Spielt jemand direkt ins Pult, also ohne Amp?

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Ich trage mich mit dem Gedanken, auf einen Verstärker zu verzichten und direkt ins Pult zu spielen; das Monitoring kommt dann entweder über in ear oder Monitorboxen.
Da ich habe auf keinen Fall diese digitalen Modeler etc. nutzen will, sondern analoges Equipment, ist die Auswahl (gottseidank) nicht so groß. Carl MArtin macht so was, aber in Tests haben auch die Direktboxen von Bleeding Cowboys sehr gut abgeschnitten. Kennt jemand diese Pedale und kann mir was dazu berichten? Die werden ja wohl nur von zwei Läden angeboten, Effektboutique und Guitar Wash, aber wohl nicht vom Big T, Store, Produktiv etc.
 
Eigenschaft
 
Kurze Frage: Warum "auf keinen Fall diese digitalen Modeler"? Ich behaupte nämlich, die klingen besser als alle analogen Simulationen...
 
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Nein. Ich habe einige ausprobiert, und das ist absolut nicht mein Ding. Erstens spüre ich die Latenz, und zweitens ist mir der Gesamtsound immer noch zu indirekt und künstlich. Außerdem - und das ist mir das wichtigste - will ich mein normales Pedalboard verwenden können, das ich sowohl vor dem Amp nutze als auch für mein Recording. Und das geht mit so einer analogen DI-Box am besten, die ersetzt quasi den Amp und man ist dann immer mit seinen Lieblingseffekten unterwegs...
 
Erstens spüre ich die Latenz...

Das bezweifle ich.

Wenn dir z.B. Line 6 HD Modelle nicht gefallen, werden dir analoge Simulationen kaum mehr gefallen können. Tech 21 bietet wirklich gute Geräte, aber dafür, dass das Spielgefühl sehr direkt ist, ist der Sound deutlich eindimensionaler und die Boxensimulationen bestehen aus sehr einfach gestrickten Schaltungen.

Ich würde vorschlagen du legst die Scheuklappen beiseite oder du musst ein Röhrentop oder Preamp mit einer möglichst guten Boxensimulation spielen.

Ich für meinen Teil spiele diverse Preamps live und bin sehr zufrieden, hab wenig zu tragen und meine Sounds sind zu jederzeit reproduzierbar. Die Geräte sind ausserdem relativ leicht zu warten.

Aktuell verwende ich ein Line 6 HD300, ein Axe FX2, ein Pearce G2 und Tech 21 Geräte.
 
Ich würde erst einmal auch für Modeller plädieren. Habe den X3Live und war damit recht zufrieden. Einziges Manko: Er gibt einem nicht das gleiche Feedback wie ein Röhrenamp, also irgendwie ist die Interaktion aben anders und da fühle ich mich mit Amp wohler. Soundtechnisch mochte ich ihn aber gerne, wenn man sich damit beschäftigt kommt da echt was Gutes dabei raus.

Zu Bedenken gebe ich bei der Direktvariante insgesamt Folgendes:

1. Abhängigkeit vom Mischer: Hast du immer einen bekannten Mischer dabei? Oder unbekannte? Da bin ich schon gut auf die Schnauze geflogen, da ich meinen eigenen Monitor daheim hatte (Mangels Platz) und dann auf dem Monitor den ich kriegte bei einem Intro einfach nichts kam. Eben mal gemutet.
2. Monitore: Hast du einen eigenen für deinen Gitarrensound? Wenn nicht: Hast du wenigstens einen eigenen Monitorkanal auf dem du dir schicken lassen kannst was du willst, also auch einen Monitor, den du nicht teilen musst? (Immer?)
 
Wenn du dein Pedalboard weiter benutzen willst, würde ich die Tech21 Character Serie Pedale mal in Betracht ziehen. Ich spiele gelegentlich über das Blonde (gute 7ender Simulation) direkt in die PA, das klingt schon sehr ordentlich und stellt sicherlich 98 % des Publikums (bis auf die MuPo ;)) zufrieden. Vor dem Blonde habe ich ein Wah und mein TC Nova System.

