Sinnhaftigkeit PA/Lautsprecher-Controller im mobilen Einsatz - wenn ja, welcher?

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ich mache immer wieder Sachen laut, und dabei zeichnen sich verschiedene Kombinationen von Aktivlautsprechern ab bei mir. Es handelt sich dabei eher so ums mittlere Segment, also Produkte von EV, DAS, RCF, QSC. Leider habe ich also nicht irgendwelche lustigen Controller-Endstufen, in denen ich ein PA-System noch an meine Klangwünsche anpassen könnte. Natürlich habe ich digitale Mischpulte, frage mich aber: Kann ich da nicht was in einer Kiste mitbringen, das schon gut voreingestellt ist?

Jetzt ist die Frage natürlich, ob das konzeptionell überhaupt sinnvoll ist. Denn jeder Raum ist anders… in welchen Raum stelle ich eine PA also initial ein? Am besten draußen auf dem Acker bei Windstille…? Einen Schalltoten Veranstaltungssaal kann ich mir ja nicht leisten. :geek: Hier geht's ja um mobile PAs, nicht um eine Festinstallation.

Die andere Frage ist, welches Modell an Controller man wählen möchte… dbx war mal eine Marke, aber wie beim Konzern-Bruder Soundcraft scheint da auch nicht mehr so viel zu gehen. Heutzutage würde ich mir z.B. von so einem Produkt wünschen, dass es über Ethernet über eine Webschnittstelle fernsteuerbar ist. Gibt's sogar in günstig hier, aber dann hat man wieder keine Ahnung, ob das taugt, z.B.: https://www.lautsprecherteile.de/el...-v2-2-in-4-out-digital-active-crossover?c=179

Prinzipiell wäre meine naive Vorstellung: Ich bau die PA hin, wähle am Controller das vorher von mir ausgetüftelte Preset für diese Kombination an Lautsprechern und beschäftige mich dann am Mischpult mit Anpassungen an den Raum. Die Anpassung der PA-Boxen aneinander und ggf. Korrektur von mich störenden Frequenzen täte dann der Controler übernehmen. Macht das überhaupt Sinn?

Klar, ich kenne nun Leute, die schwören auf Controller von Lake, da wäre dann auch gleich Dante drin – aber 3k€ gebraucht sind mindestens 2k€ über dem Budget.

Freue mich auf Anregungen.

Grüße
Schwob
 
Verstehe das Problem nicht so ganz. Aktive Komponenten sind doch eigentlich schon ganz gut abgestimmt. Die Subs haben im Normalfall auch die Frequenzweichen drin. Bei passiven Komponenten braucht's natürlich meistens noch einen externen Controller bzw Weiche. Aber die sollte bei gestellten Material auch zugegen sein.
Und den Rest machst doch dann eh per EQ am Pult.

Wenn jetzt noch ein z.b. Delay fehlt und das Pult es nicht kann, könnte man sich noch sowas wie ein Behringer Shark ankucken. Kleine Kiste und macht was es soll.

Nicht falsch verstehen, ich weiß bloß gerade noch nicht wie das von dir gewünschte am Schluss aussehen soll.
 
Jetzt ist die Frage natürlich, ob das konzeptionell überhaupt sinnvoll ist. Denn jeder Raum ist anders…
Damit hast Du Dir die Antwort meiner Ansicht nach bereits gegeben.

Und da Du ein digitales Mischpult hast, kannst Du da ja bereits EQ-Presets absichern und abrufen.
Dennoch wäre eine Abstimmung pro Location meines Erachtens nach der Sichere und gängige Weg, den ich auch so beschreite.
 
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Ja, im Idealfall sind Komponenten abgestimmt, aber in der Realität ist oft alles weniger optimal. Beispiel: In meiner Kapelle setzen wir RCF ART 410A ein als Tops, und bei diesen Boxen dreh ich eigentlich immer die gleichen Bereiche raus.

Der GEQ ist mir mittlerweile nicht selten zu grob, aber die PEQs haben halt nur 4 Bänder in den greifbaren Pulten… und dann bleibt da oft wenig vom PEQ übrig, sollte man sich auch noch mit Raumresonanzen beschäftigen müssen.
 
Die UI-Serie hat einen parametrischen EQ (PEQ) mit 32 Bändern? o_O Nein, vielmehr hat die überhaupt keinen parametrischen EQ auf den Outputs.
 
Die Ui Serie Beispielsweise hat 31.
31 Bänder PEQ? Das glaub ich nicht. (edit SubbrSchwob war schneller)
du hast den ersten Halbsatz überlesen:
Der GEQ ist mir mittlerweile nicht selten zu grob,

Das sehe ich auch ähnlich. Zum Glück arbeite ich oft mit Pulten die zumindest sechs wenn nicht acht PEQs in den Mastern haben. Nur A&H fällt da bei mir inzwischen unangenehm auf.

Wobei ich schon sagen muss, dass es so eine Sache ist, die Konfiguration der PA im Raum im Pult zu machen. Das finde ich als schon nahezu eine unzulässige Vermischung der Aufgaben.
Da ist es wohl besser entweder mit einem eigenen Systemcontroller oder einem damit gleichwertigen Matrixmischer zu machen.
Wenn Signalverteilung, EQ, Limiter und Delay reichen, kann man das z.B auch mit einem Extra X32 Rack bzw M32C machen, wenn man sich in der Behringer Welt bewegt. Auch ein AHM von Allen&Heath kann da was bringen.
Gerade wenn es darum geht mit den Subs was brauchbares zu konfigurieren, sollte man das nicht mehr im FOH Pult probieren.
 
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Interessanter hinweise, der AHM von A&H, der würde evtl. in mein „Universum“ passen. Da wäre natürlich noch die Frage, welche Art von Connectivity der über die SLink-Karte bereitstellt, also im Sinne von Senken. Dante-Karte gibt's auch, aber die ist ja so irrsinnig teuer geworden bei A&H. Andererseits ist das Gerät schon fast wieder überdimensioniert und weder tablet- noch browserbedienbar.
 
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Wenn Du nur eine kleine Band mit eigenem Equipment in der Bar bist ...
Bei mir heißt das eine 2.1 oder maximal 2.2 PA mit ein, zwei Monitoren. Mischpult irgendwas wie das CQ, ein XR18 oder auch ein kleiner analoger. Master EQs? ist mir in einer Bar noch nie abgegangen. da kommt ohnehin das meiste direkt von den Instrumenten bzw deren Amps. Das geht sich für mich immer mit minimalsten Aufwand aus.
Bei vielen größeren Situationen komme ich mit meinen Yamaha DZR12, den FBT Vertus Subs und die eine oder andere K10.2 als Delay Line oder Centerfill gut aus. Delays kann ich mir auch auf den Tops machen und so brauch ich oft nicht mal eine Matrix. KISS ist nicht nur eine bekannte 70er Band, sondern auch ein durchaus brauchbares Konzept für technische Systeme ;)
Wenn es komplizierter wird, ist es immer gut, wenn sich das ein erfahrener Systemer ansieht. Der hat dann auch die passenden Tools mit, damit der das System optimal einrichtet, egal ob für einmalige Gelegenheiten oder für eine Hausinstallation.
 
Bei mir ist das sehr variabel. Ich hab Jobs, da reichen ein Midas MR12 und zwei Acus BandMate à 150W, da brauch ich sicher keinen Controller. Es gibt Selbstbeschaller-Mucken mit RCF-Material (2+1) und Qu-16. Aber auch moderat laute Nummern, die ich als Dienstleister begleite, ich sag mal bis 450 PAX mit 2 EV Subs, 2 DAS Tops, 2 QSC K8.2 Delay Line, ggf. den BandMate als Frontfills, dazu A&H SQ-Serie als Pult. Manchmal auch noch größeres mit zugemietetem Zeug, wobei da der Wunsch nach einem dedizierten Controller eher am Budget hängt… wenn ich d&b Y zumieten kann vom Budget her, dann brauche ich keinen Controller. Leider ist das aber oft nicht der Fall.
 
Die UI-Serie hat einen parametrischen EQ (PEQ) mit 32 Bändern? o_O Nein, vielmehr hat die überhaupt keinen parametrischen EQ auf den Outputs.
Das ist korrekt, ich habe den Satz nicht richtig gelesen. Jeder Input hat einen 4-Band PEQ mit HPF und TPF.
Der Main Out einen 31 Band GEQ.

