Saxophon Hilfe?

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thewolf16
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Hey,

Ich schreibe hier im Auftrag meines 14 Jahre alten Bruder. Und zwar hat er sich vor einem Monat ein Alt-Saxophon gekauft. Dieses um genau zu sein:

https://www.thomann.de/de/startone_sas75_altsaxophon.htm

Am Anfang hörte sich alles an wie ein sterbender Esel (klang echt so :D), jetzt schon etwas besser aber trotzdem noch, naja. Hört es euch am Besten selbst an, ist bis jetzt nur Freejazz :D:

http://www.youtube.com/watch?v=hMnCD52YmQg

Was genau macht er da falsch? Die Töne hören sich zum Teil wie eine Vuvuzela an (wer sich noch erinnern kann ;)). Die Töne sollen sich seiner Meinung nach so anhören (ist nebenbei das Lied was er am liebsten Spielen möchte):

http://www.youtube.com/watch?v=iPVgDLkaprI

Wie bekommt er da diese "schreienden langen Töne" (keine Ahnung wie ich es beschreiben soll)? Also wie soll er den Ton von Vuvuzela in Saxophon umwandeln? Was macht er falsch. Er hat sich schon nach einer Musikschule umgehört aber die einzige Musikschule in unseren Umgebung bietet keinen Saxophonunterricht an. Auch hat er schon in unseren Supermärkten einen Zettel drangemacht und Saxophonunterricht gegen Bezahlung gesucht aber seit einem Monat noch keine Antwort. Deshalb muss er wohl oder übel übers Internet lernen. Ich kann ihn leider auch nicht helfen da ich nur Keyboard und Mundharmonika kann also sitzt er sozusagen auf dem Trockenen. Deshalb wäre es sehr nett wenn jemand die Fehler analysieren könnte, Hilfestellung geben könnte und sagen könnte wie er die "langen schreienden Töne" wie oben im Video bekommt.

Vielen Dank schonmal im Vorraus.

MfG

thewolf16
 
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Hallo.

Ich glaube, dein Bruder braucht unbedingt ein Konzept... das klingt stark nach Versuch und Irrtum, so wird das nix. ;)
Natürlich wäre ein Lehrer optimal, aus welcher Gegend seid ihr denn? Wenn man das weiß kann euch vielleicht jemand eine Anlaufstelle empfehlen.
Wenn's mit dem Lehrer vorerst nichts wird dann würde ich auf jeden Fall nach einer Schule lernen. z.B: *klick* oder *klick*
...wenn man sich genau an die Anleitungen hält und sich selbst nicht belügt kann das auch klappen. (Zumindest besser als ganz ohne Plan)

Zum Soundclip:
Der Grund warum das nach einer Faschingtröte klingt ist, dass dein Bruder reinbläst wie in eine Faschingströte. Sag ihm mal, er soll ein "F" sprechen. Das ist die Stellung in der der Mund ist, wenn man Saxophon spielt. Dazwischen kommt dann das Mundstück. Also: Die oberen Schneidezähne sind auf dem Mundstück, die Unterlippe liegt (ungefähr gegenüber der oberen Schneidezähne) auf dem Blatt. Die unteren Schneidezähne berühren das Blatt nicht! Jetzt spannt man die Lippen rund um das Mundstück an (nicht zu fest). So kontrolliert man mit dem Lippendruck die Schwingung des Blattes.
Beim Anstoßen (am Anfang des Tones) artikuliert man dann ein "tuh" (nicht zu hart). Macht das mal ohne Mundstück... die Zunge berührt dabei den Gaumen. Dann mit Mundstück. Jetzt berührt die Zunge nicht mehr den Gaumen(!) sondern das Blatt, knapp hinter der Spitze. Dann wieder: "tuh". Das ganze auf verschiedenen Tönen (langsam!) üben. Also z.B. auf G: "tuh tuh tuh tuh tuh tuh tuh tuh tuuuuuuuuuhhh" Dann A: "tuh tuh tuh tuh tuh tuh tuh tuh tuuuuuhhhh" usw ;)
...so viel mal zum Sound. Du wirst allerdings auch wenn dein Bruder alles richtig macht Geduld haben müssen, das klingt am Anfang einfach nicht gleich gut. Da darf man sich dann nur nicht entmutigen lassen oder wieder in alte, falsche Muster zurückfallen.

Was mir wirklich Sorgen bereitet ist, dass dein Bruder scheinbar keine Ahnung hat was er in dem Moment eigentlich spielen will. Oder, wenn er doch eine Vorstellung davon hat keine Ahnung hat wie er es umsetzen soll. Wichtig ist: Langsam anfangen, sich nicht Sachen vornehmen von denen man nicht mal theoretisch weiß wie sie zu spielen wären. Man muss einfach am Anfang "Alle meine Entchen" und ähnliches spielen... wieder und wieder, bis man's wirklich drauf hat. Da muss man sich auch nicht blöd vorkommen dabei, so fängt jeder an. Und es macht auch deutlich mehr Spaß ein Lied das nur aus drei Tönen besteht zu üben und dann nach ein paar Tagen gut zu spielen als jeden Tag "Freejazz"(übrigens Vorsicht mit dem Ausdruck ;)) zu machen und nach einem Monat genauso weit zu sein wie am Anfang. Wahrscheinlich fallen einem gute Anfangslieder und -übungen nicht von selbst ein darum: Wenn schon nicht mit einem Lehrer unbedingt nach einer Schule lernen!

...und unbedingt die Suche nach einem Lehrer fortsetzen, gerade für die Basics ist face-to-face-Unterricht unersetzbar! Da gibt's bestimmt auch im Internet Möglichkeiten.
Frage an die Allgemeinheit: Wo sucht man da am besten?

Ich hoffe ich konnte euch ein bisschen weiterhelfen.
Viel Glück! :great:
 
Danke schonmal für die Antwort.

Zum Soundclip:
Der Grund warum das nach einer Faschingtröte klingt ist, dass dein Bruder reinbläst wie in eine Faschingströte. Sag ihm mal, er soll ein "F" sprechen. Das ist die Stellung in der der Mund ist, wenn man Saxophon spielt. Dazwischen kommt dann das Mundstück. Also: Die oberen Schneidezähne sind auf dem Mundstück, die Unterlippe liegt (ungefähr gegenüber der oberen Schneidezähne) auf dem Blatt. Die unteren Schneidezähne berühren das Blatt nicht! Jetzt spannt man die Lippen rund um das Mundstück an (nicht zu fest). So kontrolliert man mit dem Lippendruck die Schwingung des Blattes.
Beim Anstoßen (am Anfang des Tones) artikuliert man dann ein "tuh" (nicht zu hart). Macht das mal ohne Mundstück... die Zunge berührt dabei den Gaumen. Dann mit Mundstück. Jetzt berührt die Zunge nicht mehr den Gaumen(!) sondern das Blatt, knapp hinter der Spitze. Dann wieder: "tuh". Das ganze auf verschiedenen Tönen (langsam!) üben. Also z.B. auf G: "tuh tuh tuh tuh tuh tuh tuh tuh tuuuuuuuuuhhh" Dann A: "tuh tuh tuh tuh tuh tuh tuh tuh tuuuuuhhhh" usw
...so viel mal zum Sound. Du wirst allerdings auch wenn dein Bruder alles richtig macht Geduld haben müssen, das klingt am Anfang einfach nicht gleich gut. Da darf man sich dann nur nicht entmutigen lassen oder wieder in alte, falsche Muster zurückfallen.

