Stegeinlage präzise schleifen...

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Mit viel Mühe und Hingabe habe ich heute einen Rohling (TUSQ) für die Stegeinlage geschliffen.
Diesen dann eingelassen, passte ohne weiteres Spiel (wie der Originale) - dann neue Saiten drauf.
Eine Saitenlage wie ein Traum.

Über den Amp aber das leidige Problem: Die Saiten sind unterschiedlich laut. (Piezo im Steg)
Also die Einlage wieder rausgenommen und das Teil auf einen Spiegel gelegt. Kaum erkennbare Abweichungen waren noch am Steg zu sehen, wo etwas Licht durchscheinte.

Also weiter geschliffen. Kontrolliert und das sah super aus: Eingelegt und...... das gleiche Ergebnis wie zuvor (E / A laut - D / G leise - H / E wieder laut)
Dann habe ich die originale Stegeinlage noch mal genau begutachtet. Diese liegt rechts und links auf und hat dazwischen minimal, aber gleichmäßig Luft.
Ich gehe davon aus, dass dieser Steg durch den Druck der Saiten dann richtig auf dem Piezo legt.

Also noch mal geschliffen. Meine selbstgeschliffene Stegeinlage wies jetzt nur noch ganz minimale Abweichungen in Bereicht H-Saite auf.
Trotzdem mal Testweise eingebaut - Saiten wieder aufgezogen (dabei ist dann endlich auch mal eine gerissen --- grrr Elixir Nanoweb) + eine Saitenlage wie Tommy Emmanuel (da sollen die Saiten ja fast aufliegen).
Aber auch wieder das gleiche Ergebnis. D- und G-Saite waren über den Amp leise (die H-Saite, also da wo noch Luft war, war alles ok).

Entnervt habe ich jetzt die alte Stegeinlage wieder eingebaut + neuen Satz Saiten ->alles bestens.
Alles klingt über den Amp gleich laut.

Ich gehe schwer davon aus, dass meine Schleifarbeiten einfach zu unpräzise waren.

Frage wäre jetzt, wie bekomme ich das so exakt hin, dass es klappt?
Das müsste ja schon 100stel-Millimeter genau sein.
Gibt es eine Alternative? (z.B. etwas d'runter legen, wenn "ja" was )

Ach ja: Ich lebe in der Brandenburgischen Tundra. Kein Gitarrenbauer weit und breit - nur Wälder. Ich muss das wohl selber lösen (oder die Gitte einschicken)

Grüße
Urknall
 
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Hast Du Zugang zu einem 3D-Drucker bzw. kennst Du jemand, der ...?
 
Nein. Selbst wenn, kann ich mir nicht vorstellen, dass das Material was taugt.
Witzig ist die Idee allerdings schon. Mal sehen, wann die erste 3D-Drucker-Gitarre auf dem Markt kommt. (Canon Primax Custom-Color Dreadnaught ;-).
Ich habe heute noch mal den versauten Steg nachgeschliffen - rein als Übung. Wird nicht 100%ig plan.
Ich habe handwerklich wohl zwei linke Hände!

Vielleicht kann ich die Stegeinlage irgendwo - bei einem Werk o.ä. - abschleifen lassen.
hmmm.....
 
Ich hab auch mal eine neue Stegeinlage zugeschliffen (allerdings ohne Piezo). Dazu hab' ich Schleifpapier auf eine Glasplatte geklebt. Damit wird es ziemlich plan, hat gut funktioniert.

Vielleicht hilft dir das weiter?

Grüße,
Thomas
 
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Ebene Unterlage nehmen, Schleifpapier drauf und dann den Steg auf dem Papier ganzflächig hin und her bewegen.
Nicht stückweise mit Papier an den Steg heran gehen... Immer ganzflächig.
Habe keine Probleme mit laut / leise...
 
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Eine Möglichkeit wäre, die Stegeinlage durch Bohrungen flexibler zu machen, so dass der Druck sich gleichmäßig verteilen kann. Ein Bild findes du in diesem Post hier:

Tonabnehmer oder Preamp defekt

Interessant wäre aber vielleicht auch noch, um wie viel du die Stegeinlage abgeschliffen hast. Mit eine flacheren Saitenlage vergrößert sich nämlich auch der Winkel, in dem die Saiten dort abknicken, und der ist stark mit für den ausgeübten Druck verantwortlich. Wenn hier eine zu kleine Kraft Senkrecht in Richtung Decke wirkt, dann nutzt dir auch die beste Stegeinlage nichts mehr.

Vielleicht kannst du ja mal ein Bild von der eingebauten neuen Stegeinlage hochladen, dann ließe sich das beurteilen.
 
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Mit den angesprochenen Bohrungen habe ich schon 1 Gitarre und 1 Bass mit den beschriebenen Problemen "gerettet". Dadurch ist der Steg flexibler und jede Saite kann ihren eigenen Anpressdruck ausüben.