Worauf ich hinaus wollte: ich stelle die Inputs entsprechend mit den PEQs ein und passe mit dem GEQ des Main an die Raumsituation und meine PA an. Habe für beide PAs entsprechende EQ-Profile erzeugt, damit die sich möglichst ähnlich anhören.

Der Rest passiert am Standort. Da ziehe ich in der Regel nur noch die tiefen Frequenzen runter, die zu Resonanzen führen.
Und Du must bedenken, beim Rehearsal sind keine Zuschauer zugegen.
Sind die da, muss man eh meist nochmal etwas nachjustieren.

Bin so immer gut klar gekommen. Auf den Monitoren liegt der integrierte dbx AFS2 und tut seinen job, falls überhaupt je notwendig. Das habe ich vorher vernünftig eingerichtet. Der ist nur „für den Fall“.
Für die Kneipen und Vereinsheime bzw. Festsäle oder Schul-Aulen wo ich war, hat das gereicht und funktioniert.

Bei größeren Sachen mag das nicht mehr ausreichen.
 
Grund: typo
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KISS ist nicht nur eine bekannte 70er Band, sondern auch ein durchaus brauchbares Konzept für technische Systeme
Für die Mitleser (ihr 2 kennt das sicher): KISS = Keep It Simple and Stupid
nicht nur für Musikanwendung, sondern auch bei Bedienkonzepten und sonstigen Zusammenstellug aller Art. (Ist übrigens auch mein Credo)
 
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Ich sag mal so, ein 31band GEQ ist auf jeden Fall ein gutes und richtiges Tool, das auch ich sehr oft nutze. Allerdings erwische ich mich eben immer öfter dabei, dass ich lieber den PEQ nutze, weil ich da genauer arbeiten kann. Insb. kann ich die Frequenz(en) genauer erwischen, die mich ärgern oder die ggf. koppeln.

Manche Situationen sind in puncto Feedback völlig problemlos, in anderen ist das Gegenteil der Fall – Headsets z.B. lege ich mir immer auf eine Gruppe, um noch mehr EQ-Möglichkeiten auf dieser zu haben als nur die im Kanal und im Master.

Wenn ich aber meine parametrischen EQs schon nutze, um die Anlage an sich einzustellen, dann sind die halt quasi verbraucht. Nutze ich dafür die GEQs, was oft durchaus passiert, dann ist mir das aber eben auch wieder oft zu grobschlächtig.

Was nicht heißen soll, dass da draußen niemand mehr einen GEQ anfassen soll – jede/r so, wie's für sie/ihn am besten funktioniert.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Ah und was die Küsschen angeht: Ja, klar. Aber eigentlich ist ein Controller ja gerade das: KISS. Warum? Na wenn die nicht optimalen Frequenzen der PA (in Festinstallationen: Des Raumes und der PA) erstmal gut damit behandelt sind, dann ist das Mischen hinterher deutlich einfacher.

Letzten Sommer hab ich nen Open Air für 600 PAX gemacht mit Streichquartett auf einer vom Systemer sehr gut in den eingestellten d&b-Anlage… ich hab den Summen-EQ nicht mal angefasst auf der Front. War ziemlich easy. (Zumindest was problematische Frequenzen oder Feedbacks anging.)
 
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Ich arbeite sowohl mit Lake LM44 als auch mit t.Racks Mini DSP für unter 100,- . Beides hat seine Berechtigung. Würde ich mir etwas oberhalb der t.Racks klasse kaufen, wäre das ein xta, eventuell noch ein xilica, wenn es vorrangig um Entzerrung etc. geht. Wichtig ist mir RMS UND Peak Limiter, Analoge und AES Ausgänge, Steuerung via Netzwerk und, wenn es auch um Monitoring geht, eine geringe Latenz.
Oft finde ich eine dieser klassischen frei konfigurierbaren Installationswollmilchsäue praktischer, Yamaha DME, Biamp, Symetrix, Soundweb etc. Die sind gebraucht oft billig zu haben, es gibt sie mit vielen In- und Outputs. Das ist ideal um Signale zu verwalten, also z.B
Mein Pult mit PA L/PA R/ Sub/Near über 2x AES, Gastpult mit PA L/PA R/ Sub/Near Analog, DJ mit L/R Analog, Pausenmusik L/R analog und Moderationmikro Mono. Auf der Outputseite stehen dann z.B PA SR PA SL, Nearfill, Outfill SR, Outfill SL, Delay 1 SR und SL, Delay 2 SR und SL, Delay 3 Mono, Subs Center, Subs außen, etc. Die ganze Verwaltung geht ohne Pult ab, das ist dann auch schon wieder im Auto wenn noch der DJ spielt… Der Nachteil der meisten dieser Kisten ist eine hohe Latenz, die für den Einsatz für Monitoring ungünstig ist. Und dann muss man bei dem älteren Kram immer auch schauen, ob es noch Software gibt, die auf aktuellen Betriebssystemen läuft.
 
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Danke für das Namedropping von Gerätschaften auch älterer Art, das ist hilfreich. Ich sag mal so, der fast gewaltsam vereinfachte Fall wäre für mich sowas wie ein digitaler parametrischer Equalizer mit Preset-Speicherplätzen. Sowas wird heute natürlich nicht mehr produziert und bei alten Geräten muss man schon aufpassen; das frühe Digital war alles andere als besser als das alte Analog.

Limiter sind für mich nicht wichtig. Erm, erinnert mich an den Satz, bevor ich das nächste Mal dem DJ die Anlage überlasse. o_O Also doch auch nützlich, ein Limiter.
 
Ich sag mal so, die Reviews der t.racks DSP Serie machen mir eher Sorgen. Andererseits, die Reviewlosigkeit des von mir initial angeführten günstigen dBMark DP24+ macht noch mehr Sorgen – aber es hätte ne Webschnittstelle, während die t.racks-Serie nur eine wenig gerühmte Windows-Software hat und man nicht mal OS X supported… während z.B. der PA2 von dbx immerhin angeblich Software für Android, IOS, Windows und OSX mitbringt (allerdings eine Angabe Apples M1/M2). Ich finde ehrlich gesagt Tablet-Steuerbarkeit schon interessant hier, denn ein Tablet hat man als Mischer quasi immer dabei, Laptop müsste man eher extra mitnehmen.
 
Mal eine ganz allgemeine Frage: warum dreht sich die Diskussion bei Controllern irgendwie immer nur um Klangregelung? Das wäre irgendwie das letzte, was ich bei einem Controllern suchen würde.
Sinn und Zweck ist doch eigentlich, Signale zu verteilen - auf das PA, eine Delayline, Subs, Fills, ...
Dafür brauchts (meiner Meinung nach) genug Ein- und Ausgänge, Delay und Phase / Polarität, Pegel und dann vielleicht ein paar Filter.

Ich würde sowas nur in sehr beschränktem Rahmen im Pult machen wollen - es sei denn, ich bin mit meiner Truppe weit und breit der Einzige, klapp nach der Show den Deckel runter und fahr heim.

Aber meist ist es doch so: es spielen zwei oder drei Bands, alternativ legt noch ein Plattenleger auf. Neuerdings bringt ja jeder sein Pult mit und irgendwie muss das zusammen auf die Anlage. Der DJ und Band B wollen Stereo, ich gab aber lieber R/L plus Sub und keiner will umstecken oder über das Pult der anderen...

Wenn meine einzelnen Boxen von sich aus schon mal ganz propper klingen, dann ist das Mittel der Wahl an der Stelle eine Matrix mit - sagen wir mal - acht Ein- und Ausgänge. Da passt mein Mix mit drei Wegen rein und es ist noch Platz für DJ und Band.
Mit acht Ausgängen gehen Main PA mit vier Wegen, dazu kommen noch vier Wege für Front/Side/In/Out/Wasauchimmer-Fill - das muss ich möglicherweise mit etwas Delay und Pegel aufeinander anpassen.
Und - ich kann meinen FoH schon wegreißen, während der DJ sein Set abfeiert.
 
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Meine Rede.
Von den dbx Geräten rate ich ab, ebenso vom Behringer. Betriebssicherheit ist an so einer zentralen Stelle auch ein Thema.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Ein kleiner alter Windows Thin Client, ohne Tastatur und Monitor, sollte noch hinten im Rack Platz haben. Per Remote Desktop kann man dann jede Steuersoftware - wenn auch mit sehr unterschiedlichem Komfort - vom iPad aus bedienen. Mein Schrittzähler sagt, dass sich das lohnt…
 
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