Sennheiser Funkmikro extreme Störgeräusche

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FixHD
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Hallo Leute,

ich brauche Eure Hilfe bei einem Problem mit meinem Funkmikrofon.

Folgende Situation:
Bandprobe, alles funktioniert einwandfrei und ich bin glücklich. Entweder am Ende der Bandprobe oder in einer Pause schalte ich das Mikro (nur das Mikro also nur den Sender) aus, um bspw. Strom der Batterien zu sparen. Hier kommt das Problem...

Sobald der Sender ausgeschaltet ist (und noch nicht alle Kanäle am Mischpult stummgeschaltet sind kommt nach ein paar Sekunden ein extrem lautes dauerhaftes Kratzen/Knacken aus der PA (Grund ist - wie erwartet, sonst würde ich das hier nicht schreiben - mein Mikrofon).

Mein Mikro:
Es handelt sich dabei um das „Sennheiser ew 100 G4-945-S E-Band“. Das Mikro habe ich dieses Jahr neu gekauft (ca. Ende Januar/Anfang Februar) und hatte damit auch schon 2 Auftritte. Beim ersten Auftritt hat alles reibungsfrei funktioniert (möglicherweise hat der Mischer aber auch immer rechtzeitig alle Kanäle stumm geschaltet und ich habe es deshalb nicht bemerkt), beim zweiten hingegen ist das oben genannte Problem aufgetreten. Da ich mir dachte ich warte mal ab und untersuche es in einer anderen Location auf das Problem erneut hab ich mich nicht so sehr nach einer Lösung bemüht (es wurde mir da aber auch so erklärt, dass es möglicherweise daran gelegen hat, dass das Haus recht alt ist und es deswegen eventuelle Einstreuungen oder sonstiges gibt - hab ich einfach mal so leichtgläubig hingenommen, da ich ehrlich gesagt auf dem Gebiet keine Ahnung habe). Dank Corona hat es ewig gedauert, bis das Mikro wieder im Einsatz war... aber letzte Woche bei der Probe ist es erneut aufgetreten (im Proberaum, also andere Location).

Randinformation:
Der Empfänger hat bisher immer in unmittelbarer Nähe zu einem „Sennheiser ew IEM G4 E-Band“-Sender gelegen. Meine einzige Erklärung könnte sein, dass sich die (da sie im gleichen Frequenzband funken) Funker gegenseitig „aufheben“. Wobei eigentlich einer der beiden zwischen 863-865 und der andere zwischen 823-832 funkt.

Dank Corona konnte ich es nicht rechtzeitig alles weiter testen und deswegen ist die Money-Back-Garantie natürlich erloschen (Mikro bei Thomann erworben), aber die normale 3 Jahre Garantie gilt natürlich noch.

Frage an Euch:
Könnt Ihr mir helfen bzw. kennt jemand die Lösung für mein Problem? Oder kann ich davon ausgehen, dass es ein Defekt ist und auf die Garantie hoffen und zurückschicken?

Generelle Frage zum Schluss:
  1. Wäre es sinnvoller auf ein anderes Frequenzband umzusteigen? Wenn ja, welches? (Natürlich nur, wenn das von Thomann genehmigt und ausgetauscht werden würde)
  2. Ist es generell möglich, die beiden Funker in ein Rack zusammen einzubauen oder ist davon grundsätzlich abzuraten? (Wenn möglich, dann würde mir das einerseits Platz und andererseits Geld sparen.)

Danke im Voraus auf mögliche Rückmeldungen und Hilfestellungen!
 
Eigenschaft
 
Pilotton angeschaltet?
 
Sobald der Sender ausgeschaltet ist (und noch nicht alle Kanäle am Mischpult stummgeschaltet sind kommt nach ein paar Sekunden ein extrem lautes dauerhaftes Kratzen/Knacken aus der PA (Grund ist - wie erwartet, sonst würde ich das hier nicht schreiben - mein Mikrofon).
Wenn der Sender ausgeschaltet ist, kann das Mikro nicht die Ursache sein....... Das kommt von extern und wird von deinem Empfänger aufgefangen.

Sowohl in der Mittenlücke (823-832MHz) als auch im ISM-Band (863-865MHz) sind auch noch andere Funkdienste unterwegs, vor allem im ISM-Band (von Wetterstationen über Fahrzeugschlüssel für Keyless entry bis hin zu Babyphone gibt es da alles.
Ein Wechsel in einen erlaubten Bereich unter 700MHz o.Ä. wäre eine Möglichkeit. Nach Ablauf der 30 Tage wird es wohl nichts werden mit MoneyBack.

Vorher würde ich überprüfen, ob der Pilotton (BA lesen) aktiviert ist und auch dessen Auswertung, ansonsten die Rauschsperre mal höher einstellen (->BA).
Empfänger im gleichen Rack: Kein Problem
Sender im gleichen Rack: kein Problem
Sender und Empfänger zusammen mit den zugehörigen Antennen im gleichen Rack: lass es, das gibt Probleme, die in der Amateurliga nicht wirklich lösbar sind.
 
1. Funkempfänger in der Nähe eines Funksenders (IEM) ist nie gut - auch wenn die Trägerfrequenzen ein stück voneinander entfernt ist.
2. Schau mal, wie hoch der squelch bei deinem Empfänger eingestellt ist und erhöhe ihn ggf.
3. Checke mal die aktuelle Trägerfrequenz. Ein großer Teil des E-Bandes ist von LTE belegt und an den Rändern der Mittenlücke solte man auch nicht funken...

domg
 
Wow! Danke für die schnellen Antworten!

Also der Pilot Tone ist aktiviert und der Squelch war auf "low" eingestellt. Sollte ich den einfach mal auf "high" stellen, um auf Nummer sicher zu gehen?
Bezüglich der Frequenz hab ich gerade auch mal einen neuen Scan hier zuhause durchgeführt und mir wird u.a. Bank 7 vorgeschlagen (Frequenz liegt ~826MHz), ich hoffe das sollte jetzt im besten Fall was geändert haben.

Sollte ich natürlich mit den naiven Annahmen falsch liegen, bitte ich um Korrektur!
 
Ein Scan sollte am Einsatzort durchgeführt werden, da jeder Ort seine spezifischen HF-Modalitäten hat. Auch sollte der Scan nacheinander durchgeführt werden, d.h. der erste Funkkanal (egal ob IEM oder Funkmikro) geht scannt und geht damit auf Sendung, dann der nächste Kanal und so weiter. Dann den Aktionsradius abgehen, um zu sehen ob es Dropouts gibt.

Auch sollten IEM Sender und Funkmikro Empfänger örtlich getrennt werden, da der stationäre (IEM) Sender in den HF Teil des ebenfalls stationären Funkmikroempfängers einstreut und unter Umständen Mischstufen oder gar den Eingangsblock übersteuert und dann ist der Frequenzbereich erstmal sekundär.

Das ISM Band ist generell mit sehr hoher Vorsicht zu geniessen und die LTE Mittenlücke ist auch sehr eng und meist voll. Wie schon erwähnt wurde kann es an den Rändern der LTE Mittenlücke durch die Burstsignale von LTE Geräten durchaus zu Störungen kommen.

Squelch von Low auf High zu stellen kann unter Umständen schon hilfreich sein. Besser ist es, da ja nun auch durchaus andere Frequenzbänder kostenfrei zur Verfügung stehen, diese zu nutzen. Man hat deutlich mehr Ausweichfrequenzen und die Bänder sind (im Moment noch) nicht so überlaufen.
 
Ein Scan sollte am Einsatzort durchgeführt werden, da jeder Ort seine spezifischen HF-Modalitäten hat. Auch sollte der Scan nacheinander durchgeführt werden, d.h. der erste Funkkanal (egal ob IEM oder Funkmikro) geht scannt und geht damit auf Sendung, dann der nächste Kanal und so weiter.
Das wusste ich. Hab ich im Nachhinein auch gemerkt, dass ich das vergessen habe dazuzuschreiben, dass ich das natürlich dann im Proberaum nochmal alles scannen werde.

Auch sollten IEM Sender und Funkmikro Empfänger örtlich getrennt werden, da der stationäre (IEM) Sender in den HF Teil des ebenfalls stationären Funkmikroempfängers einstreut und unter Umständen Mischstufen oder gar den Eingangsblock übersteuert und dann ist der Frequenzbereich erstmal sekundär.
Mit "örtlich getrennt" ist welche Distanz ca. gemeint? Oder genügt es bspw. zwei unterschiedliche Racks zu nehmen?

Besser ist es, da ja nun auch durchaus andere Frequenzbänder kostenfrei zur Verfügung stehen, diese zu nutzen.
Auf welche Frequenzbänder beziehst Du dich genau, wenn ich fragen darf?
 
Örtlich getrennt bedeutet Abstandsradius mind. 0,5 m, je mehr desto besser.

Frequenzband 470 - 699 MHz.
 
Auf welche Frequenzbänder beziehst Du dich genau,
naja, das ist für dich ja irrelevant, weil du nun mal im E-Band bist mit deiner Funkstrecke und mit dem Equipment in kein anderes band wechseln kannst.

Entschiedend ist das, was @netstalker geschrieben hat. Die Ursache für deine Störgeräusche sind andere Sendesignale, die dein Empfänger empfängt - dann, wenn du das Mikro ausschaltest. Bis dahin überlagert dein Mikrosignal.
Squelch raufdrehen könnte dann helfen, wenn die Rauschsperre über dem Störsignal liegt - wenn nicht, nutzt das nichts.
Wenn du eine neue Frequenz gescannt hast, musst du sender und Empfänger auf die freie neue Frequenz einstellen, bzw synchronisieren.
 
naja, das ist für dich ja irrelevant, weil du nun mal im E-Band bist mit deiner Funkstrecke und mit dem Equipment in kein anderes band wechseln kannst.
Klar, ich dachte nur, weil er von "anderen kostenfreien Frequenzbändern" gesprochen hatte, dass ich irgendwas nicht mitbekommen habe (also ob bspw bei dem E-Band was hinzugefügt wurde bzw. das erweitert wurde).
Aber dazu eine Frage, hab ich wirklich was nicht mitbekommen und sind jetzt noch mehr Frequenzbänder kostenfrei/anmeldegebührenfrei? Ich dachte das gilt nur für das E-Band? :gruebel:

Wenn du eine neue Frequenz gescannt hast, musst du sender und Empfänger auf die freie neue Frequenz einstellen, bzw synchronisieren.
Schon geschehen :)
 
Dies ist ein klassisches Problem der G3, sowie auch der G4 Serie. Ich habe mich gerade vor ca. einer Woche mit einem Mitarbeiter von Sennheiser darüber unterhalten. Ihm war dieses Problem trotz der öfteren Diskussion auch in amerikanischen Foren nicht bekannt.

Zuerst einmal im voraus: Es wurde hier ja auch schon erwähnt, aber InEar und Funkmikrofone gehören nie ins gleiche Rack. Bei uns gibt es ein InEar Rack und ein Funkmikrofonrack, welche jeweils 2m voneinander entfernt platziert werden.
Bei der G3 und G4 Serie tritt dieses white noise ähnliche Rauschen beim ausschalten des Senders immer wieder einmal vor. Abhilfe können folgende Aktionen schaffen:
- Frequenzscan vor jeder Probe durchführen und dann mit dem Sender synchen
- Squelch hochstellen (trotzdem finde ich dies nicht befriedigend, da dies doch auch immer zu einer Beeinträchtigung der Soundqualität führt)
- Pilotton auf On
- wenn Antenne im Rack unbedingt nach vorne ziehen und nicht hinten im Rack lassen (am besten in Sichtweite des Senders)

Vor einem Frequenzwechsel würde ich dir zu externen Antennen raten. Mit diesen hatte ich diese Problematik noch nie. Leider ist diese Anschaffung auch mit Kosten verbunden.
Plan B - Shure QLXD da gehören diese Probleme der Vergangenheit an, evtl. mit Adapter Sennheiserkapsel drauf
Mit der 2000er Serie von Sennheiser hatte ich trotz der Ähnlichkeit zu G3 und G4 komischerweise dieses Problem nie.
 
aber InEar und Funkmikrofone gehören nie ins gleiche Rack.
das kann ich generell nicht so stehen lassen, denn WENN Antennencombiner/-splitter verwendet werden mit abgesetzten Antennen, ist das so gar kein Problem, wenn die Geräte in einem Rack/Case verbaut sind.

