Speisespannung: 48 V Phantomspeisung

maj7
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Hallo,
wenn bei einem Mikro "Speisespannung: 48 V Phantomspeisung" steht und ich steck das in ein Mikro-Eingang mit 15 V Phantomspeisung, funktioniert das dann noch :gruebel: ? Die meisten Verstärker haben nämlich den neuen Standard 15 V Phantomspeisung :confused:, passt also nicht ganz zusammen.
Wenn das allerdings heißt bis zu 48 V Phantomspeisung, müsste es ja auch am 15 V Mikroeingang funktionieren? Das Mikro würde dann seine Speisespannung automatisch auf 15 V reduzieren.

gruss, maj7
 
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Hallo maj7,

fast alle Kondensator-Mikros, die mir bisher über den Weg gelaufen sind, haben als Angabe zur benötigten Phantomspeisung "9 - 52 Volt". Die Chancen stehen also gut, daß es funktioniert. Um welchen Verstärker und welches Mikro handelt es sich denn genau?
 
> Die meisten Verstärker haben nämlich den neuen Standard 15 V Phantomspeisung

Häh ? Welcher neue Standard ? Welche "meisten Verstärker"? 48V-Phantomspeisung ist immer noch Standard in der Tonstudiotechnik und Mikrofonvorverstärker für's Studio liefern auch 48V. Da hat sich nix geändert und es gibt keinen "neuen Standard".

Darüber hinaus gibt es für Billigst-Elektret-Mikros im PC/Consumerbereich eine niedrigere Speisung, vielleicht redest Du davon ?

Viele Studiomikros akzeptieren auch geringere Spannungen als 48V, oft geht dadurch nur der verzerrungsfreie Maximalpegel etwas runter. Du müsstest schon mal Ross und Reiter nennen, damit man da mehr sagen kann. Oder vielleicht selber mal ins Datenblatt des Mikros und Verstärkers gucken?

Banjo
 
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Moin,

Einen "Standard" 15 V gibt es nicht! Es gibt Alternativen zur 48V Norm nämlich 12V und 24V. 24V sollte auf Betreiben amerikanischer Hersteller für neue Entwicklungen bevorzugt werden weil in USA 48V als "Hochspannung" gelten. Das Thema ist aber erst mal wieder vom Tisch, 48V sind nach wie vor angesagt.

Ob ein Mikrofon mit 12V, 24V oder 48V bzw. mit 9-52V arbeitet ist eine Frage der Schaltungsauslegung. Geringere Speisespannung bedeutet kleinere Speisewiderstände und damit höhere Belastung der Schaltung. Diese muß niederohmiger ausgelegt werden, daher höherer Stromverbrauch.

Mikros wie das U87 von Neumann sind ausschließlich für 48V ausgelegt.

Ein Mikro wie das C4000 von AKG ist mit 9-52V spezifiziert. Schaut man in den Technischen Daten nach findet sich der Hinweis:

Speisespannung: 9 bis 52 Volt Phantomspeisung

Geräuschpegelabstand bez. auf 1 Pa (A-bew.): 86 dB*)
Grenzschalldruck für k = 0,5% (0/-10 dB): 350 / 1000 Pa  145 / 155 dB SPL*)
Dynamikbereich: 137 dB (A-bew.)*)

*) Diese Werte gelten für 48-Volt Phantomspeisung und sind um 6 dB für
24-Volt, bzw. um 18 dB für 12-Volt Phantomspeisung zu reduzieren.


Es gibt keinen vernünftigen Grund mit einer anderen Phantomspeisung als 48V zu arbeiten. Wenn ein Hersteller nur 15V anbietet tut er das um Geld bei der Herstellung seines Gerätes zu sparen.

Gruß Mikroguenni
 
Hallo maj7,

fast alle Kondensator-Mikros, die mir bisher über den Weg gelaufen sind, haben als Angabe zur benötigten Phantomspeisung "9 - 52 Volt". Die Chancen stehen also gut, daß es funktioniert. Um welchen Verstärker und welches Mikro handelt es sich denn genau?