Die o.g. Punkte hinsichtlich Monitoring kann ich bestätigen, das kann einem - wenn es nicht passt - tatsächlich den ganzen Gig versauen.
 
Wenn man es wirklich ordentlich machen will, braucht man eine gute Amp-Simulation und eine gute Speaker-Simulation.
Die Bleeding Cowboys sind höchstens eine Amp-Simulation mit billiger Speaker-Sim. Es wird mehr oder weniger der Frequenzgang so hingebogen das es sich nach Amp mit Box anhört und dann das Signal auf einen DI-Out angepasst.
Ein Speaker beeinflusst den Sound aber deutlich mehr, als nur duch den Frequenzgang.
Es ist fast nicht möglich analog eine wirklich gute Speaker-Simulaton zu machen, in der Größe sowieso nicht.
Ohne Speaker-Sim ist es auch wieder nur eine halbe Sache.
Wenn du es ordentlich willst, dann digital.


Die handgeätzte und handgelötete Platine ist mit hochwertigen Bauteilen bestückt und sehr sauber verarbeitet
Bring in diesen Fall auch nicht mehr. :D
 
Die Gutshots der Bleeding Cowboy Pedale find ich nicht so prickelnd. Da sind meine eigenen Platinen schöner...

Überhaupt ein sehr heftiger Preis für ein beklebtes Gehäuse mit sehr simplem RC Filter. Zum selben Preis findet man sehr gute Modeller (z.B. von Vox, Line 6, Fender Mustang Floorboard etc.) die deutlich mehr können, sehr gut klingen und fußschaltbare Funktionen bieten.
 
Mal abseits von blutenden Cowboys :p Schnapp dir für den Board-alone-Betrieb eine gute DI-BOX mit ner guten Cab-Simulation ( alle Cab-Sim mit Regler klingen dann auch nur in einer Einstellung gut meiner Meinung nach da kann man sich des auch wieder sparen :D ) und such dir noch eine Preamp die wirklich das hat was du willst! Die TECH Sachen sind echt nicht schlecht aber willst du ein wirklich schönes Feeling wenn du zum Beispiel zusätzlich noch analoge Zerren benutzt dann such dir eine Röhren-Preamp :) Den Modeler magst du nur dann wenn du wirklich diesen speziellen Sound willst oder wieder haben willst ;). Das ist das was ich mir so über die letzten zwei Jahre erarbeitet hab. Viel Glück beim Suchen :D
 
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Erstens spüre ich die Latenz, und zweitens ist mir der Gesamtsound immer noch zu indirekt und künstlich.

Dann hast Du noch keinen ordentlichen Modeller angetestet. :)

SCNR :)

Übrigens ist Reproduzierbarkeit des Sounds ein extremes Pro-Argument für Modeller.
 
Zum Thema "Latenz": Angenommen, du spielst auf ner Bühne, wo der Amp 5 Meter weit weg steht. Ich glaube, das ergibt ne größere Verzögerung, als irgendein aktuell erhältlicher Modeller. Das heißt natürlich nicht, dass du deswegen deine Abneigung gegen Modeller aufgeben musst. Aber ich glaube ehrlich gesagt, dass man das Argument Latenz hier echt nicht ins Feld führen kann. Ich hab damals bei meinen Pods nie ne Latenz gespürt. Dafür hab ich sehr wohl den Unterschied gemerkt, wenn ich einige Schritte vom Amp (oder vom Monitor) weggehe.
 
Hi!

Für diesen Zweck (mis)brauche ich derzeit einen H&K Tubemeister 5 Head, sozusagen als DI-Box mit Röhrenamp und Redbox-Cabsim. Der steht bei mir sogar auf dem Floorboard (ohne Box, mit aktiviertem Lastwiderstand)! Von da geht es direkt in die PA. Klappt sehr gut.

