Ganz allein deine Spielweise gibt Aussage über die Langlebigkeit deiner Becken. Mag sein, dass dünne Becken besser Schwingen und die Energie eines Schlags besser absorbieren, allerdings sollte das kein Kaufkriterium sein. Ob ein Becken dünn oder dick sein soll, entscheidet man auf Grund des nötigen Klangcharakters, den man von einem Becken erwartet.
Wenn du Becken haben willst, die lange halten, dann musst du mehrer Punkte im Auge behalten:
- Anschlagtechnik
- Kraft beim Schlag
- Beckenständer
- Befestigung
Anschlagtechnik:
Du solltest, wie bereits in vielen Thread zu lesen ist, mit einer Wischbewegung die Becken spielen und den Stick nicht im Becken stehen lassen. Wenn der Stick im Becken stehen bleibt, dann schwingt dein Becken nicht ausreichend und die Energie wird ungleichmäßig verteilt und unnatürlich gebremst.
Kraft beim Anschlag:
Je mehr Kraft/Energie in das Becken geleitet wird, desto mehr muss das Becken verarbeiten. Schlägst du zu dolle, dann reist das Becken schnell. Hier entstehen oft Risse am Beckenrand.
Beckenständer:
Ein Beckenständer sollte stets mit Gummi o.ä. überzogen sein. Denn sonst reibt Metall auf Metall und das schadet dem Becken. Die Folge sind Keyholes oder Risse am Loch des Beckens.
Befestigung:
Die Schrauben vom Becken nicht unnötig stark anziehen. Das Becken wir unnötig gebremst und die Energie kann nicht entweichen. Es sucht sich einen Schwachpunkt und der liegt hierbei dann am Übergang von Bell zu Becken. D.h. solche Risse sind meist auf zu feste Schrauben zu führen.
Kurzum, gefällt dir das Becken vom Klang, dann kauf es dir und beobachte und verbessere stets deine Technik und die Aufhängung des Beckens. Dann hast du ewig Spaß mit einem Becken, auch sei es "Paperthin".
Paar Threads dazu:
https://www.musiker-board.de/faq-workshop-drums/413995-workshop-becken-neukauf.html
https://www.musiker-board.de/cymbals-drums/426923-langlebigkeit-becken.html
Edit:
Da ich "nur" zweiter bin, möchte ich meinen Senf zu Bleu de Coup auch noch dazugeben.
Ich bin der Meinung, dass Herstellungsfehler nur bei 1% oder sogar 2% aller Beckendefekte zum Tragen kommt. Alles andere sind Anwenderfehler. Die Qualitätskontrollen sind gerade bei den Namenhaften Herstellern so hoch, da sie sich defekte Becken nicht leisten können. Bei absoluten No-Namebecken ist Qualität nicht tragend und bleiben daher mal außen vor. Alles was aus Bronze gemacht ist hält, bei gerechter Handhabung, ein Leben lang.
Mit dem Thema Ahead- oder Carbonsticks wäre ich immer vorsichtig. Eigentlich kauft man sich Sticks aus Spielgefühl- oder klanglichen Gründen. Viele und vor allem unerfahrene Drummer mit hohem Stickverbrauchen greifen oft zu solch haltbareren Sticks zurück. Vorher gab das Holz des Sticks eher nach als das Becken. Jetzt ist der Stick haltbarer als Holz und nun gibt das Becken schneller nach. Der Truckschluss ist, dass die Becken durch diese Sticks schneller kaputt gehen. Das stimmt also wiederum nicht. Es ist wie immer das Spielverhalten des Spielers. Wenn in Drummer mit guter Technik mit Ahead spielt, dann halten die Becken genau so lange, wie mit Holzsticks.
Man kann es drehen und wenden wie man möchte, im Endeffekt kommt man um eine adäquate Spielweise nicht herum. Das ist das A und O.