Sängerin - vom Hobby zum Beruf (oder Nebenberuf)

  • Ersteller Spice Weasel
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. Ich bin einfach davon ausgegegangen, dass Brautpaare unbedingt auf Exklusivität stehen. HAbe ich als Unverheirateter aber auch keine Ahnung von. Kenn das nur aus dem TV.

Wie gesagt, vielleicht ist das ja in D tatsächlich so. Die Coverbands, in denen ich dort damals gesungen habe, spielten nicht auf Hochzeiten, sondern in Lokalen, Zelt- und Stadtfesten usw. Das Hochzeitsbusiness habe ich erst in Österreich gestartet und es ist eine Zeitlang auch ganz ok gelaufen. Folgegigs kamen manchmal eben auch auf Empfehlung. Vielleicht wollten die Auftraggeber auf Nummer sicher gehen. Es gibt ja auch nicht wenig grottenschlechte Bands, oder divenhafte Frontleute mit unpassenden Allüren, oder unflexible Musiker, die nicht auf die Stimmung eingehen können und und und. Habe ich als Hochzeitsgast schon erleben dürfen ;)
Daher ist es immer gut, wenn man sich einen guten Ruf erspielen kann.
@Spice Weasel Ich wollte dich übrigens nicht entmutigen, ich weiss, ich klinge ziemlich abgeklärt... aber ich war 11 Jahre selbständige Musikerin und es war kein Zuckerschlecken, ich glaube jetzt ist es noch viel schlimmer geworden. Mach einfach Musik und hab Freude daran. Das ist schon eine ganze Menge.
 
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Ich bin seit 17 Jahren selbständig, nicht als Musiker aber in ähnlicher Konstellation (würde mich als freien Mathematiker bezeichnen). Es kann nicht jeder "selbständig arbeiten". Eine Leidenschaft kann nicht Beruf werden, wenn der Leidenschaftliche kein Selbständiger ist. Eine Leidenschaft schafft plötzlich nix mehr, ist nur mehr Leiden, weil es Beruf sein will oder muss. Kunst braucht Freiheit, ab und zu braucht sie, oder der Künstler auch existenziellen Druck, nicht jeder kann mit damit umgehen.

Es gibt einfache "Branchen" (dünn besiedelt, unpopulär, z.b. Technik ...) und schwierige "Branchen" (dicht besiedelt, populär, z.b. Musik...) will man (oder auch frau) Geld verdienen und ein Leben unterhalten dann ist Musik sehr schwierig, Sänger sehr herausfordernd aber Sängerin sehr sehr herausfordernd.

Brauche ich kein Leben selbständig mit Musik unterhalten, kann das sehr befreiend für die Musik sein, ich singe wann ich will und wenn es Spaß macht, kann aber auch Nein sagen wenn es keinen Spaß macht (soll aber auch keine einfache Ausrede werden).

Es gibt so viele Möglichkeiten in der Musik und insbesondere im Gesang welche völlig unabhängig von der Möglichkeit zum Geldverdienen sind. Vorsichtig formuliert, wieviele Stunden übe ich pro Tag? Wieviele Stunden pro Tag investiere ich in die sonst noch erforderlichen Skillsets? Wieviele Videos pro Woche (machen nicht schauen)? ... Ohne "Extremismus" wird es vielleicht Spaß machen aber nicht reichen, sehr wahrscheinlich nicht um das Leben zu unterhalten.

Will ich Erfolg, will ich Musik machen, will ich erfolgreich Musik machen (das Leben unterhaltend), das sind aus meiner Sicht drei vollkommen unterschiedliche "Wünsche" welche vollkommen unterschiedliche Herangehensweisen erfordern.

Schritt 1: Was will ich?
Schritt 2: Wie kann ich das erreichen? Was kann ich tun?
Schritt 3: Blut, Schweiß und Tränen

Erfahrungsgemäß scheitern 95% am ersten Schritt.
 
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Nur elf Jahre? Ich dachte 20 - 30.

Als freischaffende Künstlerin bei der Sozialversicherung angemeldet und finanzmäßig veranlagt war ich das 11 Jahre. Die restlichen zähle ich nicht dazu, denn da hatte ich zusätzlich andere Jobs und musste nicht von gigs leben. Gespielt habe ich sie natürlich immer schon (ich sag jetzt nicht wieviele Jahrzehnte ;), aber ich konnte sie mir auch ein bisschen aussuchen oder auch mal nein sagen.
Jetzt würde ich gern wieder ausschließlich vom Singen leben, aber das ist aus vielen verschiedenen Gründen vollkommen illusorisch.
 
Brauche ich kein Leben selbständig mit Musik unterhalten, kann das sehr befreiend für die Musik sein, ich singe wann ich will und wenn es Spaß macht, kann aber auch Nein sagen wenn es keinen Spaß macht (soll aber auch keine einfache Ausrede werden)

Ich kann mich @FerdinandK nur anschließen.
Ich bin auch Selbstständig und habe gleich zweimal (im Abstand von 15 Jahren) mein jeweiliges Hobby zum Beruf gemacht. Funktioniert natürlich, aber dämpft die tollen Seiten mit dem "Überlebensdruck" doch extrem. Ich mache das jetzt noch immer gerne, aber nicht mehr mit dieser beflügelnden Leidenschaft wie es noch als Hobby war.
Das Singen möchte ich persönlich zum Beispiel nie professionalisieren.
Nur dann und nur dass singen zu können, was ich will ist für mich einfach unbezahlbar. Aber ich kann es mir zum Glück auch zeitlich und finanziell leisten, mein Hobby "Singen" voll auszuleben.

