Technisch wurden die Unterschiede schon ausreichend erläutert.
Ich hab ein Nova Delay ND1 mit Stereo Ein und Ausgängen in das ich Mono gehe und Stereo zu 2 Amps gehe. Warum braucht es dann Splitter-Pedale wie den Lehle P-Split zum Beispiel? Wo liegt der Unterschied?
Bei der Lösung über das Delay hast Du IMMER denselben Effekt in beiden Leitungen/Amps. Das kann zu einem ganz schönen Mischmasch führen. Da kann es bis hin zur Phasenauslöschung gehen. Delay ist ein Effekt, der sehr exakt eingesetzt werden sollte (meiner Meinung nach), weil man sonst eine "starke Tendenz" zum Obergau hat. Ich hab das heute mal mit meinen kleinen "Büro-Amps" VOX AV15 und einem LINE6 Spider IV ausprobiert und finde ehrlich gesagt - und das ist natürlich nur mein Geschmack - nichts, was mich irgendwie anmacht und jetzt auch aus den Soundkombinationen (und da schaffen die beiden kleinen schon ganz schön viel) keine soundmäßigen Offenbarungen.
Bei Overdubs fügt man z.B. ein Delay den mehreren Spuren gemeinschaftlich hinzu, so dass es auch wirklich exakt ist und Mischmasch vermieden wird.
Ich spiele auch bis zu drei Amps parallel und mische z.B. einem High Gain Sound in einem Amp einen Clean Sound aus dem zweiten Amp und für die Lebendigkeit einen Chorus Sound mit dem dritten Amp bei und kann das schon vor dem Recording Pult für mich austesten, bei welchen Eistellungen ich von welchem Sound was und wie viel habe (beim Recording macht man das halt mit Overdubs). Auch wenn ich mit Delays arbeite, habe ich z.B. nur einer Leitung ein Delay, oder eben in getrennten Leitungen trockene und verzögerte Signale, aber nie dieselbe Verzögerung in zwei Leitungen (ich nehm z.B. eine erste Verzögerung in der einen Leitung und über ein anderes Delay eine zweite geringfügig - z.B. 100 ms mehr - längerer Verzögerung in einer anderen Leitung, und zwar immer nur das Delay Signal ohne das trockene Signal, das ich über den dritten Amp habe.
Z.B. Brian May arbeitet auch teilweise mit drei parallelen Amps und zwar in der Tat aus einer Delay-Maschine, speist aber den ersten Amp mit dem trockenen Signal, den zweiten mit dem ersten Delay und den dritten mit dem zweiten Delay. Das ermöglicht eine sehr individuelle Abstimmung der drei Signale (Sound, Lautstärke, Verzerrung usw.), die aber eben nicht gleichzeitig sind, wie bei identischen Signalen aus einem Delay in zwei Amps.
Auch The Edge von U2 spielt sich viel mit Delays. Aber da ist Abstimmung in höchster Perfektion drin.
Mir kommt das "volle Delay-Kanne identisch in zwei Amps" vor wie der Ansatz viel hilft viel. Wie gesagt, befürchte ich Matsche, aber wenn man einen undifferenzierten Ton will, kann man das wahrscheinlich schon mal machen.
Mit einem Splitter kann man eben auch z.B. einem High Gain Sound ganz dezidiert einen Crunch- oder Clean Sound mit Echo dazu schalten. Mit einem Stereo-Out -Delay geht das nicht. Man kann - je nach Routing eines spezifischen Geräts - vielleicht eben nur einem Delay-Sound dasselbe Delay mit einer anderen nachfolgenden Amp-Charakteristik und Einstellung hinzufügen, aber es gibt keine andere Möglichkeit, den zweiten Amp zu nutzen.