Studium der Blockflöte mit 50

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Liebes Blockflöten-Plenum,

ich lese schon seit einiger Zeit immer wieder gerne in diesem Forum mit. Nun habe ich mich registriert, um doch hin und wieder mitschreiben und vielleicht den einen oder anderen brauchbaren Hinweis posten zu können.
An sich arbeite ich außer in meinem Brotberuf als ausgebildeter und aktiver Organist und Kirchenmusiker mit Spezialgebiet Alte Musik. Der feine Klang von Blockflöten hat mich aber immer fasziniert, obwohl ich selbst nur die sattsam bekannte "Einstiegsblockflöte" im Alter von etwa fünf Jahren kennengelernt -und zugunsten des Klaviers- sehr schnell wieder weggelegt hatte.
Im vergangenen Jahr nun ist der Entschluss gereift, Blockflöte auch aktiv zu spielen. Eine gute Altflöte war nach viel Recherche bald beschafft, aber ich habe schnell gemerkt: Ohne kundige Anleitung würde das Unternehmen nicht zu meiner Zufriedenheit ausfallen.
Meine Nachfrage am hiesigen Konservatorium nach einem Lehrer, einer Lehrerin für ein paar Stunden zum Anfangen hat dann eine überaus überraschende Wendung genommen: Lehrer wurde mir keiner empfohlen. Dafür wurde ich zur Aufnahmeprüfung für das Blockflötenstudium geladen! Der Stresslevel war gewaltig, es waren nur fünf Wochen Zeit bis zum Vorspiel - von Null weg habe ich in dieser Zeit manisch eine Art Programm eingeübt. Nun, ich habe es geschafft und bin nun Student im Hauptfach Blockflöte.
Ich bin über 50 Jahre alt; wie man sieht, geht da trotzdem noch Einiges. Man lernt anders als in der Jugend, und es dauert etwas länger, vor allem bis motorische Muster sich endlich dauerhaft im Kleinhirn niederlassen - aber es geht! Mit theoretischen Fächern hatte ich sowieso noch nie Probleme.
Natürlich wird da Leistung gefordert, aber es macht schlicht Freude, wenn man die eigenen Fortschritte sieht und vor allem hört! Konsequentes, tägliches Üben versteht sich von selbst, aber das kenne ich ja schon vom Orgelstudium. Na, schauen wir mal, was das neue Jahr so bringen wird...
Mit meiner Flöten-Dozentin habe ich jedenfalls großes Glück: Wir verstehen uns musikalisch perfekt. Als Autodidakt hätte ich niemals die Chance gehabt, derart konzentriert an meisterliches Wissen zu gelangen.
Daher mein Rat für alle, die ernsthaft ein Instrument erlernen wollen: Anleitung durch kundige Lehrpersonen ist meines Erachtens essentiell!
 
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Willkommen Robert!

Interessanter Lebensweg, noch einmal Blockflöte zu studieren. Vielleicht sollte ich auch einmal bei der Musikhochschule vorbeischauen.:rolleyes:
 
Herzlich willkommen!
Da flötest du ja richtig professioniell!

Wenn du es aber autodidaktisch in 5 Wochen geschafft hast, dich für die Aufnahmeprüfung an der Musikhochschule fit zu machen, dann kann man autodidatkisch scheinbar doch einiges leisten, auch wenns dann mit Anleitung nochmal besser geht.
 
Hallo Bernhard .... ähm Robert

Wow! Alle Achtung! Und auch von mir ein herzliches Willkommen.
Schön, wie die Runde hier wächst! :great:

Innsbruck ... Grüß mir die Stadt ... die Glockengießerei ... das Sellraintal ... die Martinsgrotte ... das Solsteinhaus ... die Nordkette ... .... ........ die Serles ...

Lang lang ist's her ...

Hach, ja ... :)

Aber bleiben wir beim Thema.
Ich bin sehr gespannt auf die Vorstellung Deiner Instrumente in Wort, Bild und Ton und auf Berichte aus Deinem Studium.
Viel Spaß hier im Forum!

Viele Grüße
Lisa
 
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Danke für die Willkommensgrüße!
Eines will ich aber schon klar stellen: Da ich nie ein Wunderkind war, ist mein Vorspiel bei der Aufnahmeprüfung extrem miserabel gewesen. Von Lampenfieber und Zittern geplagt wie lange nicht mehr ist mir beinahe die Flöte aus der Hand gerutscht, was zu verhaltener Heiterkeit der Prüfungskommission führte. Aber zumindest den allgemeinen und theoretischen Teil hatte ich am kleinen Finger.
Wer als Autodidakt zufriedenstellende Ergebnisse erzielt, hat meine Hochachtung. Ich hatte ursprünglich auch nichts anderes vor und schon vor dem Flötenkauf einen Stapel einschlägiger Literatur gewälzt. Allerdings war ich die ersten Wochen im Instrumentalunterricht vor allem damit beschäftigt, viel von diesem Wissen wieder abzuwerfen, weil es veraltet oder auch von mir missverstanden worden war. Ohne Lehrer sind nach meiner Erfahrung effektive Ansatzkontrolle und Erwerb einer guten Atemtechnik und Stütze ziemlich schwierig.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Servus Lisa!
Schön, dass Du die Gegend hier offensichtlich ziemlich gut kennst!
Beizeiten werde ich gerne mehr von meinen flötigen Umtrieben berichten und meine Instrumente vorstellen.
 
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Deine Aufnahmeprüfung erinnert mich an die Lebensgeschichte eines namhaften deutschen Oboisten, dessen Nachruf ich neulich in einer der alten online "Tibia" oder "Windkanal" (Archiv bei Moeck / Mollenhauer); ich bin noch auf der Suche, wo ich das gelesen habe. Kurz nach dem Krieg wollte er an einem Konservatorium ein Instrument studieren, wurde aber mangels Oboisten dazu überredet Oboe zu studieren, ohne jegliche Kenntnis von der Oboe vorher gehabt zu haben. Er zeichnete sich aber durch extremen Fleiß und Ausdauer aus, war immer der erste und auch der letzte im Konservatorium, zeigte dann auch sein Talent und wurde ein geschätzter Solist.
An sich arbeite ich außer in meinem Brotberuf als ausgebildeter und aktiver Organist und Kirchenmusiker mit Spezialgebiet Alte Musik.
Das hilft auf jeden Fall auch, da bist Du ja ein gestandener Musiker. Bei mir kommt jetzt zwar auch immer wieder mal der Gedanke, wie es wäre, jetzt noch einmal Musik zu studieren; aber der Zug ist vor 30 Jahren abgefahren, wenn auch mein Gitarrenlehrer sagt, dass es auch Spätberufene gäbe.


Bei deinem Nickname habe ich erst etwas gestutzt, irgendetwas an dem Namen kam mir bekannt vor. Aber es war nur "Baptist", von Johann Baptist (Vorname nach Johannes dem Täufer aus der Bibel) Vanhal - Komponist eines der wenigen vorhandenen Kontrabasskonzerte, Schüler von Baron Carl Ditter von Dittersdorf, auch Komponist u.a. eines der bekanntesten Kontrabasskonzerte. Nach den Momoiren eines zeitgenössischen Tenors (Michael Kelly, der u.a. Erstbesetzung im Barbier von Sevilla war) komponierte Dittersdorf erst nach dem Zusammenspiel eines namhaften Quartetts in der Besetzung:
1. Vio: Haydn
2. Vio: Baron Dittersdorf
Cello: Vanhal
Tenor: Mozart

Dann gäbe es noch Baptist Bernhard Brinksdink, den Diener und Koch von Dagobert Duck - es ist erstaunlich, wie viel Detailwissen über Comics im Internet und Foren zu finden sind; aber ich kann mir kaum vorstellen, dass das Dein Namensgeber ist. ;)

Von Lampenfieber und Zittern geplagt wie lange nicht mehr ist mir beinahe die Flöte aus der Hand gerutscht,
Da kam mir die Erinnerung hoch, als ich mein erstes öffentliches Kontrabasskonzert als Solist mit Orchester vor vollem Konzertsaal gab und meine Knie so weich wurden, dass ich kaum noch stehen konnte und ich mich fest am Kontrabass klammern musste. Ausserdem waren die Finger so feucht von Angstschweiss, dass ich nur noch über die Saiten glitschte.

Da meine Angstbewältigung schon immer über bewusstes, tiefes Atmen ging, muss ich erst noch austesten, wie ich in Lampenfieber Situationen mit einem Blasinstrument klarkomme.

Allerdings war ich die ersten Wochen im Instrumentalunterricht vor allem damit beschäftigt, viel von diesem Wissen wieder abzuwerfen, weil es veraltet oder auch von mir missverstanden worden war.
Davor habe ich Angst, mir etwas in der Zeit anzugewöhnen, in der ich noch auf die Anmeldung warte. Da es aber feste Kündigungstermine an der Musikschule gibt, werde ich da wohl noch etwas warten müssen...

Ich bin sehr gespannt auf die Vorstellung Deiner Instrumente in Wort, Bild und Ton und auf Berichte aus Deinem Studium.
Ja ich auch, auf Deine Instrumente und Erfahrungen.:great:
 
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Hallo Robert,
na also das nenne ich sch mal einen gelungenen Einstieg in das Altblockflöten Spiel. Wobei man ja Dir zugestehen muss, dass Du als ausgebildeter Organist musikalisch übelste vorbelastet bist. :great:

Bei uns hier in der Musikschule hat man mir vorgeschlagen- wegen meiner Größe- doch unbedingt Kontrabass oder Tuba zu spielen. An eine Einladung zum Vorspiel für das Flötenstudium, na davon hätte ich nur träumen können *lach*!

Ich muss wirklich sagen: "Chapeau!"

Wünsch Dir viel Spaß bei Deinem Studium- Mensch, und ein klein wenig Neid sei Dir gewiss!

In diesem Sinne: Herzlich Willkommen!
 
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Ich bin über 50 Jahre alt; wie man sieht, geht da trotzdem noch Einiges.
Aber hallo geht da noch so manches... :D

Was ist schon so ein halbes Jahrhundert...;)

Herzlich Willkommen.
Eines will ich aber schon klar stellen...
Ich finde es klasse, wie du unverblümt über "deine Art" zu musizieren schreiben kannst.
Andererseits sieht man aber auch an deinem Lebensweg mal wieder, dass wenn man
"Lust" hat am Spiel, sich keine Gedanken über Motivation machen muss.

Ich habe es genau anders herum gemacht...:rolleyes:
Autodidakt, Null Notenkenntniss, noch nie Lieder nachgespielt...
Aber ich flöte einfach seit nun doch schon 40 Jahren meine Melodien vor mich hin.
Einfach weil es schön ist und gut tut. Ich habe immer ein halbes Dutzend Flöten
unterschiedlicher Art griffbereit neben meinem Sitzplatz... :m_flute:
 
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Wobei ich ein Blockflötenstudium für eine Privatperson ziemlich sinnlos halte. Ein ausgebildeter Berufsmusiker kennt die theoretischen Inhalte überwiegend, und das praktische Spiel an sich - naja, so richtig schwierig finde ich die Blockflöte jetzt nicht gerade, muss ich ketzerisch sagen.
 
Wobei ich ein Blockflötenstudium für eine Privatperson ziemlich sinnlos halte.

Was ist denn für Dich der Sinn eines Studiums so ganz allgemein?
Horizonte zu erweitern hat noch niemandem geschadet.

Das Thema gehört - falls Du es diskutieren möchtest - in einen eigenen Thread, da ich es nicht angemessen finde, Roberts Entscheidung für dieses Studium in irgendeiner Weise als unsinnig abzutun.

Gruß
Lisa
 
@Ralinem
Danke für die Geschichte über den spätberufenen Oboisten. Sie mindert meine doch immer wiederkehrenden Selbstzweifel nicht unerheblich.

Zu meinem Nickname:
1) Als lebenslanger Donaldist habe ich den charmanten Butler Baptist tatsächlich zum ersten Namenspaten gemacht.:D
2) Mein zweiter realer Vorname ist -ebenso wie jener von Butler Baptist- tatsächlich Bernhard.
3) Johann Strauß Vater und Sohn hießen im zweiten Vornamen beide Baptist. An Vanhal hatte ich nicht gedacht, auch wenn mir dessen Musik im allgemeinen eher zusagt als jene der Sträuße.
4) Das Patrozinium meiner Heimatpfarrkirche, in der ich meine ersten Schritte auf der Orgel unternahm, lautet auf Johannes den Täufer (Jean Baptist).

Jaja, das leidige Lampenfieber:
Auf einer kuscheligen Orgelempore, hoch über dem Publikum, hatte ich selten damit zu kämpfen. Auch auf Bühnen fühlte ich mich am Positiv oder Cembalo als Teil des Continuos meist ausreichend nervenschonend hinter dem/n Solisten bzw. in der Gruppe verborgen...
Aber mit der Flöte optisch und akustisch im Mittelpunkt zu stehen, alle Blicke auf mich gerichtet, das war dann doch ziemlich heftig und löst leider jedes Mal wieder einen brutalen Adrenalin-Schub aus. Aber auch dagegen gibt es meisterliche Tipps, die hoffentlich auch bei mir bald anschlagen werden. Immerhin ist im März der nächste Showdown (Prüfung) fällig.

...Autodidakt, Null Notenkenntniss, noch nie Lieder nachgespielt...
Aber ich flöte einfach seit nun doch schon 40 Jahren meine Melodien vor mich hin.
Einfach weil es schön ist und gut tut.

Du triffst das Wichtigste beim Musizieren auf den Punkt: Musik muss die Seelen der Zuhörer erreichen, berühren, erheben! Wenn sie das vermag, egal auf welchem Level gespielt wird, dann wird "richtig" Musik gemacht und nicht nur geklampft, getrötet, geklimpert ... gestümpert.
 
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@lisa

Bitte lies dir erstmal die Inhalte und zeitlichen Anforderungen des Studiengangs Blockflöte der diversen Institute durch, dann so etwas für Privatpersonen als angemessen halten oder nicht ;) Ein Aufbaulehrgang Blockflöte wäre sicher durchaus sinnvoll für einen Berufsmusiker, aber ein komplettes Blockflöten-Studium?

Und nein - ich möchte das Thema nicht darüber hinaus diskutieren, sondern habe meine Meinung kund getan.


@Bernhard_Baptist

Wie schaffst Du das denn eigentlich zeitlich mit dem Studium? Oder gibt man Dir "Rabatt" bezüglich der Theorie, die Du ja sicherlich schon teilweise in früheren Prüfungen absolviert hast?
 
Bitte lies dir erstmal die Inhalte und zeitlichen Anforderungen des Studiengangs Blockflöte der diversen Institute durch, dann so etwas für Privatpersonen als angemessen halten oder nicht

Genau das habe ich bereits vor längerer Zeit gemacht, als ich darüber mit einer erwachsenen Schülerin (kurz vor deren Eintritt in die Rente) sprach. Es gibt immer wieder Lebensphasen, in denen man sich selbst, seine Zeiteinteilung und seine Beschäftigungsfelder neu ordnet. Daher ist es eine höchst individuelle Entscheidung, wieviel Zeit man in so ein Studium investieren kann und will, wie angemessen man die Anforderungen für sich hält und welchen Sinn man darin sieht, sich diesen Anforderungen zu stellen.

Wenn außerhalb des Studienbetriebs kein Blockflötenlehrer zur Verfügung steht, der einen erwachsenen Blockflöten-Schüler angemessen "abholen" kann, ist die Einschreibung zum Blockflötenstudium eine gute Möglichkeit, an qualifizierten Unterricht zu kommen, der in Roberts Fall in vielem auf bereits erlangte Berufserfahrung aufbauen kann. Wie man dann sein Blockflötenstudium gestaltet, ist einem in einem gewissen Rahmen selbst überlassen. (Beleg) Denn das Blockflötenstudium ist heutzutage so vielseitig, dass man sich Schwerpunkte aussuchen muss. Letztlich ist alles eine Frage der Zielsetzung. Auch aus diesem Grund interessiert es mich sehr, wie Robert sein Studium gestaltet!
 
Wobei ich ein Blockflötenstudium für eine Privatperson ziemlich sinnlos halte. Ein ausgebildeter Berufsmusiker kennt die theoretischen Inhalte überwiegend, ...

Servus kort,

In gewisser Weise hast du Recht, und ich habe mich auch immer wieder gefragt, warum ich mir dieses Studium antue.
Was aber verstehst du unter "Privatperson"?

Meine Überlegungen nach und nach:
+ Ich wollte schon immer ein Instrument spielen können, das portabel ist und mitgenommen werden kann.
+ Der Klang von Blockflöten hat mir schon immer ausnehmend gut gefallen.
+ Meine persönlichen Ziele könnte ich als Autodidakt nicht zufriedenstellend erreichen, darum habe ich eine Lehrperson gesucht.
+ Chancen, die sich mir boten, habe ich im Leben stets ergriffen, egal ob es dabei um Medizin, Publizistik, Musik gehandelt hat.
+ Es mag altmodisch klingen, aber nach meinen Erfahrungen ist jedes Wissen, jede erworbene Fertigkeit kostbar - ganz allgemein.
+ Es macht mir einfach mehr Spaß, eine Instrumentengruppe so gut wie möglich zu erlernen und nicht nur irgendwie.
+ Eine allererste musikalische Messgestaltung zu Weihnachten mit Flöte + Basso Continuo war für mich erfolgreich und hat mir unheimlich viel gegeben. Somit sehe ich meinen Weg vorerst bestätigt.
+ Mir ist klar, dass ich kein weltberühmter Star auf der Blöckflöte mehr werde. Darum ging es mir aber auch nie. Das Spielen von Blockflöten kann mich verzaubern und dem manchmal unheimlich ekeligen Alltag mit all seiner Dekadenz entreißen, und zwar OHNE dass ich dafür in eine Kirche gehen muss!
+ Dafür bin ich gerne bereit mich übungsmäßig zu kasteien und nicht zu knapp Studiengebühren zu bezahlen.
+ Als "angehender Könner" kann man am Konservatorium unschätzbar wertvolle Kontakte knüpfen - Netzwerken für später also. Denn wo bekommt man denn sonst auf die Schnelle ein Continuo her, das was taugt o. ä.?
+ Eine wichtige Erkenntnis lautet: Lebenslanges Lernen ist angesagt. Statisches Wissen veraltet gemein schnell. So habe ich auch in theoretischen Fächern bereits viel topaktuelles Wissen erwerben können, denn gerade auch in der Musiktheorie und -geschichte (AUFFÜHRUNGSPRAXIS!!) bleibt die Zeit nicht stehen. All das kommt mir natürlich auch bei den Tasteninstrumenten zugute!
+ Falls alles gut läuft und es sich ergeben sollte, dann beabsichtige ich, mein Wissen dereinst auch lehrend weiter zu geben.


Soweit ein paar Gedanken zu deinen Einlassungen - nicht als Rechtfertigung, sondern als Information gedacht.


naja, so richtig schwierig finde ich die Blockflöte jetzt nicht gerade, muss ich ketzerisch sagen.

Ganz ehrlich: Dies Ansicht hatte ich auch einmal. Aber sie ist einfach falsch und leider mit Ursache dafür, dass die Blockflöte immer noch als minderwertiges "Probierinstrument" missachtet wird, von dem man als Kind möglichst bald wieder weg kommen sollte...

Mittlerweile löst so ein Sager bei mir aber mitleidiges Lächeln aus. Andere Blöckflötenliebhaber hier werden dir sicherlich bestätigen, wie schwierig es allein schon ist, als ernsthaft Lernender an drei aufeinanderfolgenden Tagen auf der Blockflöte gleich sauber(!) zu intonieren... Bis das klappt vergeht viel Zeit. Und da will ich noch gar nicht von Anblastechniken, Atemführung/-stütze, Artikulation, Beherrschen aller Register von ganz tief bis ganz hoch usw. schreiben....

So, und jetzt gehe ich üben!!

PS:
Ja, einige Grundlagenfächer wie allgemeine Akustiklehre, Instrumentenkunde etc. wurden angerechnet, aber bei weitem nicht alle. Der Zeitaufwand durch Üben beläuft sich aktuell auf durchschnittlich 2x 1,5 Stunden pro Tag. Das geht sich bisher mit dem Schuhlöffel und einer verständnisvollen Familie als Freiberufler gerade so aus.
 
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Hallo Robert,

auch von mir ein herzliches Willkommen hier. Schön, dass die Blockflötenliebhaber im Musikerboard zunehmen.
Mit über 50 mit Blockflöte zu beginnen ist nicht zu spät - du liegst da auch voll im Trend (ich habe fast den Eindruck, dass in den letzten Jahren immer Erwachsene über 50 anfangen, dafür die Kinder weniger werden).

Mir gefällt Innsbruck auch sehr gut. Hoffentlich existieren die beiden süßen alten Musikgeschäfte dort noch!

Ich freue mich auch über deine Berichte zum Fortschritt deines Studiums (ich beneide dich fast darum).

Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg, Spaß und Freude beim Lernen und Spielen und natürlich ein gutes Neues Jahr,

Blockarina
 
Hallo Blockarina,

auch an Dich herzlichen Dank für die guten Wünsche. Ja, die zwei Musikgeschäfte hier gibt's noch, so wir dieselben meinen. Jenes direkt neben dem Konservatorium (Hasslwanter) hat allerdings im vergangenen Herbst die Besitzer gewechselt - mal schauen, wie sich das auswirkt...
 
Hallo Robert, auch von mir ein Willkommen.
Die Blockflöte ist wirklich kein Spielzeug und eben auch kein Kinderkram. Nur weil auch jeder Laie beim Reinblasen einen "Ton" erzeugt, ist das noch lange keine Flötenmusik.
Von mir größten Respekt für dein Vorhaben Blockflötenstudium und viel Erfolg!

Mit über 50 mit Blockflöte zu beginnen ist nicht zu spät - du liegst da auch voll im Trend (ich habe fast den Eindruck, dass in den letzten Jahren immer Erwachsene über 50 anfangen, dafür die Kinder weniger werden).
Ok, ich bin noch nicht ganz Ü50, aber es scheint hier im Forum doch recht viele "ältere" Flötenbeginner zu geben.
Habe mir da auch schon meine Gedanken zu gemacht. In anderen Foren sieht man ein Abwandern der jungen Generation zu Facebook. Für fast Alles gibts dort Gruppen, denen sich diese dort anschließen. Ich könnte mir vorstellen, dass es für U20 uncool ist in einem Blockflötenforum aktiv zu sein. Da geht halt die Blockflötengruppe in Facebook eher bei Gleichaltrigen durch.
Gruß Norbert
 
@flautino musikus
Danke! :)

Und zu Fakebook enthalte ich mich lieber eines Kommentars...
Nur so viel: Dieses Forum kann da locker mithalten. Und wer funktioneller Analphabet ist, wird auch keine Noten lesen lernen...:evil:
 
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@Bernhard_Baptist
Ich bin noch gespannt, auf welchen Flöten Du spielst, wie Du bei längeren Spielzeiten Pausen der Flöten organisierst (also Pause für die Flöte über Nacht? oder morgens und abends mit 10h Pause o.ä.?).

Ich habe den Großteil meiner Spielzeit mit Kunststoffflöten verbracht, da die Holzflöten eingespielt werden mussten (Alt jetzt unterwegs zum Nacharbeiten) und die tägliche Spielzeit meist deutlich länger als 1 Std waren.
 
Ralinems Frage schließe ich mich gerne an: Welche Flöten spielst Du momentan?
 

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