Ich würde an deiner Stelle erstmal ohne irgend einer Gewerbeanmeldung (das ist noch ein ganz schöner Weg bis das notwendig wird), einfach singen wo's geht. Damit dich möglichst viele kennen lernen.
Aber die Konkurrenz ist groß, und es ist eher unwahrscheinlich, dass dich einfach so jemand engagiert.

Kommt natürlich auf deinen Stil und deine musikalische Ausrichtung an. Ich singe z.B. viel in der Kirche (geistliche Arien, musikalische Messgestaltung, Kantorendienst).
Das passt gut zu meiner klassischen Ausbildung, habe immer Publikum (das nichtmals davonlaufen darf :)) und bei uns kennt mich und meinen Gesang mittlerweile ziemlich jeder. Werde auch entsprechend öfter mal angeredet ob ich dies oder das singen würde. Reich werde ich davon sicher nicht, aber zumindest die Kosten meines Gesangsstudiums (Zweig "Lied, Messe, Oratorium") kann ich mit den paar Gagen abdecken :).
Und vor allem: ich kann mein Hobby ausleben!
Lg Thomas
 
Wow, vielen Dank für eure zahlreichen Erfahrungen und Meinungen. Das hat mir wirklich sehr sehr viel geholfen. Ich bleibe erstmal auf meinem Weg, mache das hobbymäßig und vielleicht trau ich mich dann irgendwann aufzutreten.
 
Ich weiß nicht, wie das in Ö ist, aber in Deutschland brauchst du als Sänger sowieso kein Gewerbe. Ein Gewerbe ist mit einem wesentlich größeren Aufwand verbunden. Aber es stimmt schon, was @antipasti schreibt, dass das Finanzamt das dann beobachtet und ggfs. als Liebhaberei einstuft, wenn nicht genug "rumkommt" (was bei den meisten Musikern/Sängern ohne festes Engagement oder Gesangsschüler der Fall sein dürfte).
 
Hallo zusammen,

Ich bin neu hier und hoffe sehr, dass ihr mir weiterhelfen könnt.

ich bin versicherungspflichtig beschäftigt und möchte mich nebenbei als Sängerin selbstständig machen. Ich möchte mich dabei besonders auf Hochzeiten spezialisieren (kirchliche Hochzeiten, freie Trauungen, standesamtliche Hochzeiten). Hier und da werden auch Auftritte auf einem Stadtfest oder in einer Kneipe stattfinden.

Weiß jemand von euch wie das mit GEMA Gebühren aussieht? Ich habe bereits gelesen, dass es hier einen Unterschied macht, ob es sich um öffentliche oder private Veranstaltungen handelt.

Sind die entsprechenden Rechnungen die ich dem Kunden ausstellen muss an eine bestimmte Form gebunden? Wenn ja, was muss alles drauf stehen? Ich muss ja die Rechnung beim Finanzamt einreichen. Ich weiß, dass meine Steuernummer drauf stehen muss. Reicht es, wenn ich dann einfach nur den Gesamtbetrag mit drauf schreibe? Oder was ist alles wichtig?

Ich werde vermutlich im ersten Jahr noch nicht viel verdienen. Vielleicht 1500,00 Euro im Jahr.

Ganz lieben Dank schon mal im voraus!
 
Hallo und willkommen,

wir gerade einen aktuellen Thread, wo es um das gleiche Thema geht. Dort verchiebe ich dich mal hin. FAQ/Workshop ist ohnehin der falsche Bereich.

Vielleicht liest dir die Antworten mal durch.


Wenn danach noch Fraggen übrig sind zu Abrechnungen/Finanzamt usw, erstell bitte einen neuen Thread im Bereich Musikbusiness und Recht.

Weiß jemand von euch wie das mit GEMA Gebühren aussieht? I

Bei öffentlichen Veranstaltungen ist das meist Sache des Veranstalters.

Sind die entsprechenden Rechnungen die ich dem Kunden ausstellen muss an eine bestimmte Form gebunden? Wenn ja, was muss alles drauf stehen?

Die Leistung, die du erbracht hast, sowie der Preis dafür zzgl Steuern, sofern du steuerpflichtig bis. Gegebenenfalls Reisekosten/Unterbringungskosten, sofern du die vorstrecken musstest - was du halt berechenen willst/musst.

Reicht es, wenn ich dann einfach nur den Gesamtbetrag mit drauf schreibe? Oder was ist alles wichtig?

Das hängt davon ab, was du mit dem Auftraggeber vereinbarst.

Wenn du für zehn Lieder gebucht wurdest, kannst du einen Preis für zehn Lieder berechnen, auch wenn das eher ungewöhnlich wäre. Wenn du aber für 8 bis 10 Stunden Anwesenheit und drei Sets zu 45 Minuten gebucht wurdest, wäre es besser einen Stundenlohn zu berechnen. Üblicher wäre aber eine Pauschale. GGfl mit Aufschlag, denn es kann vorkommen, dass du länger spielen musst als ausgemacht.
 
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ich bin versicherungspflichtig beschäftigt und möchte mich nebenbei als Sängerin selbstständig machen
Dann solltest du auch mit deinem Arbeitgeber abklären, dass du das nebenbei machen darfst ;)
 
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