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Sollen wir uns bei der GEMA melden? DRINGEND!

  • Ersteller Jerry77
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Jerry77
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Hallo!

Wir kommen auf einen führenden Gothic Sampler mit einer großen Auflage.

Lohnt es sich, dass wir uns dafür bei der GEMA melden?

Wie sieht es dann aus, wenn wir zum Jahresende unsere eigene CD auf der Website verkaufen?

Hat die GEMA irgendwelche Nachteile, weshalb ihr sagen würdet: Lasst das lieber?

Vielen Dank!
 
Eigenschaft
 
Wenn ihr später sowieso eine CD auf den Markt bringt und diese mit Sicherheit professioniell produziert und auch angemessen vertreibt, dann ist eine GEMA Anmeldung alleine für das Presswerk beinahe zwingend.

Informiert Euch aber lieber erst beim Verantwortlichen des Samplers und/oder bei der GEMA direkt, wie die rechtliche Grundlage in diesem Fall aussieht.

Wird der Sampler nur lokal vertrieben und die eigene CD hat eine kleine Auflage, die ihr im heimischen Reich fertigt, dann ist es nicht unbedingt notwendig sich anzumelden.

Die GEMA schütz nicht das Urheberrecht!!!
 
Wir kommen auch auf nen Sampler. Der produzent dieses samplers hat von vornherein dafür gesagt, das der Verlag den Sampler GEMA-frei macht. Da es ja um Bandsupporting geht. Der Sampler wird normal Vertrieben (also in Geschäften), trotz allem bleiben die Songs GEMA-frei.
Ich empfehle euch allerdings mit der GEMA Anmeldung zu warten. Da ein potentieller verlag euch eher unter vertrag nimmt wenn die Songs noch GEMA-frei sind.
 
Jerry77 schrieb:
Hallo!Wir kommen auf einen führenden Gothic Sampler mit einer großen Auflage. Lohnt es sich, dass wir uns dafür bei der GEMA melden?

"Wir" (als Band) kann gar nicht GEMA-Mitglied werden. Das muss jeder Autor (Komponist bzw. Textdichter) für sich als Einzelmitglied beantragen!

Ob es sich lohnt, ist ohne Basisdaten nur schwer zu errechnen. Aber wenn man annimmt, dass die CD zum "normalen" HAP von rund 12 € an den Handel geht, dann verbleiben grob gesagt ca. 0,90 bis 1,00 € an Lizenzgebühren zu verteilen. UND ZWAR an alle Autoren auf der Compilation.
Also wieder fiktiv 10 Titel angenommen, wären das ca. 0,10 € pro verkauftem Tonträger und pro Titel.
Wenn sich die Compilation 10.000 mal verkaufen sollte, blieben 1.000 € für den Komponisten und den Textdichter Eures Samplerbeitrages.

Das ist wie gesagt eine SEHR GROBE KALKULATION ohne vorliegendes Zahlenmaterial

Wie sieht es dann aus, wenn wir zum Jahresende unsere eigene CD auf der Website verkaufen?

Die GEMA-Generalversammlung hat am 30.06.2006 erst beschlossen, dass Streams zur Eigenpromotion von GEMA-Mitglieder zukünftig kostenlos sind. ABER: über die Website darf kein e-commerce generiert werden oder dorthin verlinkt sein. Das ist etwas weltfremd, aber es ist nunmal so beschlossen.

Ansonsten kostet ein Download im Moment 15 % vom Roherlös (falls Ihr Downloads verkauft) bzw. eine Mindestlizenzgebühr von 0,15 € (diese Mindestgebühr fällt auch bei kostenlosen Downloads an / und kann dann sehr schnell teuer werden - also nachteilig für Euch sein, wenn sich viele Leute Eure Songs kostenlos runterladen).

Hat die GEMA irgendwelche Nachteile, weshalb ihr sagen würdet: Lasst das lieber?

Wenn Eure Verwertungsrechte an die GEMA abgetreten sind, werdet ihr für Veranstalter automatisch teurer, weil die Veranstalter dann auch GEMA-Lizenzen für Eure Gigs zahlen müssen (Gelder, von denen Eure Autoren nur einen sehr geringen Prozentsatz wieder auf dem Konto vorfinden werden).

"Normalerweise" rechnet sich die GEMA-Mitgliedschaft nur dann, wenn man Airplays (Radio/TV) hat und möglichst viele Gigs (~>50) in möglichst vielen unterschiedlichen GEMA-Bezirksdirektionsbereichen spielt. Und natürlich bei hohen CD-Verkäufen.
In anderen Fällen ist die GEMA eher nachteilig!

Hell Sister schrieb:
Wir kommen auch auf nen Sampler. Der produzent dieses samplers hat von vornherein dafür gesagt, das der Verlag den Sampler GEMA-frei macht. Da es ja um Bandsupporting geht. Der Sampler wird normal Vertrieben (also in Geschäften), trotz allem bleiben die Songs GEMA-frei.

Sorry, wie soll das denn gehen? "GEMA-frei machen"? Dann kann es sich nur um Songs handeln, die nicht verwertungsrechtlich geschützt sind!

Also auch die Autoren Eurer Songs dürfen nicht MItglied der GEMA sein. Sind die Verwertungsrechte einmal abgetreten, dann kann ein Komponist oder Textdichter nicht mehr frei bestimmen und z.B. sagen: Für diesen Sampler brauchst Du aber jetzt keine GEMA-Lizenz zu bezahlen.

Einen Rabatt für Bandsupporting gibt es bei der GEMA nicht. Selbst wenn die Compilation nur als Promotiontonträger kostenlos verteilt wird, ist eine Mindeslizenzgebühr zu bezahlen (bei einem Longplayer ca. 0,62 €/CD). Entsprechend der obigen Rechnung, wird auch diese Lizenzgebühr wieder an die Autoren auf der Compilation verteilt.

Hell Sister schrieb:
Ich empfehle euch allerdings mit der GEMA Anmeldung zu warten. Da ein potentieller verlag euch eher unter vertrag nimmt wenn die Songs noch GEMA-frei sind.

Sorry, das ist Quatsch! Musikverlage "leben" von den GEMA-Tantiemen! Sie bekommen 40 % der Lizenzgebühren!

Earcandy schrieb:
Wenn ihr später sowieso eine CD auf den Markt bringt und diese mit Sicherheit professioniell produziert und auch angemessen vertreibt, dann ist eine GEMA Anmeldung alleine für das Presswerk beinahe zwingend.

Nochmals sorry, weil genauso falsch. Die GEMA-Gebühr für die mechanische Vervielfältigung hat nichts mit der Professionalität einer Aufnahme zu tun. Und eine GEMA-Mitgliedschaft ist auch bzgl. des Presswerkes nicht "zwingend".

Du verwechselst hier mächtig etwas. Das Presswerk verlangt - falls auf einem zu vervielfältigenden Tonträger KEIN "GEMA-Material" ist - eine sogenannte "GEMA-Freistellung" vom Auftraggeber.

Dazu muss z.B. der Auftraggeber (Band) den Tonträger bei der GEMA melden und die Freistellung beantragen. Die kostet nichts, dauert ca. eine Woche und mit diesem "Persilschein" wird dann auch das Presswerk von der Lizenzzahlung freigestellt - und kann den Auftrag abwickeln.

Earcandy schrieb:
Wird der Sampler nur lokal vertrieben und die eigene CD hat eine kleine Auflage, die ihr im heimischen Reich fertigt, dann ist es nicht unbedingt notwendig sich anzumelden..

Ja, noch ein Fehler! Die GEMA-Lizenz für die mechanische Vervielfältigung hat NICHTS damit zu tun, ob der Sampler nur "lokal" oder national verkauft wird!

Auch "im heimischen Reich" "gefertigte" (damit meinst Du wohl selbst gebrannte CDs) Tonträger sind Lizenz-pflichtig, sobald Werke darauf vertreten sind, deren Autoren der Verwertungsgesellschaft (GEMA) angehören. Es gibt bei der GEMA auch einen Tarif für selbstgebrannte CDs.


lg.
 
Ganz kurze Antwort: NEIN!!!
Ich schätze ihr werdet mehr draufzahlen als ihr einnehmt. Aber du solltest dich da trotzdem genauer informieren.
 
wie kannst du das schaetzen ohne die auflage des samplers zu kennen und zu wissen, ob das album bei nem label erscheint und vertrieben / beworben wird und radio/tv-airplay bekommt?
Wir haben z.B. bis jetzt mehr rausbekommen als einbezahlt... :)
 
kann man denn aus der GEMA wieder raus, wenn man merkt, dass es ein Minus Geschäft ist?
 
rockbuerosued schrieb:
Sorry, wie soll das denn gehen? "GEMA-frei machen"? Dann kann es sich nur um Songs handeln, die nicht verwertungsrechtlich geschützt sind!

Der Verlag wurde erst gegründet. Die Verträge werden ausgearbeitet. Sobald ich mir die anschauen kann hätt ich eh hier nachgefragt, weil mich das auch gewundert hat.
 
Xytras schrieb:
wie kannst du das schaetzen ohne die auflage des samplers zu kennen und zu wissen, ob das album bei nem label erscheint und vertrieben / beworben wird und radio/tv-airplay bekommt?
Wir haben z.B. bis jetzt mehr rausbekommen als einbezahlt... :)

Wenn schon "führender Sampler", dann lässt das auch den Rückschluss darauf zu, dass das Label nicht gerade in der eigenen Garage agiert. Und die etablierten (auch Indie-) Labels haben heute gegenüber der GEMA einen sogenannten Industriedeal. Das heißt, sie bezahlen GEMA-Gebühren nur für die verkaufte Auflage einer VÖ und nicht nach Anzahl der gepressten Tonträger.

Deshalb eine "fiktive Schätzung" von 10.000 "verkauften" Exemplaren!

Schön, wenn Ihr mehr erlöst als aufgewandt habt! Aber das wäre bei dem fiktiven Beispiel auch der Fall gewesen.

lg.
 
Jerry77 schrieb:
kann man denn aus der GEMA wieder raus, wenn man merkt, dass es ein Minus Geschäft ist?

Ja klar! Aber beim Austritt beachten, dass Mitgliedschaft und Berechtigungsvertrag (mit dem man die Verwertung seiner Songs an die GEMA abgetreten hat) unterschiedliche Laufzeiten haben.
Und natürlich auch beide separat gekündigt werden müssen.

Aber so groß ist das "Minus" zumindest bzgl. des Beitrages nicht. Die Aufnahmegebühr kostet 51,13 € (zzgl. UST) und der jährliche Mitgliedsbeitrag 25,56 € (zzgl. UST). Als außerordentliches Mitglied ist man aber nicht stimmberechtigt. Bis man mal "angeschlossenes Mitglied" wird, sind etliche Hürden zu überwinden.

Viel größer ist das "Minus", das einer Band indirekt entsteht, weil Veranstalter sie vielleicht wegen der gestiegenen Kosten nicht mehr buchen. Deshalb solltet ihr das aus diesem Grunde gründlich überlegen .

lg.
 
rockbuerosued schrieb:
Schön, wenn Ihr mehr erlöst als aufgewandt habt! Aber das wäre bei dem fiktiven Beispiel auch der Fall gewesen.
das bezweifle ich auch gar nicht - im gegenteil. Ich wollt nur mal andeuten dass es sich bei uns schon wesentlich frueher gelont hat, zumal ja auch der beitrag nicht sooo sonderlich hoch ist :)

Edit: bei uns wars nichmal n richtiger sampler sondern ne cd-beilage zum heft, wobei ich auch nicht weiss, ob das schon verrechnet wurde (die finanzen macht der klampfer *g*)
 

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