Space Sound (Jean Michel Jarre)

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wavegoodbye
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Hi,

nur eine kurze Frage: ich find diesen spacigen Sound (als Kind hatte ich immer ein davonfliegendes, oder Laserkanonen abfeuerndes Raumschiff vor Augen/Ohren) bei Oxygene von Jean Michel Jarre einfach total klasse. Beispielsweise bei Sekunde 25 zu hören:

http://www.youtube.com/watch?v=6Q00HQwO2Sg

Alles was ich besitze ist ein Microkorg und ich versuche schon die ganze Zeit so einen Sound zu basteln, aber es will mir nicht gelingen.
Könnte man mir helfen, oder ist es überhaupt möglich? Vielen Dank!

and

wave, wave, wave... wave goodbye
 
Eigenschaft
 
Hi,

Für diesen Klang musst du die Tonhöhe (Pitch) mit einem Sägezahn-LFO (absteigende Flanke) modulieren. Die LFO-Frequenz nimmt im Verlauf des Klangs ab. Beim MicroKORG musst du sie vermutlich manuell herunterregeln. Dann noch einen Delay-Effekt drauf geben.

Grüsse,
synthos
 
Der Sound ist eine Variation dessen, was ich (und andere) "Falling Star" nenne. Er basiert nicht auf der Pitchmodulation der Oszillatoren, sondern auf der Modulation der Cutoff-Frequenz des Filters, dessen Resonanz bis zur Selbstoszillation hoch gedreht ist (d.h. er "pfeift"), sowohl durch einen LFO als auch eine abfallende Hüllkurve. Daher komt das typische Schmatzen und die abfallende Tonhöhe. Wie synthos schon gesagt hat, die LFO-Frequenz fällt im Laufe des Effekts ab. Man kann das entweder über die Modulation der LFO-Frequenz mit einer Hüllkurve machen, oder die LFO-Geschwindigkeit einfach von Hand langsam runter drehen, was JMJ höchstwahrscheinlich auch so gemacht hat.

Rezept:

- Oszillatoren auf Level 0
- Noise etwas auf (je nach Filtertyp braucht man mehr oder weniger)
- Bandpass (besser) oder Lowpass Filter mit 12dB (besser) oder 24dB
- Cutoff fast 0
- Resonanz fast oder ganz hoch
- Filter- und Amphüllkurve. Attack 0 - 0.5 s, Decay/Release 3-6 s, Sustain 0
- Filterenvelope-Amount mittel bis hoch
- Filter- oder weitere Hüllkurve auf LFO-Frequenz routen
- Sägezahn (abfallend)* auf Filtercutofffrequenz routen, Intensität mittel bis hoch.
- Delay, Geschwindigkeit im 8-tel bis 4-tel-Bereich, niedriges bis mittleres Feedback
- Reverb mit mittlerem langem Release

* Falls kein abfallender Sägezahn vorhanden ist, aufsteigenden Sägezahn (Ramp) nehmen und negative Modulationsintensität einstellen. Sinus oder Dreieckswellenform funktioniert auch, solange die LFO-Frequenz hoch ist.

Wenn man das hat, kann ein nachgeschalteter Hochpassfiilter nützlich sein.

Falls dein microkorg nicht die notwendige Ausstattung hat, kann man den Sound mit vielen Freeware-Softsyths, wie z.B. Synth1, Tyrell N6, TAL Noisemaker u.ä. basteln.

Chris
 
Man kann das entweder über die Modulation der LFO-Frequenz mit einer Hüllkurve machen, oder die LFO-Geschwindigkeit einfach von Hand langsam runter drehen, was JMJ höchstwahrscheinlich auch so gemacht hat.
Ziemlich wahrscheinlich, daß er das so gemacht hat, denn diese Sounds holt er aus EMS VCS3 und EMS Synthi AKS, zwei britischen Kompaktsynths, die konzeptionell älter sind als der Minimoog. Die haben zwar jeweils ein Filter mit 18 dB/Oktave, aber in der Selbstoszillation sollte das keinen Unterschied machen, Sinus ist Sinus.

Jarre muß einiges an Parametern händisch geregelt haben. Die Lautstärke sowieso, außerdem die Oszillatorfrequenz für die Modulation (wahrscheinlich über den Stick, um sie schnell runterziehen zu können) und die grundlegende Cutoff-Frequenz und damit die "Tonhöhe". Ein MicroKorg hat leider nicht genügend programmierbare Echtzeitregler, um das so umzusetzen.


Martman
 
vielen Dank für die Hilfestellungen, ich werde es nochmal versuchen!
 

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