Just my Senf, Beppo
 
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Ich habe jahrelang im Studio ohne Amp gearbeitet. Gitarre direkt ins Pult und dann in Cubase mit Modeling Software wie z.B. Guitar Rig bearbeitet. Klang nicht schlecht, war annehmbar und natürlich leicht zu bedienen und zu editieren.
Mittlerweile nehme ich aber doch wieder meinen Fender Amp mit einem dynamischen Mikro vor dem Speaker ab. Das klingt immer noch irgendwie lebendiger und "organischer".
Die Tech 21 Sansamp Boxen sollen ja ganz gut sein. Ich habe die günstigere Version von Harley Benton von Thomann. Einmal das "AC Tone" Pedal (Vox-Amp Simulation) und einmal das "British Tone" Pedal (Marshall Amp Simulation). Kosten gerade mal 30€ pro Stück.
Normalerweise nutze ich diese Treter vor meinem Fender Amp, aber ich hatte sie auch schonmal nur an eine PA angeschlossen. Klang gut und sehr echt. Könnte ich mir auch auf der Bühne vorstellen.
Ob es jetzt das Original von Tech 21 oder die Harley Benton Variante sein soll, muss jeder selbst entscheiden. Ich behaupte, die unterscheiden sich nicht gravierend.
 
Was machst du für musik?
Die Frage find ich fast noch am Wichtigsten wenn es um die Pedale geht.
HaB an Modellern auch einiges durch, deren Schwachpunkt liegt meiner Meinung nach in dem angezerrten Verhalten, grad wenn du viel mitm Tonepoti machst - das fühlt sich bei allen pods, Voxteilen und sowieso qualitativ darunter sehr sehr eingeschränkt an. Vielleicht ist mein Anspruch an das Verhalten auch sehr auf die Röhrenampcharakteristik geprägt was das Breakup-Verhalten und Dynamikansprache angeht.
Tech 21 war ich auch anfangs begeistert, aber doch sehr enttäuscht wenns direkt ins Pult ging. Hatte den Sansamp und den AC mit den 3 Amps drin.
Clean für mich das A und O ist der Mesa Boogie V-twin - gibs so um die 250 gebraucht und ist komplett analog und damit haste Ausgänge die direkt ins Pult, auf Endstufe oder an Gitarrenamp gehn.
Verzerrte Kanäle sind geschmackssache, tun aber ihren Dienst und bei meiner "normalen" unter 1000€ PA schlägt das Ding an dynamik und "Ampverhalten" alles.
lg
 
Ich hab die letzte Probe mit meinem Tech21 Sansamp British direkt in meine H&K L.U.C.A.S. PA gespielt. Der Sound war nach etwas Tweaken am Pedal (Mischpult EQ war Flat) unglaublich echt und dynamisch. Sicher, ganz so 3-dimensional wie ein Echter wars nicht, aber ich behaupte das das keine Sau merkt wenn die komplette Band spielt. Du bist halt mit so einer Lösung immer an eine vernünftige PA gebunden. Ist die nicht vorhanden macht das Spielen ohne Amp keinen Spass...
 
Eine röhrenbasierte Direct-to-Desk- Lösung ist der H&K Tubeman. Da kann man jedes Pedal vorschalten. Den alten Tubeman 1 (ohne fußschaltbaren Kanalwechsel) gibts fürn Appel und ein Ei gebraucht, und wenn der Sound sowieso aus Tretern kommen soll, braucht man auch keinen Zweikanaler. Ich bin mit Tubeman 2 (dreikanalig fußschaltbar) und einem Delaypedal schon problemlos aufgetreten - ohne Amp. :)

Derzeit nutze ich aber für Clubgigs einen kleinen Zoom G1XN, der klingt nach einiger mühsamer Programmierarbeit jetzt auch klasse. :)