Diese Bohrungen uns Schlitze gehen folgendermaßen. Zuerst das Bild:
geschlitztersattel-png.274588

Zerst werden die Bohrungen angebracht (2-3mm Bohrer).
Danach (!) wird von der Unterseite her mit einer feinen Säge (Laubsäge, schmales Blatt) bis zur Bohrung hineingesägt. Achtung dann nicht die Oberseite der Bohrung anritzen.
Diese runden Bohrungen sorgen dafür, dass sich keine Kerbspannung aufbauen kann, die zum Riss führt. Daher ist ein größerer Bohrdurchmesser gut, solange er nicht so groß ist, dass er den Druck der Saiten Richtung Abnehmer nicht behindert. Der Schlitz dagegen darf ruhig sehr schmal ausfallen.
(Schon mal einen Leder Gitarrengurt angeschaut? Da gibt es den Schlitz mit 2 runden Enden aus dem gleichen Grund - damit es nicht ausreißt)

Noch ein Punkt. Es kann auch durchaus sein, dass die Unterseite des Stegs unter dem Pickup nicht ganz eben ist.
 
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Wow! So viele Tipps! Danke!
Ich bestelle mir heute mal 2-3 Stegeinlagen (die vorige, auch neue Stegeinlage, habe ich ja versaut) und probiere mal die verschiedenen Methoden aus.
So einen kleinen Bohrer müsste ich mal im Baumarkt besorgen. Meine vorhandenen sind doch dicker!
 
Jaja,

grau ist alle Theorie...!

Übrigens ist es eigentlich kein Problem eine Stegeinlage unten plan zu schleifen ohne Spezialwerkzeug. Ich habe gute Erfahren in Sachen endgültigem Finetuning mit einer Feile (muss natürlich eine feine Feile ohne Bogen sein) gemacht: einfach die vorher geschliffene Stegeinlage mit der Unterseite über die Feile reiben bis diese gegen das Licht gleichmäßig poliert aussieht, danach noch je einmal mit den Kanten in ca. 45 Grad drüber (entgraten) und gut is.
Aber: was ist das für ne Gitarre die du hast und was für ein Pickup?
Piezo und ähnliche Elemente reagieren unterschiedlich auf solche Unebenheiten. Oft sind Piezos in sich etwas "unhomogen" (vorallem die, die optisch an eingepackte dicke Kabel erinnern) und brauchen Stegeinlagen-seitig leicht unebene Korrekturen.
Deine Stegeinlage kann noch so eben sein-wenn der Boden der Nut wo sie rein soll uneben ist nützt das alles nix und es gibt schon Gitarrenhersteller, die da nicht immer mit scharfen Fräsen arbeiten!
Es könnte auch sein, dass unter dem Pickup noch Furnierteile (zwecks "Korrektur" der Saitenlage) liegen was auch alles verändert.
Oft liegen auch noch Holzspäne vom Fräsen in der Nut.

Außerdem besteht noch die Möglichkeit, dass der PU-vorallem wenn er schon lange in der Gitarre ist-sich inhomogen verzogen hat, sozusagen "Druckstellen" aufweist und deswegen selbst nicht mehr plan ist.
Dann hilft oft, ihn etwas zu verschieben. Dazu ein nicht durch die Decke gehendes Loch auf der anderen Stegnutseite (gegenüber des durchgehenden Loches wo das Kabel abgeht) bohren (Vorsicht: nicht die Seitenwände der Stegnut beschädigen!-Ständerbohrmaschinen sin hier empfohlen!) und den Pickup mit dem Ende hier etwas hineinschieben.

Du siehst: die Theorie sagt: "alles eben und alles gut", die Praxis lehrt oft was anderes-aber eben nicht immer:D...

Gruss,
Bernie
 
Es ist eine Martin DCPA5 mit Fishman PU (F1 Analog - Piezo).
Ich habe, nachdem 2 Stege hier seit 2 Wochen herumlagen und mir die Motivation fehlte, den Steg beim einem Schreiner schleifen lassen. Der hat das mit einem Bandschleifer gemacht - quasi freihand - und nachher noch fein nachgeschliffen. Funktioniert jetzt optimal.
Das Problem war wohl nicht das Schleifen an sich, sondern ich ;-)
Der Steg hat übrigens einen mini-minimaler Bogen, s.d. die äußerem Punkte des Steg quasi aufsitzen. Der Druck der Seiten begradigt dann den Steg, s.d. er gleichmäßig auf dem Piezo aufliegt. Kostete mich 5 € für die Kaffeekasse.
 
Oder die einfache Knocheneinlage für 5€ und dann gleich den richtigen Schliff üben.

Gruß Jörg
 
... aber dafür muss man ja erstmal das Heiligtum anfassen und die Original-Stegeinlage herauspopeln. (Das ist meine Hemmschwelle...)
 
Keine falsche Scheu. Die meisten Stegeinlagen fallen einem schon entgegen. Ansonsten beherzt mit ner kleinen Zange nachhelfen.

Gruß
Jörg
 

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