Schüchtern am Instrument

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EnforcerII
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Hallo,

ein guter Musiker meinte als wir zusammen gespielt haben, dass ich noch schüchtern sei wenn ich spiele.
Woran liegt das? Ich bin in der Tat etwas zurückhaltend am Instrument, soll aber nicht heissen das ich nicht alles gebe wenn es drauf ankommt.

Kann man vll die Ausstrahlung irgendwie trainieren? Das ich selbstbewusster wirke?

grüsse
 
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Sehr gutes Thema, ich bin gespannt, da ich auch darunter leide...:redface:
 
Optimal wäre hier, sich selbst zu filmen bei einem Auftritt.
Selbst zu erkennen was man an sich selbst noch verbessern kann.

Der wichtigste Gedanke ist einfach, die Zuhörer können es nicht besser :)
 
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Das wird nur mit Erfahrung besser ... also ab und zu mal vor anderen Leuten spielen. Niemand wird als Entertainer geboren.

Von Alkohol rate ich ab. Man fühlt sich vielleicht weniger schüchtern, aber dafür schleichen sich auch mehr Spielfehler ein.
 
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Kann deinem Beitrag "Bassyst" nur beipflichten.
 
Kann man vll die Ausstrahlung irgendwie trainieren? Das ich selbstbewusster wirke?
ein ziehmlich billige Methode ist einfach öfter mal im Laden was anspielen...
üblicherweise ist man dort ja nicht allein, hat aber als potentieller Kunde auch eine gewisse Narrenfreiheit :D

cheers, Tom
 
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ein ziehmlich billige Methode ist einfach öfter mal im Laden was anspielen...
üblicherweise ist man dort ja nicht allein, hat aber als potentieller Kunde auch eine gewisse Narrenfreiheit :D
Das hilft meiner Erfahrung nach nicht. Im Laden spiele ich nur einfache Sachen, die ich 100% drauf habe. An Tasteninstrumenten meist simple Akkorde/Arpeggios oder halt einfach nur die schwarzen Tasten, also Pentatonik. An Gitarren spiele ich meist jede Saite mit der 1234 Methode an. Die hab ich gleich am Anfang gelernt und hilft außerdem schlecht klingende Noten (Dead Notes) auszumachen.
 
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da ist natürlich jeder Jeck anders gestrickt - da ich gar nichts spielen 'kann', muss ich mich schon aus der Deckung wagen ;)
nach anfänglichem Unwohlsein funktioniert es ganz gut - und ist sogar zur kaufentscheidenden Methode avanciert
dh ich kaufe ein Instrument nur dann, wenn es mir spontan irgendetwas (für mich) völlig neues entlocken kann

cheers, Tom
 
Spielen, spielen, spielen und nochmal spielen.

Wenn dann auch mal ein Solo ansteht, steht man im Mittelpunkt,
das sollte man genießen und keine Angst davor haben.
Nur nicht übertreiben und von vorne hinein Sachen spielen wollen,
die nicht wirklich sitzen. Wenn es beim Gig dann besser als erwartet klappt,
kann man immer noch einen drauflegen.

Schüchtern und zaghaft agieren kommt beim Puplikum
deutlich schlechter an, als selbstbewusst mal richtig daneben zu langen.
Wenn es überzeugend gebracht wird, wundern die sich vielleicht, gehen
aber davon aus, daß das so klingen soll und somit zur künstlerischen Freiheit gehört.

Auch beim letzten Gig mal (wieder) das richtige Intro zum falschen Song (oder andersrum)
gespielt. Klang echt schräg, ist aber so richtig nicht mal meinen Kollegen aufgefallen.
Kommentar war nur: Intro klang irgendwie anders heute.
 
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Dem "Spielen, Spielen, Spielen" kann ich mich nur anschließen.

Was mir sehr geholfen hat waren Jam Sessions. Nummern die man nicht kennt mit Fremden vor Publikum spielen.
Das war Anfangs eine ziemliche Überwindung, vorallem wenn man weiß das alle mit denen man jetzt spielen wird mindestens 3 Klassen über einem sind.
Aber es hilft, man lernt mit Fehlern umzugehen, auch wenn sie vor Publikum passieren, man lernt zu improvisieren (zwangsweise weil man ja die Nummern nicht kennt sondern nur die Akkordfolge), auf die anderen Musiker zu hören, und sich schlichweg nichts zu scheißen :)

Ich kann das nur empfehlen, ist eine gute Schule.
 
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Ja, ich finde es hilft auch im Proberaum mal vor ein paar Leuten zu spielen, damit man sich an Publikum gewöhnt.
 
Das ich selbstbewusster wirke?

Hui hier ist bereits der 1. Fehler. Es geht gar nicht darum selbstbewusster zu wirken als man ist.
Es geht darum selbstbewusster ZU WERDEN bzw ZU SEIN. Das ist ein Unterschied !!


Spielen, spielen, spielen und nochmal spielen.

Das ist genau der richtige Weg. Eigene Erfahrungen sind einfach unbezahlbar,
UND sorgen mittelfristig für deutlich weniger Schüchternheit.


Schüchtern und zaghaft agieren kommt beim Puplikum
deutlich schlechter an, als selbstbewusst mal richtig daneben zu langen.

Hier bin ich anderer Meinung den Authentizität kommt bei mir, und vielen
Leuten die ich kenne, deutlich besser an als gespieltes Selbstbewußtsein.

Ansonsten:
lerne zu spielen was du liebst und lerne zu lieben was du spielst !!
:opa:
 
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Und was würdet Ihr einem erfahrenen Gitarristen raten, bei dem Lampenfieber wie eine chronische Krankheit zu seinem Leben gehört und dieses sich sogar negativ auf seine Spieltechnik auswirkt (Verkrampfung)

Ich konnte dies immer nur mit 2-3 Flaschen Bier vorm Auftritt einigermaßen in den Griff bekommen, aber Alkohol ist ja auch keine Lösung...
 
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Er soll 3 mal die Woche auf Jam Sessions gehen *hihi*

Im Ernst, gehts zu Sessions. Und wenns nicht eure Musikrichtung ist (die Sessions die ich kenne sind 95% Blues) gehts zu Sessions, und spielts dort.

Das tut gut :)

Und was die 2-3 Bier angeht, probiers mit Alkoholfreiem, vielleicht reicht der Placeboeffekt.
 
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Nicht dass ich jetzt soo viel Erfahrung damit hätte, aber meiner Meinung nach muss man dir ansehen dass du Spaß hast. Wenn du da vorne stehst und krampfhaft versuchst selbstbewusst auszusehen aber irgendwie doch mehr damit zu tun hast dass alles richtig funktioniert und mehr Angst als alles andere hast dass etwas schief geht, dann sieht man dir das auch ganz schnell an. Wenn du allerdings Spaß hast bei dem was du machst, dann kommt das von ganz allein, denn dann sieht man dir das auch an. Wenn dann mal was schief geht fällt es auch nicht mehr so stark auf.
Beispiel bei mir: Mein erster Gig (bin Sänger). Lief gar nicht so schlecht, allerdings hatte ich vor Aufregung und Lampenfieber so ziemlich alles vergessen was man mir in der Gesangsschule beigebracht hat und habe einfach viel zu viel Gas gegeben, sodass meine Stimme schon nach der ersten Hälfte des Gigs fast im Eimer war. Trotzdem hatte ich meinen Spaß und damit das Publikum auch. Feedback war dann dass man zwar gemerkt hat dass ich Probleme mit meiner Stimme hatte, aber es trotzdem nen richtig cooler Auftritt war.
Von daher mein Fazit: Keine Angst vor Fehlern. Sollte man zwar vermeiden wenns geht, aber nicht den Kopf von der Angst davor blockieren.
 
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Was mir auch noch immer etwas geholfen hat, dass ich mich fast übertrieben genau auf mein Spiel und
sonst alles vorbereitet habe. (Autosugestion > ich bin gut vorbereitet, mir kann nichts passieren!)

Aber das kanns ja auch nicht sein, dass ich zwar keine größeren Fehler mache, aber spätestens beim Solo die Finger wie gelähmt sind, oder mir keine Variationen mehr einfallen wollen...:nix:

Außerdem kann bei Auftritten, oder Vorspielen immer was schiefgehen, wie Saite reißt kurz vorher, oder Sound ist unverhofft mieß..., ich bekomm dann immer Panik und bekomm dann mal die Saite durch die Mechanik, wenn die Finger zittern, wie Espenlaub... :redface:
 
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Hallo Enforcer,

was genau hat denn Dein Mentor mit "Schüchtern beim Spielen" gemeint? Die musikalische Darbietung oder die Bühnenpräsenz?

Zur Darbietung: Bei Leuten, die das Zusammenspiel mit anderen noch nicht gewohnt sind, fällt immer wieder auf, dass sie sich dem Song von "unten" anschließen. Sie fangen zart und zurückhaltend an und brauchen die erste Strophe, bis sie sich eingrooven und auf "Nennlautstärke" laufen. So kommt das natürlich nicht gut. Die Darbietung beginnt mit dem ersten Ton und "nur ein bisschen anfangen" gilt nicht. Natürlich braucht es zunächst Überwindung, nach dem Einzählen wirklich voll reinzulangen, im Vertrauen darauf, dass die anderen auch anfangen und vor allem auch das gleiche Lied spielen werden. Das ist wie ins trübe Wasser köpfen, auch wenn man weiß, dass die Stelle tief genug ist. Mache Dir das vor jedem Einzähler nochmal bewusst: Eingrooven musst Du schon vor/auf den Einzähler und "nur ein bisschen anfangen gilt nicht" und dann lege los! Ja, man wird immer wieder mal den Einsatz verhauen. Aber mit zaghaftem Anfang versaut man _jeden_ Einsatz.

Zur Bühnenpräsenz: Ich spiele nicht oft vor Puplikum und muss auch selbst noch daran arbeiten. Aber so sehe ich das:
Man steht steif wie ein Stock da und spielt halt sein Zeug, was sich dann auch genau so steif anhört, wie es aussieht. Musik bezieht den gesamten Körper des Musikers ein. Mit dem Fuß tappen ist schon mal ein guter Anfang. Dann noch mit dem Kopf nicken und irgendwann kommt Hüfte und Oberkörper dazu. Ich meine da nicht Herumkaspern, nein, Dein Körper soll zumindes in Teilen als Metronom mitschwingen. Ganz wichtig: Das kommt nicht einfach so während des Auftritts, das muss man üben! Zwinge Dich bei Proben zum körperlichen Einsatz: Hinstellen, leicht in die Knie gehen und wackeln! Und das coole ist: Wenn du endlich mit dem ganzen Körper Musik machst, dann wird auch dein Rhythmusgefühl besser.
Weiter gehts: Zwinge Dich, vom Instrument weg zu sehen. Du spielst für das Puplikum und für deine Mitmusiker, du kommunizierst mit ihnen. Schaue also auch in Richtung Puplikum oder Mitmusiker. Da bin ich auch noch ziemlich schlecht. Ich muss mich auch pro Song etwa drölfzehnmal zum Aufblicken zwingen, aber es wird besser. Und wieder: In der Probe üben! In Ermangelung eines Puplikums spiele deine Mitmusiker an.

Edit: Fast vergessen. Was mich immer wieder erstaunt, mit was für Böcken man oft durchkommt, wenn man sich bloß nichts anmerken lässt. Fehler passieren. Wichtig ist dann, zu retten was zu retten ist und nicht die Augen verdrehen. Die Chancen sind dann gut, dass es dem Großteil der anwesenden nicht auffallen wird oder zumindest gleich wieder vergessen wird. Anders, wenn beim kleinsten Fehler gleich mehrere Bandmitglieder durch Arme-hochreissen, Augen-verdrehen und vom Puplikum-wegdrehen das Vorkommniss auch noch optisch untermalen. Wir scherzen immer: Wenn es ganz schlimm wird und wir aufhören müssen, schauen wir alle gemeinsam vorwurfsvoll zum Basser ;-)
 
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Stell dir jedesmal vor du wärst Mike Ness von Social D, das hilft! :D

Im Ernst: Das was Handwerker geschrieben hat, finde ich sehr gut.
Wenn man während des Spielens etwas aus dem Knick kommt, und mit irgendeiner Extremität anfängt zu wippen/sich zu bewegen, wirkt sich das auf lange Sicht positiv auf Rhythmus und ''Bühnenpräsenz'' aus.
 
@EnforcerII Hallo?

Ich wollte auf gar keinen Fall Deinen Thread kapern, ich finde nur das Thema hochinteressant, da ich ja selber betroffen bin.

Also, keine falsche Scheu, es geht um dich! :)
 
Hallo,

darf ich fragen wie alt Du bist?
Als ich anfing in einer Band zu spielen hatte ich ein ähnliches Problem. Ich spielte zwar gut aber leider sehr zurückhaltend. Obwohl ich der Leadgitarrist war, war ich so unauffällig, dass ich bei Auftritten von nur ganz selten auf Photos zu sehen war - im Gegensatz zu den anderen Bandmitgliedern.
Das hat sich glücklicherweise im Laufe der Jahre umgekehrt :D

Es wäre einmal interessant was Dein Mitmusiker genau meint, die Spielweise oder die Ausstrahlung?
Ich kenne Gitarristen denen man am Ton sinngemäß anhört "ihr seid sicher, dass ich nicht störe?"
Das kommt oft daher, dass man auf der Gitarre sozusagen nur leere Phrasen drischt und vor sich hinplappert. Es ist wichtig, dass man nicht dudelt, sondern mit den Tönen eine Aussage macht, hinter der man steht.

Wenn es nur die Ausstrahlung betrifft, dann ist neben einem sicheren, freundlichen Gesichtsausdruck in erster Linie der Blickkontakt zum Publikum und zu den Mitspielern wichtig. Die Präsenz sollte auch nicht ständig gleich sein. Beim Solo kann man nach vorne ins Rampenlicht gehen, die Bühne gehört Dir, Du hast das Recht sie auszufüllen. Danach gerne wieder in die zweite Reihe zurück.

Hope that helps a bit
Gruß
 
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