Stimmfachwechsel von Tenor zum Bariton

  • Ersteller Lotharingo
  • Erstellt am
L
Lotharingo
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
19.11.10
Registriert
14.11.10
Beiträge
3
Kekse
0
Ich stehe seit 16 Jahren im Beruf des Opernchorsängers und weiss nicht wie ich den Wechsel ins Bariton oder 1.Bass Fach begehen kann. Da ich meine ganze Existenz als erster Tenor verdiene und trotzdem meinen Beruf ausüben kann, mit ordentlichem Erfolg, spüre ich, dass ich seit meinem Studium und auch der gesammten Berufszeit als Cello unter Geigen herumlaufe und ich es nur meiner guten tragfähigen Kopfstimme zu verdanken habe, dass ich meinen Beruf ausüben kann.
Meine ganze Existenz ist von der Schublade 1.Tenor bestimmt, leider habe ich keinen Mut etwas zu zerstören, dass ich mir aufgebaut habe.Trotzdem möchte ich diesen Teufelskreis beenden und meinen Weg finden, bloss wie, das weiss ich nicht.
 
Eigenschaft
 
Hi,

so sehr viele Klassiker laufen hier nicht rum, vielleicht solltest Du nochmal in einem anderen Forum fragen.

LG

SingSangSung
 
Hallo Lotharingo,

letztendlich hat SingSangSung wohl recht.
Trotzdem wuerde ich Dein Problem gerne naeher verstehen.
Du singst erfolgreich Tenor in einem Profichor, weisst aber, dass Du eigentlich eine eher tiefere Veranlagung hast?
Darf man Kopfstimme hier so interpretieren, dass Du viel im (gestuetzten) Falsett singst? (die Kopfstimme im klassischen Sinn waere ja er Normalfall im Chor, nehme ich an. ) Oder merkst Du, dass Du schon viel frueher Deinen Uebergang hast als die anderen Tenoere?

Anscheinend bist Du aber akzeptiert und Deine Leistungen werden anerkannt?
Siehst Du denn die Gefahr fuer Stimmschaeden oder fuehlst Du Dich einfach nicht wohl mit Deiner Rolle?

Fragst Du eher nach Gesangsuebungen oder nach Karrieretipps?
Kannst Du denn muehelos die angestrebten Bass und Baritonparts singen?
Hast Du Angst Dir die Hoehe zu zerschiessen, oder karrieretechnisch durch den Wechsel nicht mehr ernstgenommen zu werden, bzw. nicht mehr zurueckgenommen zu werden?

Entschuldige die ganzen Fragen, aber als Aussenstehender kann ich das Problem noch nicht so richtig fassen.
 
Ich kann ebenfalls nicht genau verstehen, worauf Du hinaus willst. Bzw hätte ich keine Ahnung, was wir dir raten sollen.

Ich weiß nicht, wie schwer der Rollenwechsel - rein stimmlich gesehen - für einen Opernsänger ist.

Ist es nicht möglich, den Chorleiter zu bitten, dir einfach die Baritonrolle anzubieten? Kann er was Schlimmeres als "Nein" antworten? Müsstest du eine zusätziche Ausbildung angehen oder ginge das ad hoc? Müsstest du dich bei einem Wechsel auf eines für immer festlegen?

Ich weiß nur, dass ein paar Opernsänger durchaus öfter mal die Fächer wechseln. Einige altersbedingt - andere, um mehr Rollen zu bekommen.
 
Hallo Tinitus, danke für Deinen Kommentar.Ich bin kein typischer Opernsänger um es auf den Punkt zu bringen und kann von Klassik ganz gut umschalten zum flacheren Musicalgesang zum Beispiel.Wir sind ein drei Spatenhaus und müssen praktisch alles abrufen ob Verdi Wagner oder Musicals wie Les Miserable, Jesus Christ, usw.Mein Übergang beginnt ab e, von dort aus muss ich mischen um in die hohen Töne zu gelangen, so kann ich bis zum hohen d kommen. Mein Problem ist eher das Passago von e bis g, weil ich da aprupt meine eigentliche Naturstimme verlasse.Ich schalte quasi hin und her von Kopfstimme zu Bruststimme und das recht geschickt, so dass man es für Chor sehr gut verwenden kann. Das Frustrierende ist, dass ich nie die Rollen singen kann die für meine Stimme gemacht sind und das sind eher Melodien bis e und f in der hohen Mittellage, sobald Melodien wie im Tenor üblich auf fis und g herumlaufen, muss ich hin und her schalten.Ich habe gemerkt, dass ich in Melodien die bis f gehen voll meine Stimme klingen lassen kann und auch daher bei solistischen Aufgaben mit viel mehr Selbstbewusstsein singe. Ich bin aber abhängig im ersten Tenor zu singen, da ich dafür im Theater meine Stelle bekommen habe, zumal ich auch wirtschaftlich diesen Job nicht aufs Spiel setzen kann.Ich zahle Alimente für drei Kids, da kann ich kein Risiko eingehen und einfach meinen Job an den Nagel hängen. Leider besteht darin auch meine Auswegslosigkeit, sonst hätte ich schon längst den Mut aufgebracht, mich mal irgendwo als Bariton hinzustellen.Bin aber gerade 45 geworden und da wird es noch zusätzlich schwierig.Na ja, vielen Dank trotzdem für Deine Nachfragen und Dein Interesse.
 
... bist Du denn vertraglich so an das Haus gebunden, daß Du nicht woanders vorsingen gehen kannst ? Es wäre doch einen Versuch wert (vielleicht auch über Agenten), woanders Baritonpartien vorzusingen und die jetzige Anstellung vorerst zu behalten, um Deine materielle Basis nicht zu gefährden. Mehr als ablehnen können sie Dich ja nicht, und dann hättest Du es wenigstens versucht.
 
Mal ne blöde Frage: sind Baritone nicht recht begehrt? Immerhin gibt es m.E. mehr Tenöre als Baritone. Du müsstest dich doch - genau wie eigentlich auch die meisten Leute in anderen Jobs - auch aus der bestehenden Anstellung heraus nach was Neuem umsehen können?

EDIT: Ah, Bell hatte die gleiche Idee.


BTW: Hast du ne Hörprobe? So aus Interesse, weil hier schon wieder so ne Kopfstimmbegriffsverwirrung droht. :redface:
 
Hallo Tinitus, danke für Deinen Kommentar

....

Na ja, vielen Dank trotzdem für Deine Nachfragen und Dein Interesse.

Ich habe zwar auch nachgefragt und Interesse bekundet. Aber ist OK - ich kann auch ohne Dank leben ;)

[...]
Ich bin aber abhängig im ersten Tenor zu singen, da ich dafür im Theater meine Stelle bekommen habe, zumal ich auch wirtschaftlich diesen Job nicht aufs Spiel setzen kann.Ich zahle Alimente für drei Kids, da kann ich kein Risiko eingehen und einfach meinen Job an den Nagel hängen. Leider besteht darin auch meine Auswegslosigkeit, sonst hätte ich schon längst den Mut aufgebracht, mich mal irgendwo als Bariton hinzustellen.Bin aber gerade 45 geworden und da wird es noch zusätzlich schwierig..

Damit gibst Du Dir alle Antworten auf deine Fragen selbst. Was genau glaubst Du, könnte man dir raten, wenn Du selbst feststellst, dass du abghängig von deinem Job als Tenor bist. Wenn es nicht geht - geht es eben nicht. Es soll ja Leute in weit weniger schwierigen Situationen geben, die dennoch froh sind, überhaupt im Muiskgeschäft ein festes Einkommen zu beziehen.

Wäre es eventuell zeitlich möglch, deine Leidenschaft für den Bariton in einem Freizeitprojekt zu realisieren? Auch selbst orgenisierte Projekte können ja durchaus eine lukrative Zukunft haben. Als Sänger/Musiker solte man sich doch ohnehin nicht von einem einzigen Engagement wirtschaftlich abhängig machen
 
Zuletzt bearbeitet:
...ich habe diesen Gedanken oft gehabt, aber es fehlte mir letztlich der Mut,vielleicht werde ich es dennoch mal probieren.

---------- Post hinzugefügt um 10:21:11 ---------- Letzter Beitrag war um 10:11:38 ----------

Vielen Dank für Deine weise Wortwahl.Verzeihe meine unhöfliche Ader, doch als Tenor bin ich das so gewohnt:cool:, ein Grund mehr Bariton zu werden:D.
 
Dann wuensche ich Dir mal, dass Du zu einer Loesung findest, mit der Du gluecklich wirst. :)
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben