Die Idee mit der Warmoth gefällt mir am besten.
Allerdings würde ich dabei doch stark zu einem Mahagonihals raten. Ich habe selber eine Warmoth HH mit Mahagonibody/Mapletop und einem Ahornhals. Mein Gedankengang war damals ganz ähnlich wie Deiner jetzt, aber die Suche nach den richtigen PUs war eine Pest. Die Gitarre ist toll bespielbar und hat heute mit den gefühlt dreiundzwanzigsten PUs auch einen sehr guten Sound, aber sie war eben eine elende Zicke.
Erst mit den Jahren habe ich festgestellt, dass ein Ahornhals auf einer Strat mit Mahagonibody nicht nur in meinem Fall so wahrgenommen wird. John Suhr zB rät für sowas auch zu einem Mahagonihals, weil er die Kombination mit Ahorn tendenziell unharmonisch findet.
Ich habe für mich den etwas überraschenden Eindruck gewonnen, dass sich eine Holzsorte bei der Verwendung als Body bzw. für den Hals keineswegs gleich auswirken muss. Stattdessen hatte Mahagoni beim Korpus eine ganz ähnliche Auswirkung wie das Ahorn beim Hals: die Hochmitten wurden betont, das ganze wurde sehr singend, aber auch etwas einseitig (der Höhepunkt erreicht wurde dann übrigens mit einem JB am Steg, der blieb etwa 20 Sekunden drin...). Warm und weich war da entgegen landläufigem Vorurteil zu Mahagonibodies auch nix, der Bass trat mir sogar etwas zu stark zurück hinter diesen starken Mitten. Als Halsholz bei einer Strat scheint das Mahagoni dagegen genau diese Hochmitten ein Stückchen weit rauszunehmen und macht den Sound eher runder und weniger mittig. Daher mein Rat, zum Mahagonibody auch einen entsprechenden Hals zu nehmen.
Nicht zu vernachlässigen ist dabei wohl auch die Auswirkung der Schraubverbindung und die lange Mensur; bei Gibsons fand ich Versionen mit Ahornhals oft sehr gutklingend.
Wenn Du schon alles selber zusammenstellst, käme evtl auch noch ein Ebenholzgriffbrett in Frage. Es bringt etwas tiefere Bässe und brillantere Höhen, die Mitten sind zwar da, aber irgendwie eher "glatt" (schwer zu beschreiben, aber vielleicht verstehst Du, was ich meine), wogegen Rosewood etwas rauer und kompakter klingt. Das ist dann schon eher der Bereich Finetuning.
Ach ja, der Verzicht auf ein Tremolo ist sicher richtig, das macht schon auch eine Menge des Strat-Tons aus, den Du hier ja nicht betonen willst. Bei der Bridge würde ich eine wählen, die den Normmaßen entspricht und so den einfachen Austausch der Saitenreiter gestattet. Damit hattest Du später noch die Möglichkeit, weiteren Einfluss zu nehmen, zB durch massive Messingreiter, Stahlguss oder die bekannten Blechreiter. Auch hier gilt, dass in dem dann etwas unkonventionellen Umfeld ein bestimmtes Material nicht die gleiche Wirkung haben muss wie in einer klassischen Strat. Die Summe der einzelnen Merkmale machts.
Gruß, bagotrix