SCI Prophet REV2 vs. Novation Peak/Summit?

gyrhead
gyrhead
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
01.12.23
Registriert
02.01.11
Beiträge
26
Kekse
0
Ort
Straubing
Hallo Zusammen,

ich trage mich schon länger mit dem Gedanken einen mehrstimmigen "analogen" Synth zu kaufen, nun gibt es mittlerweile eine Vielzahl von Geräten, die sicher alle ihre Stärken haben aber auch Unterschiede im Detail. Das Instrument sollte "analog klingende" Sounds gut abbilden können und eine möglichst einfache Bedienbarkeit und eine Nutzungsmöglichkeit sowohl für Studio als auch live haben.

Super wäre, wenn Boardmitglieder, die beide der genannten Geräte besitzen, in Stichpunkten ihre Erfahrungen schildern könnten. Wo z.B. die Stärken/Vorteile der jeweiligen Synths liegen.
Ich konnte bis dato leider nirgends einen direkten Vergleich oder Vergleichstest finden.

Prinzipiell kämen auch Desktop-Varianten in Frage, und mir würden auch 8 Stimmen reichen. Damit kämen REV2 Modelle mit und ohne Tastatur in Frage, der Novation Peak und der Summit.
Der Korg Prologue scheidet leider wegen einigen Einschränkungen aus, wie z.B. dem fehlenden Aftertouch.

Eigentlich hätte ich es ja auf den Prophet 6 Desktop abgesehen, aber da schreckt mich der Preis doch etwas ab, gerade auch im Vergleich zu den REV-Modellen. Und bei der Tastatur-Version die 49 Tasten...

Vielleicht gibt es noch weitere Alternativen?

Herzlichen Dank für jedweden "Input", der mir bei der Auswahl helfen kann. :)
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet:
Also, wenn du mit "analog" den Sound amerikanischer 70er-Jahre-Vintage-Synths (Moog, ARP, Oberheim, Prophet-5) meinst, dann wage ich zu behaupten, ist der REV2 geeigneter. Der ist immer noch irgendwie ein "Prophet" und versucht, einigermaßen so zu klingen, wie er aussieht. Klar, er ist kein Prophet-6, aber wenn einer wie Jarre – der ja inzwischen auch viel Software einsetzt und trotzdem den Stall voller Vintage-Gear hat – den REV2 in höchsten Tönen lobt, kann das Ding so schlecht nicht sein.

Im Vergleich dazu sind Summit und Peak englische Charakterköpfe. Die wollen nicht wie die alten Amis klingen und auch nicht wie die alten Japaner (Jupiter-8, anyone?). Mit dem Peak hat Novation im Prinzip einen ganz neuen Analogsound erfunden, und die Gene des Peak lassen sich, wenn überhaupt, nur zum OSC OSCar zurückverfolgen und auch das nur im digitalen Bereich. Peak und Summit klingen wie Peak und Summit. Keine Frage, die können durchaus geil klingen, wenn man auf den Sound steht. Der Peak ist längst ein Superbooth-Standard geworden. Aber sie haben eben einen ganz, ganz eigenen Sound, den man mögen muß und der an nichts erinnert, was vor Mitte der 2010er gebaut wurde. (Kann natürlich sein, daß das genau der Sound ist, den du suchst.)

Von der Bedienung her sind REV2 und Summit beide ziemlich gut, wobei ich für mich selbst sagen kann, daß der Summit schneller "geklickt" hat als der REV2. Der hat so einen schönen stringenten und in sich schlüssigen Von-links-nach-rechts-Aufbau. Liegt aber vielleicht auch daran, daß ich schon zwei Novation-VAs hatte, bevor ich auf der 2019er Superbooth (siehe auch mein Impressionen-Post) erstmals einen Summit unter den Händen hatte.


Martman
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Als (mittlerweile) Summit-Besitzer, der davor lange Zeit mit dem REV2 geliebäugelt hat, melde ich mich auch mal zu Wort.
Ich muss Martman Recht geben - der Summit ist kein echter Analoger - die Oszillatoren sind digital, insofern fehlt tatsächlich ein bisschen die Wärme eines "echten" Analogsynthesizers.
Durch den dann aber folgenden analogen Signalpfad klingt er trotzdem wunderbar voll, die Filter sind klasse und sehr variabel, die Modulationsmöglichkeiten groß und die Effektsektion fantastisch (auch wenn ich zugegebenermaßen einen Flanger vermisse).

Heißt, Du kannst auch klassische Analogsounds sehr gut nachbauen, allerdings wirst Du natürlich im direkten A/B-Vergleich einen Unterschied hören. Ob der Unterschied für jemanden, der nicht gezielt darauf achtet, im Bandkontext noch hörbar ist, möchte ich zwar bezweifeln, aber das ist auch eine Frage des eigenen Anspruchs und auch der Frage, welche Musik Du in welcher Besetzung spielen willst.
Wenn Du mal bei Youtube nach "Summit Analog Obsessions" suchst, bekommst Du einen ganz guten Eindruck, wie analog Peak und Summit klingen können - wie gesagt, dem High-End-Fan mag es nicht reichen, aber für mich klingt das schon sehr gut.

Der Synth kann außerdem Layer- und Splitsounds (ist dann immer noch achtstimmig), ist auf zwei getrennten MIDI-Kanälen ansprechbar, hat 2 Stereooutputs und einen Stereo-Input, mit dem man ein Audiosignal durch Filter oder die Effektsektion jagen kann.

Die Bedienung beim Summit ist logisch aufgebaut, Du fängst links bei den Oszillatoren an und arbeitest Dich dann bis rechts zu den Effekten durch.
Die Verwaltung der Hüllkurven durch Schieberegler finde ich (optisch) besser gelöst als die durch Drehknöpfe, allerdings erfordert eine exakte Einstellung gelegentlich schon mal etwas Fingerspitzengefühl.
Die Verarbeitung ist sehr wertig - da wackelt und klappert nichts, allerdings gibt die Mittenrastung der Drehpotis gelegentlich mal einen Wert ungleich Null aus; da muss man dann mal das Poti etwas drehen, um es dann in die Mittenstellung zurückzubewegen.

Ein paar Kleinigkeiten sind unschön gelöst, etwa die Programmauswahl (durchsteppen oder per Drehknopf anwählen); hier hätte ich mir bei 512 Speicherplätzen (aufgeteilt auf vier Bänke) doch irgendwo eine 10er-Tastatur gewünscht. Das Suchen nach Soundgruppen ist auch nicht ganz glücklich gelöst (will man z.B. nach Pads suchen, findet man immer nur in der gerade aktiven Bank), aber das ist insgesamt Jammern auf sehr hohem Niveau.

Einen Sequencer hat er auch nicht, dafür einen ausgefeilten Arpeggiator. Die Tastatur ist für meinen Geschmack sehr angenehm bespielbar (ich nutze parallel einen Jupiter 80 und ein PC3K7) und hat natürlich Aftertouch.
Der vor kurzem nachgereichte Wavetable-Editor (braucht aber Win10) ist dann noch das Sahnehäubchen.

Und abgesehen davon - und hier wird es etwas irrational - ist der Summit für mich einfach der optisch schönste Syntehsizer, den ich je besessen habe (und ich hab etliche besessen...).

Kurz: Ich würde jederzeit wieder sofort zum Summit greifen, gebe aber jetzt weiter an potentielle REV2-Besitzer, die sicher auch das ein oder andere Positive zu ihrem Instrument sagen können.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hallo zusammen, ich greife das Thema nochmals auf, weil ich vor der gleichen Frage stehe. Deshalb vielleicht die Frage an @gyrhead: hast Du schon einen der Beiden gekauft?

Ich hatte früher eine MiniNova von Novation, mit dem Sound bin ich aber nicht so richtig warm geworden; ich denke der Summit geht in die gleiche Richtung. Einen Prophet hatte ich allerdings noch nie weder besessen noch gespielt. Vom Gefühl her tendiere ich eher zum Prophet. Leider sind momentan die Musikgeschäfte geschlossen, aber in meiner Nähe hätte auch keiner die beiden vorrätig. Vielleicht hat noch jemand einen Tip.

Danke schon mal, Bobbes
 
Servus bobbes,

leider nein, was den Kauf anbelangt. Konnte aber verschiedene DSI Synths testen, unter anderem den REV16. Hat einen beeindruckenden Sound, ich fand ihn irgendwie "HiFi"-mäßig (das soll jetzt keine "Wertung" sein) und mit einer reichhaltigen Ausstattung. Von Novation hab ich selber den UltraNova, der hat auch einen sehr eigenständigen Charakter wie ich finde, aber auch nicht das, wonach ich eigentlich suche. Ich glaube auch nicht, dass sich der mit den neuen "New Oxford-Oszillatoren" des Summit/Peak vergleichen lässt...
Es gibt mittlerweile wieder soviel Zeugs am Markt, was wieder analoge Oszillatoren hat oder das zumindest sehr gut simulieren kann.
Ich suche aber einen einfach zu bedienenden Synthesizer, bei dem man nicht einen Dr. in Synthologie braucht, wie z.B. beim Arturia Polybrute...
Eine Einarbeitung in ganz eigene Konzepte, wie z.B. beim Vermona Perfourmer oder der Neuauflage des Korg MonoPoly durch Behringer würden mich auch interessieren, aber ich denk ich spar jetzt auf einen Prophet 6...

Viele Grüße - gyrhead
 
Hallo und danke für die Antwort. Blöd dass man momentan nicht testen kann. Ich habe schon vor zwei ode drei Jahren den OB6 im Musikgeschäft getestet, hat mir sehr gut gefallen. Ist mir dann aber doch zu vintage, hat nur 6 Stimmen und ist monotimbral. Deshalb letztlich eher Richtung Rev2. Ich warte schon länger auf die Oberheim-Kopie von Behringer, aber da tut sich einfach nix. Der wäre sicher auch preislich interessant.
Gruß Bobbes
 
Ich hab jetzt mal einen Rev2 bestellt, mal sehen, was der kann. Ich werde berichten..
 
Glückwunsch, Deine Meinung interessiert mich!
 
gemäass BigT ca 1 Woche lieferzeit
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben