Steelstring - Harley Benton vs Taylor (Preis vs Sound)

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Moin zusammen,

ich hänge normalerweise eher im E-Forum rum, aber ich habe aktuell zwei Akustikgitarren daheim zum Testen:

https://www.thomann.de/de/harley_benton_custom_line_clg_48ce_wide_nt.htm

sowie

https://www.thomann.de/de/taylor_214ce_483303.htm

Ja, die Taylor fühlt sich netter an, man spürt mehr Holz statt dem Lack der HB, aber klanglich und spielerisch nehmen die sich... wenig? Ich habe auf beide etwas dünnere Saiten aufgezogen (11er Nanoweb, leider nicht vom gleichen Hersteller...). Beides sind theoretisch Grand Auditorium-Modelle (wenn auch die HB mehr Hals hat). Die Taylor hat etwas mehr Höhen, ist vielleicht etwas filigraner, auch von der Lautstärke her, die HB hat ein wenig mehr Fundament und Lautstärke. Im Hinblick auf den Preisunterschied müsste ich ganz klar die Taylor wieder zurück schicken... Ich spiele seit über zwanzig Jahren E-Gitarre, traue mir also einigermaßen zu, das ganz gut beurteilen zu können :)

Hab ich was an den Ohren? Kennt jemand die Gitarren? Habe ich ein Montagsmodell erwischt? Positiv wie negativ gesehen...
 
aber klanglich und spielerisch nehmen die sich... wenig?
eigentlich kann dir da niemand so wirklich helfen. Du schriebst ja, das du das eigentlich schon beurteilen kannst und da stehen dann knapp 1000€ Unterschied im Raum:rolleyes:. Ich würde mal sagen, daß das auch 2 Extreme sind. HB als sogenannter Billighersteller und Taylor als
Hersteller von hochqualitativen Instrumenten gepriesen. Ich würde wahrscheinlich weder die eine noch die andere haben wollen, mM..
(hab 2 schöne, eine Takamine, preislich Richtung der Taylor, eine Cort, die dann Richtung HB ginge).
Viel Glück,
Micky
 
Nur drei kleine Hinweise, zumal solche Themen ziemlich ausdiskutiert sind.

1. Für das letzte Viertel an Sound zahlt man oft das Vierfache.
2. Viele Dinge sind teurer, weil sie nachhaltiger in Herstellung, Material, Arbeitsplätzen etc. sind und unter Nachhaltigkeit verstehe ich insbesondere
3. wie Dinge altern und welche Wertschätzung sie dabei erfahren.

Gerade zu Punkt 3. habe ich so meine Erfahrungen und Ideen.
 
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Frage hier 10 Leute und du bekommst wahrscheinlich 11 Antworten. ;-)

Wenn dir der Klang der deutlich preiswerten Gitarre wirklich besser gefällt und auch sonst alles in deinem Sinne ist?
Warum dann nicht ? Falls du dir das irgendwann doch noch mal überlegst und sie später doch wieder verkaufst, dann wirst du so viel Geld nicht klein machen.
Ich persönlich kenne die HB nicht. Von daher kann ich den Klang beider Gitarren nicht vergleichen.

Das ES-2 Pickup-System der Tailor würde allerdings eher meinen Geschmack treffen, aber auch da könnte man bei der HB ja auch etwas ändern, sofern es denn überhaupt nötig ist. Das alleine rechtfertigt den Preisunterscheid aber natürlich auch nicht.

Da kann man aber nur schlecht einen Rat geben.
Verlass dich auf deine Ohren und vielleicht auch ein bisschen auf den Bauch. ;-)
 
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Für mich mit meinen kurzen Fingern, wäre die Harley Benton mit einer Halsbreite von 48mm schon raus aus der Auswahl.
Ich komm ja schon mit den 46mm meiner Lakewood nur sehr schlecht zurecht. Aus Erfahrung weiß ich, dass da für mich die Taylor viel komfortabler zu spielen ist.
 
Ich hab ne 214ce und mein Bandkollege hat sie mir dann nachgekauft. In Klang und Spielgefühl unterscheiden sie sich kaum. Außerdem hatte ich vor meiner jetzigen leider zwei mangelhaft verarbeitete Modelle, die ich wieder zurückschicken musste. Klanglich waren aber auch die alle im Grunde genommen gleich, soweit ich das aus der Erinnerung beurteilen konnte. Aufnahmen hab ich leider nicht gemacht.

Von daher würde ich erwarten, dass die 214ce, die du zuhause hast, dem entspricht, wie das Modell nun mal klingt. Wenn dir die Harley Benton gefällt und du keinen Grund für das hochpreisigere Instrument siehst, behalt doch die "billige". :) Was mich an der 214 am meisten begeistert, ist, wie sie mit Dynamik umgeht. Leise Töne klingen leiser, aber irgendwie trotzdem kräftig, und das mit so viel Sustain, dass man das Gefühl hat, da wäre ein Kompressor am Werk. Nur halt akustisch. Laut gespielte Töne klingen trotzdem souverän und kräftig. Wenn die Harley Benton das auch kann, dann ist das schon stark.

Als ich meine gekauft hab, hab ich einkalkuliert, mir einen L.R. Baggs Anthem nachzurüsten. Kurzum: Der Taylor-Tonabnehmer ist so gut, dass ich das noch nicht machen werde. Er klingt nicht nach Piezo, sondern nach Gitarre. Ohne EQ gehts nicht, aber die Substanz ist super. Ich würde mich wundern, wenn der Tonabnehmer in der HB mithalten kann, weil ich bisher sonst auch keinen Piezo gehört hab, der mir gefallen hat. Aber wenn du nen L.R. Baggs Anthem einbaust, bist du immer noch deutlich günstiger dabei als mit der Taylor.
 
Aus der Ferne lässt sich natürlich nicht beurteilen ob das nun Montagsmodelle sind oder nicht.
Und Geschmack ist natürlich auch immer sehr individuell. Klanglich kommt es auch immer sehr darauf an, wie man spielt.
Meine Erfahrungen sind beispielsweise, dass es jede Menge Gitarren gibt, mit denen man problemlos strummen und dazu singen kann.
Mit Fingerstyle sieht das z.B. deutlich anders aus, weil viele günstige Gitarren in den Höhen deutlich dünner klingen, was es komplizierter macht dort die Melodie herauszuarbeiten.
Auch Sustain spielt hier eine wesentliche Rolle.
Weitere Schwachstellen im oben genannten Sinn bei günstigen Gitarren sind die Diskant-Saiten ab dem 7. Bund aufwärts. Dort passiert klanglich häufig nicht mehr so viel.
Ansonsten ist es mein Empfinden, dass viele günstige Gitarren keine große klangliche Breite zur Verfügung stellen: Anders als bei E-Gitarren, kann ich bei der akustischen keinen Knopf drücken um den Sound zu verändern, sondern muss dies über den Anschlag tun: Beispielsweise: Weicher Sound: näher am Griffbrett. Harter Sound: Näher am Steg. (Plus natürlich Dinge wie Fingerhaltung oder auch Winkel des Plektrums, etc) Bei vielen teuren Gitarren gibt es hier eine klangliche Breite mit vielen Nuancen, die einfach zu realisieren sind, viele günstige Gitarren haben eher "einen Sound" und jede Veränderung ist mehr durch Extreme zu erreichen.
Wenn man natürlich den einen Sound mag ist das wunderbar und man kommt supergünstig bei weg. Oder wenn man eher noch Anfänger ist, kann man die ganzen Nuancen eh nicht realisieren. Oder wenn man z.B. hauptsächlich Strumming spielt, braucht man es auch eher nicht.
Das sind also alles einfach individuelle Entscheidungen.
An den Themenstarter: Wenn dir die Taylor keinen nennenswerten Mehrwert bietet.. behalt die Harley?
Das einzige was mich wundert ist tatsächlich auch die Aussage, dass sie sich spielerisch wenig nehmen. Ich hätte gedacht, dass 42 vs 48mm zumindest einen fühlbaren Unterschied machen. Egal in welche Richtung, dass eins der beiden angenehmer ist. Zumindest wenn man mal 2-3 Stunden spielt.
 
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Das einzige was mich wundert ist tatsächlich auch die Aussage, dass sie sich spielerisch wenig nehmen. Ich hätte gedacht, dass 42 vs 48mm zumindest einen fühlbaren Unterschied machen. Egal in welche Richtung, dass eins der beiden angenehmer ist. Zumindest wenn man mal 2-3 Stunden spielt.

Doch, natürlich macht das schon einen Unterschied - die Finger haben natürlich mehr Platz. Ich meinte eher so im generellen Verarbeitungs- und Spielsinne: ich muß auf der HB jetzt nicht wirklich mehr um Töne kämpfen. Hätte ich präzisieren sollen.

Trotzdem soweit auch danke an alle anderen Antworter - ich werde mich morgen nochmal mit beiden auseinandersetzen. Ich bin halt tendenziell eher E-Gitarrist und die Gitarre wäre eher so für daheim mit Plek um mal bisl was akustisches zu machen. Mein Anspruch ist da also nicht superhoch, trotzdem liegen sie m.M. nach viel näher aneinander, als der Preis vielleicht vermuten lässt.
 
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Ich bin halt tendenziell eher E-Gitarrist und die Gitarre wäre eher so für daheim mit Plek um mal bisl was akustisches zu machen. Mein Anspruch ist da also nicht superhoch, trotzdem liegen sie m.M. nach viel näher aneinander,
Vermutlich eher deswegen, nicht trotzdem ;-)
Das war der Punkt, den ich oben machen wollte: Du hast einen bestimmten präferierten Playstyle (Plektrum, ähnlich E-Gitarre, wenig Anspruch) für den sich die beiden Gitarren nicht sonderlich unterscheiden.
Es mag aber sein, dass z.B. jemand der hauptsächlich Fingerstyle spielt einen riesigen Unterschied zwischen den beiden Gitarren sieht, der den Preisunterschied dann rechtfertigt.
Ist bei dir nicht der Fall: Freu dich, dass du günstig wegkommst.
 
HB denn. Ist doch ganz eindeutig. :)
 
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Nachdem ich mich noch eine Zeit mit beiden befasst hatte, ging die Taylor nun letztendlich zurück - für meine persönlichen Ansprüche, daheim mal etwas akustisch zu machen, war die HB einfach die sinnvollere Wahl, in Anbetracht der Preisdifferenz...

Danke für all die Anregungen
 
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