweitern?
Mein gefährliches technisches Halbwissen sagt "ja", einfach ein paar Röhren mehr in die Endstufe hängen.
Mein gesunder Menschenverstand sagt aber "da gehört bestimmt mehr dazu als noch ein, zwei Röhren in Reihe zu schalten".

Wie aufwändig wäre sowas?

Konkret interessiere ich mich für den Jet City JCA22H.
Der ist für kleine Gigs ja noch zu gebrauchen, aber sobald etwas mehr Lautstärke nötig ist, kann der sich im Bandgefüge dann ja nicht mehr durchsetzen.
Der JCA50 wäre dafür dann natürlich das Gerät der Wahl, der soll aber keinen guten Effektweg haben und auch sonst dem JCA20H in einigem nachstehen.

Ein modifizierter JCA20H könnte, so die Theorie, den selben Sound bieten wie ohne Mod, aber eben mit der Leistung und dem Output des JCA50.


Ich denke, ihr könnt mir da bestimmt gut weiterhelfen.

Der Kollege @Bierschinken fält mir da zum Beispiel ein, aber auch @Myxin, mit dem ich mich schon mal per PM über Mods der Jet City Amps unterhalten habe.


LG Andre
 
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Also mein erster Gedanke ist, dass dann auch die Ausgangsübertrager anders dimensioniert sein müssen... und das würde sicher eine Stange Geld kosten; da bist du doch sicher eher mit einem anderen Amp in der Summe günstiger, oder?
 
Also mein erster Gedanke ist, dass dann auch die Ausgangsübertrager anders dimensioniert sein müssen
auch der Netztrafo und vielleicht sogar das ganze Netzteil.
Lass die Finger davon, es wird sehr teuer.
 
Außerdem heißt mehr Röhren=mehr Sockel benötigt - wo sollen die Sonst rein?

Möglichkeit wäre, größerer AU und mehr Spannung auf die Röhren geben. Kann aber gefährlich sein, wenn du kein erfahrener Bastler bist. Kauf dir einfach lieber einen anderen Amp. Wenn du Erfahrung sammeln und basteln möchtest, fang lieber mit einfachen Grundlagen an, nicht mit sowas...
 
Es gibt einige Amps bei denen man mit vertretbarem Aufwand die Leistung erhöhen kann, gleichzeitig wird aber gerade bei kleineren Amps - deren Sound von der geringen Leistung und der damit verbundenen früh einsetzenden Endstufensättigung lebt - der Sound nach der Modifikation anders sein.
Ich habe mir vor Jahren die Arbeit gemacht einen Princeton Reverb von 6V6 auf 6L6 umzubauen, mit dem ganzen Programm: Anderer Netztrafo (die Heizung der 6L6 will mehr Leistung), anderer AÜ, einige Änderungen am Netzteil.
Der Charakter des Amps ist - trotz sonst gleicher Schaltung- ein anderer.
Würde ich den Umbau auf die etwa doppelte Leistung beziffern müssen: Bauteile etwa 300€, ca. 10 Stunden Arbeitszeit.
Meine 5 Cent: lass es, Kauf dir ein anständiges Mikro zum Amp abnehmen und fahr das ganze über die PA.
 
Wäre es nicht sonst noch eine Alternative, den Lautsprecher-Ausgang über einen Schutzwiderstand(als Ersatz für die Impedanz des Lautsprechers)
ein widerstand ist kein Ersatz für die Impedanz
mach es über die PA und sei glücklich mit dem Sound
 
Ein Lausprecher ist - an einer Endstufe betrachtet - weit mehr als der Gleichstromwiderstand der Schwingspule - und nur den könnte man mittels eines Lastwiderstands ersetzen.
Vielmehr ist ein Lautsprecher ein recht komplexes Gebilde; da spielt die Impedanz eine Rolle, genauso wie die Gegen-EMK, der Dämpfungsfaktor der Endstugfe i..usw.
Dazu kommt dass der Speaker einen nicht zu vernachlässigenden Einfluss auf den Sound hat (der mit "Loadbox" total auf der Stecke bleibt).

Wie Rostl schon angemerkt hat: Mikro vor den Speaker und ab in die PA mit dem Signal.
 
Ich rate dir auch davon ab, den Verstärker auf mehr Leistung zu trimmen. Wenn Du wirklich mehr Leistung benötigst, hol dir lieber einen Verstärker, der schon so gebaut ist. Zum Effektweg des JCA 50 würde ich aus meinen Erfahrungen mit dem des JCA 100 HDM sagen: Der ist gar nicht so schlimm. Irgendetwas passiert, wenn man in den Overdrivekanal schaltet, aber es ist nichs weltbewgendes.
Allerdings klingen die etwas anders als die 20 W Modelle, solltest Du also auf den klanglichen Eigenschaften des JCA 22 H bestehen, schließe ich mich Rostl und netstalker an: Besorg dir ein Mikrofon. Stattdessen tut es auch eine DI mit Lautsprechersimulation, da gibt es alles von 30 € bis über 1.000 €. Gegebenenfalls holst Du dir einen Lastwiderstand dazu, dann brauchst du nichteinmal mehr einen Lautsprecher zum nächsten Auftritt mitzunehmen.
 
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Das mit dem Lastwiderstand + Endstufe geht... Mach ich auch hin und wieder so. Nimm aber einen reaktiven Lastwiderstand, statt eines resistiven. TubeTown Tone-Hound funktioniert gut dafür, aus dem DI Out dann in eine Endstufe. (Bessere) Alternativen wären direkt das Bad Cat Unleash oder die Fryette PowerStation. Die sind genau für sowas gemacht.
 
Ich komme mal mit einem ganz anderen Ansatz:

Nimm andere Speaker. Die können sehr viel Lautstärke rausholen, manchmal gefühlt mehr als die Verdoppelung der Endstufenleistung.


Sonst könntest Du natürlich auch vom FX-Loop das Signal splitten und in eine Röhrenendstufe fahren, aber das wird auch wieder den Sound ändern. Oder Du nutzt einen zweiten gleichen Amp als Slave-Endstufe.
 
Hallo,

20W aufbohren ist nicht. Das bedingt einen neuen Netztrafo, Ausgangsübertrager und andere/mehr Endstufenröhren.

Nimm den 50er, lass dir den im Zweifelsfall zurechtmodden. So kommst du am preisgünstigsten und praktikabelsten an den gewünschten Sound.

Grüße,
Schinkn
 
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Oder nimm einen zweiten Amp plus Speaker zu Hilfe. Die brauchst du dann auch nur bei größeren Events schleppen ;)
 
Ich frag mich immer wieder wozu man auf der Bühne so viel Dampf braucht - dann haben doch eh wieder alle Ohrstöpsel drin und der FoH kriegt nen halben Infarkt....
 
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Sorry Iwan - ich wolte niemandem zu Nahe treten.
Vielleicht hätte ich eher PA als FoH schreiben sollen; ich denke ohne PA ist heute (fast) niemand mehr unterwegs und somit sollte die Amp-Abnahme relativ einfach zu machen sein.
Ich glaube nicht, dass man noch (wie in meiner Jugend) mit Echolette oder Dynacord "Gesangsanlage" unterwegs ist. Deshalb glaube ich dass man heute mittels Mikro am Mischpult - egal von wem eingestellt - zu mehr Front-Pegel kommen kann.
Wobei in meiner Gegend selbst Trios für Sommerfeste, Kirchweih, Schützenfest ... das Saal/Venue Equipment samt Tonmann mieten.
 

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