Sollte Musik Politisch sein ?

Kritik an gesellschaftlichen, religiösen und politischen Themen ist zweifellos eine "Übertragung von Ansichten". Insofern haben Motörhead mit ihren klar atheistisch Standpunkt beziehenden Texten einen ebenso berechtigten oder unberechtigten Geltungsanspruch wie die Christenmetaller von Stryper. Interessanterweise wird das aber von den meisten Hörern anders wahrgenommen. ;)

Letzten Endes hat alles, was man tut, eine gesellschaftliche Dimension. :gruebel:

Alex

Ja..mh..Jein..
Man kann Motörhead aber nicht mit Landser oder Störkraft vergleichen..Darauf wollte ich eigentlich hinaus:)
Mir gehts da um den kleinen und entscheidenden Unterschied, dass während Störkraft von Kommunismusschweinen (direkte Aussage) als auch von "Ungekrönten Königen" (Bezug auf Herstellung der Ostgebiete ausm Dritten Reich), was ich als indirekte Aussage auffassse, Motörhead oder jede x-beliebe Band, sei es Sodom, Slayer, Rise Against oder wer auch immer, Themengebiete aber entweder vollkommen ironisch, neutral oder absichtlich "naiv" besingen..
Wer an Landser denkt, weiß 'rechts', wer an Slayer denkt, weiß aber auch dass die Lieben nicht aus 4 Teufelsverehrern bestehen, obwohl viele Texte von Satansmus und Kritik an Religion handeln.
 
@Genism: Um das wieder aufzugreifen, mich nervt der Zeigefinger auch. Dennoch sollte es immer Musiker geben, die emanzipatorische Ideen aufgreifen. Das muss nicht spezifisch irgendeinem politischen Lager zugeordnet sein, es stimmt aber auch, dass konservative Ideen selten emanzipatorisch sind. (Das nur um Missverständnisse abzuwenden.)
Hat auch wenig mit korrekt oder nicht korrekt zu tun, Slayers Nazithementexte sind ja durchaus in Ordnung und sogar irgendwie cool, eben weil sie keine Position einnehmen. Aber wenn ich entscheiden könnte zwischen einem Text, der auf "Todesstrafe für Kinderschänder" hinausläuft oder einem, der Zwangssysteme im Alltag kritisiert, ist mir letzterer deutlich sympathischer.
 
Man kann Motörhead aber nicht mit Landser oder Störkraft vergleichen..Darauf wollte ich eigentlich hinaus:)
Mir gehts da um den kleinen und entscheidenden Unterschied, dass während Störkraft von Kommunismusschweinen (direkte Aussage) als auch von "Ungekrönten Königen" (Bezug auf Herstellung der Ostgebiete ausm Dritten Reich), was ich als indirekte Aussage auffassse, Motörhead oder jede x-beliebe Band, sei es Sodom, Slayer, Rise Against oder wer auch immer, Themengebiete aber entweder vollkommen ironisch, neutral oder absichtlich "naiv" besingen..

Also wenn eine Band ihre Message mit Stilmitteln wie Ironie oder Naivität rüberbringt, isses okay? Kann's ja wohl auch nicht sein. :gruebel:

Klar sind angemessene Stilmittel wichtig und erhobene Zeigefinger nervig, aber primär geht's IMHO bloß darum, inwiefern die Message einer Band von Grundgesetz, Zeitgeist und persönlichen Ansichten legitimiert wird. :eek:

Wer an Landser denkt, weiß 'rechts', wer an Slayer denkt, weiß aber auch dass die Lieben nicht aus 4 Teufelsverehrern bestehen, obwohl viele Texte von Satansmus und Kritik an Religion handeln.

Tom ist privat überzeugt katholisch, Kerry ist AFAIK Mitglied im "Temple of Set", welcher zu den satanistischen Glaubensgemeinschaften gezählt wird. :gruebel:

Alex
 
...Kerry ist AFAIK Mitglied im "Temple of Set", welcher zu den satanistischen Glaubensgemeinschaften gezählt wird. :gruebel:

Alex

Und wenn schon, was sagt das nun (über die Musik) aus? Ob Ironie oder nicht- das interpretiert eh jeder zu seinen Gunsten und seinem Weltbild entsprechend; wer macht sich denn heutzutage wirklich noch die Mühe und setzt sich mit den Künstlern auseinander- wenn das überhaupt ausreicht?
 
Heute wird immer ganz schnell gesagt dass eine Band "rechts" sei obwohl sie vielleicht nicht "rechts" ist... Und das finde ich traurig dass einige Leute nur noch die Musik mit der Lupe betrachten. Obwohl die meisten einfach garkeine Ahnung haben.Ausserdem können solche Leute eine Band mit ihren Äusserungen auch kaputt machen. Ist genauso als wenn man jemanden als Kinderschänder bezeichnet obwohl er unschuldig ist. Der hat dann seinen Namen auch für immer weg, egal ob er dann wirklich unschuldig war. Man muss auch bedenken dass gerade Bands wie Slayer oder auch viele Bands aus dem Blackmetal Sektor vieles aus dem WW2 als reine Provokation benutzen um sich eben abzugrenzen oder einfach um extrem zu sein. Geschmackssache ob das dann jemand toll findet. Es hat aber dann nur indirekt etwas mit Politik zutun. Vielleicht lachten sich Slayer auch krumm über die Spiesser die eben alles auf die Goldwage legten oder einfach nur um ihnen einen Spiegel vorzuhalten?
Naja, ich finde Slayer gut, egal was sie machen. Wer sie nicht gut findet intressiert mich da wenig. Das zählt auch für viele andere Bands. Ich lasse mir von anderen Leuten nicht verbieten was ich zu hören habe. Intolerante und Musikpolizisten gibt es überall...einfach in Politiker werden wenn man den Drang dazu hat mit dem Zeigefinger anderen von ihrem Zeug zu belehren ;)
 
Jeder hört die Musik, die er selbst gut findet, und das rechtfertigt er irgendwie. Wer das nicht gut findet, interessiert einen nicht. Da bist du null Ausnahme, das macht jeder so. ;)

Ich denk mir, wenn Slayer mit ihren Satans- und Nazikoketterien bloß bewusst die "Spießer" provozieren wollten, soll sich kein Fan hinterher jammernd quengelig entrüstet beschweren, wenn es funktioniert - und man deshalb komisch betrachtet wird. Man kann nicht beides haben - erst bewusst ein provokatives Image aufbauen, um parallel ein beschwichtigendes "gar nicht so schlimm" drüberzupudern. Wenn ich hier im Forum "bloß zur Provokation" Naziparolen zitiere und Nazisymbole verwende, darf ich nicht hinterher jammern, wenn man mich für einen Nazi hält. Wenn man jemanden bewusst provoziert, darf man sich nicht als armes unschuldiges Opfer gerieren, wenn der Provozierte auf die Provokation mit Abgrenzung reagiert. Wenn man nicht ausgegrenzt werden will, soll man nicht bewusst provozieren. :rolleyes:

Gegenüber einem gebürtigen Chilenen wie Tom Araya ist der Vorwurf eines ernst gemeinten weißen Nazi- Rassismus aber ziemlich absurd. Ebenso der Satanismusvorwurf, schließlich ist er privat ein kreuzbraver Katholik. Was ihn dazu reitet, solches Zeug zu verbreiten, kann ich nur vermuten - entweder Lust am Provozieren oder bewusste Dienstleistung an der Band- Zielgruppe zwecks kommerzieller Ausbeutung. Ich persönlich vermute, zu Gründungszeiten war es das Erstere, inzwischen das Letztere. Es scheint aber zu funktionieren. ;)

Peace and Love :)

Alex
 
:gruebel: In den 80ern gingen mir all die "friedensbewegten weltverbesserungsbesessenen Besserwisser" mit ihren Liedern, die zu jedem gesellschaftlichen Thema ungefragt ihren Senf dazu gaben, ziemlich auf den Senkel... Man wurde ja teilweise überflutet mit Band-Aid Projekten und Anti-Atomwaffen-Songs jeglicher Couleur - der Tiefpunkt war dabei wohl mit dem unsäglichen "Oh oh, Tschernobyl" von Wolf Mahn erreicht! ;)

Tja, in den Nulligerjahren fehlte mir diese politische Komponente in der Musik dann wiederum sehr. Dabei hätte es von 9/11 über Irak, Afghanistan, Hartz IV, Bankenkrise, Wirtschaftskrise, Tsunami bis hin zu Fukushima doch ergiebige Themenbereiche für den politisch interessierten Musiker gegeben...

