Du hast völlig Recht, aber das ist wohl wieder die typische Streitfrage, was genau BM ist... Ich bin da eher von dem Oldschool-Kram geprägt... aber lassen wir das mal hier weg...
Die Dame von Walls of Jericho benutzt "verzerrte" Shoutings. Ich will ihr nicht unterstellen, dass das Effekte sind, das kriegt man durchaus auch im Hals hin, aber man kann natürlich auch relativ clean shouten.
Als erstes würde ich dir empfehlen, nur mit Mikro zu üben. Denn real ist dieses Shouten ziemlich normal lauter Gesang, den Rest macht der Verstärker.
Dann folgen die ganzen Standard-Singsang-Tipps vonwegen den Körper nicht verkrampfen usw. aber das wird hier zur Genüge geschrieben und das weißt du sicher. Falls nicht, such hier ein wenig rum.
Und dann wirds langsam lustig. Schnapp dir das Mikro und schrei mal relativ locker. Nicht so laut, wie du nur irgendwie kannst, aber auch nicht flüstern. Dann zieh den Hals leicht zusammen, aber lass die Zunge aus dem Spiel. Klingt sehr schwer, weil es ungeüb ist und man nicht auf Anhieb weiß, welche Muskeln man dafür benutzen muss. Das kann dir niemand abnehmen.
Man gurgelt übrigens auch nicht mit Speichel oder was ich sonst schon so für Auswüchse erleben durfte.
Viele geben als Hilfestellung immer an, dass man den Hals ungefähr wie beim Gähnen halten soll. Bei mir erzeugt das immer Würgereiz (nicht metaphorisch gemeint), aber versuchs vielleicht mal so. Der Kehlkopf bleibt unten und der Luftstrom fließt ungehindert "aus dem Bauch heraus". Dann drückst du langsam ein wenig den Hals zusammen (nicht mit den Händen... durfte ich auch schon erleben...). Dabei verzerrt sich das Ganze.
Je fester du den zupresst, desto eher verreckt dir die Stimme und du raubst ihr den Druck, also machs erstmal nur schwach, bis du ein Gefühl entwickelst. Ebenso mit der Luft. Deine Atmung gibt den Druck dahinter. Wenn du zu viel Luft aus den Lungen keuchst, kannst du keine 5 Sekunden durchhalten, bist auch in kürzester Zeit körperlich völlig ausgelaucht. Wenn es zu wenig wird, reißt der Fluss ab und die Stimme verreckt dir genau so, wie wenn du den Hals zu sehr zusammen presst.
Und abschließend noch: Die ersten Versuche klingen (war bei mir zumindest so) immer völlig daneben und man glaubt vielleicht, dass man gar nichts richtig macht, außer den Mund zu öffnen. Aber eigentlich lässt sich die bloße Technik inenrhalb von ein paar Wochen recht sicher erlernen. Den Rest macht das regelmäßige Üben, das vorherige Einsingen usw. Und darüber hinaus wirds interessant, wie kreativ man mit der Technik sein kann.
Übrigens haben Arch Enemy (
http://de.youtube.com/watch?v=xxD4Ruf68bU ) oder Kitte (
http://de.youtube.com/watch?v=t_7fpvX9Mgk ) auch Frauen am Mikro, die nicht immer nur konventionell singen.