Hier fällt mir gerade auf dass er das Mundstück falsch herum angeschraubt hat, also dass das Blatt oben war und nicht unten. Kann das auch ein Grund für den Trötenton sein? Nachprüfen kann ich jetzt nicht da mein Bruder derzeit nicht da ist. Die Suche nach einem Musiklehrer wird selbstverständlich fortgesetzt. :)

EDIT: Zwischen den Video

http://www.youtube.com/watch?v=iPVgDLkaprI

und dem Video:

http://www.youtube.com/watch?v=tfQgCVXv6tc&feature=related

ist ja schon ein Unterschied. Beim 2. Video fehlen ja diese "quäkigen" Töne die allerdings beim ersten Video vorhanden sind und für mich irgendwie Saxophontypisch sind. Wie nennt man diese Spielart bzw. Technik?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier fällt mir gerade auf dass er das Mundstück falsch herum angeschraubt hat, also dass das Blatt oben war und nicht unten. Kann das auch ein Grund für den Trötenton sein?
Sorry, aber hier musste ich lachen. :D
Jetzt im Ernst: Klar macht das einen Unterschied! Aber wenn man reinbläst wie in eine Blockflöte wird's andersrum auch nicht besser klingen. Also es ist nicht damit getan das Mundstück umzudrehen, der Rest (s.o.) muss auch beachtet werden.

Zu den beiden Videos: Der erste schleift praktisch alle Töne an, das macht er hauptsächlich mit der Lippenspannung. Ich persönlich finde das etwas nervig, man sollte den Effekt zwar draufhaben aber nicht überstrapazieren.

Aber vorerst mal das Mundstück richtig draufstecken. ;)
 
hi!

eine schule möchte ich auch noch ins rennen schicken:

http://www.amazon.de/Das-Saxophonbuch-Tl-1-Dapper-Klaus/dp/3802401921

ist alles gut erklärt und beinhaltet tips zur reinigung, zum täglichen üben usw.

zur aufnahme deines bruders:
wie bereits erwähnt (und was eigentlich aufgrund der mundstücksache kein wunder ist), hat er noch keinen wirklichen ansatz.
der entwickelt sich mit der zeit und mit den richtigen übungen und training. gute übung dazu sind die allseits beliebten longtones: wie der name schon sagt, werden hier verschiedene töne so lange als möglich ausgehalten und am besten er macht das erstmal mit ein paar wenigen, die z. b. in einem anfängerstück (beispielsweise aus der saxschule) vorkommen. so hat er nicht gleich alles auf einmal zu schaffen und kann langsam und ordentlich ansatz und auch atmung trainieren.
dann hört es sich für mich an, als hätte er derzeit noch schwierigkeiten mit der finger-koordination.
ein grund könnte auch sein, dass er die griffe einfach noch nicht kann und halt nur ein bisschen rumdudelt.

ansonsten ist es wirklich wichtig, sich mit dem thema stütze zu beschäftigen, hier fehlt es auch noch.
zum thema stütze gehört schon eine ordentliche körperhaltung beim spielen.
sprich gerade stehen, füße hüftbreit beide auf dem boden usw.
dazu gibts bei den sängern mehr: https://www.musiker-board.de/faq-workshop-voc/238361-atmung-stuetze.html

was ich auf dem video nicht sehe, aber anmerken möchte, da beliebter anfängerfehler:
es ist unbedingt auf eine lockere, entspannte arm-, hand- und fingerhaltung zu achten!
nichts durchstrecken oder verkrampfen. die schultern nicht hochziehen!
dafür kann man vorm spielen auch lockerungsübungen (arme ausschütteln usw.) machen.

so, ich hoffe, ich habe jetzt erstmal nichts sehr wichtiges vergessen.

alles liebe :)

ps: sollte sich mein beitrag für deinen bruder irgendwie erschreckend lesen ;) - er braucht keine angst zu haben, jeder fängt klein an und muss anfangs auf so viel achten! :)
wenn man etwas von anfang an richtig macht, macht man bessere fortschritte, als wenn man nach einem jahr oder länger erst wieder mühevoll versuchen muss, alte, falsche gewohnheiten ab zu legen.
 

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