Sind neuzeitliche Akustikgitarren alten Modellen voraus?

  • Ersteller Flummschetta Mufften
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Ich denke, die "teuren Profigitarren" waren damals wie heute wirklich sehr gut. Je geringer der Preis ist, umso höher ist die Entwicklung, welche Qualität man bekommt. Das komplette Spektrum ist einfach ziemlich "gestaucht". Als ich bei Thomann ein paar Harley Bentons in der Hand hatte, muss ich auch sagen: OK, nicht gerade der Name, den man am Liebsten hat, aber qualitativ bekommt man da echt Instrumente in die Hand, sodass man auch für 100€ längerfristig glücklich werden kann, was vor 1-2 Jahrzehnten noch undenkbar war. Vorher erst recht.
Was alte Instrumente etwas mehr haben, ist oft ein gewisser Charakter. Die sind nicht so perfekt, haben natürlich auch aus heutiger Sicht im Laufe der Jahre etwas unter der Zeit gelitten, aber teilweise haben sie einfach einen Flair, den neue Instrumente nicht so haben. Aber die Spielbarkeit und Tonreinheit neuer Gitarren jeglicher Preisregion ist schon top.

Im Positiven wie im Negativen. Die Qualität ist inzwischen echt gut, aber das liegt auch viel am immer größer werdenden Konkurrenzdruck. Und die Chinesen haben inzwischen den Kniff draußen und es kommen da doch sehr viele Marken aus den gleichen Hallen.

Zusammengefasstes persönliches Fazit: Es gab schon immer sehr gute Gitarren, aber heute ist es viel einfacher, ein gutes Instrument zu finden; insbesondere bei kleinem Budget.
 
Ich finde an dieser Stelle das hier passend:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/...chlechter-als-moderne-violinen-a-1146765.html

Sowas fehlt uns bei Gitarren auch. Es gibt die eine oder andere Vintage-Veranstaltung, wo ein Gitarrist auch mal hinter dem Vorhang versteckt dem Fachpublikum was vorspielt, aber dann ist es meistens dieser Gitarrist, der dann sein Feedback gibt und sagt was sich wie gespielt oder gehört hat.

Aber - es gibt eben auch eine Community, die auf der Suche nach dem Ton-Geheimnis ist, und dies von allen Ecken und Enden - man schaue sich nur mal hier beispielsweise die Workshop-Inhalte an:
http://www.fretboardsummit.com/2016-speakers/
Da sind Menschen unterwegs, die einerseits die Vintage-Martins verehren, sich andererseits teure handgedengelte Unikate kaufen. Und eben auch Gitarristen, die auch die "Magie" in den (alten oder neuen) teuren "Handgemachten" sehen.

Frage ist halt, was kommt objektiv an - und was ist subjektiver Eindruck. Aber eben auch: ein gutes Feeling bringt einen zum besser spielen, und zack! klingt das Instrument besser.

Super Diskussion mit viel Bier und Popcorn, aber keine Lösung in Sicht. Gut so!
 
Da sich die Frage objektiv frühestens dann beantworten lässt, wenn die heute "neuzeitlichen" Gitarren selbst alt geworden sind, hier eine Annäherung:

 
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Also ich muss sagen, dass mein Gitarrenlehrer sich seine Klampfe vor ca. 40 Jahren im Vogtland bauen lies. Es ist seine erste Gitarre und ich erinnere mich wage, dass er erzählte sie hätte 150 deutsche Mark gekostet, dies könnte aber auch kompletter falsch sein. Er benutzt diese Gitarre immer noch und ich muss sagen: sie klingt Wundervoll. Das Instrument ist etwas in die Jahre gekommen, aber es entfaltet seinen vollen Sound. Ganz davon abgesehen sind die meisten Teile der Gitarre aus Rosenholz (Rio-Palisander) gebaut, welches heutzutage nicht mehr gefällt werden darf und deswegen nur sehr schwer erhältlich ist. Trotz alldem bin ich mir sicher, dass die neuen Gitarren auch Qualitativ hochwertig sind, jedoch muss man für eine Handgefertigte mit erlesenen Materialien deutlich mehr Geld hinblättern, wegen der Industrialisierung und Globalisierung.
 
Das englische "Rosewood" heisst im Deutschen, wie du richtig schreibst, "Palisander" ... mit "Rosenholz" hat das nichts zu tun ;)
 
Rio - vielleicht. Handgebaute Meistergitarre für 150 Mark? In den späten 1970'ern? Eher nein.
 
