Sind dünne Becken für Risse anfälliger als dicke Becken?

  • Ersteller MrGibson
  • Erstellt am
MrGibson
MrGibson
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
23.09.20
Registriert
20.05.12
Beiträge
178
Kekse
337
Hallo Musiker,
Ich habe vor mir ein neues 14er Crash zu kaufen. Gestern war ich im Musikgeschäft und hab mal einige angetestet. Ein Thin Crash von Sabian hat mir dabei besonders gut gefallen. Ich habs noch nicht mitgenommen, da ich mir etwas unsicher über die Haltbarkeit dieses Beckens bin. Reißen Thin - Crashes schneller als dicke? Denn sie sind ja wirklich nur sehr dünn. Andererseits schwingen die Thin - Becken ja viel feiner, als so ein schweres Teil und sollten doch somit einiges aushalten. Oder ist genau das Gegenteil der Fall?
Wie seht ihr das?
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,
ich kann dir nur meine eigene Meinung anbieten....
Normalerweise kann man davon ausgehen, dass Becken, je dünner diese sind, auch umso empfindlicher sind was Beschädigungen anbetrifft. Vor allem, wenn diese
"über Gebühr" beansprucht werden, oder halt sehr hart "rangenommen" werden.
Natürlich können auch dicke Becken evtl. schnell reissen, vor allem, wenn sie nicht ordentlich gefertigt wurden. Das betrifft dann natürlich auch dünne Becken.
Von einer renomierten Firma (wie Sabian) kann man aber ausgehen, dass die Firma genügend Erfahrung hat um auch dünne Becken haltbar herzustellen.

Dennoch, kann es nicht schaden, die Becken genau auf Sicht zu prüfen, um eventuelle Fertigungsmängel (gerade am Beckenrand) festzustellen.
Vll. gibt es ja Dickenunterschiede am Rand, Kerben etc. - die sich dann evtl. wie Sollbruchstellen entwickeln könnten.

Wenn soweit alles OK ist, man ein Markenprodukt gekauft hat und es nicht über Gebühr beansprucht, dann sollte man lange Spaß dran haben können, auch,
wenn dünnere Becken für mein Empfinden schon empfindlicher sind, gerade am Rand...

Daher sollte man vll. nicht grad mit Alusticks spielen, oder beim Transport auch aufpassen (Beckentasche, nicht lose rumfliegen lassen).
Bei einem Sturz, oder Kollision kann sowas schneller mal beschädigt werden,
als vll. ein dickes Beckes, obwohl man nie genau sagen kann, wie sich etwas verhält.

Mir ist vor Jahren mein Paiste Beckensatz (2002, 505) rasselnd eine Betontreppe runter, ich dachte das Scheppern hört nie wieder auf.... gottseidank ist bis auf eine Delle nix passiert, und ich
rechnete schon mit einem Totalverlust.
 
Ganz allein deine Spielweise gibt Aussage über die Langlebigkeit deiner Becken. Mag sein, dass dünne Becken besser Schwingen und die Energie eines Schlags besser absorbieren, allerdings sollte das kein Kaufkriterium sein. Ob ein Becken dünn oder dick sein soll, entscheidet man auf Grund des nötigen Klangcharakters, den man von einem Becken erwartet.

Wenn du Becken haben willst, die lange halten, dann musst du mehrer Punkte im Auge behalten:
- Anschlagtechnik
- Kraft beim Schlag
- Beckenständer
- Befestigung

Anschlagtechnik:
Du solltest, wie bereits in vielen Thread zu lesen ist, mit einer Wischbewegung die Becken spielen und den Stick nicht im Becken stehen lassen. Wenn der Stick im Becken stehen bleibt, dann schwingt dein Becken nicht ausreichend und die Energie wird ungleichmäßig verteilt und unnatürlich gebremst.

Kraft beim Anschlag:
Je mehr Kraft/Energie in das Becken geleitet wird, desto mehr muss das Becken verarbeiten. Schlägst du zu dolle, dann reist das Becken schnell. Hier entstehen oft Risse am Beckenrand.

Beckenständer:
Ein Beckenständer sollte stets mit Gummi o.ä. überzogen sein. Denn sonst reibt Metall auf Metall und das schadet dem Becken. Die Folge sind Keyholes oder Risse am Loch des Beckens.

Befestigung:
Die Schrauben vom Becken nicht unnötig stark anziehen. Das Becken wir unnötig gebremst und die Energie kann nicht entweichen. Es sucht sich einen Schwachpunkt und der liegt hierbei dann am Übergang von Bell zu Becken. D.h. solche Risse sind meist auf zu feste Schrauben zu führen.

Kurzum, gefällt dir das Becken vom Klang, dann kauf es dir und beobachte und verbessere stets deine Technik und die Aufhängung des Beckens. Dann hast du ewig Spaß mit einem Becken, auch sei es "Paperthin".


Paar Threads dazu:
https://www.musiker-board.de/faq-workshop-drums/413995-workshop-becken-neukauf.html
https://www.musiker-board.de/cymbals-drums/426923-langlebigkeit-becken.html

Edit:
Da ich "nur" zweiter bin, möchte ich meinen Senf zu Bleu de Coup auch noch dazugeben.

Ich bin der Meinung, dass Herstellungsfehler nur bei 1% oder sogar 2% aller Beckendefekte zum Tragen kommt. Alles andere sind Anwenderfehler. Die Qualitätskontrollen sind gerade bei den Namenhaften Herstellern so hoch, da sie sich defekte Becken nicht leisten können. Bei absoluten No-Namebecken ist Qualität nicht tragend und bleiben daher mal außen vor. Alles was aus Bronze gemacht ist hält, bei gerechter Handhabung, ein Leben lang.

Mit dem Thema Ahead- oder Carbonsticks wäre ich immer vorsichtig. Eigentlich kauft man sich Sticks aus Spielgefühl- oder klanglichen Gründen. Viele und vor allem unerfahrene Drummer mit hohem Stickverbrauchen greifen oft zu solch haltbareren Sticks zurück. Vorher gab das Holz des Sticks eher nach als das Becken. Jetzt ist der Stick haltbarer als Holz und nun gibt das Becken schneller nach. Der Truckschluss ist, dass die Becken durch diese Sticks schneller kaputt gehen. Das stimmt also wiederum nicht. Es ist wie immer das Spielverhalten des Spielers. Wenn in Drummer mit guter Technik mit Ahead spielt, dann halten die Becken genau so lange, wie mit Holzsticks.

Man kann es drehen und wenden wie man möchte, im Endeffekt kommt man um eine adäquate Spielweise nicht herum. Das ist das A und O.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 10 Benutzer
Becken, Sticks und Spieltechnik müssen halt zusammenpassen.

Wenn ich ein dünnes Becken mit einem Ahead 2B Stick so bearbeite wie ein Schmied sein Werkstück mit einem 5kg Vorschlaghammer, brauche ich mich nicht wundern, wenn es nach drei Songs kaputt ist. ;)

Wenn ich so ein Becken mit richtiger Spielweise (in diesem Fall auch eher in moderater Lautstärke) und den richtigen Sticks spiele, kann ich das auch 50 Jahre lang machen.

Kommt auch drauf an wie du das Becken einsetzt.
Bei härterer Musik würde ich so ein Teil eher als "grösseres Splash" nutzen. Ein dünnes 14" Crash da als solches einzusetzen, da muss man sich schon zügeln.
 
Noch mal ne ähnliche Frage. Habe das gleiche "Problelm" nur bin ich am überlegen ob ein 19" oder ein 20" Crash holen soll. Eigentlich bin ich mir sicher das umso größer das Becken ist desto langlebiger ist es ( Ja ich weiß das es am meisten auf die Technik ankommt ;) ).Nur wollte ich jetzt nochmal ne Andere Meinung bezüglich der Größe einholen. Was sagt ihr dazu?
 
Ne andere Meinung hätte ich auf jeden Fall dazu. :)

Ich würde mir niemals Becken aufgrund irgendwelcher Spekulationen über ihre mutmaßliche Haltbarkeit zulegen.
14" oder 15" Hihats sind mein Ding, Crashes von 17-19" und dazu n 22" Ride.
!!!Hihats und Ride sollten klanglich harmonieren, sowie die Crashes untereinander!!!

Alles andere ist für mich Aberglaube. :D

Aber wie gesagt: das ist einfach nur ne andere Meinung. Da muss sich auch niemand dran stören.
 
In was für eine Welt leben wir, dass sich heutzutage Drummer ihre Becken nur noch nach Haltbarkeitskriterien und nicht mehr nach dem Sound kaufen... :(

Ich kann das nicht wissenschaftlich belegen, aber ich glaube, dass es bei Crashbecken relativ wurscht ist, ob du 19" oder 20" kaufst, das macht dann glaub ich auch keinen Unterschied mehr, wenn du eh reindrischt (davon gehe ich mal aus, wenn du schon nach Haltbarkeit fragst...)
 
Hey. Aber vielleicht wurde so ja der Bass erfunden...
Weil irgendein verstrahlter Gitarrist haltbarere Saiten wollte. :D
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 8 Benutzer
Wenn es um Haltbarkeit geht, würde ich bei Krauss-Maffei nachfragen, ob die vielleicht noch Panzerplatten übrig haben. :D

Im Ernst: Wer Becken nach Haltbarkeit aussucht (weil er wahrscheinlich schon das x-te zerschossen hat), sollte sich mal ernsthaft fragen, warum die alle Nase lang kaputt gehen.

Soviel gleich vorweg: An der Qualität der Becken liegt es meist nicht. ;)

Im Zweifel würde ich immer das Crash-Becken grösser dafür aber dünner wählen. Dünner weil es dann schnell anspricht und grösser damit es, wenn man mal kräftiger hinlangen muss, noch genügend "Fleisch" hat.
 
Ich hab jetzt nicht das Geld mir jeden Monat nen neues Becken für 300 Ökken zu kaufen daher sollte es schon ein bisschen was aushalten. Wenn man nun nen Endorsement hat und eh alles in den Po geschoben bekommt, dann spielt die Haltbarkeit keine Rolle . Klar sollte man nicht in den Laden gehen, kräftig ausholen und drauf kloppen und das Becken nehmen was ganz bleibt aber wie gesagt nicht jeder hat soviel Geld über.
Das man nicht nach der Haltbarkeit aussucht ist mir schon klar.
 
Da hast du Recht, nicht jeder hat so viel Geld übrig. Aber sorry, auch nicht jeder, DER so viel Geld über hat, kauft jeden Monat ein neues Becken für 300€. Das wäre wirklich ein fahrlässiger Umgang mit den Becken. Jeden Monat ein neues Becken, sorry, aber da muss ich schon grinsen :D
Ne, mal im Ernst. Wenn du normale Becken spielst, die, sagen wir... "nicht so haltbar" sind: haust du dann jeden Monat oder alle paar Moante ein Becken durch?
Dann würde ich mir allen Ernstes Gedanken um meine Technik machen. :redface:

Ich hab mir mal die Musik von deiner Band angehört und ok, es ist Rock, aber es ist jetzt keine Musik, bei der man wie ein Irrer in seine Becken reindreschen muss :eek:
Btw: gefällt mir gar nicht so schlecht, eure Musik (die Sängerin liegt mal hier und da daneben, aber die Instrumente sind schon ziemlich ordentlich!) :)
 
Auch hinkt deine Theorie - 20" haltbarer als 19" - schon von daher, weil Splashbecken dann ja praktisch die reinsten Wegwerfartikel wären.
 
Wer sich alle Monate neue Becken kaufen muss, sollte sich mal über seine Spieltechnik ernste Gedanken machen oder vielleicht ein anderes Hobby zulegen (z. B. Bäume fällen, Autos zertrümmern, etc.).

Im Gegensatz zu Stöcken und Fellen (die allerdings normalerweise auch mehrere Monate halten sollten) sind Becken keine Verschleissartikel.
Bei normalem Umgang halten die Jahrzehnte. Mein ältestes stammt z. B. aus Ende der 60er Jahre und freut sich bester Gesundheit.

Zwei Videos möchte ich dir in diesem Zusammenhang noch ans Herz legen:
http://www.youtube.com/watch?v=XcYal8zv97g
http://www.youtube.com/watch?v=dn9Wv0IqTY8
 
Freut mich das dir unsere Musik gefällt :). Klar dass das keine Musik ist wo man ordentlich drauf haut aber kennst du einen Musiker der sich nur auf eine Musikrichtung einstielt? Also wenn ich für mich in meinem Kämmerchen übe spiele ich komplett Andere Sachen.

Und ja für mich sind , oh mein Goott , Splashbacken ein wegwerfartikel .

Um auf die Technik einzugehen : mein aktuelles Hauptcrash hält mitlerweile schon 2 Jahre und zeigt noch keine Schäden.
-> Das mit dem "alle paar Monate" diente nur zur Veranschaulichung hätte ich vielleicht dran schreiben sollen :hat:

Danke für die Kritik und zurück zum Haupttema.
 
Auftakt
  • Gelöscht von metaljuenger
  • Grund: Trägt rein gar nichts zur Diskussion bei.
Also wenn du ohnehin kein Problem hast mit dem Beckenverschleiß, solltest du auch weiterhin keines draus machen.
Mehr wollt ich dazu garnicht sagen.
Vielmehr kann aber der Klangunterschied zweier quasi identischer Becken schon bei 1" Größenunterschied recht erheblich sein.

Ich kann da in erster Linie mal für meine A Custom Crashes sprechen. So haben die 17 und 18" Becken mit einem stärkeren Höhenanteil einen noch recht "durchschneidenden" Klang, während das 19" Modell bei ebenso grandioser Ansprache geradezu butterweich klingt.
Unabhängig von Hersteller und Serie lohnt es sich also immer jedes Becken individuell anzutesten.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben