Steirische Harmonika von Franz Untersinger aus Duisburg

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Allerdings spannend. Das Bild ist leider undeutlich aber das Blech der Bassknöpfe mit den zwei Drachenköpfen scheint mir da identisch zu meiner.
Vielleicht dieser?
https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Stachl#/media/Datei:Stachl_Top_new.jpg
Das Emblem auf der Diskantvorderseite meiner "Grebinharmonika" fehlte an meiner nicht aber sah anders aus, war nicht vernickelt ohne Aufschrift und dazu lose.
Ich hatte es abgelassen um es ggf. später mal zu vernickeln. Gerade habe ich es nochmal untersucht. Michael Hladin hat seinen Namen auf der Rückseite eingeritzt.
Vielleicht ist es ein Gesellenstück oder ähnlich daß nicht in den Verkauf ging.
Ich habe es in Duisburg von Erben gekauft aber leider Namen und Anschrift des Anbieters nicht verwahrt.
Hladin.jpg
 
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hier die Bilder, Baßriemen und Gurt sind noch im Keller verschollen, sind aber auch nicht sooo wichtig


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Balgnagel

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Baßknopf
 
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DSCN0023.jpg

Balgnagelvergleich
 
Peter Stachl ist eine echte Kapazität soweit ich sagen kann: https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Stachl

Viele Harmonikabauer waren bei ihm in Ausbildung. Vielleicht war dort auch der Franz Untersinger während seiner Anfangszeit? Der Name Untersinger hört sich übrigens auch ziemlich österreichisch oder süddeutsch an, finde ich.
Mit einfachsten Mitteln alles zusammengesetzt. Muß auch irre aufwendig sein mit solchen Mitteln etwas Funktionierendes zustande zu bringen. Notzeiten.
Sowas sieht man auch heute oft in Schwellenländern. Habe mal im Fernsehen gesehen wie jemand in Kuba einen Oldtimer restauriert hat. Der hat einen Adapter für ein Schaltgetriebe zu einem artfremden Motor selbst zurechtgebastelt und hat sogar die benötigten Schrauben selber gemacht.
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Ich hatte den bunten Balg als vielleicht nachgerüstet vermutet auch da der noch so erstaunlich gut aussieht. Jetzt habe ich den gleichen aber an einer Dreireihigen in einem beendeten Ebayangebot gefunden.
https://www.ebay.de/itm/3-Reihige-SteirisDas sind wirklich kreative Lösungen.che-Harmonika-gebraucht-Musik-/133760593463?nma=true&si=adI9zDCivpWOBWigBHfiuv5PjZ4%3D&orig_cvip=true&nordt=true&rt=nc&_trksid=p2047675.l2557
Das ist ein Wahnsinnsfund um ehrlich zu sein. Die Auktion wurde am 24. Mai beendet. Leider hat der Verkäufer nicht viel geschrieben, wird also auch nicht wesentlich mehr wissen. Werde trotzdem mal morgen versuchen ihn zu kontaktieren.
 
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Da ist schon viel mehr zusammengekommen als ich für möglich gehalten hätte.
Daß man sich auch vorstellen kann wie sie aussahen mit Stock und Hut.
Ein wirklich spannendes Thema auch für die Phantasie.
 
Der Name Untersinger hört sich übrigens auch ziemlich österreichisch oder süddeutsch an, finde ich.
Habe gegoogelt - überwiegend französische Vornamen, Schwerpunkt Elsaß, einige Paris. In Bayern und Österreich habe ich keinen gefunden.

Mich treibt aber viel mehr die Frage um, warum steht auf dem Intrument bei musicalinstruments Untersinger und Stachl? Welcher Art war ihre Geschäftliche Verbindung? War Untersinger vielleicht eine Außenstelle/Vertretung von Stachl? Hat Untersinger seine Instrumente von Stachl bezogen und vielleicht nur die Endmontage gemacht, oder nur sein Schild draufgenagelt?
 
