Roland FP-7

  • Ersteller oberlutz
  • Erstellt am
O
oberlutz
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
16.01.23
Registriert
10.12.06
Beiträge
238
Kekse
785
Ort
Halle, Berlin, Chemnitz
Roland FP-7

Ein neues Stagepiano musste her, nachdem mein alter Korg I3 nun wirklich in den verdienten Ruhestand getreten ist. Ohne einen Defekt, um es anzumerken.
Also habe ich den Weg in das Musikfachgeschäft meines Vertrauens angetreten und habe ein paar Modelle um 1500,-€ angetestet. Die Vergleichsmodelle waren ein Kawai MP5, Roland FP4, Kawai ES6 und ein Yamaha P 155.

1. Tastatur
Das war für mich wirklich ausschlaggebend. Um es vorweg zunehmen, richtig schlecht war keine.
Am schwersten und deshalb für mich am besten ließ sich für mich die FP7 Tastatur spielen. Die FP4 Tastatur war nicht ganz so straff und wirkte wackelig. Am unangenehmsten war die Yamahatastatur, die war zu leicht und undefiniert. Die beiden Kawais waren auch nicht schlecht, da gab es andere Nachteile.

2.Sound
Ich weiß nicht woran es lag, aber in das MP5 hatte ich vorab große Stücke gesetzt und war vom wirklich schlechten Sound überrascht. Die Pianos klangen dumpf, es fehlte Brillianz, die Orgeln waren beim I3 besser und auch das E-Piano war gruselig. Andere haben sicher eine andere Meinung, aber das war mein Eindruck.
Das P155 hatte, wie ich es erwartete, einen Klasse-90iger-Jahre-Pianosound. Solide, etwas schlechter als ein gutes VSTi. Es fehlte an Dynamik. Die Lautsprecher waren nicht schlecht. Weiter habe ich nicht das P155 nicht getestet, da mich Tastatur und Sound insgesamt 10Jahre zurückversetzten. Das wollte ich nicht.
Am Kawai ES6 gibt es soundmäßig nichts auszusetzen. Es klingt über die Lautsprecher gut, hat aber nur wenige Sounds, die aber in schöner Qualität.
FP4 und FP7 klingen über Kopfhörer pianomäßig gleich, die eingebauten Lautsprecher beim FP7 sind deutlich besser als die vom FP4 und machen ganz gut Dampf.

3.Bedienung FP7
Die ist anfangs einfach. Anschalten und los. Sounds und Grundfunktionen lassen sich leicht auswählen. Alles weitere, also Einstellungen verändern, Effekte zuweisen, MIDI Kanäle ändern usw. gestaltet sich etwas komplizierter, da habe ich oft ins Handbuch schauen müssen.
Das Display lässt sich gut ablesen und ist im Kontrast regelbar. Die großen Schalter sind beleuchtet, was im dunklen Live-Einsatz ein Segen ist.

4.Sounds FP7
Pianos Drei Pianos - alle etwas anders- mit zuweisbaren Effekten und solchen Dingen, wie einzeln stimmbare Tasten und Stellung des Flügeldeckels bieten eine gute Auswahl und eine gute Variationsmöglichkeit auf der Bühne, je nach Bandkontext.

E-Pianos Die sind wirklich klasse und sehr dynamisch zu spielen. Sehr schön.

TonewheelOrgel Man kann tatsächlich virtuelle Zugriegel einstellen und ein Leslie zuschalten. Der Sound ist zu Hause nicht die Wucht (gegen die B4 z.B) aber setzt sich über die PA in der Band hammermäßig durch.

Weitere Sounds
Es gibt noch einige gute Streicher und eine passable GM-Sektion. Die Synthies sind nicht das wahre, aber dafür ist das FP7 nicht gemacht

5. Handling
Das Metallgehäuse macht den Kasten höllisch schwer. Dazu noch ein schickes Flightcase und die 30kg Grenze winkt. Aber stabil ist das Ganze dadurch.

6.Zusätze
Die (guten) internen Speaker lassen sich abschalten.Super.
Es gibt eine Begleitautomatik mit 80 Styles, die, wenn man die Begleitung abschaltet und nur Bass und Drums spielen lässt, ganz witzig ist.
Und dann gibt es noch eine USB Schnittstelle an der Vorderseite, an die man einen Stick anschließen kann und man kann dann tatsächlich zur Musik vom Stick spielen. Bandaufnahmen ohne Keyboardspur drauf und üben. Klasse.
Einen Sequenzer gibt es auch, den habe ich noch nicht ausprobiert. Genausowenig die Splitfunktion. Der Verkäufer im Laden hat allerdings auf diese Funktion geschworen.

7.Live-Einsatz
Es ist schwer, stabil und gut. Die Sounds setzen sich klasse durch und fügen sich gut in den Gesamtsound ein. Das hat mein I3 nicht geschafft.

8.Fazit
Definitiv eine Kaufempfehlung, auch wenn es unter den o.g. das Teuerste ist.
Die Tastatur ist klasse, die Sounds sind modern und gut. Der Pianosound übertrifft den vom AkoustikPiano und das ist für mich eine Referenz. Die E-Pianos und Orgeln sind ebenfalls gut und wirklich durchsetzungsfähig.

Den zweiten Platz bekommt das Kawai ES6, da es ähnlich gut klingt aber weniger Funktionen bietet.

Viel Spaß beim Lesen

Lutz
 
Eigenschaft
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben