Stilistische Grenzen oder Vielfalt?

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Mitch123
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Hi.
Ich wollte gerne mal eure Meinung bezüglich stilistischer Grenzen hören..
Unsere Band hat mittlerweile ein recht weites Spektrum was Stile angeht.
Als wir unser erstes Demo aufgenommen haben, bewegten wir uns irgendwo zwischen
Dark- und HeavyMetal.(Kann man auf MySpace hören, falls jemand interessiert ist).
Für das Songwriting bin ich alleine zuständig und ich mache das was mir gefällt..
(Gibt keinen Stress innerhalb der Band. Im Gegenteil, die anderen finden's ziemlich cool.)
Das heisst dass wir uns zwar immernoch im Gitarrenorientierten Stil aufhalten, aber für uns keine Grenzen mehr vorhanden sind.
Im Klartext:
Die Songs unterscheiden sich sehr stark voneinander.
Einige sind immer noch im Heavy/ThrashBereich, andere sind wie J-Rock, manche sind Doom/Sludge und auch AmbientSongs sind dabei..
In einigen Songs kommt sogar alles zusammen..
Ich weiss, dass es blöd ist sowas zu bewerten, wenn keine Beispiele zu hören sind aber vielleicht zur Verständlichkeit:
Ein Freund, der bei einer Probe anwesend war meinte, dass man zwischenzeitlich meinen könnte dass eine komplett andere Band spielt. Das Gefühl welches die Songs vermitteln, wäre zwar immer ähnlich aber dadurch dass die Songs sich so sehr unterscheiden, ist es nicht gerade "leichte Kost"..
Was die Songs verbindet ist also die Stimmung, welche die Songs vermitteln und meine Stimme(Die ist sozusagen der rote Faden, der sich dadurch zieht.).
..es ist also nicht so, dass wir nicht wissen was wir wollen und ich denke nicht dass es irgendwie (komplett) unausgeglichen wirkt.
Wir sind also alle zufrieden mit den Songs und haben auch kein Verlangen danach uns irgendwo festzulegen.

Sorry, für diesen Roman..
Hoffe ich mache nicht den Eindruck, als würde ich mich damit zu sehr profilieren.

Mich würde einfach nur mal interessieren, wie andere darüber denken..
Da wie gesagt bis jetzt keine Beispiele zu hören sind, kann ich leider nur mit meinen Beschreibungen dienen..
Würdet ihr also lieber diese beschriebene Mischung bevorzugen oder lieber eine Band die sich in einem gewissen Rahmen bewegt?

Gruß.
 
Eigenschaft
 
Ich finde vielseitige Bands eindeutig besser als Bands, die sich stilistisch festnageln und dadurch die Songs kaum auseinanderzuhalten sind.

Und da ihr scheinbar nicht zwischen Mittelalter-Folk über Jazz zum Dark-Metal springt, sondern immer im relativ Gitarren-betonten Rock-Metal Bereich bleibt... so what?
Mir fällt als Beispiel grad nur Muse ein. Die Songs sind teilweise auch derbe vielseitig und unterschiedlich. Allerdings ist da der Gesang sehr markant und bringt den "wiedererkennungsfaktor".
 
Also ich find sowas ziemlich cool, weil abwechslungsreich. Und wenn ihr als Band damit klarkommt, wo liegt das Problem?

Ich meine, weswegen macht ihr Musik - des Publikums oder der Musik willen?
 
Danke für die schnellen Antworten..
Ja wie gesagt, es gibt halt keine Bedenken.
Wir ziehen es auch weiterhin so durch wie bisher..
Mich hat einfach nur interessiert wie andere darüber denken..
Ihr könnt euch das beispielsweise live so vorstellen:
Ein Song klingt wie Slayer und der darauffolgende wie balladeske Filmmusik..
Die Unterschiede sind schon wirklich extrem..
Gerade live wird sich das Publikum da sicher schon mal denken:
"...hä?? ....entscheidet euch endlich!!"
 
Naja, dann müsst ihr halt beim Zusammenstellen eurer Setlist umso mehr darauf achten, dass alles irgendwie zusammenpasst, um eben nicht eine Ballade direkt hinter eine "Knüppelnummer" zu packen (es sei denn, das ist ein gewollter Effekt).
 
..ja, wir achten schon darauf dass es alles harmonisch verläuft. ;)
Bei 'ner großen Band wie Faith no more ist es auch was anderes.
Die haben ja auch gemacht was sie wollten, wenn man's so ausdrücken mag.
Aber bei denen geht man ja auch als Fan hin und erwartet/weiss dass sie/deren Songs so sind..
Bei 'ner unbekannten kleinen Band wirkt es aber leider oft unprofessionell..
Halt so als ob man eigentlich keine Peilung hat, was man überhaupt machen will..
Aber solange man dass macht was man will,(und das ist nunmal dass wir uns nicht festlegen) ist es auch vollkommen legitim..
War einfach nur das Interesse, was andere darüber denken. :)
 
Nun ja, meistens sind die großen, vielseitigen Bands so vielseitig gar nicht.

Ich will nicht sagen dass man zwingend irgendwelche Grenzen haben muss, aber wenn bei einer Band der rote Faden fehlt dann stört mich das als Hörer ungemein. Ich denke das es ja darum geht, wenn ihr das nur für euch machen solltet würde euch ja eine andere Meinung eh nicht interessieren.

Eine Band die von einem Stil zum anderen hüpft ohne etwas eigenes zu entwickeln wirkt einfach inkonsequent und unentschlossen.
 
..naja, der rote Faden ist vorhanden.
Meine Stimme und dass die Songs auch dieselbe Atmosphäre vermitteln.
Klar kann ich jetzt viel erzählen.
Aber das wurde auch von Außenstehenden bestätigt..
Naja, sobald die Sachen aufgenommen sind, wird man das besser beurteilen können..
Im Endeffekt wäre es aber auch "egal", solange wir selbst zufrieden sind..
 
Ich finds absolut genial so eine Vielfalt an Stilen drauf zu haben... bestes Beispiel bei international erfolgreichen Musikern ist UNKLE.
Hör dir mal "The Piano Echoes", "Invasion" und "Lonely Soul" von denen an.
Die Stücke haben musikalisch rein gar nicht miteinander zu tun. Oo
 
Andersrum war wohl Buckshot Lefonques Debütalbum eher durchwachsen erfolgreich, obwohl die Musik hervorragend war. Ich kann bis heute die Platte nur schwer am Stück durchhören, weil mri ein roter Faden fehlt. Jeder einzelne Song an sich ist total genial.

Aber wenn es von einem Hiphop-Reggea Track zu ner Ballade die schon fast in Richtung Celine Dion (oder sowas) schwingt.. dann ist es echt schwer es erstmal anzuhören finde ich.
 
In der Indie- oder Songwriter-Szene ist es cool, wenn Künstler mit unterschiedlichsten Dingen ankommen, aber im Metal-Bereich habe ich es ganz gerne, wenn Bands ihr abgestecktes Territorium besitzen, da das springen zwischen Stilen dort auf mich oft fahrig wirkt, zumal es meist nicht ordentlich umgesetzt ist.
 
Ich muss ganz ehrlich gestehen, ich verstehe die Frage nicht. Damit mein ich nicht ihren Inhalt sondern eher ihre Daseinsberechtigung.

Da hier vom Threadersteller niemals gesagt wurde, ob sie finanziell oder anderweitig auf ihre Musik/Gigs angewiesen sind oder nicht (was ich aber auch nicht glaube) macht eine Diskussion doch wenig Sinn darüber. Jeder macht was gefällt und wenns anderen auch gefallen sollte ist das umso schöner.

Gruß,
Brückentroll
 
Da muss ich Brückentroll ein wenig widersprechen.
Eine Band braucht unbedingt so etwas wie einen roten Faden, oder sagen wir eher einen Pfad, auf dem sie sich bewegt, um Wiedererkennungswert zu besitzen. Bei Blink 182 ist der Pfad ein Gehsteig, bei Tool schon eher eine Flugzeuglandebahn. Wichtig ist aber, dass man bei den genannten Bands erkennen wird, wer da spielt.

Diese Diskussion ist durchaus legitim. Als Musiker/Band bin ich sowas wie kultureller Dienstleister und muss - bis zu einem gewissen Grad - auch Gedanken daran hegen, wie das Publikum reagiert.
So gesehen gibt es nur sehr wenige Bands, die es sich erlauben können, das zu machen, was sie wollen, ohne ihre Fans zu vergraulen. Metallica z.B. sind mit Load/Reload ziemlich auf die Fresse gefallen, weil zu rockig. Das gleiche war darauf mit St. Anger, weil zu anders. Aber alles war trotzdem im Metal/Hardrock-Bereich.

LG
DB
 
Wichtig ist, dass es Euch gefällt und Ihr 100-prozentig hinter den Songs steht. Es wird immer Leute im Publikum geben, denen dieser Stil gefällt oder jener weniger gefällt.
Wir hatten/haben uns auch diese Gedanken gemacht, aber letztendlich wollten wir keine kompromisse eingehen. Aus diesem Grund feuern wir das durch die Boxen was uns gefällt und uns spass macht.
Das klingt zwar arrogant, aber wir konnten unser Publikum bis jetzt eigentlich immer überzeugen ;-).
 
Als Musiker/Band bin ich sowas wie kultureller Dienstleister und muss - bis zu einem gewissen Grad - auch Gedanken daran hegen, wie das Publikum reagiert.
So gesehen gibt es nur sehr wenige Bands, die es sich erlauben können, das zu machen, was sie wollen, ohne ihre Fans zu vergraulen.

da bin ich ganz anderer meinung. weder eine band noch ein dj sind dienstleister. ebensowenig sind eine band oder ein dj automatisch "schlecht" wenn das publikum nicht drauf einsteigt. es gibt zwar fälle, in denen das zutrifft, aber oft hat man auch einfach mieses publikum.
genauso wie das publikum erwarten kann, dass man auf der bühne/hinter den plattentellern nicht total dilettantischen schrott abliefert, kann man von publikum erwarten, dass es sich auf das einlässt, was es geboten bekommt.

ich finde es wichtig in einer band und auch als dj wichtig, einen musikalischen "roten faden" zu haben. das kann natürlich verschiedenste stile einschliessen, solange sie ins gesamtbild passen. stilistische vielfalt bedeutet aber leider auch oft "beliebigkeit".
 
Grundsätzlich wird bei mir geradeaus vorwärts gerockt; manchmal geht's halt auch mal kurz auf 'ne nahe musikalische Nebenstraße mit bluesigen, funkigen oder leicht jazzigen Einflüssen. Aber vor anderthalb Jahren habe ich mal so zum Zeitvertreib eine Solo- CD mit rein instrumentaler Synthie- Mucke gemacht und über meine Webseite veröffentlicht. Dank Hörproben und Beschreibung konnte ich klarstellen, dass das aber nicht unsere grundsätzliche musikalische Richtung ist. Live vorstellen würde ich das Zeug aber nicht, dazu ist es zu weit abseits vom Rest unserer Musik.

Glass Hammer pendeln gelegentlich zwischen Symphonic Prog und Folk hin und her. Die neue CD ist im Vergleich sehr rockig bzw. sogar poppig. Einige Hörer irritiert das.

Alex
 
...da bin ich ganz anderer meinung. weder eine band noch ein dj sind dienstleister.
Sobald ihr Gage bekommt seit ihr Dienstleister. Wenn das Publikum nicht auf euch eingeht bzw nicht erscheint und die Kasse nicht füllt... dann wird der Veranstalter mit eurer Dienstleistung nicht zufrieden sein.
Diese Betrachtung ist rein wirtschaftlich und hat keine Aussagekraft über die "Künstlerische Qualität" der Darbietung. Ändert aber nix. Wenn ihr Veranstalter und Publikum vergrault, dann hat mans in der Regel schwer. Da kann man künstlerisch noch so wertvollen Kram abliefern.

Ist halt schwierig da die Mitte zu finden zwischen dem, was man selbst machen will und dem was sich verkaufen/vermarkten läßt...
 
Sobald ihr Gage bekommt seit ihr Dienstleister. Wenn das Publikum nicht auf euch eingeht bzw nicht erscheint und die Kasse nicht füllt... dann wird der Veranstalter mit eurer Dienstleistung nicht zufrieden sein.
Diese Betrachtung ist rein wirtschaftlich und hat keine Aussagekraft über die "Künstlerische Qualität" der Darbietung. Ändert aber nix. Wenn ihr Veranstalter und Publikum vergrault, dann hat mans in der Regel schwer. Da kann man künstlerisch noch so wertvollen Kram abliefern.