Squelch hochstellen (trotzdem finde ich dies nicht befriedigend, da dies doch auch immer zu einer Beeinträchtigung der Soundqualität führt)

Das eine hat mit dem anderen so gar nichts zu tun. der Squelch ist eine Rauschsperre und bezieht sich nur auf die Stärke des Sendesignals und hat so gar nichts mit der "Soundqualität" zu tun. Sowas gibt es schon seit ewigen Zeiten beim Radio, wo einfach schwache Sender unterdrückt werden - deshalb ist aber der Klang des Senders, den du empfängst nicht schlechter.

wenn Antenne im Rack unbedingt nach vorne ziehen und nicht hinten im Rack lassen
das ist auch mehr eine Philosophie als alles andere. Natürlich ist eine Sichtverbindung immer besser, aber ob die Antennen hinten oder vorn an einem Rack herausschauen, macht den "Kohl nicht fett".
 
Mit der Splitter Geschichte bin ich völlig einig mit dir. Dies machen ja viele Bands auf Tour. Da @FixHD aber von nur einem InEar/Funkmikro spricht gehe ich davon aus, dass er diese nicht verwendet.

Nach meinem Wissen würde doch Zischlaute beim erhöhen des Squelchs beeinträchtigt werden. Ausserdem sinkt die Reichweite des Funksystems ?

Die Sichtverbindung zeigt bei mir in der Vergangenheit doch immer wieder als wichtig bei der Funksicherheit. Gerade wenn sich ein Künstler ins Publikum bewegt und die Antennen irgendwo am Bühnenrand hinter einem Betonpfeiler in einem Rack sind, hatte ich schon schöne Dropouts.
 
Die Reichweite sinkt bei einer schärfer eingestellten Rauschsperre, stimmt. Klanglich sollte da aber nichts passieren, da doch der Pegel des Pilottons (u. A.) zur Steuerung des Squelsh verwendet wird. So kenne ich dieses System jedenfalls.
 
ich habe oben nur deinen Ausschließlichkeiten ("gehören nie...", "unbedingt") widersprochen. Nicht der Sichtverbindung. Ob eine Antenne hinten oder vorn am Rack montiert ist, macht nicht wirklich die Bohne. Sogar ggf im Gegenteil, weil du über das dann notwendige Verbindungskabel wieder Leistungsverluste hast (deshalb ist es im Übrigen auch sehr wichtig, da keinen Billigkram zu verwenden!) mehr und fachlich detaillierte Auskünfte kann dir sicherlich @netstalker dazu geben.

und nein, ein Squelch ist kein deesser ;-)
 
So lernt man dazu.

Kann also ein so kurzes Verbindungskabel (im Rack sprechen wir ja von ca. 20 bis 30cm) für Leistungsbeeinträchtigungen sorgen ?
 
Jedes Kabel und jeder Verbindungsstecker dämpft. Bei diesen kurzen Distanzen im Rack liegt man aber auch mit popeligem RG58 nur im Bereich von 1-2 dB Dämpfung und das macht das Kraut nicht fett. Für abgesetzte Antennen mit einigen Metern Leitungslänge nimmt man dann natürlich schon Aircell7 oder ähnliches...

domg
 
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Kann also ein so kurzes Verbindungskabel (im Rack sprechen wir ja von ca. 20 bis 30cm) für Leistungsbeeinträchtigungen sorgen ?
theoretisch ja, macht aber jetzt nicht wirklich etwas aus bei solch kurzen Kabeln, aber eben der "Gewinn", Antennen "unbedingt" nach vorne zu legen, darf halt bezweifelt werden.
 
Die Rauschsperre (Squelch) verändert Audio nicht die Bohne, wirkt nur auf die Feldstärke des HF-Signals.
Die Reichweite ist nur indirekt vom Squelch abhängig.
Generell dient der Squelch dazu, bei fehlendem Eingangssignal (mit Pilotton) den Empfänger NF-Mäßig stumm zu schalten - sonst rauscht es.
Der Pilotton öffnet den NF-Zweig und lässt das NF-Nutzsignal durch.
Die Reichweite wird durch beide nur indirekt beeinflusst, weil die Feldstärke und der Rauschabstand des empfangenen Signals ausgewertet werden - d.h. es könnte durchaus sein, dass bei ungünstiger Aufstellung der Antenne bzw. irgendwelche metallischer Hindernisse im Signalpfad nach 5m Schluss ist, bei freier optischer Sicht zwischen Sender und Empfangsantenne 100m durchaus möglich sind.
 

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