Ist auch schon etwas her seit er mir dies erzählt hat. Ich meinte Rio-Palisander. Fakt ist aber das ich diese Gitarre sehr gut finde, obwohl sie sehr alt ist. Trotz alldem bin ich mir sicher, dass es heutzutage viel bessere Gitarren gibt und das auch zu realistischen Preisen. Ob eine Meistergitarre heutzutage mehr oder weniger kostet als damals ist auch nur eine Vermutung von mir.
 
Ich hab`s mal getan. Auftrag 1978 - Fertigstellung 1979 im Taunus. Kostenpunkt 2100,- DM
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
P.S.: Mir ist eine bessere Gitarre nie untergekommen - unabhängig vom Preis.
 
Es ist ja auch immer eine subjektive Beurteilung ob man eine Gitarre besser findet als eine andere. Vielleicht ist es die beste Gitarre die du jemals gehört hast, aber ein anderer mag ein anderes Model viel mehr. Deswegen lässt sich auch schwer sagen ob die Gitarren von Damals besser oder schlechter sind.
 
Hmm, Vogtland - ex DDR. DM = Schwarztausch? Trotzdem sind 150 nicht sehr wahrscheinlich, 750 schon eher. (Allerdings auch nicht für Rio.) Für ein einfaches Instrument eines Instrumentenbaumeisters kann das aber wieder passend sein.
 
Vogtland ist/war meines Wissens nach ein gebiet in Sachsen, in welchem sehr viele Instrumente hergestellt wurden. Was du mit Schwarztausch meinst verstehe ich nicht. Und ja, 150 DM ist wirklich wenig. Vielleicht stimmt es wenn man noch eine 0 dranhängt. Was ich aber mit dem ganzen sagen wollte ist, dass es früher so wie heute wunderbare Instrumente gab und sie alle ihren Charme hatten.
 
Bis 1989 gab es in der DDR eben nur die Mark der DDR. "Westmark" waren in den "Ostblockstaaten" durchaus begehrt, was auch zu inoffiziellen Umtauschkursen führte;-) - Oder, vielleicht habe ich Dich auch missverstanden: Kommt Dein Gitarrenlehrer auch aus der Ex-DDR? Dann gehörte sicherlich noch eine 0 dahinter...
 
Es ist ja auch immer eine subjektive Beurteilung ob man eine Gitarre besser findet als eine andere. Vielleicht ist es die beste Gitarre die du jemals gehört hast, aber ein anderer mag ein anderes Model viel mehr. Deswegen lässt sich auch schwer sagen ob die Gitarren von Damals besser oder schlechter sind.

Was ich aber mit dem ganzen sagen wollte ist, dass es früher so wie heute wunderbare Instrumente gab und sie alle ihren Charme hatten.

Mit solchen Aussagen wird aber der thread schon ad absurdum geführt, oder?!? Eine Kinderukulele aus Plastik aus dem Lidl für 9,90 hat für manchen auch ihren Charme und ich finde mein Klapprad auch viel geiler als Deinen Porsche...

Ich finde die Ausgangsfrage von Flummschetta Mufften sehr interessant und würde mir wünschen dass sie hier im Fokus bliebe.
 
Bis 1989 gab es in der DDR eben nur die Mark der DDR. "Westmark" waren in den "Ostblockstaaten" durchaus begehrt, was auch zu inoffiziellen Umtauschkursen führte;-) - Oder, vielleicht habe ich Dich auch missverstanden: Kommt Dein Gitarrenlehrer auch aus der Ex-DDR? Dann gehörte sicherlich noch eine 0 dahinter...
Aber in den Staaten des Rats fuer gegenseitige Wirtschaftshilfe waren edle Westhoelzer noch rarer als im Westen. Rio war auch im Westen nicht billig und musste gegen Valuta importiert werden. Das konnte man nicht mit Aluchips bezahlen....
 
@Bassturmator also kann man Objektiv sagen ob eine 1000 Euro Gitarre von Yamaha besser ist als eine von Taylor? Ich denke nicht, da jeder seine eigenen Vorlieben hat. Hiermit ziehe ich mich auch aus dem Thread zurück da ich hier nur negative Resonanz zurückbekomme. Es tut mir leid wenn ich etwas durcheinander gebracht habe. Ich wollte nur meine Meinung zu diesem interessanten Thema wiedergeben. nicht mehr und nicht weniger.

Ich wünsche euch noch einen schönen Tag
ZeZ
 

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