Roland FP-90X vs Yamaha P-525 oder eigentlich Yamaha GrandTouch-S vs Roland PHA-50

Beim neu durch lesen aller wortmeldungen ist jetzt folgende frage aufgetaucht: gibts es in irgendeiner kiste das beste aus beiden welten - eine gewichtete Tastatur mit abgerundeten tasten a la waterfall? Oder ist das ein Widerspruch in sich?
Meine Antwort wäre: Ja, das ist ein Widerspruch in sich. Es geht nicht nur um die Form der Tasten, sondern auch um die Mechanik: Spielst du auf einer leichten Taste mit Rückholfeder (Orgel) oder einer Hammermechanik (Piano)? Beides zugleich wird nicht gehen.

Die Viscount Legend One ist manchen als guter Kompromiss aufgefallen, aber ich habe sie noch nicht gesehen. Und es handelt sich eindeutig um eine Orgel, mit der man vielleicht auch etwas Klavier spielen kann. Du suchst das Umgekehrte - und das habe ich noch nicht entdeckt.

Die Crumar DK61 ist eine nackte Orgeltastatur, die im Frühjahr auf den Markt kommt - zum Anschließen an den Computer, der dann die Töne generiert. Auch eine Möglichkeit.

Es gab wohl auch in der Vergangenheit schon Instrumente, die für das Spielen in der Band beides leidlich machbar angeboten hat. Die werden aber nicht so oft gebraucht verkauft.

Und es gibt natürlich die Workstations, mit denen du zugleich Piano, Orgel und Saxofon spielen kannst - ist nur die Frage, ob irgendwas davon sich befriedigend anfühlt.

Wofür du dein Digitalpiano haben willst, habe ich noch nicht verstanden: Nur zum leisen Üben, während zugleich ein akustisches Klavier zur Verfügung steht? Oder mehr als "eigentliches" Klavier mangels akustischem? Das macht einen ziemlichen Unterschied.

Was am Ende Spaß macht, hängt m.E. an vielen Rahmenbedingungen: Unterwegs habe ich manchmal ein Yamaha reface CP dabei, das nur über 37 Minitasten mit Rückholfedern verfügt. Klavierspielen im klassischen Sinn tust du darauf nicht, aber ein bisschen Popmusik geht. Mein Casio CT-S1 passt in einen Rucksack und ist schnell mal mitgenommen, hat ebenfalls nur Tasten mit Rückholfedern (61 Stück), klingt aber mit ein bisschen Mühe fast wie ein Klavier und hat auch 3-4 Orgelsounds - um aber Pop- oder Jazzorgel darauf anständig zu spielen, ist es zu mühsam, weil du den Registrierungswechsel zwischen Chorus und Vers nicht gut hinbekommst. Ein bisschen anständiger klingt mein Viscount Legend 70s Artist W, das bereits eine Hammermechanik hat, aber trotzdem ein Spezialist ist für E-Piano-Klänge, weder für Klavier noch für Orgel - für die Band reicht es für alle drei Bereiche. Und mein Nord Stage 3 Compact ist ein Orgelspezialist, kann außerdem Synthesizer und Klavier, was ich aber letzteres über eine extern angeschlossene Klaviertastatur mache. Ich will damit sagen: Gehen tut manches, aber Spaß macht es damit nur, wenn die Limitierungen, die automatisch dabei sind, dich nicht zu sehr stören.
 
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Nachdem, was Hela bisher anklingen ließ, werden die Presets in den bisher besprochenen besseren Portables noch lange genügen. Wenn es weder konkrete Verwendungen noch Erfahrung zur Verwendung gibt, fände ich ein Digitalpiano als "Generalist" den deutlich besseren Anfang im Vergleich zu den spezialisierten Instrumenten, die für Studio und Bühne optimiert sind.

Dass Yamaha sogar in sein "Stage Keyboard" YC88 eine ausgeprochene "Klavierspiel"-Tastatur einbaut, obwohl dieses Instrument im Gegensatz zum "Stage Piano" CP88 aus gleichem Haus den Orgelspielaspekt betont, sollte deutlich werden lassen, was bei "best aus both worlds" als Wesentlicher ist. Das ist jedenfalls Yamahas Meinung, meine habe ich schon oft beschrieben.
Wer Orgel oben ansetzt, wäre freilich mit den erwähnten Viscount oder Hammond besser beraten. Wenn es "nur" um Zugriegel geht, wären die samt Klangerzeugung auch als Modul erhältlich.

Zu Session kann man natürlich verschiedener Meinung sein, meine steht jedenfalls. Sie ist auch nicht nur ein grimmiger Reflex, sondern aufgrund meiner Berufserfahrung in über 3 Jahrzehnten Beratung und Vertrieb gebildet.
Ich weiß sehr wohl um kompetete Verkäufer, die sind aber sehr in der Minderheit. Letzte Woche in einem großen Möbelhaus (der besseren Art) war für mich wieder einmal pure Werbung für den Onlinekauf.
Vor einem Jahr wurde ich Zeuge, wie in einem Musikhaus einer Jugendlichen in Begleitung der Eltern mit dem Wunsch nach einem "besseren" Digitalpiano als ihrem Einstiegsinstrument ohne erkennbaren Grund ein Nord Grand als "das Beste überhaupt" schmackhaft gemacht werden sollte.
Ihre zögerliche Annäherung ans Instrument (nach zuvor angespielten einfachen Portables) und der entgeisterte Gesichtsausdruck sprachen Bände, waren für den "Fachverkäufer" aber offensichtlich nicht zu zu deuten. Fragen zu Vorstellungen über das Instrument, geforderten Eigenschaften, Verwendungszwecken und zur Musik, die darauf gespielt werden soll? Alles Fehlanzeige.

Gruß Claus
 
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