Songwriting

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Dainsleif
Dainsleif
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Ich hab zur Zeit ne kreative Phase und hab fast jeden Tag ein neues Riff das mir wirklich gut gefällt, auch vom emotionalen Aspekt her. Aber irgendwie bleibt es bei Riffs und es ergibt sich kein Song. Jetzt hör ich grad Zakks Hangover Music Vol. IV und muss fast weinen, weil bei gleichem Sound jeder Song nen eigenen Charakter und ne eigene Atmosphäre hat... Wer kann mir Tipps geben? Danke!
Gruß,
Dainsleif
 
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Dainsleif schrieb:
Ich hab zur Zeit ne kreative Phase und hab fast jeden Tag ein neues Riff das mir wirklich gut gefällt, auch vom emotionalen Aspekt her. Aber irgendwie bleibt es bei Riffs und es ergibt sich kein Song. Jetzt hör ich grad Zakks Hangover Music Vol. IV und muss fast weinen, weil bei gleichem Sound jeder Song nen eigenen Charakter und ne eigene Atmosphäre hat... Wer kann mir Tipps geben? Danke!
Gruß,
Dainsleif

Für deine Art sowas zu erarbeiten würde ich folgendes empfehlen/machen: Nimm dir einfach die Riffs jeden Tag auf (Festplatte o.ä.) und gib ihnen einen namen mit dem du was anfangen kannst. Dann schaust du einfach mal nach nem Monat welche Riffs zusammenpassen und bastelst die dann zu einem Song aus mit Chorus, Pre Chorus, Strophe etc. Fertig. Dürfte für dich wohl die einfachste möglichkeit sein. Andere gehen entweder mit gefühl ran also suchen sich die passenden Akkorde/Riffs/Soli durch probieren raus andere gehen von der Theoretischen Seite das ganze an. Sie nehmen sie ne Tonleiter und leiten dann die Akkorde ab. Letzteres hat den Vorteil (sofern man's kann), dass ein Song inerhalb eines Tages stehen kann. Mit viel Kreativität ist das auch bei der zweiten Methode möglich.

MfG
 
Der einfachste Weg um Songs schreiben zu lernen ist, dass du Musik die dir gefällt analysierst. Wie bauen die Grossen ihre Songs auf ? Welche Riffs passen gut zusammen ? etc.

Eine typische Songstruktur wäre zB:

Intro
Strofe
Bridge
Refrain
Strofe
Bridge
Refrain
Bridge 2
Git Solo
Refrain
Ende

Das kann man natürlich variieren. ZB könnte nach dem Solo noch ne Strofe kommen. Oder eine Bridge 2 gibt es nicht. Nach dem 1. Refrain könnte auch nochmal das IntroRiff kommen.

Generell gilt: weniger ist mehr. ZB bestehen gute Songs oft nur aus einem Riff was variiert wird. Sieh zB Enter Sandman, Smells Like Teen Spirit ... .
Achte da mal drauf.

Man kann Songs auch komplexer gestalten, da gibt's keine Grenzen. Siehe Dream Theater. Es ist halt die Frage, was du machen willst. Willst du einen wirklichen Song machen, also Musik um hauptsächlich deinen Text zu unterstützen oder hast du auch den Anspruch dein technisches Können zu zeigen ? Es kommt natürlich auch auf die Musik an, die du machen willst.

Im Death Metal zB hast du unheimlich viele Möglichkeiten Songs zu komponieren. Das kann brachial in die Fresse Riffing sein oder auch sehr abgedrehtes, anspruchsvolles Riffing.

Wenn du eher in die melodische Ecke willst, ist die Gesangslinie sehr wichtig. Das geile an Ozzy ist ja zB, dass er über Riffs, die eigentlich nicht sehr harmonisch klingen, eine Hammergesangslinie zaubern kann. ZB Miracle Man oder I don't Know.

Naja, das Songwriting ist so ein weites Feld. Das Wichtigste ist IMHO die Musik, die man gerne hört, zu analysieren. Schreib dir auf wie die Riffs bei zb Enter Sandman ablaufen. Versuche nicht zuviele Riffs in einen Song zu packen.
Oft reichen ein bis zwei Riff. Es sei denn, du willst Progzeugs machen. Die Kunst ist diese 2 Riffs in einen Song zu packen, ohne dass er langweilig wirkt. Da hilft zB ne gute Gesangslinie.

Gruss,

String
 
Wenn man eine kreative Phase hat, dann sollte man diese nützen und seinen Ideen freien Lauf lassen. Vergiss einmal dieses Standardschema wo bestimmte Riffteile sich dauernd wiederholen, wo alle Strophen und Refrains gleich klingen.
Lass deiner Kreativität freien Lauf, versuch flüssige Übergänge zwischen den Riffs die du hast zu schaffen, oder baue ein paar Breaks ein.
Plötzliche Takt und Rhythmuswechsel kommen oft sehr gut rüber und überraschen den Hörer.
Bestimmte Passagen kann der Drummer oder Bassist überleiten bis du mit dem nächsten Riff fortsetzt usw.
Also versteif dich nicht auf diese Standardgeschichten die 90% der Leute verfolgen, sondern komponiere nach Lust und Laune, und du wirst deinen Stil und Spaß daran finden :great:
 
Stringgods Struktur ist aber nicht auf die Gitarre beschränkt. Übergänge muss nich immer die Gitarre machen. Wenn du dir zum Beispiel Purple Stain, oder Right on Time von den RHCP anhörst, wirst du sehen dass, da oft die Stimme (auch Backgroundgesang) den Übergang machen. Den Gesang hat er aber eh auch angesprochen.

Du musst den Song als ganzes sehen. Mein E-git Lehrer sagt mir immer:"Hör auch wie ein Gitarrist zu denken, versuch es mal als ganzes zu betrachten. Es darf nicht zu voll gepackt sein."

Außerdem sind oft die simplen Sachen Hits geworden:D
 
Ich nehme mir bei sowas immer ein Riff, und höre es an, versuche dann, das Lied im Kopf "weiter zu hören" und das dann auf dem Griffbrett umzusetzen - Klappt ganz gut, ne Riff-Fabrik bin ich allerdings nicht, und nen Song braucht meistens 2 Wochen bis er steht.
 
Will.I.Am, WIE ICH FINDE einer der erfolgreichsten und kreativsten Songwriter dieser Zeit, hat da ganz andere Prinzipien. :)

Ich zitiere:

Ein song muss sich organisch entwickeln. "Ich versuche, einen Song schnell hinter mich zu bringen, um zu vermeiden, dass ich mich an ihm aufhänge. Wenn ich mich darin verliere, wird er eigentlich nie gut. Alles klingt dann irgendwie schlampig, alles versandet irgendwann. Man darf nicht zulange nachdenken. Einige Leute nennen diese Arbeitsweise "Demo-Love". Der Punkt ist aber nicht, dass du dich in ein Demo verliebst. Der Punkt ist, dass es sich für dich so anhört, als hätte jemand anders den Song geschrieben. Du wirst quasi ein Fan deiner eigenen Arbeit."

Und nun das Wichtigste was er gesagt hat, was ich mir pers. auch immer vor Augen halte:

"Wenn ich selbst merke, dass ich an etwas schwer arbeite, dann wird daraus nie was. Wenn du seit drei Tagen an demselben Mist arbeitest, wirf ihn einfach weg! Daraus wird nie eine Liebe!"

So long! ;)

Chris
 
Danke schonmal! Bei mir ist scheinbar das Problem, dass ich zu anspruchsvoll bin. Wenn ich ein Riff habe (und das dauert lang, bis ich zufrieden bin;)) und dann weitermachen will kommt nix rechtes mehr, irgendwie ist dann nichts mehr gut genug. Beispiel: Es gibt gewisse Akkordabfolgen, an denen ich mich bis zum Erbrechen sattgehört hab, dann hilft es auch nicht, den Akkord in ein Arpeggio umzuwandeln oder einfach die entsprechende Dur-/Mollparallele zu verwenden. Es soll reinpassen, sich aber gleichzeitig interessant anhören und grooven soll es auch noch... Das nächste Riff das mir danach einfällt passt dann natürlich absolut nullinger mehr zum ersten usw...
Aber danke nochmal für die bisherigen Tipps, ist schon einiges dabei, was ich brauchen kann:great:!
Gruß,
Dainsleif
 
du solltest auch versuchen zuerst simple Sachen zu machen. Dannach kommt die Routine und de coolen Riffs. Eigentlich ist das Songwriting eine ewige Suche nach guten Riffs und allem was damit zusammen hängt. Weil du immer bessere riffs, die besser ins Lied passen -nicht umbedingt technisch-, finden wirst.
 
Eine andere Möglichkeit:

Schreibe einen Text und versuche dessen Stimmungen Rifftechnisch umzusetzen... das kann eine hervorragende Inspiration sein. Ausserdem solltest Du Dich von dem Gedanken frei machen das irgendwas "zu simpel" ist. Vertrau auf Dein Gehör. Oft merkt man einem Riff an das es "auf dem Griffbrett" geschrieben wurde.

Zuguterletzt: Mach Dich etwas mit Harmonielehre vertraut.. Dann leuchtet Dir viel schneller ein was wozu passen könnte.
 
Will.I.Am, WIE ICH FINDE einer der erfolgreichsten und kreativsten Songwriter dieser Zeit, hat da ganz andere Prinzipien.

Ich zitiere:

Ein song muss sich organisch entwickeln. "Ich versuche, einen Song schnell hinter mich zu bringen, um zu vermeiden, dass ich mich an ihm aufhänge. Wenn ich mich darin verliere, wird er eigentlich nie gut. Alles klingt dann irgendwie schlampig, alles versandet irgendwann. Man darf nicht zulange nachdenken. Einige Leute nennen diese Arbeitsweise "Demo-Love". Der Punkt ist aber nicht, dass du dich in ein Demo verliebst. Der Punkt ist, dass es sich für dich so anhört, als hätte jemand anders den Song geschrieben. Du wirst quasi ein Fan deiner eigenen Arbeit."

Und nun das Wichtigste was er gesagt hat, was ich mir pers. auch immer vor Augen halte:

"Wenn ich selbst merke, dass ich an etwas schwer arbeite, dann wird daraus nie was. Wenn du seit drei Tagen an demselben Mist arbeitest, wirf ihn einfach weg! Daraus wird nie eine Liebe!"

Das hast du aus der neuen BEATS! :p Der Typ ist der absolute Wahnsinn! Der groovt sooooo unfassbar. Deshalb gönn ich dem auch alles was er mit den PEAS abräumt!

Grüße

Aljoscha
 
Also ich weiß nicht ob was wirklich der Weisheit letzter Schluss ist, wenn man meint :
Wenn du seit drei Tagen an demselben Mist arbeitest, wirf ihn einfach weg! Daraus wird nie eine Liebe!"

Wenn man z.B. progressive metal spielt, dann dauern Songkompositionen desöfteren länger. Man hat viele Ideen, Riffs und Drumbeats, aber das alles zu verbinden ist für mich die wahre Kunst.
Jedes Bandmitglied bringt seine Ideen ein, und den gemeinsamen Nenner zu finden ist die eigentliche Herausforderung, und da kann es durchaus Wochen dauern bis es passt, und wenn man es gefunden hat und man meint, ja das sitzt, dann kann man mit seiner Arbeit zufrieden sein.

Ich glaube nicht das Metallica, Iron Maiden, Dream Theater etc. ihr Album in einem Monat geschrieben haben.
Und manche Songs haben sicher wohl länger als die paar Tage gedauert.
Viele coole Sachen haben die im Proberaum gespielt, jedoch nicht aufgenommen, und diese werden wir auch niemals hören.

Bei jeder Jamsession mit der Band kommen paar coole Ideen und Passagen die einfach durch den "Flow" in der Band entstehen.
In einem Song können durchaus mehrere Stile vorhanden sein.
Dieses "Standardschema" A B A B C A B ist heute höchstens noch für den normalen Radiohörer der den lieben langen Tag im Büro hockt noch erträglich.

Wenn man unterschiedliche Metalsongs sich ein wenig genauer ansieht, dann merkt man das durchaus dass es von Bluespassagen, klassischen Elementen und Death Metal Ansätzen wimmelt.
Eine gesunde Mischung mit einer ausgefallenen und durchdachten Struktur bringt Abwechslung und das macht es für den Hörer länger interessant.
 
Du hast ´ne kreative Phase?
Bunkern! Bunkern! Bunkern!
Es kommen so Durchhänger- Zeiten, in denen es gut ist, sich Material anzuhören, um wieder Richtung zu kriegen. Und da ist die eigene Musik immer noch besser als BTM. Später kann man mit den Ideen seine CDs auffüllen...

ach ja, außer dem Rechner habe ich gar kein Equipment mehr...
chain
 
Chain schrieb:
Du hast ´ne kreative Phase?
Bunkern! Bunkern! Bunkern!
Es kommen so Durchhänger- Zeiten, in denen es gut ist, sich Material anzuhören, um wieder Richtung zu kriegen. Und da ist die eigene Musik immer noch besser als BTM. Später kann man mit den Ideen seine CDs auffüllen...

ach ja, außer dem Rechner habe ich gar kein Equipment mehr...
chain

Richtig, dieses Bunkern hat uns echt in der letzten Zeit den Arsch gerettet, wir waren sowas von Planlos mit unseren neuen Liedern, da haben dann ich und mein kollege mal tief in unsere Schubladen geschaut, und siehe da: massig alternativen, die man dann noch einbauen konnte! Ich nehm sowieso gleich alles auf was mir einfällt, einfach mikro vor die Klampfe und verewigt!
 
M
  • Gelöscht von LennyNero
  • Grund: Nekropost

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