Auch das Wissen muß transportiert worden sein und die Stimmzungen wurden vielleicht nicht in Duisburg gefertigt.
Welcher war der Ältere oder Älteste. Stachl, Untersinger, Grebin?
Die Verbindung kann auch über eine geschäftliche hinausgegangen sein.
Nur von Stachl aus läßt sich die Geschichte zu heutigen Harmonikabauern weiterverfolgen.
Vielleicht wüßte Franz Schmidt junior noch etwas darüber.
http://www.xsundasound.com/museum.html
Wenn ich die Stachlharmonikas vergleiche sind die ähnlich aber alles Einzelstücke.
Der Stempel Grebins unter meiner Helikonplatte spricht dafür daß diese Harmonika in Duisburg fertiggestellt wurde.
Also habe ich gerade nochmal geöffnet und alles abgesucht.
Grebin hat seinen Stempel der teils unter dem Leim sitzt und nachträglich da nicht reinpaßte vor dem Zusammenbau der Teile des Bassgehäuses auf das Sperrholz gesetzt.
DSCN0012.jpg

https://stmk.lko.at/erste-fotoshoot...1uZXh0JnBhZ2luZz15ZXNfXzIyNCUyNV9BTkNIT1IlMjU
 
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Erfaßt scheint mir Anton Grebin als Harmonikabauer noch nicht und läßt sich auch noch nicht plausibel Stachel und Untersinger oder zeitlich der Geschichte der frühen Steirischen genauer zuordnen.
Aber er ist in beiden Fällen wahrscheinlich steirisch.
anton.jpg
 
Ich werde das auffällig nachbeschichtete Messingemblem mit seinen wahrscheinlich nachträglichen Bearbeitungsspuren duch M. Hladin (besonders im mittleren Bereich) so belassen und wieder fest montieren und erst mal nichts an dieser Harmonika verändern.



Michal.jpg
 
Wie kam es in die Hände eines Tschechen? Und wann?
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Hat Grebien einen Harmonikabauer aus Tschechien angeheuert.
 
Ich kann über Grebien und Hladin leider absolut nichts finden auch kein einziges weiteres Instrument.
Aber ich vermute daß Hladin Grebin schätzte so wie er auch seinen Namen versteckt plazierte.
Die Grebienharmonika könnte vor den Untersingerharmonikas entstanden sein.
Ich habe alles abgesucht nach einer Jahreszahl aber keine gefunden.
Ich erinnere nicht wo ich sie genau gekauft habe ob Bottrop Duisburg oder Bochum aber es war ein Erbstück
und die Mutter der Anbieterin hatte einen Aktzent der mir russisch oder ähnlich vorkam.
Vielleicht haben sie die Werkstatt Untersinger überlassen und an anderer Stelle unter anderem Namen weiter geschraubt.
 
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die Mutter der Anbieterin hatte einen Aktzent der mir russisch oder ähnlich vorkam.
Tschechischer Akzent hört sich für ungeübte Ohren unter wie russisch an, weil beide slawisch. Also M.Hladin, der Tscheche, war einfach nur der Besitzer.
 
Grund: grammatik
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Möglich.
Diese sicher nicht ganz einfache Technik der blumenartigen Einlegearbeit fand ich neben steirischen Harmonikas von Grebien Untersinger u. Stachel an Heligonkas von Joseph Hlavacek u. weiere. Die dritte Reihe der Grebienharmonika ist deutlich weiter von der zweiten entfernt als die erste und hat einen zweiten Gleichton versetzt über dem Gleichton der zweiten Reihe. Ist das überhaupt eine Steirische oder eher eine Heligonka? (ich ziehe die Frage zurück )
Ab 1857 entwickelte sich Homberg Hochheide zum Industriestandort mit Schürfrechten und zum Ziel für Bergarbeiterfamilien vornehmlich aus Böhmen Slowenien und Ungarn.Der katholische Bevölkerungsanteil stieg dadurch sprunghaft derart an daß Notkirchen errichtet werden mußten.So ist das wenn man eine alte Harmonika vor sich hat die nicht sprechen kann aber trotzdem Fragen stellt wie obs die Firma überhaupt gab oder alles mit Stempel nach Feierabend nur aus der Kartoffel geschnitzt war.
 
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Im Duisburger Stadtarchiv werden gerade diverse Unterlagen wie zb Kirchenbücher eingescannt und sind dann erst im September wieder einsehbar.
 
Nach den Angaben seines 99 jährigen Neffen Ferdinand waren die Grebiens Hugenotten und über die Steiermark nach Homberg gekommen.
Anton Grebien geboren ca. 1890 u. irgendwann in Moers gestorben baute nach Feierabend Harmonikas die er über seinen Bruder Stefan in Holland verkaufte.
Er war Bergmann in Schacht 5
Ärger mit den Ämtern soll es da auch mal gegeben haben nachdem er sich einen Briefkopf erstellt hatte.
Ferdinand Grebien erinnert aber Untersinger nicht.
Mit Michael Hladin (Slowener), auch Bergmann in Schacht 5 der alles ohne Noten spielen konnte, hat er selbst oft musiziert.
Da soll was los gewesen sein mit Tanz und allem.
Michal Hladin war dann der Besitzer und vielleicht findet sich später von ihm auch noch ein Bild.
Untersinger wird wahrscheinlich noch im Stadtarchiv gefunden werden wenn es ihn gab und er offizieller tätig war.
Gebaut wurden die Harmonikas gegen 1930.
Ferdinand Grebien bekommt jetzt erst mal Bilder geschickt mit der Post zum schnellen Dank.
 
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Dann hab ichs mal versucht mit Untersinger Duisburg und fand dann wenigstens deutschlandweit eine erreichbare Nummer.
Im Elsaß auf der französischen Seite soll der Name häufiger vorkommen und ursprünglich Vorderösterreich wenn ich es richtig gemerkt habe.
Dazu paßt ein Franz Untersinger der in den Verlustlisten Österreichs 1916 1. Weltkrieg zu finden ist.
Ich habe auch mal eine Anfrage an das Stadtarchiv Duisburg gestellt ob Franz Untersinger Hochfeldstr 130 ( mit Link wegen Hochfeldstr 139 und Friederstr.77 oder Friedenstr. 77) in der Gewerbekartei gefunden werden kann.
Wird er nicht gefunden könnten für die Unternehmung Harmonika Duisburg auch noch andere Gründe als geschäftliche unter seinem Namen für nicht unmöglich gehalten werden.
Klangproben fehlen noch aber ich gehe davon aus daß die Untersingerharmonikas besonders sorgfältig und hochwertig gefertigt wurden.
Meine ist nur grob instand gesetzt und ich versteh mich auch nicht drauf aber,

aufgenommen mit grobem Handwerkerhandy, hoffe auf professionellere Klangproben.
Meine ist erst mal bis auf Weiteres unverkäuflich.
 
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Ich wüßte gern ob in euren Untersingerharmonikas ( eigendlich wohl Stachlharmonikas )ein Grebienstempel versteckt ist.
Im August zeigt mir Ferdinand Grebien ein Bild Michal Hladins.
Dieser spielte eigendlich nur chromatisch.
 
hai, mal ein Tipp für die weitere Recherche: Handwerkskammer Düsseldorf. Die gibt es seit 1900 und sie ist für Duisburg zuständig. Ich habe für eine ähnlich alte IHK in NRW gearbeitet und da war das Archiv topp digitalisiert. Auch uralte Bestände waren da zu finden. Wenn die das bei der HWK ähnlich gemacht haben, hast du eine gute Chance.

keep on ahnenforschin`
 
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