Gruß
Hank
 
Z.B. handelt einer unserer Songs von einem Soldat der im Schützengraben den letzten Brief nach Hause schreibt. Neutral als Erzähler erzählt. Natürlich ist der Song quasi ein Anti-Kriegs-Song. Aber man muss ihn erst interpretieren und verstehen, um dies zu bemerken.

Ein anderer unserer Songs handelt von einer Frau, die als Kind vergewaltigt wurde und ihr erwachsenes Leben nicht auf die Reihe bekommt. Aber eben auch sehr metaphorisch erzählt, sodass der Plot eigentlich nur durch Interpretation und intensives Auseinandersetzen mit dem Text erkennbar wird.

Das finde ich im Allgemeinen toll:
Sehr metaphorisch verpackte sozialkritische Themen, die auf den ersten Blick gar nicht als solche erkennbar sind.

mal ganz davon abgesehen, das die meisten metaphorischen Verpackungen auch nur Klarsichthüllen sind Warum nicht direkt sagen, was man zu sagen hat?

Mit einem Anti-Kriegssong tritt man doch niemandem groß auf die Füße, da gegen einen solchen zu sein gesellschaftlicher Konsens ist, metaphorische Verpackung hin oder her.
 
mal ganz davon abgesehen, das die meisten metaphorischen Verpackungen auch nur Klarsichthüllen sind Warum nicht direkt sagen, was man zu sagen hat?

Mit einem Anti-Kriegssong tritt man doch niemandem groß auf die Füße, da gegen einen solchen zu sein gesellschaftlicher Konsens ist, metaphorische Verpackung hin oder her.

Hm das ist einfach mein Geschmack diesbezüglich. Ich steh einfach auf Texte die interpretationsspielraum lassen und sehr künstlerisch verpackt sind. Natürlich kann man das was man denkt direkt auch ganz direkt in Musik verpacken.

Ich mags aber lieber metaphorisch verpackt ;)
 
...
Ich denk mir, wenn Slayer mit ihren Satans- und Nazikoketterien ...

Zusammenfassend kann man aus deinem Post wieder deutlich erkennen, wie wunderbar (zum x-ten mal) sich eine Band als Projektionsfläche für die eigenen Wünsche, Aversionen, Mängel usw. eignet. Diese Hanneman-Nazisymbolik Diskussion hatten wir schon bis zum Erbrechen oft durchgekaut und du lässt keine Gelegenheit aus, irgendwo die Slayer-Keule auszupacken- dabei ist es gar nicht speziell die Band selbst, sondern einfach das "Phänomen" Slayer (mit all ihren kontroversen Auswüchsen), dass du immer wieder für die Rolle als den bösen Buben in deinen Argumentationen einsetzt.

Da ist immer wieder dieser erhobene Zeigefinger "irgendwas MÜSSEN sie damit ja ausdrücken/bezwecken wollen" und die eigene Sehnsucht nach "klaren" Verhältnissen - worum sich Musiker wie King, Kilmister (nicht Slayer) usw. Gott sei Dank einen feuchten Mist scherren. Das sind weder gewählte Volksvertreter mit entsprechender Verantwortung noch haben sie in irgendeiner Weise einen (pädagog.) (Informations)Auftrag. Du wirfst den Fans vor, dass sie sich "jammernd quengelig entrüstet beschweren" - dabei frage ich mich ja, wieso du dich überhaupt in irgendeiner weise mit solchen Bands beschäftigst, die du offensichtlich nicht magst? Oder braucht es das für das gewohnte Gut/Böse Schema?
 
Zuletzt bearbeitet:
irgendwas MÜSSEN sie damit ja ausdrücken/bezwecken wollen

Klar bezwecken Slayer was mit ihrem Image und ihren Texten. Das macht jeder so, von Bohlen bis Stryper. Niemand macht was ohne Grund, schon gar nicht wenn's um Kohle geht - in diesem Fall um den eigenen Lebensunterhalt und den der Familien. Bloß was für ein Zweck? Provokation ist'n Zweck. Fans bedienen ist'n anderer. Welchen Zweck vermutest du? :)

Du scheinst zu vermuten, ich würde Slayer "aus Prinzip" ablehnen und warnend verteufeln. Dem ist aber nicht so. Ich sehe das viel differenzierter als du mir zu unterstellen scheinst. Meine Stammkneipe ist'n Metalschuppen, da läuft oft Slayer. Na und? Mit Araya und Lombardo könnt ich mir gut vorstellen, mal'n Bier zu zischen. Und wer weiß, vielleicht sind auch King und Hanneman privat ganz umgängliche und nette Typen - ich könnt mich ja bislang in ihnen geirrt haben. :)

Sehnsucht nach klaren Verhältnissen? Schwarz und Weiß in einer Welt voller Grautöne? Wie soll das gehen? Warum soll ich Slayer schwarz- oder weißmalen? Die Band steht hier bloß stellvertretend für zigtausend andere, die allesamt ebenfalls weder ganz weiß noch ganz schwarz sind. Slayer, Metallica, Stryper, Dieter Bohlen, Lady Gaga, U2, Beatles, Stones, Milli Vanilli, Nirvana - allesamt Projektionsflächen und Archetypen, um Beispiele zu haben, anhand derer man Thesen und Entwicklungen diskutieren kann. :)

Alex
 
...Bloß was für ein Zweck? Provokation ist'n Zweck. Fans bedienen ist'n anderer....

...Ich sehe das viel differenzierter als du mir zu unterstellen scheinst. ...
...Warum soll ich Slayer schwarz- oder weißmalen? ...

Für dich scheint es doch nur 2 Zwecke zu geben, oder etwa nicht? was ist eigentlich mit L'art pour l'art - oder ist es absurd, das in einem Zuge mit einer Metalband zu nennen?
 
Nee, absurd ist es nicht. Aber es beantwortet die Frage nicht, warum es ausgerechnet diese Art von Kunst sein muss und keine andere. Wenn ich mich mit so umstrittenem Kram wie SS- Runen, Hakenkreuzen und umgedrehten Kreuzen behänge, werd ich auch gefragt, warum. Und ich bin nicht ganz sicher, ob ein lockeres "Einfach so, ey" eine befriedigende Antwort ist. :)

Alex
 
Was hat Hannemans Vorliebe für diesen Käse (für den wir Deutschen VIEL mehr sensibilisiert wurden/sind als beispielsweise die Amerikaner, Briten usw. und der letztendlich wieviel vom Gesamterscheinungsbild "Slayer" ausmacht?) nun mit der Musik und den Texten gemein?
 
Hannemans öffentlich zur Schau gestellte Vorliebe für Käse gehört genau wie Arayas öffentliches Bekenntnis zum Katholizismus mit zum Gesamtbild der Band. Ebenso wie Musik, Texte, Coverartwork, etc. Alles zusammen ergibt eine Message, gewollt oder nicht. Musik ist in der Wahrnehmung der Rezipienten mehr als Ton und Rhythmus. Musik schafft Identität, Zugehörigkeit und Abgrenzung. Sie vermittelt Werte, ob sie will oder nicht. Und da gibt es zwischen Reinweiß und Tiefschwarz ein paar Millionen Grautöne und Farben. Irgendwo da drin stehen Slayer. Wie alle anderen auch. :)

Alex
 
... zum Gesamtbild der Band. Ebenso wie Musik, Texte, Coverartwork, etc. Alles zusammen ergibt eine Message, gewollt oder nicht....

etwaige Message (ich bevorzuge eher den Begriff Bild) wird aber schlussendlich vom Beobachter/Zuhörer konstruiert, oder nicht? Auch eine für dich eindeutige "Message" in Form eines Song Titels oä. kann von einer anderen Person komplett anders aufgefasst werden- was aber eigentlich klar sein sollte. Mir scheint dennoch, dass du die vielerlei möglichen Interpretationen aus dem Beobachter holst und sie in die Verantwortung der Künstler legen willst.
Das ist ähnlich wie wenn jemand auf mich einen bösartigen Eindruck macht und ich anschließend von demjenige ein Eingeständnis fordere, dass er dies entweder ist oder er wenigstens zugibt, diesen Eindruck auf mich zu machen. Letztendlich will jeder das Bild, dass er von jemandem hat, bestätigt wissen- schnurzegal, ob das irgendwie (im entferntesten Sinne) der Realität entspricht.

Musik ist in der Wahrnehmung der Rezipienten mehr als Ton und Rhythmus. Musik schafft Identität, Zugehörigkeit und Abgrenzung. Sie vermittelt Werte, ob sie will oder nicht. ...

Musik ist weit mehr, ganz genau. Sie kann beispielsweise Emotionen beim Zuhörer wecken, und zwar bei jedem andere. Und dies kann sie, ohne dass sich der Zuhörer dabei denkt "die wollen dies oder jenes vermitteln". Es scheint durchaus schwer begreiflich zu sein, dass andere Menschen allgemein beim "Konsumieren" von jedweder Kunst nichts wollen - weder Sinn noch Botschaft darin suchen und finden wollen. Ich kann etwas auf mich wirken lassen, ohne dass ich mir dabei immer was denken muss- aber auch das ist eine sehr hohe Kunst.
 
Ich persönlich finde es egal was zum Beispiel Slayer mit diesem Zeug ausdrücken wollen. Für einige weisen Slayer einfach auf die Abgründe der menschlichen Seele hin und für andere vergöttern sie einfach alte Kriegsgeschichte. Wenn jemand bei Angel of Death singt : Ausschwitz, the meaning of Pain kann man geteilter Meinung sein was Mr. Araya damit bezwecken möchte. Entweder findet er es gut (Was ich jedoch nicht denke) oder er benutzt die Textzeile nur, weil das Wort Ausschwitz eine starke Aussagekraft hat und quasi als Sinnbild für qualen steht. Ich persönlich betrachte oder hinterfrage nicht immer alles, da mag es Leute geben die schon keine Band hören weil sie nicht die gleiche Meinung haben, aus verschiedenen Gründen. Entweder passt ihnen das Gesicht nicht, neid und missgunst, anderer Lifestyle oder weil die Person/Band nicht ihre Ideale teilen. Das Deutschland eben kritischer mit ihrer Geschichte umgeht ist ganz normal. Als ich für 2 Jahre in Mexiko war, rannten auch viele Leute mit einem Burzum T-shirt rum, dass zum Beispiel in Deutschland undenkbar wäre. Aber in Mexiko war das eben ganz normal für diese Leute in der Metalszene weil sie die Musik geil fanden und sich nicht mit der Person auseinandersetzen wollen. Denen intressiert nicht ob jemand dass oder jenes denkt weil sie ganz klar zwischen Musik und Person unterscheiden können. Vielleicht sehen die das zu easy ? Oder aber Deutschland sieht es zu krass ? Mal darüber nachdenken... Ich frage mich ernsthaft wo da die Relation liegt, einem 16 Jährigen zu verprügeln weil er ein Burzum T-shirt trägt und nicht die Peilung von der Person hat so wie diese ganzen andere Hobbymusikpyschologen, die alles unter der Lupe betrachten oder ob man jemanden wegen der Hautfarbe ausgrenzt. Ich sehe da keinen so grossen Unterschied. Anders wäre es natürlich wenn die besagte Person Parolen oder Propaganda betreiben würde. Dass wir alle gegen Rechts sind braucht man ja nicht zu diskutieren. Aber das überkorrekte Links finde ich persönlich auch schlimm. Sowas kann die Muzsikszene auch kaputt machen. Lasst die Leute die Musik und Bands hören die sie wollen. Kümmert euch um eure eigene Musik. Ihr braucht ja die Bands nicht hören die nicht in euer Bild passen. Ich schreibe euch ja auch nicht vor was ihr essen und trinken sollt. Oder ????
 
Mit ein paar kurzen Worten gesagt:

Ein Lied kann eine Brücke sein

Interpretin: Joy Flemming



Also, kann was gesungenes bestimmt was bewegen. Beispiel genug sind Marschlieder, wo Soldaten singend in den Krieg ziehen.
Also beeinflusst Musik meiner Meinung nach.

LG

 
etwaige Message (ich bevorzuge eher den Begriff Bild) wird aber schlussendlich vom Beobachter/Zuhörer konstruiert, oder nicht? Auch eine für dich eindeutige "Message" in Form eines Song Titels oä. kann von einer anderen Person komplett anders aufgefasst werden- was aber eigentlich klar sein sollte.

Das "Bild" bzw. die "Message" entsteht im Zusammenspiel von Sender, Botschaft und Empfänger. Das "Gemeinte" ist nicht das "Gesagte" und schon gar nicht das "Gehörte". Weder der Sender noch der Empfänger allein sind verantwortlich, sondern beide tragen einen Teil dazu bei. Sonst wärest du ja allein dafür verantwortlich, dass du mich streckenweise so übel missverstehst und missinterpretierst. Vielleicht drücke ich mich aber auch nicht deutlich genug aus. :)

Mir scheint dennoch, dass du die vielerlei möglichen Interpretationen aus dem Beobachter holst und sie in die Verantwortung der Künstler legen willst.

Meiner Ansicht nach tragen beide einen Teil der Verantwortung, aus dem sie sich nicht hinausstehlen können. Wenn zu meinen Auftritten irgendwann 50% Nazis kommen, kann ich mich nicht achselzuckend mit "Mir doch egal, die verstehen mich halt auf ihre Weise" rausreden, sondern dann sollte ich mal nachdenken, ob ich missverständliche Signale sende.

Letztendlich will jeder das Bild, dass er von jemandem hat, bestätigt wissen- schnurzegal, ob das irgendwie (im entferntesten Sinne) der Realität entspricht.

Gerade in diesem Moment habe ich den Eindruck, du möchtest dein Bild von mir bestätigt sehen; ich finde mich darin aber gar nicht besonders gut wieder. Ich denke, ich bin ganz anders als du mich siehst. Möglicherweise haben andere Leute dazu beigetragen, mit denen du mich in eine Schublade steckst.

Musik ist weit mehr, ganz genau. Sie kann beispielsweise Emotionen beim Zuhörer wecken, und zwar bei jedem andere. Und dies kann sie, ohne dass sich der Zuhörer dabei denkt "die wollen dies oder jenes vermitteln". Es scheint durchaus schwer begreiflich zu sein, dass andere Menschen allgemein beim "Konsumieren" von jedweder Kunst nichts wollen - weder Sinn noch Botschaft darin suchen und finden wollen. Ich kann etwas auf mich wirken lassen, ohne dass ich mir dabei immer was denken muss- aber auch das ist eine sehr hohe Kunst.

Du kannst etwas auf dich wirken lassen, ohne nachzudenken, und das ist hohe Kunst für dich. Hm. Ich bin nicht sicher, ob bloßes unkritisches Konsumieren mein Ideal von Beschäftigung mit Musik und Kunst ist. Meiner Ansicht nach fordert Kunst uns sowohl ästhetisch als auch intellektuell heraus. :gruebel:

Ich frage mich ernsthaft wo da die Relation liegt, einem 16 Jährigen zu verprügeln weil er ein Burzum T-shirt trägt und nicht die Peilung von der Person hat so wie diese ganzen andere Hobbymusikpyschologen, die alles unter der Lupe betrachten oder ob man jemanden wegen der Hautfarbe ausgrenzt. Ich sehe da keinen so grossen Unterschied. Anders wäre es natürlich wenn die besagte Person Parolen oder Propaganda betreiben würde.

Wo beginnen denn Parolen und Propaganda? Sind Hakenkreuzshirts bloß Kleidungsstücke wie alle anderen auch? Ist ein "Nazis raus"- Aufnäher eine Parole? Oder "Jesus lebt"? Natürlich ist es nicht okay, Shirts von Verbrechern zu tragen und cool zu finden - egal ob's Hitler, Vikernes oder Gäfgen ist. Aber es ist natürlich - und da müssen wir nun wirklich nicht drüber streiten - noch viel weniger okay, jemanden darum zu verprügeln. Ob das die Sorte Mensch ist, mit der ich tiefe Freundschaft schließen oder gern meine Freizeit verbringen würde, ist eine andere Geschichte. :rolleyes:

Peace and Love :)

Alex
 
Hi Alex, damit hast du Recht, ich meinte jetzt keine Hakenkreuztshirts, davon abgesehen dass es keine offizielen von dem gibt, in seiner Musik auch nix davon vorkommt. Ich möchte aber keine Werbung über diesen Typen machen. Ich meinte eher, dass die Leute sich lieber an die eigene Nase packen sollten. Es gibt nämlich auch sehr viele die jede Band in die Nazischublade stecken und das zu unrecht, auch wenn eine Band Runensymbole aus dem Alphabet benutzt. Ich denke eher dass sie manche Menschen lieber um ihre eigenen Sachen kümmern sollen anstatt anderen ihre Ideale aufzwingen zu wollen. Mir geht da genauso, ich würde niemals anderen Leute nach dem Mutter Theresa Sybdrom irgendetwas erzählen wollen. Dazu gibbet auch Schule oder Geschichtsbücher. Ich finde es eben nur Schade dass sich die Musik (in bestimmten Szenen) ganz klar aufteilte... damals bei Black Sabbath setzten die Leute sich auch nicht mit sowas auseinander, da wurde einfach eine Band gehört und gut wars.
 

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