Spieltechniktricks Rhodes vs Piano

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Hallo zusammen

Was sind Eure Geheimtips? Im Netz sieht man ja immer mal wieder irgendwelche russischen Konservatorien-Roboter im Minirock, die in Lichgeschwindikeit irgendwelche Klassikstücke auf den Rhodes runterratter. Das sind für mich die besten Beispiele, wie es nicht gehen soll. Ein Rhodes ist kein Klavier und das ist ja auch gut so. Also muss man auch sein Technik anpassen..
Ich suche eher nach (mein Tip zum Einstieg): In den untere 2-3 Oktaven nichts kleiner als ne Quarte greifen, sonst wird matschig. Lieber einen Ton weglassen.


Was sind Eure Tips?

Viele Grüsse
Benjamin
 
Eigenschaft
 
Hört sich nach einem interessanten Thema an. Literatur hab ich dazu auch schon vergebens gesucht. Letztendlich ist es ja auch eine Geschmackssache.
Ich bin aber auch der Meinung, dass ein Rhodes definitiv anders als ein Klavier gespielt werden sollte. Bin gespannt ...

Mirko
 
Ich weiss nicht, ob man da was generelles zu sagen kann, denn ein Rhodes hat ja eine ganze Bandbreite von Sounds. Beim dem einen Sound kann man vielleicht sagen, dass Quarten links ungünstig sind, beim anderen Sound schon wieder nicht. Das ist ja auch genau wie bei Klaviersounds, da liegen ja auch schon mal Welten zwischen einem klassischen Flügel und einem Freddy-Mercury-Rock-Flügelsound. Und diese Unterschiede wirken sich sicher auf die Voicings oder andere Strukturen aus. Das Gleiche gilt auch für die riesige Bandbreite an Sounds einer E-Orgel usw. .

Ich würde Spieltechniken eher vom Musikstil abhängig machen als vom Instrument: auf einem Rhodes muss eine Popballade anders gespielt werden als ein Funkgroove - aber nicht weil es da für das Rhodes etablierte Konventionen gibt, sondern weil es sie für den Musikstil gibt. Und solche Konventionen/Spieltechniken/Muster stehen z.B. in Phillip Moehrkes "Groove Piano"-Büchern.
 
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Wie oben geschrieben sehe ich das ganz anders. Clusterakkorde oder engliegende Voicings (und zwar unabhängig vom Musikstil) sind auf dem Klavier/Flügel wesentlich transparenter als auf dem Rhodes. Da ist das meist nur Matsch, erst Recht, wenn das Vibrato an ist.
Natürlich muss ein Popballda anders gespielt werden als ein Funkgroove. Aber eine Popballade auf dem Klavier muss m.E. auch anders gespielt werden, als auf dem Rhodes. Bsp. Wenn Du zum Höhepunkt hin, die unteren Oktaven auf dem Klavier voll reinhaust. Mach das mal auf dem Rhodes, der Effekt wird ein andere sein. Hier erhöhe ich lieber die Intensität des Spiels auf andere Weise. Aber eben: Jeder, wie er will...
 
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Ich erinnere mich an meine Anfangsjahre ab Ende der 70er: da war ich froh , ein erstes Rhodes als "Klavierersatz" auf der Bühne zu haben. Ein CP70 war jenseits meiner finanziellen Möglichkeiten und es dauerte für mich zumindest bis 1988 und zum Kurzweil K1000, der erste gesampelte Klaviertöne produzierte.

Es war schon grausam, Nummen wie Birdland (von Weather Report) auf dem Rhodes spielen zu müssen: man musste schlicht die Anzahl der Töne/Akkorde reduzieren, versuchen "langsamer" zu spielen, single-note-lines... ganz zu schweigen davon, dass man gewisse Vorbilder (Chick Corea RTF...) eh nicht erreichte, was Durchsetzungsfähigkeit und Klarheit der Sounds betraf. Ich hab damals auch etliche Stunden damit verbracht, die einzelnen Stimmzungen durch Justierung klarer (und weniger Glockencluster..) zu stellen. Hab es damals über einen Yamaha Bass Apm B100 gespielt, er eine sehr wirkungsvolle Brillianceregelung hatte.

Also: natürlich eine ggü Klavier/Flügel angepasste, reduzierte Spieltechnik, keine Oktavgriffe in der linken Hand (die ich seit Lady Madonna und ersten Boogieversuchen in den Genen habe....) und ein akzentuierteres, "deutlicheres" Spiel... was im übrigen auch für das Wurlitzer gilt: wobei ich hier noch etwas sanfter agiere.

Letztlich entscheidet natürlich die Songauswahl und heutzutage haben wir in einer Kiste alle Vintageschätze der 70er + ordentliche Pianos und eher die Qual der Wahl.
 

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