Signal-Split auf z.B. Pedalboards -> via Lehle P-Split (o.ä.) vs. via Stereo-Effektpedal?

pilos
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Hey Leute :)
Denke die Frage oben sagt alles aus. Ich hab ein Nova Delay ND1 mit Stereo Ein und Ausgängen in das ich Mono gehe und Stereo zu 2 Amps gehe. Warum braucht es dann Splitter-Pedale wie den Lehle P-Split zum Beispiel? Wo liegt der Unterschied?

Danke vorab!

LG Pilos
 
Hey Pilos,

Lehle hat halt eine super Klang und Signalqalität und die beiden Ausgänge sind auch galvanisch voneinander getrennt, weshalb damit keine Brummschleifen auftreten können.

Kommt auch bestimmt auf den Einsatzzweck darauf an, aber wenn ich mein (rohes direktes Gitarren oder Bass) Signal splitte dann mache ich das mit einem Lehle oder Nobels Splitter, oder einer DI Box wie der Countryman Type 85
Ich würde dafür kein Delay Pedal verwenden und vorallem keines wo das Signal zuvor durch deren Signalverarbeitung läuft und die gefahr besteht mir dadurch Sound und Dynamik klaut (das soll kein Vorwurf sein, ich kenne das TC Nova Delay im Speziellen nun nicht)

Will ich hingegen ein effektlastiges Stereosetup fahren mit Stereo Delay, dann bleibt mir ja nichts anders übrig als ein Stereo Delay Pedal zu verwenden oder Multi FX gerät, das einen Stereo Ausgang hat und ich entsprechend die Amps damit verkabel kann. ist halt nun wieder ein ganz andere Anwendungszweck

lg
Chris
 
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Der P-Split hat die Möglichkeit Brummschleifen zu eliminieren und die Phase zu drehen. Das kann ein einfaches Delaypedal mit Stereo Out meistens nicht. Beides hat mir schon zig Mal geholfen, das es bei zwei Amps ordentlich brummt oder die beiden nicht in Phase sind kommt relativ häufig vor.
 
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Warum braucht es dann Splitter-Pedale wie den Lehle P-Split zum Beispiel?
Ein Splitter braucht man, um ein Signal an zwei Verstärker weiterzugeben.
Wenn man da mit einer gemeinsamen Masseleitung an die zwei Verstärker zu gehen, ist das Paradebeispiel einer Masseschleife, die wie eine (Ring)Antenne, insbesondere die 50Hz-Netz-Wechselspannung, gut hörbar macht.
Es gibt aber ein Maßnahmen, diese Masseschleife zu unterbrechen. Lehle macht das mit sog. Trenntrafos. Das sind Trafos, wo identische Primär- und Sekundärspulen verwendet werden, also das das eingehende Signal 1:1 übertragen wird, aber die zwei Spulen sorgen für eine galvanische Trennung und Unterbrechung der Masseschleife.
Da das Problem einer Masseschleife bei Stereo Effekten immer akut ist, bauen die Hersteller ihre Geräte aber häufig von vornherein entsprechend auf.
Daher ist ein Splitter mit Trenntrafos hier auch nicht zwangsläufig bei Stereobetrieb nötig.
Zunächst einmal können viele Stereo Effekt von Haus aus schon mal splitten (Mono Eingang - Stereo Ausgang). Dann sollte man erstmal ausprobieren, ob es Brummprobleme gibt. Ist das dann der Fall, reicht meist eine einfache „DI-Box“, in der genau diese beschriebene galvanische Trennung erfolgt.

Ein/zwei DI-Boxen gehören IMO eh in jeden Gitarren-Notfall-Koffer, weil gefühlt bei jedem zweiten Gig sich Massescheifen bei der Backline, Monitorring und/oder PA ergeben. Hier ist es ein Segen, das durch eine DI-Box unterbrechen zu können.

(…und gesünder, als der immer noch bekannt und verbreitete „Trick“ die Masseschleife durch „Abkleben“ der Erdung am Schukostecker zu unterbrechen…)
 
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Technisch wurden die Unterschiede schon ausreichend erläutert.
Ich hab ein Nova Delay ND1 mit Stereo Ein und Ausgängen in das ich Mono gehe und Stereo zu 2 Amps gehe. Warum braucht es dann Splitter-Pedale wie den Lehle P-Split zum Beispiel? Wo liegt der Unterschied?

Bei der Lösung über das Delay hast Du IMMER denselben Effekt in beiden Leitungen/Amps. Das kann zu einem ganz schönen Mischmasch führen. Da kann es bis hin zur Phasenauslöschung gehen. Delay ist ein Effekt, der sehr exakt eingesetzt werden sollte (meiner Meinung nach), weil man sonst eine "starke Tendenz" zum Obergau hat. Ich hab das heute mal mit meinen kleinen "Büro-Amps" VOX AV15 und einem LINE6 Spider IV ausprobiert und finde ehrlich gesagt - und das ist natürlich nur mein Geschmack - nichts, was mich irgendwie anmacht und jetzt auch aus den Soundkombinationen (und da schaffen die beiden kleinen schon ganz schön viel) keine soundmäßigen Offenbarungen.

Bei Overdubs fügt man z.B. ein Delay den mehreren Spuren gemeinschaftlich hinzu, so dass es auch wirklich exakt ist und Mischmasch vermieden wird.

Ich spiele auch bis zu drei Amps parallel und mische z.B. einem High Gain Sound in einem Amp einen Clean Sound aus dem zweiten Amp und für die Lebendigkeit einen Chorus Sound mit dem dritten Amp bei und kann das schon vor dem Recording Pult für mich austesten, bei welchen Eistellungen ich von welchem Sound was und wie viel habe (beim Recording macht man das halt mit Overdubs). Auch wenn ich mit Delays arbeite, habe ich z.B. nur einer Leitung ein Delay, oder eben in getrennten Leitungen trockene und verzögerte Signale, aber nie dieselbe Verzögerung in zwei Leitungen (ich nehm z.B. eine erste Verzögerung in der einen Leitung und über ein anderes Delay eine zweite geringfügig - z.B. 100 ms mehr - längerer Verzögerung in einer anderen Leitung, und zwar immer nur das Delay Signal ohne das trockene Signal, das ich über den dritten Amp habe.

Z.B. Brian May arbeitet auch teilweise mit drei parallelen Amps und zwar in der Tat aus einer Delay-Maschine, speist aber den ersten Amp mit dem trockenen Signal, den zweiten mit dem ersten Delay und den dritten mit dem zweiten Delay. Das ermöglicht eine sehr individuelle Abstimmung der drei Signale (Sound, Lautstärke, Verzerrung usw.), die aber eben nicht gleichzeitig sind, wie bei identischen Signalen aus einem Delay in zwei Amps.

Auch The Edge von U2 spielt sich viel mit Delays. Aber da ist Abstimmung in höchster Perfektion drin.

Mir kommt das "volle Delay-Kanne identisch in zwei Amps" vor wie der Ansatz viel hilft viel. Wie gesagt, befürchte ich Matsche, aber wenn man einen undifferenzierten Ton will, kann man das wahrscheinlich schon mal machen.

Mit einem Splitter kann man eben auch z.B. einem High Gain Sound ganz dezidiert einen Crunch- oder Clean Sound mit Echo dazu schalten. Mit einem Stereo-Out -Delay geht das nicht. Man kann - je nach Routing eines spezifischen Geräts - vielleicht eben nur einem Delay-Sound dasselbe Delay mit einer anderen nachfolgenden Amp-Charakteristik und Einstellung hinzufügen, aber es gibt keine andere Möglichkeit, den zweiten Amp zu nutzen.
 
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