Hallo Wil_Riker,
es handelt sich um den Akustik Marshall Verstärker AS50D und AS100D http://www.marshallamps.de/. Die haben bei dem Mikrofon-XLR-Eingang 15 V und nicht 48 V !!! Es handelt sich hier um einen neuen Standard. Das haben mir http://www.musik-meyer.de/ gesagt. Die haben den Vertrieb von Marshall.
Das Perception 420 von AKG hat nun o.g. 48 V Speisespannung. Wenn ich nun dieses Mikro in den Marshall AS50D Mikro-XLR-Eingang 15 V stecke, funktioniert das dann noch :gruebel: ? Alle Kondensator Mikros die ich gesehen habe, sind mit Speisespannung 48 V.

Zur Info an alle anderen: Die Akustik Verstärker von Marshall sind speziell designte Verstärker für Mandoline, Geige, Bouzouki, Akkordeon oder was auch immer.

gruss, maj7
 

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  • AS100D.pdf
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Wenn ich ein Produkt vertreiben müsste, bei dem das Produktmanagement an der Phantomspeisung gespart hat, würde ich auch erzählen, dass das ein neuer Standard sei.

> Alle Kondensator Mikros die ich gesehen habe, sind mit Speisespannung 48 V.

Soviel zum Thema 'Neuer Standard 15V'.

Wenn ich den Mikroeingang an einem Amp bräuchte, wäre das ein Grund, vom Marshall Abstand zu nehmen...

Banjo
 
stimmt, daran hab ich nicht gedacht. Es sind eben die einzigen Amps speziell für Akkordeon. Wir sind nicht so verwöhnt wie die Gitarren-guys :D. Es gibt natürlich auch spezielle Akkordeon-Mikros mit eigenem Phantomspeiseadapter ... da ist es dann egal welche Phantomspeisung der XLR-Eingang hat. Wil_Riker weiß was ich meine.

Danke Banjo für die Info. So viel zu neuem Standard 15 V ... :rolleyes:

gruss, maj7
 
Ich will ja gar nicht ausschliessen, dass sich nicht irgendwo ein paar Leute aus der Industrie zusammengesetzt haben und einen neuen Standard formuliert haben. Aber durchgesetzt hat er sich in der Studio/Livetontechnik sicher nicht, hast Du ja selber schon gesehen bei den Mikros.

Bleibt als Lösung noch ein externer Speiseadapter, der kommt zwischen Amp und Mikro und am Marshalll wird die "Phantomspeisung Light" abgeschaltet:

http://www.musicstore.de/de_DE/EUR/...g-1-Kanal-integr.-Netzteil/art-REC0002728-000

oder gleich mit zwei Kanälen, weil's nur wenig mehr kostet und man weiss ja nie...

http://www.musicstore.de/de_DE/EUR/...g-2-Kanal-integr.-Netzteil/art-REC0002729-000

Banjo
 
Hallo maj7,

von einem neuen Phantomspeisungs-Standard von 15 V höre ich (und hören wahrscheinlich alle anderen) heute zum ersten Mal :eek:. Wenn es genau dieser Amp und genau dieses Mikro sein sollen, wird es da lt. den Datenblättern nicht funktionieren, und Du mußt auf eine separate Phantomspeisung (z. B. http://www.musik-service.de/palmer-pan-48-prx395757752de.aspx) zurückgreifen.
Oder frag mal direkt beim Marshall-Vertrieb bzw. AKG nach...
 
Moin

zum Standard der Phantomspeisung gibt es einen sehr guten Aufsatz von Herrn Wuttke*:

http://www.schoeps.de/D-2004/PDFs/Mikrofonbuch_Kap13.pdf

Dort heißt es in der Einleitung:

"Der Sinn von Normen"

"Was würden Sie sagen, wenn Ihr E-Werk Ihnen demnächst nur noch 150V statt 230V lieferte? Wahrscheinlich würden Sie die schlechte Funktion der meisten Ihrer Elektrogeräte nicht allzu lange bei deren Herstellern reklamieren, sondern den Verursacher des Problems
im E-Werk erkennen.
Das E-Werk wird allerdings keine unangekündigte Spannungsreduktion vornehmen. Schließlich gibt es Normen, und bevor diese geändert werden, wissen Sie meist, was auf Sie zukommt. "

Auch auf andere Phantomspannungen wie 12V und 24V wird dort eingegangen, ich will es nicht alles zitieren, jeder kann es im obigen link nachlesen.
Den genauen Wortlaut der Norm findet man in: International standard on audio interfaces, IEC 61938 (formerly IEC268- 15)

Gruß Mikroguenni

*Herr Wuttke hat als Mitglied im Normenausschuß diese Norm mit"verbrochen", er weiß wovon er redet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bleibt als Lösung noch ein externer Speiseadapter, der kommt zwischen Amp und Mikro und am Marshalll wird die "Phantomspeisung Light" abgeschaltet:

http://www.musicstore.de/de_DE/EUR/...g-1-Kanal-integr.-Netzteil/art-REC0002728-000

oder gleich mit zwei Kanälen, weil's nur wenig mehr kostet und man weiss ja nie...

http://www.musicstore.de/de_DE/EUR/...g-2-Kanal-integr.-Netzteil/art-REC0002729-000

Banjo

Hallo Banjo,

ich hoffe du weißt was du gerade getan hast. Wenn alles so läuft wie ich es mir vorstelle, dann hast Du gerade mit deinem Lösungsvorschlag den Flaschenhals der Marshall Akustik Amp Serie genial überbrückt. Ich hoffe du bist dir dessen voll bewußt.

Die bisherige Lösung sieht das AKG 516 ML Akkordeon Mikro mit B29L Speiseadapter vor, Kosten 368,- €. Wem diese flexible Spezial-Akkordeon-Klipp-Lösung nicht genehm ist und er auf eine andere Mikrofonierung ausweichen möchte, stolpert automatisch über diesen XLR - 15 V - Phantomspeiseadapter - Flaschenhals. Die AKG Perception Serie würde somit komplett ausscheiden.

Mit deinem Lösungsvorschlag ist man völlig unabhängig von der Phantomspeisung des Verstärkers. Es ist sogar nebensächlich ob der Verstärker überhaupt Phantomspeisung am XLR-Eingang besitzt wie der neue auf der Musik-Messe vorgestellte Verstärker von Ibanez, der Ibanez Troubadour T35

http://www.musicstore.de/de_DE/EUR/Ibanez-T35-Troubadour-Combo-35-Watt/art-GIT0015100-000

Ich kann jetzt eines der Mikros der Perception Serie von AKG über diese 48 V Phantomspeisung in einen beliebigen XLR-Verstärker-Eingang führen und mein Akkordeon damit abnehmen.

Banjo, ich danke dir im Namen der ganzen Akkordeon Fan-Gemeinde für diesen überaus genialen Vorschlag.


Hallo maj7,

von einem neuen Phantomspeisungs-Standard von 15 V höre ich (und hören wahrscheinlich alle anderen) heute zum ersten Mal :eek:. Wenn es genau dieser Amp und genau dieses Mikro sein sollen, wird es da lt. den Datenblättern nicht funktionieren, und Du mußt auf eine separate Phantomspeisung (z. B. http://www.musik-service.de/palmer-pan-48-prx395757752de.aspx) zurückgreifen.
Oder frag mal direkt beim Marshall-Vertrieb bzw. AKG nach...

Hallo Wil_Riker,

danke auch dir für deinen genialen Vorschlag für das Palmer PAN-48. Die erzählen mir das was von einem neuen 15-V Standard. Lustig finde ich das bei weitem nicht mehr. Beim Marshall-Vertrieb hab ich nachgefragt, die wußten das aber auch nicht. Die Akkordeon Mikrofonierung ist aber wieder ein gutes Stück nach vorne gekommen.

Jetzt ist noch die große Frage, Modell von Fame oder das Modell von Palmer wählen :gruebel:. Ist ja auch ein gewaltiger Preisunterschied. Was würdet ich in meinem Fall wählen?

gruss, maj7
 
Bei so einer Phantomspeisung kann man eigentlich nicht so viel falsch machen und auch den Sound kaum versauen (ausser man macht ganz grobe Fehler, siehe das Schoeps-Dokument, das Günni verlinkt hat). Insofern würde ich erstmal die billigste Variante wählen. Das 1-Kanal-Fame-Teil und das Palmerding haben XLR-Female-Buchsen mit Verriegelung, wenn ich das richtig sehe. Ist evtl. auf der Bühne sicherer.

Banjo
 
Hallo maj7,

über Sinn und Unsinn, einen Gitarren-Verstärker für Deinen Einsatzzweck zu verwenden, und über die "richtige" Akkordeon-Mikrofonierung haben wir ja schon ausführlich in dem anderen Thread diskutiert (https://www.musiker-board.de/vb/akkordeon/175629-akkordeon-abnehmen.html). Da Du Dich für diese Variante entschieden hast, mußt Du jetzt mit den Unzulänglichkeiten leben ;)...

Jetzt ist noch die große Frage, Modell von Fame oder das Modell von Palmer wählen :gruebel:. Ist ja auch ein gewaltiger Preisunterschied. Was würdet ich in meinem Fall wählen?

Die Geräte von Palmer sind recht robust und besitzen einen guten Ruf. Vermutlich wird das Fame-Teil aber auch das tun, was es soll...
 
Das 1-Kanal-Fame-Teil und das Palmerding haben XLR-Female-Buchsen mit Verriegelung, wenn ich das richtig sehe. Ist evtl. auf der Bühne sicherer.

Hallo Banjo,
an die Verriegelung hab ich jetzt gar nicht gedacht. Ist aber ein gutes Kaufkriterium.

Hallo maj7,

über Sinn und Unsinn, einen Gitarren-Verstärker für Deinen Einsatzzweck zu verwenden, und über die "richtige" Akkordeon-Mikrofonierung haben wir ja schon ausführlich in dem anderen Thread diskutiert (https://www.musiker-board.de/vb/akkordeon/175629-akkordeon-abnehmen.html). Da Du Dich für diese Variante entschieden hast, mußt Du jetzt mit den Unzulänglichkeiten leben ;)...

das gehört zwar nicht ganz hierher, ist aber ein wichtiger Punkt. Es gibt keine Akkordeon-Verstärker. Es sind vielmehr Gitarren-Verstärker, die auch für andere Musikinstrumente (akustische) geeignet sind. Dazu gehört im weitesten Sinne auch der neue T35 von Ibanez, natürlich in erster Linie ein reiner 35 W - Gitarren-Verstärker, außergewöhnlicherweise mit einem 10" Lautsprecher mit integriertem Tweeter.

gruss, maj7
 
Da ich gerade einen Akustikamp mit ebendieser 15V-Phantomspeisung günstig gebraucht erworben habe, möchte ich nach mittlerweile 14 Jahren das Thema nochmal ausbuddeln, um zu fragen, ob sich hier seither irgendwas bei diesem Thema getan hat bzw. ob es seither Anwendungen für diese damals (?) ungewöhnliche Phantomspannung gibt oder gab.

Hab mich natürlich spontan gefreut über so ein Feature, dann aber beim ersten Test festgestellt, dass meine KM-Kondenser nicht im Entferntesten daran dachten, zu funktionieren. Ein schneller Blick ins Manual offenbarte natürlich den Grund, den ich so nicht erwartet hatte, da mir nur 48V geläufig waren. Ich hatte nämlich insgeheim schon auf einen Bedienerfehler gehofft.

Würde mich freuen, wenn mich wer erleuchten könnte. Wenn nicht, kann ich's aber wohl auch verschmerzen, denn von alleine hätte ich vermutlich gar nicht daran gedacht, je so etwas brauchen zu können ;)
Danke schon mal.
 
Also ... um das inzwischen alte Thema nochmals zu kommentieren: 15V Phantomspannung sind kein Standard! Das ist eben eine Spannung, die sich ohne Aufwand aus der Schaltung abzweigen lässt. Wird gerne bei günstigen Akustik-Amps gemacht, um "etwas" anbieten zu können, ohne Extrakosten zu haben.
Gute Akustik-Amps (wie z.B. Acus) haben echte 48V.
Das klappt eben oft, weil viele Kondensatormikrofone schon mit weniger arbeiten (9 ..52V). Das sind dann Back Elektret Mikros, die keine Polarisationsspannung brauchen.
Echtkondensator Mikrofone brauchen eben die 48V für die Polarisationsspannung, sonst gehen die nicht.
Der überwiegende Teil meiner Kondensatormikrofone kämen damit zurecht, manche aber nicht.
Wenn du Neumänner hast (KM184 ... ), dann brauchen die wirklich 48 V, denn das sind Echtkondensator Mikrofone.
 
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15V Phantomspannung sind kein Standard! Das ist eben eine Spannung, die sich ohne Aufwand aus der Schaltung abzweigen lässt. Wird gerne bei günstigen Akustik-Amps gemacht, um "etwas" anbieten zu können, ohne Extrakosten zu haben.
Danke! Wenn sich in so langen Jahren kein konkreter Mehrwert für diese Auslegung der Phantomspannung ergeben hat, kann ich das Thema ad acta legen und als Marketingepisode verbuchen. Mit dynamischen Mikros funktioniert der Amp ja zuverlässig, also was solls...
 

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