Semi-Akustik-Bass in der BigBand, ja oder nein?

[Flupp]

Hallo Leu
Ich spiel in ner BigBand. Wir spielen so ziemlich alles zwischen Blues, Jazz und Klassikrock.
Und es wird bei mir mal dringend Zeit für einen neuen Bass.
Ich hab da so an den Semi-Akustik AGB 200-TBR von Ibanez gedacht. Aber auch schon an den EWB20 vom selben Hersteller.
Ich brauch halt was, was sehr nah an einen Kontrabass kommt. Naja, so nah jetzt auch nicht, aber hält dumpfer und Kontrabassmäßiger als ein Precision.
Kann mir da jmd helfen?
Danke schonmal im Voraus.
Gruß
Flupp

 

[Gast17445]

Mach doch mal Flats auf deinen Precision - vielleicht isses das schon.

Ich habe den Longscale Ibanez AGB 140 Semi, der klingt aber nicht wie ein Kontrabass. Sein Mediumscale-Nachfolger AGB 200 wird's wohl auch nicht tun. Und der EWB20 ist als Akustikbass ja wieder ne ganz andere Baustelle.

Eher kontrabassig wäre der Stagg EDB - wobei der auch wieder einen sehr eigenen Sound hat.
Vielleicht wagst du den Sprung, den ich mich nicht traue: Besorg dir doch einen Kontrabass - und ein großes Auto...

 

[Fender_Fan]

Ich würde auch sagen, dass Flats nen größeren Unterschied machen als n halbakustischer Bass.

Wenn dich allerdings das GAS gepackt hat und du sowieso auf der Suche nach nem neuen Bass bist, würde ich an deiner Stelle eher nach nem Jazzbass gucken. Hals-PU voll aufgedreht, Steg-PU zu, Höhenblende zu und dann mit den Fingern am 15. Bund oder so spielen. Ich denke, viel näher kommt man "dem Kontrabasssound" nicht. Klappt zumindest bei meinem Fender USA Deluxe Jazzbass super.
Ich hab auch nen Kontrabass, also kann ichs vergleichen

Ich kenne ja deinen Bass nicht, aber kannst es ja mal probieren, wie oben beschrieben zu spielen! Wird schon einen großen Unterschied machen und dann evtl. plus Flats...

Gruß, Johannes

 

[Wupperman]

Ich hatte (!) den AGB 200,
und der hat so gar nix von einem Kontrabasston.
Ich fand ihn im Sound sehr beschränkt.
Zwar bassig, warm und rund aber egal bei welcher Einstellung,
er war immer bassig, warm und rund.

Schönes Instrument, das ich gerne angefasst habe,
aber ich bin froh, dass ich ihn los bin.

 

[d'Averc]

... Naja, so nah jetzt auch nicht, aber hält dumpfer und Kontrabassmäßiger als ein Precision.
Kann mir da jmd helfen? ...

richtung *pfumb* bis *plopp* geht über die saiten - auch ein fl ist ein "schnurrender/singender" e-bass.

wenn du dich hinsichtlich "bassig, warm und rund" (und vll. noch von der optik her) mit dem agb wohl(er) in der big band fühlst, ist das vll. erst einmal eine basis. da gibt es ggf. noch mehr (moderne) alternativen.

 

[Flupp]

Okay. Danke schon mal. An die Flats hab ich auch schon gedacht, nur aufm Andi Meurer Signature Preci Flats?
Kommt evtl nicht so gut.
Ich hätte das von anfang an erwähnen sollen das der Preci en Andi Meurer ist.
Und den brauch ich auch in ner Rockband. Am Wochenende zwei mal Saiten wechseln? Dafür ist keine zeit.

 

[d'Averc]

... Am Wochenende zwei mal Saiten wechseln? Dafür ist keine zeit.

wenn der sound mit den flats nicht in deine rockband passt und du dich mit deinem bass aus vll. zusätzlich auch optischen gründen in einer (derartigen?) big band

nicht wohl fühlst ...
ist wohl ein weiterer/neuer bass "notwendig"

 

[omnimusicus]

Hallo Flupp,

Ich brauch halt was, was sehr nah an einen Kontrabass kommt.

Ich hab da so an den Semi-Akustik AGB 200-TBR von Ibanez gedacht.

Flatwounds sind für mich da schon ein Muß.
Ich habe einen Lakland-Hollowbody für solche Sachen, da war auch ein Kontrabaß-gewöhnter BB-Leiter relativ zufrieden gestellt.
Meinen Precision mit Flats hatte ich als Backup dabei, wäre - für mich - aber unbefriedigend gewesen.
Ein Bass mit einem Pickup näher am Hals macht sich da schon besser.

Und - wie Fender_Fan schreibt - Spielposition ziemlich weit in der Mitte der Saite.

Den Ibanez AGB 200 hatte ich auch mal angespielt und fand ihn zwar als Bass nicht schlecht, aber wenig Halbakustik-Feeling.

Ich hatte letztens mal kurz einen billigen Höfner-Club-Ignition-Bass angespielt mit Thomastik-Flats. Die Club-Bässe haben, analog zu den Ignition-Violinbässen, keinen Sustainblock. Wie die teuren Originale auch. Das hat sich beim Test gut angefühlt.
Einen Gig habe ich damit nicht gespielt ... für mich aber ein Anspieltipp. Und optisch gemahnt der Club nicht ganz so an McCartney wie der Violinbass. Wer mit dem schmalen Hals zurechtkommt ...

Frohes austesten,

der Omnimusicus

 

[Moulin]

Lionel Hampton hat den Kontrabass in den frühen 50 er Jahren in seiner Bigband abgeschafft und durch einen Fender Bass ersetzt.


Wenn Du einen Halbakustikbass möchtest, dann nimm einen mit großem Korpus wie den Casady Bass. Ist dann optisch gut präsent und klingt mit Thomastik JF 344 Saiten sehr passend.
Dazu ist der Bass in Longscale und hat für den niedrigen Preis eine sehr gute Qualität.
Zudem bringt der Wahlschalter drei Soundvarianten in den mittig angebrachten Pickup. Per Knopfdruck sozusagen gut hörbaren Solo - Sound.

Trotzdem würde ich persönlich in einer Old School Bigband meinen '51 er Precision vorziehen. Im Sitzen gespielt auch meinen alten 5 KG Telecaster Bass.
Ist aber auch immer die Frage, welche Zeitperiode man mit der Band repräsentieren möchte.

 

[Flupp]

Ja! Genau so ist unsre Big-Band auch. Nur ein Percussionist dazu und ein Trompeter weniger.
Und das mit der Optik ist auch so ein Grund, warum ein anderer her muss. In einer Band in der man meistens Hosen-Cover spielt kommt der Meurer klar super, aber halt nicht in der BigBand. Außer: man spielt da Tage wie diese

 

[d'Averc]

Ja! Genau so ist unsre Big-Band auch. Nur ein Percussionist dazu und ein Trompeter weniger.
Und das mit der Optik ist auch so ein Grund, warum ein anderer her muss. ...

abgesehen davon, dass ein klassischer jazzi oder preci auch "passen" würde, gehen ich mal durch, was ich in dieser semi-liga so in die finger und zu ohren bekommen habe:

Ibanez AFB200-BS
​

hattest du auf dem zettel. spielt sich wie´n moderner e-bass. wie schon gesagt, die "semi-hollow-klangkomponente" ist beim

Epiphone Jack Casady MG
​

ausgeprägter. bei dem hat man jedoch ein ausgeprägtes stück holz in der greifhand.

ein richtig großes möbel ist der

Höfner HCT-500/5-SB President Bass
​

fand ich beim ersten anspielen nett, mit dem parallelen griffbrett und dem stringspacing komme ich persönlich klar. sound und möbelcharakter beim strombass sind nicht so mein ding.

kommoder ist der
Höfner HCT-500/2-SB Club-Bass

​

da bin ich allerdings voreingenommen. ich mag bei semis die form am liebsten leiden. der sound ist insgesamt vll. "moderner", jedenfalls schiebt der ordentlich, speziell über den hals-pu.

selbst angeschafft habe ich mir den epi rumblekat:

der bringt vll. am wenigsten "semi-aku-sound", schiebt dafür "wie doof" und spielt sich vollkommen easy. manchmal (noch) sehr preisgünstig zu bekommen. z.b.

 

[Moulin]

Mal ein kleiner, optischer Vergleich zwischen 3/4 Kontrabass und Epiphone JC Sign. Bass.

 

[El Ted]

Der schwarze Cassidy is very nice!

Ich hab' einen Ibanez AGB 140 hier. Sehr gut verarbeitet. Die Pickups hab' ich letztlich rausgenommen, weil sie wirklich nur sehr beschrankt in ihrer Ton Dynamic sind. Es gibt aber hervorragende Soapbar Pickups die man diesem Bass einbauen kann.

Kontrabass? Die meisten Soapbar P/Ups sind leider mit ceramic Magneten ausgestattet und deshalb mehr in Richtung 'moderner' Sound getrimmt.

 

[Moulin]

Ich habe auf Grund dieses Threads meinen Casady Bass nach längerer Zeit wieder von der Wand genommen und gespielt, und war wieder mal ganz begeistert weil er schon einen Sound hat, der innerhalb der bekannten, klassischen Bass Sounds noch eine eigene Note hat.
Analog zu einer Halbakustischen Jazzgitarre würde ich diesen Bass vermutlich meinen Fender Bässen vorziehen, insofern ist der Casady Bass eigentlich mein Jazzbass.

 

[Fender_Fan]

Ok, das ist wieder persönliche Vorliebe

Übrigens Moulin, dein Kontrabass hat ja eine sowasvon geile Farbe!
Meiner ist so ähnlich, etwas heller und mit mehr Schrammen und Kratzern.... Alter Schwede, ich komm nicht über deinen KB weg... das auf ner Les Paul, oder zumindest so ähnlich, wäre schon ein Kaufgrund!

Gruß, Johannes