Ist halt schwierig da die Mitte zu finden zwischen dem, was man selbst machen will und dem was sich verkaufen/vermarkten läßt...

entschuldige, aber das ist quatsch. musiker sind künstler und keine dienstleister. klar, wenn niemand kommt oder das publikum unzufrieden ist, dann ist das blöd für den veranstalter, liegt aber nicht im verantwortungsbereich der band.
die einzigen ausnahmen sind studio-/sessionmusiker. eine ähnliche funktion erfüllen vielleicht cover-/ oder top 40 bands. die haben aber sowieso keinerlei künstlerische relevanz.

ich habe schon unzählige konzerte in den verschiedensten grössenordnungen veranstaltet. ich käme nicht im traum auf die idee den misserfolg eines konzerts der band anzulasten. kompletter irrsinn. es gibt viele gründe, warum ein konzert floppt. die band ist daran in vielleicht einem von 1000 fällen schuld.

ob das, was ich musikalisch machen möchte sich verkaufen lässt, spielt in meinen überlegungen nicht die geringste rolle. sobald sowas relevant wird, sollte man das musikmachen lieber sein lassen.
 
entschuldige, aber das ist quatsch. musiker sind künstler und keine dienstleister. klar, wenn niemand kommt oder das publikum unzufrieden ist, dann ist das blöd für den veranstalter, liegt aber nicht im verantwortungsbereich der band.
die einzigen ausnahmen sind studio-/sessionmusiker. eine ähnliche funktion erfüllen vielleicht cover-/ oder top 40 bands. die haben aber sowieso keinerlei künstlerische relevanz.

ich habe schon unzählige konzerte in den verschiedensten grössenordnungen veranstaltet. ich käme nicht im traum auf die idee den misserfolg eines konzerts der band anzulasten. kompletter irrsinn. es gibt viele gründe, warum ein konzert floppt. die band ist daran in vielleicht einem von 1000 fällen schuld.

ob das, was ich musikalisch machen möchte sich verkaufen lässt, spielt in meinen überlegungen nicht die geringste rolle. sobald sowas relevant wird, sollte man das musikmachen lieber sein lassen.

Moinsn erstmal

ich muss mich hier der Meinung von Doom Boogie und sku anschließen

man kann eine total abgespacete "beliebiges Gerne/Mischung einfügen"-Band auf die Bühne stellen, welche die knapp 5-10 Muckerkollegen, die sich im Publikum befinden total geil finden, jedoch für die breite Masse nicht ansprechend ist auch wenn ihr musikalisches Niveau so hoch wie der Mount Everest ist...

90% aller Konzertbesucher sehen nicht mal die musikalische Leistung die hinter dem dargebotenen Song steckt
Über sowas denken die nicht mal nach(nicht mal wenn sie nüchtern sind)
das Publikum will ganz einfach unterhalten werden

und das ist die Dienstleistung die eine Band zu erbringen hat....
(mal davon abgesehen ob die Menge einfach oder schwer zu begeistern ist)
...und wenn diese Leistung nicht erbracht wird, wird die Gage entsprechend aussehen und wer dann nebenbei nicht einen anderen Beruf hat womit er seine Brötchen verdient, der wird nicht lange überleben...

man muss auch mal künstlerisch am Teppich bleiben.....
 
Hi.

Einige sind immer noch im Heavy/ThrashBereich, andere sind wie J-Rock, manche sind Doom/Sludge und auch AmbientSongs sind dabei..
In einigen Songs kommt sogar alles zusammen..
....
Würdet ihr also lieber diese beschriebene Mischung bevorzugen oder lieber eine Band die sich in einem gewissen Rahmen bewegt?

Abgesehen davon, dass ich wohl zu alt bin, um zu peilen, wovon hier genau die Rede ist.....



....ist es nach meiner Erfahrung tatsächlich davon abhängig, mit welcher Motivation man Musik macht. Wenn es darum geht, sich auszuprobieren und einfach Spass zu haben, dann kann stilistische Vielfalt enorm befriedigend sein. Das bringt einen als Musiker in jedem Fall weiter - solange die ganze Truppe mitzieht.

Wenn es darum geht, ein grösseres Publikum zu erreichen, wird's schwer. Die meisten Musikkonsumenten hassen es, überrascht zu werden. Ein Programm sollte möglichst ohne zu harte Kontraste auskommen - ein oder zwei Brüche sind okay, aber nicht in jedem Stück. Je "vielfältiger" man seine Musik gestaltet, desto unkommerzieller wird's im Regelfall.

Aber letzlich: es ist eure Mucke - macht das, womit ihr euch wohl fühlt.
 

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