Schlagzeugmikrofonierung - Probleme

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drummer10
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Hi,

ich hatte kürzlich einige Probleme bei einem Live-Konzert.


Was kann ich machen wenn mein Pegel von den Toms/ Base-Drum zu stark ist, obwohl der Gain-Regler am Mischpult auf Null steht?
Gates hab ich leider noch keine.

Ist es normal dass ich auf den Toms relativ viel Becken mit drauf habe/ was kann ich dagegent tun?


Wie suche ich die perferkte Mikrofonposition für Base-Drum Toms und Snare bevore ich eqe?
 
Eigenschaft
 
Hallo,

wenn der Pegel am Preamp zu hoch ist, dann hilft eigentlich nur ein Pad. Diesen gibt es entweder im Mikrofon selber, als Zwischenstecker oder im Pult. Man könnte natürlich versuchen durch die Positionierung des Mikros etwas zu reissen, ist aber eher suboptimal. Hast du auch dementsprechende Mikrofone eingesetzt? Welche?

Das auf den Toms relativ viel Becken ist, ist eigentlich normal. Eine richtige Ausrichtung und vernünftige Mikrofone (vorallem dessen Charakteristik) sollten klar sein. Natürlich könnte man auch Gates einsetzten. Sollte man auch. Was auch nicht zu verachten ist: Das Schlagzeug sollte ordentlich gestimmt sein, denn das ist Grundlage.

Die perfekte Position gibt es nicht. Generell gilt: Erlaubt ist was gefällt. Bei der SD (top) sollte man beachten, dass man nicht zu viel HiHat bekommt und dass der Winkel nicht zu flach gewählt wird. Bei der BD kommt es vorallem darauf an, welche und wie viele Mikrofone eingsetzt werden.

Eine Auflistung der Mikrofone wäre notwendig um tiefer zu beraten, sonst geht das alles hier in's Blaue...
 
1. Abschwächer zwischenschalten z.B. https://www.thomann.de/de/shure_a15as.htm

2. Übersprechen ist umso geringer, je näher das Mikro an der Quelle positioniert (respektive möglichst weit entfernt von ungewünschten Quellen) und die passende Richtcharakteristik gewählt wird. Super-/Hypernieren fangen auch Schall von 180° recht kräftig ein und das kann speziell im Fall Tom/Crashes zum Problem werden. Es läuft aber immer auf einen Kompromiss zwischen optimalem Klang und Übersprechen raus, weil nicht jede Quelle gut klingt, wenn man zu nah mit'm Mikro dran ist.

3. Es gibt auf Erfahrungswerten basierende Grundzüge, was man wo mikrofoniert, aber im Detail hängt das von der jeweiligen Quelle, dem Mikro, den Möglichkeiten der Positionierung, den nachstehenden Möglichkeiten der Klangbearbeitung, der Zeit, der Spielweise, dem Tonkutscher, der Witterung, der Qualität des Caterings... und vielem anderen ab - zuviel für detailierte Info Marke "so muß man's machen und nicht anders". Werkzeuge der Wahl sind Erfahrung und Ohren.

Speziell bei der Snare bleibt noch zu sagen, daß man die mit nix, aber auch garnix gut hinkriegt, wenn man sie nur von oben mikrofoniert. Das Teil scheppert nun mal unten. ;-)


domg
 
Speziell bei der Snare bleibt noch zu sagen, daß man die mit nix, aber auch garnix gut hinkriegt, wenn man sie nur von oben mikrofoniert. Das Teil scheppert nun mal unten. ;-)

Für Recording ja aber wir sind doch hier in Sachen Live-Mikrofonie unterwegs, oder? Ich hatte da schon sehr oft einen sehr guten Sound mit "Mikro nur von oben" (SM57)... :gruebel:
 
Live bin ich nur noch mit bottom Mikro unterwegs, seit ich geschnallt habe, wie eine Snare klingen KANN. Von Oben kriegt man immer viel Knall (oder Bong), je nach Winkel des Mikros zum Fell, aber keinen Teppich. Ohne Mikro von unten kann man Hochmitten bzw. Höhen reindrehen, soviel man will - bis am Ende mehr Hihat auf dem Snare Kanal ist, als Snare... lol... Gut im Sinne von "schöner Snare" wird's nicht.

domg
 
Ich benutzte für die Toms diese, oder ähnliche:
https://www.thomann.de/de/beyerdynamic_tg_d58c.htm

Ich hätte aber aus Sennheiser md421 zu Verfügung, falls die besser geeignet sind.


Für die Basedrum
https://www.thomann.de/de/shure_beta_52.htm

für die snar:
sm57

für hihat bzw. overhead:
rode nt5


Das Problem ist ja, wenn ich zu viel Pegel habe und weiter weg gehe habe ich zu viel von den Becken drauf, die eh schon extrem laut sind.
Gibts da noch ne Möglichkeit außer weiter weg gehn und eine Dämpfung einbauen?
 
Live bin ich nur noch mit bottom Mikro unterwegs

Im Sinne von

a) Live immer ein Mirko drunter
b) Nur ein Botto-Mirko, keines oben

Ich frage zur Sicherheit. Geben tut's ja vieles^^
 
Ups... soll natürlich heissen: Bottom-Mikro zusätzlich.

Zwar wird das untere Mikrofonsignal extrem mit Hochpass bearbeitet und auch zeitlich angepasst, aber ganz ohne Mikro oben würde die Snare nicht knallen.


domg
 
Hallo,

Zum Pegelproblem nochmal:

Ein bezahlbares Dämpfungsglied ist das IMG MA-123. Einen kurzen Peak wird man aber vermutlich nicht negativ bemerken, obwohl zwar die Verzerrung da ist, aber das Ohr in so kurzer Zeit das kaum wahrnehmen kann. Wenn die Lampen also nicht gerade dunkelrot leuchten ist das Problem eventuell gar nicht schlimm.
Also entweder so lassen oder Dämpfungsglied kaufen/ Mixer tauschen. Auf keinen Fall die Mikroposition nach Pegel aussuchen.

Viele Grüße
Tobias Kammerer

Zu 2.:
 
Das Problem ist ja, wenn ich zu viel Pegel habe und weiter weg gehe habe ich zu viel von den Becken drauf, die eh schon extrem laut sind.
Gibts da noch ne Möglichkeit außer weiter weg gehn und eine Dämpfung einbauen?


Ich kenne nur den Vorgänger und nicht die aktuelle Version der Beyer Klemm-Mikros (m.E. die genialste Variante dieser Gattung, wo gibt auf Welt...), aber die Mikros taugen was, keine Frage. Mehr Abstand zum Fell wird das Problem nicht lösen, denn damit fängt man automatisch mehr Drumrum (also auch die Becken) ein. Es bleiben bloß externe Dämpfungsglieder oder eben ein Pult mit mehr headroom, Aussteuerungsreserve bzw. PAD-Schalter. Was man als Quick-and-dirty-Lösung versuchen könnte (sofern das Pult symmetrische Line-Eingänge besitzt), wäre Adaptierung XLR auf TRS-Klinke. Wenn von den Mikros derart viel Pegel kommt, könnte er vielleicht ausreichen, um auch via Line-In ordentlich auszusteuern.


domg
 
Hallo Onk,

mit einem Line-Eingang wird das Problem nicht zu lösen sein, denn die Mikros brauchen Phantom und die liefert kein Line-Eingang.
Es bleibt also nur die Möglichkeit eine Dämpfung einzubauen. Das Pult kann einfach nicht genug Pegel oder der Drummer ist zu laut :-D.

Mit einem Beta 52 alleine in der BD ist es immer etwas schwierig. Optimal wäre noch eine zusätzliche Grenzfläche, aber sei's drum. Generell würde ich das Beta 52 soweit in's Reso-Loch reichen lassen, dass der blaue Ring das Fell makiert. Ab dieser Position dann nach und nach raus gehen und beim gewünschten Ergebnis fixieren. Generell gilt: Erlaubt ist, was gefällt.
 
