Sepultura - Chaos A.D.

  • Ersteller chaosbringer
  • Erstellt am
chaosbringer
chaosbringer
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
28.01.14
Registriert
07.10.04
Beiträge
343
Kekse
178
Hi,
hier möchte ich einmal eines meiner All-time-favorite-Alben rezensieren.
Also, los gehts:
Sepultura - Chaos A.D.
Sepultura-ChaosAD.jpg


Genre: Thrash Metal
Label: Roadrunner Records
Gesamtspielzeit: 50:14

Das Album ist 1993 rausgekommen, und ist zeitlich als auch stilistisch zwischen Arise und Roots einzuordnen.
Shouter ist bei diesem Album wie bei dem nachfolgenden, aber IMHO deutlich schlechteren Album Roots, Max Cavalera.
Das Album schlägt also gekonnt eine Brücke zwischen alten Thrash-Elementen und neueren Sepultura/Soulfly Ethno/New-Metal-Einflüßen. Besonders hervorzuheben sind ebenfalls die kritischen Texte, in denen vorallem auf weltpolitische Themen bezug genommen wird.

1.RefuseResist (3:19):
Der Song begint mit den Herzschlagtönen von Max Sohn. Ingesamt ist der Song extrem Eingängig und erinnert mich sehr an "Roots bloody roots" vom Nachfolgealbum. Leider hat man sich an dem Lied sehr schnell satt gehört. Trotzdem: 10/10

2.Territory (4:45):
In diesem Lied geht es den Konflikt zwischen Palästinensern und Israelis, zu dem es auch ein sehr gelungenes (ausgezeichnetes) Musikvideo gibt. Dieser Song überzeugt durch simple, aber sehr brachiale Gitarrenriffs und den athmospärischen Shouts von Max, die abundzu durch etwas Echo genau das richtige Quäntchen Exotik beigemischt bekommen. Das Gitarrensolo reiht sich ebenfalls äußerst athmosphärisch in den Gesamtsong ein, so dass ein exzelentes Metal-Stück entsteht, welches kompositorisch zum Head-Bangen und Inhaltlich zum Nachdenken anregt: 10/10.

3.Slave New World (2:54):
Diese kurze Lied bietet einige sehr grooviege Passagen. Nicht besonders hervorhebens Wert, aber trotzdem sehr gelungen: 8/10

4.Amen (4:24):
Dieses Lied besteht aus Max Cavaleras typischen, mehr als gelungemenm Shouting und dissonante, spärisch Klingende Frauenchöre. Wenn nach diesen ruhigen Athmo-Einlagen die brachialen Gitarren erneut einsetzten und Max dazu los brüllt, hällt einem einfach nichts mehr auf den Stühlen: 10/10.

5.Kaiowas (3:32):
Diese Stück bricht deutlich mit dem bisher von Sepultura gewohntem und zeigt, wo es mit Roots hingehen sollte. Keine verzerrten Gitarre, nur Indianergesänge und Getrommel, dazu eine zwölfseitige Gitarre. Trotzdem ist der Song gelungen, aber eben kein Metal, und relativ einfach gehalten. Es ist mehr ein Stück zum nebenbei hören, als sich bewußt mit ihm zu beschäftigen: 7/10.

6.Propaganda (4:58):
Ein sehr gutes Stück, welches mit fiesem hohen Gitarrenklängen beginnt, auf welche unmittelbar die tiefen Gitarren donnernd begleitet von Max anklagendem Geschrei folgen. Besonders ab Minute 2:25 kann ich mir das Grinsen einfach nicht mehr verkneifen. Genial. Auch das Gitarrensolo sticht als eines der best gelungenen dieses Albums hervor: 10/10.

7.Biotech is Godzilla (1:52):
Der kürzeste Track des Albums zeigt wo es lang geht. Eine thrashige Up-Tempo-Nummer: 9/10.

8.Nomad (4:58):
Dies ist eines der High-Lights des Albums und auch hier treffen wieder Ethno-Einflüße auf Metal. Dies geht soweit, dass hier sogar originale Indianergesänge hinzugemischt wurden.
Wenn dieser Pssage Max mit seinem anklagenden Shouting in den eher ruhigen Abschnitt hineinsingt, wodrauf kurz danach das Gitarrengewitter rhytmisch auf einen eindreschen beginnt, ist der kurze Schock vergessen, und allgemeine Schmerzen durch zu heftiges Head-Bangen machen sich breit: 10/10.

9.We who are not as others (3:43):
Die Lyrics zu diesem Stück bestehen nur aus einem Satz, der mal tief gegrowlt, dann agressiver von Max geshoutet wird. Dies wird von hypnotischen Gitarrenriffs begleitet, auf welche ein beinahe psychodelisch wirkendes Gitarrensolo folgt: 9/10.

10.Manifest (4:55):
Ein sehr politisches Stück, in dem es um die gewaltsame Beendingung eines Aufstandes durch die Polizei in Südamerika geht.
Entsprechend beginnt das Stück auch mit einer einer Radiostimme änlich klingendem Sprechgesang. Sehr schnelle thrashige abschnitte wechseln sich hier mit eher ruhigen bombastischen Riffs: 9/10.

11.The Hunt (3:58):
In diesem Stück sing Max schon fast, mit nur ein wenig Dreck in der Stimme.
Die Gitarren begleiten hier nur sehr unscheinbar und vermitteln keine Agressivität. Das Stück scheint daher mehr etwas belanglos, und die Melodie ist ebenfalls nicht sehr eingängig: 5/10.

12.Clenched Fist (4:57):
Diese Stück bietet zwar wieder alles, was Sepultura auf diesem Album so groß macht, trotzdem ist der Song einfach nicht so eingängig. Sehr Nervig: Nach ein paar Minuten ruhe schreien die Sepulturas wie beklommt in das Microfon :D : 7/10


Fazit:

In der Summe würde sich also 8,7 Punkte ergeben. Diese Wertung wird dem Album aber nicht gerecht, da es mit 10 sehr gelungenem Stücken, und 2 schlechteren mehr als genug bietet, wenn man bedenkt, dass viele Alben heute mit der Hälfte der Gesamtspielzeit auskommen müssen.
Das Album wird vor allem geprägt durch Max Gesang, dessen Agressivität einfach mitreißt, die kritischen Lyrics, und vorallem die extrem groovigen Gitarrenriffs. Den letzen Punkt kann ich gar nicht stark genug betonen. Mehr Head-Bang-Passagen habe ich bisher auf noch keiner Metall-CD gefunden :rock:
Für mich ist dieses Album das Sepultura-Album schlecht hin. Ob es das für euch auch ist, müßt ihr selbst herausfinden.
 
Eigenschaft
 
auch meine Sepultura Lieblingsscheibe.

gutes Review, würde aber selber 9,5/10 geben weil dennoch das gewisse etwas zur Perfektion fehlt.
 
Einer der wenigen Scheiben die ich von Sepul mag*köpft mich*.

Ich weiss noch was es für ein Gefühl war auf einem Soulfly Konzert Territory und Refused/resist um die Ohren gehaun zu bekommen. GENIAL!

Ich würde dem ALbum 8-9/10Punkten geben.

Sehr gutes review :):great:
 
Jo chaos ad ist ne geile platte!
 
Yep, das ist DIE Sepultura-CD schlechthin, keine Frage, und ich würde dem Album 10/10 geben, aber nur, weil ich die "erweiterte" Scheibe habe mit den Live Songs von "Territory" und "Amen/Inner Self". Vor allem letztgenannte Live-Combo ist für mich der Bringer, der diesem Album zu 10 Punkten verhilft.
Kaiowas finde ich, könnte allerdings in der oben geschrieben Review deutlich besser wegkommen, aus folgendem Grund: ich finde, dass sich die Stücke auf der CD alle ein bisschen ähneln. Dann kommt dazwischen dieses etwas seichtere Stück mit dem brasilianischen Xavantes-Stamm aufgenommen und das finde ich sehr passend als kleine Abwechslung und auch musikalisch ist es meiner Mng. nach sehr gelungen.
Ist und bleibt die beste (alte) Sepultura-Scheibe, für mich deutlich vor dem hochgelobten Roots-Album und auch noch vor Arise.
:rock:
 
Ne sehr gute Scheibe, merkt man schon auf der Platte in was für eine Richtung sich die Jungs begeben werden(Roots etc).
 
chaosbringer schrieb:
Für mich ist dieses Album das Sepultura-Album schlecht hin. Ob es das für euch auch ist, müßt ihr selbst herausfinden.

...habe ich schon lange. Auch einer meiner Lieblingsplatten aber nicht die Beste ! "Arise" ist für mich das absolute Meisterwerk.

Was mich mal interessieren würde, wäre wodrum es in dem Video zu "Refuse Resist" geht. Was genau ist das für ein Aufstand der da stattfindet ?

"Slave new world" war übrigens der erste Song den ich damals auf der Gitarre gelernt habe :) ziemlich einfach nachzuspielen.

Mein Favorit auf Chaos AD, eindeutig "Propaganda"...geile Riffs, schnelle Double Base und der Text hatte sich auch sofort in mein Gehirn gebrannt ! :great:
 
Auch bei mir hat die Chaos AD eine besondere Stellung, da sie neben der Metallica - And Justice for ALL und der Pantera - Far Beyond Driven 93/94 zu meinen ersten Metal Cds gehoerte.
Noch eine kleine Anmerkung zum sehr guten Review. Das Lied "The Hunt" ist nicht von Sepultura, sondern ein Cover. Es ist meines Wissens im Oringinal von New Mode Army und wohl auch daher der Song, welcher am wenigsten in das Album passt.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben