Saxophon auf Trompete ohne Lehrer

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Lynx_
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Tach ihr Trompeter,

Ich spiel jetzt seit knapp 10 Jahren Alt/Tenor-Saxophon und hab jetzt irgendwie Bock bekommen mal ne Trompete in die Hand zu nehmen. Hat da jemand von euch Erfahrungen wo da die Tücken liegen? Und brauch ich da umbedingt nen Lehrer oder bekomm ich mir das auch selber beigebracht, möchte auch kein Trompeten-Profi werden ;-)
Danke schonmal für eure Ratschäge!
 
Eigenschaft
 
Der Ansatz auf Sax und Trompete hat nichts miteinander zu tun, die Luftführung aber schon (im Prinzip).
Wenn Du die Ratschläge und Übungen aus den letzten Jahren in diesem Bereich und in folgenden YT-Clips annimmst, kannst Du m.E. auch ohne Lehrer starten.

Wichtig ist, erst einmal ein paar Gehversuche allein auf dem Mundstück zu machen, bis es wie im Clip klingt.
Das Mundstück möglichst mittig auf die geschlossenen Lippen setzen.
Die geschlossenen Lippen nicht zu den Ohren ziehen, sondern soweit nötig in sich spannen (Mundwinkel bleiben in der Senkrechte unter den Pupillen), Stellung wie beim Sprechen von "mmm".
Zunge locker lassen, die braucht man für die ersten Töne überhaupt nicht.
Der Atem macht "Ha" wie beim Lachen, Husten..., das presst die Luft durch die Lippen und birngt sie in Schwingung. Der weitere Luftstrom hält die Schwingung aufrecht.
Mundstück und Trompete sollen nie fester als nötig gegen die Lippen gepresst werden, denn irreparable Nervenschädigungen sind für bis zu 10% der Trompeter der Grund für die Hobby- oder sogar Berufsaufgabe.

Falls Du auf dem Sax eine gute Atemtechnik hast (also auch Singen kannst), dann ist das auf der Trompete die halbe Miete.





Schon eine bestimmte Trompete im Auge?

Das Mundstück ist fast noch wichtiger als die Trompete, ich empfehle für den Anfang eine "mittlere Größe" bzw. Durchschnitt in Bezug auf Kesseltiefe, Randform, Innendurchmesser und eine rel. kleine Rückbohrung ohne Besonderheiten, bis sich ein Ansatz ausgebildet hat und bestimmte Ansprüche einen Wechsel sinnvoll machen.
Günstiger Einstieg mit passenden Dimensionen in guter Qualität: https://www.thomann.de/de/stoelzel_582020.htm

Mit dem Üben kommen die Fragen, immer her damit und ansonsten viel Spaß! :D

Gruß Claus
 
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Ich hab genau das gemacht, weil ich für meine eigenen Musikproduktionen Abwechslung haben wollte. Muss sagen, dass der Ansatz für die Trompete deutlich schwerer zu schaffen war. Aber ich spiele heute gern beides. Die Erzeugung von Vibrato oder Glissando-Portamento-Effekten ist atemtechnisch dann doch wieder ähnlich. Mehr Lernaufwand verlangt auch das Griffsystem, denn bei der Trompete "wandert" man ja durch die Naturtonreihe und hebt und senkt mit den Ventilen die jeweiligen Naturtöne.
Das Schöne an der Trompete ist, dass sie leichter ist, mit einer Hand auch zu spielen, ja, sogar im Liegen.... Spaß macht mir beides.
(Habe übrigens mir auch noch eine Querflöte zugelegt, und wie es bis jetzt aussieht, wird das wider Erwarten die größte Herausforderung für den Blasansatz)
 
...und hebt und senkt mit den Ventilen die jeweiligen Naturtöne.
...oder so ähnlich. :)
Auf der Trompete spielt man immer Naturtöne, die ggf. durch den Ansatz, Hilfsgriff und Ausgleichszug auf die Tonhöhe in der gleichstufigen Stimmung korrigiert werden.

Beispiel für C Trompete, so sparen wir uns die Diskussion um klingende vs. notierte Töne
g' ohne Ventile gespielt: 3. Naturton über C (der Grundton auf Trompete spricht nicht an, erst der 2. Naturton c')
fis' mit 2. Ventil gespielt: 3. Naturton über H

Die 6 Ventilkombinationen ermöglichen neben der Grundposition ohne Ventile die Bildung von weiteren Naturtonreihen, die unter dem Grundton liegen, weil dabei die Länge der Luftsäule im Instrument immer weiter verlängert wird.

Heben kann man die Töne auf der Trompete deshalb nur begrenzt durch "Treiben".
Man kann die Töne natürlich auch etwas absenken durch weniger Anspannung im Ansatz. Bei "normalem" Ansatz wird man aber immer lediglich höhere Naturtöne spielen oder die Naturtonreihe Töne fallen lassen.

Mit guter Ansaatz- und Atemtechnik werden z.B. auf der B-Trompete ein tiefes f, das Pedal c (Grundton) und weitere Pedaltöne erreichbar.
Man kann es mit Treiben sogar schaffen, eine C Dur Tonleiter in der eingestrichenen Oktav durch erzwungene Schwingungen ganz ohne Ventile zu spielen.

Gruß Claus
 
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Das ist natürlich mal optimal und viel besser erklärt. Aber ich habe ja Sax und Trompete (ähnlich wohl wie der Thread-Eröffner) ohne Lehrer gelernt, nur mit Buch dazu und vor allem Tutorials aus Youtube, und letztlich entwickelt sich bei mir dann eine irgendwie automatische Kopplung von Ton, den ich spielen will und quasi auch schon im Kopf höre und richtigem Griff und Blasansatz dazu, ohne dass ich immer sagen könnte, welche exakte Note da dann zu notieren wäre. Wie das wahrscheinlich oft so ist bei Autodidakten. Nachteil: kann nur ganz schlecht nach Noten spielen. Vorteil: das Improvisieren und Verzieren fällt leichter.
 

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