Hi,
wenn Dir der 500T gefällt, dann nur zu. Ich finde auch, dass er für einen doch recht heißen Ceramic-PU erstaunlich warm und angenehm klingt. Reagiert auch sehr gut auf zurückgedrehte Potis mit 50s Wiring, dann kommt er selbst bei Blues-Sounds sehr überzeugend (soweit es die Gitarre hergibt, aber das gilt für jeden PU). So heiß wie der SH-4 ist er auf jeden Fall, allerdings hat er einen ganz anderen Sound, nicht so diesen nöligen Mitten-Peak, sondern über alle Frequenzen hinweg gleichmäßiger.
Gesplittet habe ich ihn noch nicht probiert, generell finde ich bei heißen StegHB meist eine Parallel-Umschaltung noch sinnvoller, weil sie dann etwas sanfter klingen. Wenn Du spilttest, solltest Du dagegen eine Umschaltung des Potiwertes auf 250 KOhm integrieren, dann klingt es nicht so spitz.
Der SH-5 klingt sehr direkt und gleichzeitig ausgeglichen, nicht ganz so mächtig wie der 500T, aber auch mit gutem Druck. Der 500T singt mMn schöner bei Soli, der SH-5 ist dafür etwas transparenter für Metal-Chuggachugga mit viel Zerre. Der SH-6 ist dem 500 T nicht unähnlich, aber noch dichter und komprimierter. Das ist schon ganz schön heftig, was der von sich gibt. Der Super Distortion ist für meine Ohren nicht so der Bringer. Kann Einblidung sein, aber ich meine ihm anzuhören, dass er wirklich so gebaut wurde, dass er in erster Linie die maximale Übersteuerung aus einem alten Marshall holt. Feinsinnigere Erwägungen waren Larry Dimarzio damals wohl eher unwichtig. Übrigens im Gegensatz zu heute, wo er auch so geschmackvolle und ausgefuchste PUs wie den Air Classic, den Bluesbucker oder einen meiner absoluten Favoriten, den 36th Anniversary PAF, baut. aber mir scheint, dass es bei Dir doch ein bisschen mehr Power als ein PAF sein darf, nachdem Dir der 500T gut liegt.
Falls dein Nick nicht so ganz zufällig gewählt ist, würde ich Dir von daher auch mal den Seymour Duncan '59/Custom-Hybrid ans Herz legen. Er entspricht von der Konstruktion her sicher nicht zufällig einem HB, den sich Eddie aus einem PAF gebaut hat, bei dem er eine Spule mit dünnerem Draht und mehr Wicklungen neu gewickelt hat. Mittlerer Output, Nähe zum PAF, und zwei unterschiedliche Spulen sorgen für transparentere Obertöne. Die BB basieren ja auch auf zwei unterschiedlich gewickelten Spulen, nur nicht so extrem, sondern mehr, um die damaligen Produktionstoleranzen nachzubilden.
Zu so einem PU würde übrigens der Pearly Gates Bridge als Hals-PU sehr gut passen. Ich fahre mit der Stegversion am Hals meiner Paula sehr gut, denn der PG hat ja eh nicht so viel Bottom. Und er hat etwas mehr Power als die eigentliche Halsversion, sodass er mit Medium-Output-StegHB wie dem Hybrid oder auch dem 500T mMn besser harmoniert. Er klingt gesplittet auch besser, weil die Einzelspule etwas mehr Saft hat.
Gruß, bagotrix