Eieiei... habe ich mich in der Eile verkuckt. Beyer hatte diese Clips auch mit dynamischer Kapsel im Programm... leugne also alles Gesagte und behaupte das Gegentum! ;-)


domg
 
Mit einem Beta 52 alleine in der BD ist es immer etwas schwierig. Optimal wäre noch eine zusätzliche Grenzfläche, aber sei's drum. Generell würde ich das Beta 52 soweit in's Reso-Loch reichen lassen, dass der blaue Ring das Fell makiert.

So bekommt man vllt. einen schwammigen Sound. Die Methode ist zwar anscheinend recht gängig, aber mit dem Beta fahre ich inzwischen ganz anders: 1/3 vom Schlagfell entfernt. Also das Mikro richtig tief in die BD. Klappt supper und LowEnd habe ich immer genug. Wenn die BD passt, muss ich nur ein wenig zwischen Bass und dem hohen Kick absenken... Du könntest es ja mal probieren.

Aber natürlich:
Erlaubt ist, was gefällt.
:D
 
... Mit einem Beta 52 alleine in der BD ist es immer etwas schwierig. Optimal wäre noch eine zusätzliche Grenzfläche, aber sei's drum. ...

Also ich habe mit dem Beta52 immer recht gute Ergebnisse im Singelbetrieb gehabt. Das Mikro klingt schön voll und hat dennoch Kick - ideal für die BD. Heute benutze ich aber ein Beta91A. Es ist mit eingeschaltetem Frequenzgang (kleiner Schalter am Mikro) schon recht kickig und die Anwendung ist simpel (einfach auf Kissen in BD gelegt). Das Beta52 kann man im Gegensatz zur Grenzfläche schöner ausrichten und mehr experimentieren, das ist für den Livebetrieb nicht zwingend notwendig und meines Erachtens für Recording wichtiger.

Ich schließe mich aber den Vorrednern im wichtigsten Punkt an: Erlaubt ist, was gefällt.
 
Wie würdet ihr die zwei Mikrofone in der Base-Drum plazieren:


SennheiserMD421 + Beta 52
 
Wie würdet ihr die zwei Mikrofone in der Base-Drum plazieren:


SennheiserMD421 + Beta 52

Für Live reicht das Beta52 ohne zusätzliche Mics. Je nach Soundvorstellung mehr (mehr Kick) oder weniger (mehr Bauch) ins Resofell eingetaucht.

Für Aufnahmen würde ich einfach solange alle Kombinationen probieren, bis der Sound ohne EQ schon sehr nahe an dem ist, wie Du's magst.
 
Kann ich denn an ein Mikrofon mit Phantomspeisung einen 16-Band Equalizer hängen?

Kann ich so auch den Pegel senken?
 
Hallo drummer10,

mit dem EQ, von dem hier die Sprache war/ist, ist der Kanal-EQ des Mischpults gemeint. Du kannst natürlich auch einen 16- oder 31-Band-EQ über einen Insert in den jeweiligen Mikrofonkanal einschleifen, allerdings sollte das im Normalfall nicht nötig sein. Andere Basteleien würde ich lieber lassen ;).

Im übrigen heißt es Bassdrum uind nicht Basedrum (denn die Große Trommel ist eine Basstrommel und keine Basistrommel :p)...
 
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Bevor es dauend im Kanal knackt, schalte ich lieber einen EQ dazwischen.
Werde das auch nicht in jedem Kanalzug machen :D
 
Ähm... zwei Dinge, weil's hier nach Missverständnis riecht:

1. Du kannst nicht direkt mit dem Mikrofon in einen EQ gehen, weil der zum einen auf Linepegel ausgelegt ist und im Falle Kondensatormikro keine speisespannung liefert.
2. Der Insert am Pult sitzt hinter dem Vorverstärker und so hilft es nicht, am EQ im Insert abzusenken, weil der davorliegende Preamp trotzdem übersteuert wird.


domg
 

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