Spielanweisung - was bedeuten die Zeichen bei den Noten (Bogenrichtung?)

lil
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Hallo ihr Streicher,

ich bin dabei, eine Streicherstimme aufs Akkordeon zu adaptieren. Dabei bin ich auf diese Spielanweisung gestoßen:
1758222900636.png

Ich meine zu wissen, dass die beiden Zeichen die Bogenrichtung angeben. Nur: was ist was, und welche Richtung macht mehr Druck?

Kann mich da bitte jemand aufklären? Ich danke jedenfalls schon mal.
 
Bei der Gitarre wäre das erste ein Abschlag, das zweite ein Aufschlag.
(Merkhilfe: Jeweils in die Richtung der freien Enden).
Ob und was jeweils betont ist, hängt vom Stück ab.
 
Das erste Zeichen steht für "Abstrich". Man ist also am Frosch (was das Zeichen darstellen soll) und streicht vom Frosch zur Spitze.
Das zweite Zeichen steht für "Aufstrich". Man ist also an der Bogenspitze (was das Zeichen darstellen soll) und streicht von der Spitze zum Frosch.
Da beide Streichrichtungen gleich klingen, gilt für die Adaptierung auf das Akkordeon nur, dass ein Strichwechsel stattfindet und die Note dadurch nicht angebunden, sondern neu angesetzt wird.
 
welche Richtung macht mehr Druck?
Die Richtung selbst macht erstmal keinen Unterschied. Ein Akzent (Betonung) fällt mit Abstrich am Frosch leichter, weil da die Hand / das Handgewicht näher an der Saite liegt. An der Spitze ist der Bogendruck weniger hoch. Akzente kann man totzdem spielen, aber sie klingen anders und werden anders erzeugt.
 
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Noch als Ergänzung: Nicht jeder Abstich hat automatisch einen Akzent. Grundsätzlich sollen Ab- und Aufstiche gleichmäßig und ohne hörbaren Unterschied gespielt werden. Die Bezeichnung der Striche geht auf die Orchesterkultur der Mannheimer Schule zurück. Mit ihr hat sich etabliert, dass die Streicher einer Gruppe synchron in die gleiche Richtung spielen. Tun sie das nicht, sieht es eher nach einem Haufen Nähmaschinen aus.
 
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Deshalb schrieb ich das in meinem Beitrag auch so. Nicht ohne Grund durfte ich im Geigenunterricht so lange üben, bis Ab- und Aufstrich identisch klangen. :m_vio:
Meist wird versucht Auftakte, oder leiser beginnende Passagen mit einem Aufstrich zu beginnen, damit dann die "1" des nächsten Taktes wieder ein Abstrich ist.
An der Bogenspitze ist es leichter "leise" zu spielen - am Frosch kann man besser lauter, als leiser beginnen.
 

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