Röhrenhitze

  • Ersteller geekman
  • Erstellt am
dass die Außen- oder Oberkante der Fassung tief im Chassisinneren sitzt, so dass auch ein Teil der Endröhren mit ihrem warmen Glas quasi unterhalb der Chassisoberfläche im Geräteinneren sitzt.
aaaahh, jetzt ja......alles klar, jetzt weis ich wie du das meintest ! Ok, das ist ja dann generell komplett anders konstruiert, als zB beim JVM.

Ich hab da lieber Amps, wo die Röhrensockel, Buchsen und Potis frei von allem anderen verdrahtet sind. Gibbet nur leider als "Serie" kaum noch..
 
Das ist auch mein Credo - Auch in Bezug auf Vibration sind die frei mit Push-Back-Wire verdrahteten Amps unempfindlicher.
Die heutige Löt- und Bauteiletechnik mit SMD-Bauteilen auf Leiterplatten, Reflow-Löten und Bleifreiem Lot ist uns als Gitarristen keine Hilfe dabei langlebige Amps zu bekommen.

Schau mal beim Tubeampdoctor vorbei - da git es die Dinger mittlerweile auch fertig zu kaufen.
 
..ach so...ja, hab nicht geschaltet :D

Ja ich hatte mir aus diesem Grund damals einen Linnemann 22xx Amp geordert, weil die Amps so herrlich puristisch aufgebaut sind und frei von allem SchnickSchnack sind.
 
Die Wärme in der Röhre entsteht am Anodenblech und durch Strahlung auf das Glas übertragen. Natürlich leitet das Glas die Wärme auch in den Sockelbereich und somit in die Fassung, aber der Röhre selbst ist das ziemlich egal.
Ich kenne zwar Fälle, wo die Röhren aus den Sockeln gefallen sind, weil der Kitt aufgegangen ist, aber die waren >30 Jahre alt. In einem Gitarrenverstärker, der regelmäßig laut gespielt wird, werden die Röhren (insbesondere die Schirmgitter) dermaßen überlastet, dass die vorher schon wegen Kurzschlüssen oder fehlender Steilheit ausgetauscht werden. Oder sie ziehen Luft, weil die heutigen Röhren teils abenteuerliche Werkstoffkombinationen drin haben, die dann nach einiger Zeit undicht werden...

Die Schaltung selbst sollte (...) mit den im Gerät auftretenden Temperaturen klarkommen - egal, wie der Verstärker gebaut ist. Da früher wie heute bei diesen Consumergeräten aber gerne mal die billigsten Teile verbaut werden, diese dann vielleicht noch mechanisch verspannt eingebaut werden und auch kein Service stattfindet (Elkos...), muss man die Zuverlässigkeit hängender Konstruktionen hinterfragen.
Dann werden oft noch Elkos direkt neben den Endröhren verbaut, zu wenige Lüftungslöcher im Gehäuse verbaut usw - das führt über die Jahre dann zu Problemen.

Die ernsthaften Industriegeräte wie beispielsweise Studio- und Beschallungsverstärker (googlet mal Telefunken V69, Siemens 6SELA...) hatten deswegen keine Elkos neben den Röhren, die Röhren waren waagerecht eingebaut und es waren große Luftwege vorhanden. Dadurch bleibt das Chassis kalt und damit auch der Rest der Elektronik.

Normale 85°C Elkos und billige Kohlewiderstände, die zusammen eng und unter Spannung auf eine Platine gelötet sind, in der dann direkt die Röhrenfassungen eingelötet sind und bei denen die Röhren unter der Platine hängen, führt auf Dauer zu Problemen.
Nimmt man brauchbare Elkos, setzt die Röhren auf Abstand und sorgt für gute Durchlüftung, dann geht das dagegen sehr gut - viele MIL Geräte zeigen das.

Ich würde dennoch die Röhren immer überhalb der Elektronik anordnen, da die Elektronik damit auf jeden Fall kühler bleibt und damit die Lebensdauer der Bauteile - unabhängig von deren Typ und Qualität - länger sein wird.

Viele Grüße
Stephan
 
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...Normale 85°C Elkos und billige Kohlewiderstände, die zusammen eng und unter Spannung auf eine Platine gelötet sind, in der dann direkt die Röhrenfassungen eingelötet sind und bei denen die Röhren unter der Platine hängen, führt auf Dauer zu Problemen.

Ich würde dennoch die Röhren immer überhalb der Elektronik anordnen, da die Elektronik damit auf jeden Fall kühler bleibt und damit die Lebensdauer der Bauteile - unabhängig von deren Typ und Qualität - länger sein wird...

Ja, das war eben trotz des damaligen Gefallens am Klang für mich der Grund, meine beiden Bugeras wieder zu verkaufen. Sie taten es zwar einwandfrei, aber in Sicht auf Amps die ich langfristig als zuverlässig behalten möchte, war ich hier am Zweifeln. Und genau aus diesem Grund tauschte ich auch mein Equipment gegen stehend verbaute Röhren. Die beiden hängend verbauten Vorröhren in den beiden Excelsioren machen mir da hingegen relativ wenig Sorge, zumal man hier sowieso leicht in den Amp eingreifen und reparieren oder z.B. auf PTP umbauen könnte und somit eventuell gefährdete Bauelemente wärmetechnisch günstiger anordnen könnte (die Excelsioren haben ja diese Kokelwiderstände drin, um "Sag" zu simulieren...).
 
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