Alex
 
Ich spiele seit längerer Zeit ausschließlich direkt. Ich benutze dazu ein Preamp Rack, das je nach derzeitiger Vorliebe bestückt ist.
Dann benutze ich dazu einen A/DA Ampulator (Speakersim mit kleiner 12AX7 Powerampsim) und eine Palmer PGA05 die beiden mische ich dann zu einem Mono Signal und gehe damit in die PA - das klingt meiner Meinung nach echt gut und fühlt sich auch total echt an (die Reaktion auf das Vol- und Tonepoti ist meiner Meinung nach besser als es mit Endstufe und Box gewesen ist - wobei ich zum Testen nur eine CF100 genutzt hatte).
Stilmäßig bewege ich damit auf eher härteren Pfaden (aber nichts mit "Runterstimm-Metal" eher hardrockmäßig).
Die beiden Geräte ergänzen sich echt gut - evtl. werde ich trotzdem mal demnächst von Two-Notes das Torpedo Live oder CAB (das Two Notes Cab wäre evtl. was für dich, das passt auch so auf's Pedalboard -auch wenn'S digital ist, die Demos sind meiner Meinung nach echt gut) auschecken, soll ja derzeit das Nonplusultra sein.

Das sind jetzt natürlich alles Rack-Geräte; in Pedalform habe ich nicht so die Erfahrungen (außer Palmer PDI-09: der PGA05 recht ähnlich, allerdings aufgrund "fixer" Stellungen lässt es sich nicht so gut auf Preamps/Pedale anpassen wie die PGA. Außerdem, da das Ding auf Preamp- und Powerampsignal ausgelegt ist, ist das ganze nicht ganz so optimal für dein Vorhaben - du wolltest ja Pedals nutzen, wenn ich das recht verstehe(?)).

Grundsätzlich gilt auch hier: Ausprobieren(!). Gerade bei Speakersimulationen ist mir die letzten Jahre aufgefallen, dass diese sehr vom Rest abhängen. So klingt 'Simulation A' mit 'Amp Z' genial und mit 'Amp Y' absolut sch***e und umgekehrt. Bei Pedalen ist das ganze dann nochmal eine Nummer schlimmer (ich kann nicht sagen warum, es ist mir durch probieren aufgefallen - ich vermute, dass das in irgendeiner Weise mit den Ein-/Ausgangsimpedanzen von Pedalen und Simulation zusammenhängt).



Grüße

M.
 
....
Grundsätzlich gilt auch hier: Ausprobieren(!). Gerade bei Speakersimulationen ist mir die letzten Jahre aufgefallen, dass diese sehr vom Rest abhängen. So klingt 'Simulation A' mit 'Amp Z' genial und mit 'Amp Y' absolut sch***e und umgekehrt. Bei Pedalen ist das ganze dann nochmal eine Nummer schlimmer (ich kann nicht sagen warum, es ist mir durch probieren aufgefallen - ich vermute, dass das in irgendeiner Weise mit den Ein-/Ausgangsimpedanzen von Pedalen und Simulation zusammenhängt).



Grüße

M.

Das kann ich so bestätigen. Beim ersten Test des Tech 21 Blonde mit meinem alten Pedalboard (u.a. OKKO Diablo, Twinsonic...) hat es mir direkt in die PA gar nicht gefallen. Mit dem TC Nova System hingegen passt das sehr gut, da bin ich echt zufrieden, wenngleich mir der abgenommene JTM 45 immer noch das liebste ist.
 
Hab das auch mal ne Zeit lang gemacht und direkt mit nem Multieffekt ins Pult gespielt. (bzw. Distortion vom Hughes&Kettner Warp Factor in ein Zoom G1, mit Cleanamp+Boxensimulation eingeschaltet)
Klang recht ok.

Was ich auch mal ausprobieren ist, ist mit einem Laptop und ner DI-Box zu spielen, als Software dann z.B. Peavey Revalver oder ne andere Modelling Software.
Vll. geht das mittlerweile sogar mit Smartphones. :D

Wie wär`s denn eig. mit nem Amp im Pedalformformat, wie z.B. die Stomp Heads vpn Taurus?
 

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