Strat Umbau..und zwar komplett

[espexplorer1]

Hey liebe Leute,

ich bin aktuell dabei meinen Stratnachbau umzubauen und wollte euch natürlich daran teilhaben lassen, aber Obacht (!): Ich hab auch ein paar Fragen mitgebracht ;D
Vorweg 2 Dinge: Ich bin mir bewusst, dass ich wirtschaftlich gesehen eine weniger gute Investition mache (gemessen an Arbeitszeit/Geld), aber welche Investition wird schon komplett vernünftig getroffen? Etwas Bauchgefühl ist immer dabei. Und als Zweites handelt es sich um den ersten Versuch meinerseits in die Welt des "Gitarrenbaus" reinzuschauen, womit wir wieder beim Grund sind warum ich dafür nur die Strat Kopie nehm

Kurz zu mir: Ich bin 19, heiß Lars und spiel etliche Jahre schon Gitarre (leider bei weitem nicht meinen Ansprüchen genügend <.< --> mehr üben) Ach und ich bin Linkshänder..in diesem Bereich mehr Fluch als Segen


Also was ist meine Basis, wie solls werden, was wurde getan, was soll noch kommen und wie siehts mit Bildern aus?

Die Basis:

Strat Kopie von der Firma Career mit Linde Body und Ahorn Hals - Standard also

Wie solls werden:

Nunja, ich hab zwar ne Strat, aber keine Powerstrat die brüllt. Also orientier ich mich mal stark an dem Hause Ibanez. Plan ist eine Strat mit SSS zu einer Powerstrat mit HH zu machen. Wie das wird schaun wir mal
Dabei will ich die Elektrik von Passiv auf Aktiv umschalten, von 2 Tonpotis und 1 Volumepoti auf einen Volumepoti runter und anstatt dem 5-Way-Switch einen Toggle einpacken.
Dann das "Vintage" Tremolo runter, und eine ordentliche feste Bridge drauf. Hierbei sag ich eher eine Standardbridge von Gotoh oder so. Auf jeden Fall kein Tremolo.
Farblich wollte ich es einfach halten, dachte da an ein Metallic Grau.
Hals bleibt bis auf den Sattel und die Mechaniken so wie er ist, da ich mit dem Spielgefühl wahnsinnig zufrieden bin.

So sahen die Teile am Anfang aus:



So solls am Ende mal aussehen (ja mir ist bewusst, dass ich die Hörner nicht so spitz bekomme):




Was wurde getan:

Bis jetzt hab ich erstmal alles abgeschraubt, rausgelötet was ich finden konnte und bin dann schön vorsichtig mit nem 120er Schleifpapier drüber und hab bald gemerkt, dass das so nix wird.

Zwischenstand:



Also Deltaschleifer mit 80er Körnung rausgeholt und ratzfatz hab ich die obersten Schichten Lack runtergehabt. Danach mit 120er weiter gemacht und recht bald konnte ich nach gefühlten 10kg Staub auch mal Holz bewundern.
Aktuell fehlen mir nur noch die Hörner, welche ich wohl mit einem Raspelaufsatz für die Bohrmaschine "ansoften" werde und den Rest dann von Hand mit Papier.


Was muss noch gemacht werden?


Zunächst einmal den Rest abschleifen und ordentlich säubern. Mit welcher Körnung sollte ich als Letztes vor dem Lackieren gearbeitet haben? 240er? Außerdem interssiert mich, ob ich den Headstock einfach abschleifen kann und dann ein neues (personalisiertes) Decal draufzupacken oder obs da Schwierigkeiten gibt?

Als nächstes die Pickupfräsungen, E-Fachfräsung sowie die Fräsung der Buchse verschließen (welches Holz?) und eben schleifen, sowie die neuen Fräsungen für Humbucker, Potis, Toggle und E-Fach auf der Rückseite (+Batteriefach wegen aktiver Elektrik) machen. An dieser Stelle hab ich 2 Fragen, nämlich wie ich die Abstände der Humbucker vom Griffbrett bzw. Bridge ermittle und obs dafür ne Standardschablone gibt, die ich irgendwoher bekomm.

Danach steht natürlich das Lackieren an, bei dem ich mir noch unschlüssig bin, ob ich das selbst mach oder halt zum Lackierer geh
Hier stellt sich für mich auch die Frage, inwiefern die unterschiedlichen Hölzer arbeiten und ob der Lack davon einfach reißen kann. Es gab hier mal nen Thread von 2008, wo im ähnlichen Stil gearbeitet wurde, nur sind die Bilder nicht mehr vorhanden <.< Also bitte ich um erneute Beantwortung, da ich auch sowas spezifisches nicht noch ein weiteres Mal, weder hier noch im Internet, gefunden habe.

Ok weiter im Text, sobald diese Ereignisse beendet wurden, gehts an den Teil, der mir persönlich am meisten Spaß machen wird: Der Zusammenbau
Sprich einmal die Mechaniken an den Hals, als auch den neuen Sattel und neue Stringtrees Dann die Elektrik löten und ordentlich verpacken. Und wenn das erledigt ist, sollte ich nur noch den Verstärker anschließen müssen und ein Metalbrett in der Hand halten


So weit erstmal den Start, ich versuch natürlich sooft es geht hier zu berichten und gute Bilder zu machen
(Rechtschreibfehler gehören mir und wurden bewusst eingestreut um euch in der Übung zu halten )

 

[Rockin'Daddy]

Ist abonniert.

 

[rz259]

Hey Lars,

da hast du einges vor! Viele deiner Fragen werden in dem "Kochbuch" (von Martin Koch) beantwortet, das ich deshalb gerne empfehle:

http://www.amazon.de/Gitarrenbau-Ei...d=1398888086&sr=8-2&keywords=koch+gitarrenbau

oder alternativ:


http://www.amazon.de/Make-Your-Own-...keywords=make+your+own+electric+guitar+melvin

(das ist dort gerade nicht auf Lager, aber bei anderen Händlern verfügbar - allerdings leider nur für 43 Euro!

Empfehlen kann ich beide Bücher - danach weißt du schon mal viel mehr!+

Viel Glück,

Rudi

 

[CrackerJack]

Interessant, so etwas ähnliches mach ich zur Zeit auch mit einer alten Billigstrat!

 

[murle1]

Ich meine, einen neuen Korpus aus anderem Holz selber zu fertigen, würde weniger Zeit (und Nerven) kosten als die Flickerei (sorry) mit Verschließen von Fräsungen und wieder neue fräsen. Und ich bin fast sicher, das würde auch besser klingen... So einen "Umbau" habe ich einmal als Gefallen für einen Freund gemacht - nie wieder.

 

[espexplorer1]

Erstmal danke für die Rückmeldung
@Rudi die Bücher werd ich mir mal anschauen, ist denk ich mal wichtig zum Einstieg eine allgemeine Grundlage zu haben.
@murle1 klar könnte ich mir auch einen neuen Korpus fräsen/kaufen, aber dann hätte ich nicht mehr meine allererste Gitarre in der Hand. Deswegen wird geflickt aber danke für den Hinweis, dass Arbeit auf mich wartet

Aktuell gehts nicht voran, da ich grad bei der Familie bin und erst nächste Woche wieder Gelegenheit hab weiterzubasteln

 

[espexplorer1]

Sooo heute hab ich wieder was schaffen können^^

Zusammenfassend klingts zwar nach nicht viel, aber es war viel
Den Body hab ich bis auf die Hörner fertig, bei den Hörnern war ich etwas gefrustet, weils mit 120er Papier ca. 0 voran geht <.< Wer schlaue Vorschläge hat, immer her damit. Den Hals hab ich danach dann komplett fertig gemacht, weil man da auch voran kommt
Morgen gehts dann wieder an die Hörner und dann muss ich mal Holz zum Verschließen der Löcher holen und dann kann ich übermorgen mit dem Fräsen anfangen (wuhu!)

Und natürlich hier noch Fotos:



Achso, was ich herausgefunden hab:

Bei dem Body handelt es sich um einen 3-Teiler mit einem Furnier, was teilweise ziemlich kaputt/runtergeschliffen ist.
Denke mal das Holz ist Linde. Beim Hals handelt es sich um klassisches Ahorn.

 

[Stratspieler]

Also bei aller Liebe...

Als ich, den Thread mitverfolgend, die ersten zwei Bilder vom Body sah, dachte ich spontan: Du meine Güte, in welchem Schuppen wurde denn das angefertigt? Das sieht ja sowas nach fürchterlichem Selbstbau aus... War da nur ein Stechbeitel im Spiel?

Ich kann Fachliches nicht beisteuern, aber würde wie murle1 eigentlich dazu raten, einen guten und ordentlich gefertigten Body zu kaufen. Er muss ja nicht mal lackiert sein, sondern roh - und alles andere machst Du dann.

Mit besten Grüßen
MM

 

[prover]

Also bei aller Liebe...

Als ich, den Thread mitverfolgend, die ersten zwei Bilder vom Body sah, dachte ich spontan: Du meine Güte, in welchem Schuppen wurde denn das angefertigt? Das sieht ja sowas nach fürchterlichem Selbstbau aus... War da nur ein Stechbeitel im Spiel?

Ich kann Fachliches nicht beisteuern, aber würde wie murle1 eigentlich dazu raten, einen guten und ordentlich gefertigten Body zu kaufen. Er muss ja nicht mal lackiert sein, sondern roh - und alles andere machst Du dann.

Mit besten Grüßen
MM

So schlecht sieht der Body nicht aus! Es ist durchaus auch üblich weichere Hölzer wie Linde mit einem Furnier zu belegen, gerade bei mehrteiligen Bodys. Das sagt lange nichts aus über die "Klangqualität". Allerdings sind die restlichen Arbeiten, die für den Umbau zu machen sind ein ziemlicher Aufwand, wenn es wirklich gut werden soll.

Gesendet von meinem SM-T315 mit Tapatalk

 

[espexplorer1]

Also ihr habt mir ein paar Bedenken gegeben:

Den Body werd ich behalten, sehe keinen wirklichen Grund ihn nicht zu verwenden, weil ich eh kein Holz sichtbar lasse.

Es wird wohl doch auf ein Pickguard rauslaufen, da der Aufwand in der Tat relativ enorm fürs "erste" Mal ist^^ Aber trotzdem noch HH-Konfiguration, also nur die Öffnungen vergrößern. Was mir noch nicht ganz gefällt ist das Thema mit der Bridge. Da ich eh ne topmounted Bridge haben will, sprich auch keine Saitenführungshülsen benötige, lag es für mich nahe eben das Tremolofach zu verschließen und dann die Bridge drafufzuschrauben.

Was meint ihr?

 

[Bassassasin187]

Geht alles, ist halt "nur" eine Frage des Aufwandes...

Zum verschliessen der Fräsungen, wäre Linde ideal, aber nicht einfach zu bekommen (ausser ein Schreiner/Tischler deiner Wahl hat noch Reststücke, die dann auch noch trocken genug sein sollten).
Ansonsten geht Buche auch sehr gut (hat allerdings ähnliche Eigenschaften wie Ahorn).
Zum einleimen solltest du penibelst die Lackreste aus den Fräsungen bekommen, da sonst das ganze rausbrechen kann (und mit 110%iger Warscheinlichkeit auch wird).
Kleben würde ICH das trotzdem mit 2k Epoxidkleber und nicht mit Holzleim:
1. ist es bei der Career eh "wurscht", wenn auch Vintagekleber verzichtet wird
2. ist es für einen Laien unmöglich mit Heissleim eine ordentliche Pressleimung zu erreichen
3. ist Epoxi Spaltfüllend, soll heissen, es muss nicht ganz so präzise gefertigt werden
4. klebt das Zeug so ziemlich alles an alles und das auch noch Bombenfest (auch an Lack, da dieser aber dann sicher nicht so gut am Korpus haftet wie der Kleber, kommt dir das Teil irgendwann hoch und du hast saubere Umrisse im finish).

Wenn alles zu ist, würde ich dennoch ein Furnier (ein Blindfurnier für einsfuffzich tut hier vollkommen) vorne und hinten aufleimen, um eine saubere Oberfläche zu erhalten und erst aus dieser dann die Fräsungen ausarbeiten.

Jetzt erstmal den Hals einbauen und die Mensur ausmessen, Bridge montieren und danach erst die PU Fräsungen machen

Ein Pickguard wird dir eh nicht erspart bleiben, ausser du willst dein Efach nach hinten versetzten

PS: netter Festool schleiffer, hätte ich auch gerne