Stumpfe Reime?

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elkloso
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Hi, ich bin ganz neu im Bereich Lyrics und co. Ich will halt Punkrokc/Alternative Texte schreiben (so was wie Muff Potter) und ich finde, alle Reime die ich mach, klingen auf dem Papier so stumpf. Kennt ihr das auch? Wie find ich denn bessere? Bin hier die Workshops mal am durcharbeiten.
 
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hi elkloso!
das thema passt eher ins unterforum "eigene texte, lyrics". vllt ist ja ein mod so nett und verschiebt es bei bedarf.
zu deinen fragen: ja, das problem hat wohl jeder (bzw gehabt).
die workshops durcharbeiten ist erstmal ein guter schritt.
ich behaupte mal, dass es niemanden gibt, der von anfang an nur gute texte schreibt.
wenn das ganze dann auch noch in einer fremdsprache wie englisch passieren soll, wirds nochmal schwerer, weil man die üblichen redewendungen usw nicht kennt.
das kommt einfach mit der zeit. immer weiter schreiben.
auch ein dichter, buachautor usw hat wahrscheinlich mit schlechten texten angefangen und verbessert sich stetig.
ich setze mir meist ein zeitliches limit. wenn ich den text bis dahin nicht fertig hab leg ich ihn bei seite und fange nen neuen an. nach ein paar wochen les ich ihn mir wieder durch und hab auf einmal die tollsten einfälle ;)
gruß Patrick
 
einen Tipp den ich dir geben kann, weil das zumindest bei mir anfangs ein großes Problem war:
Klammer dich nciht zu sehr an Reime. Reime ruhig mal sehr frei oder mal gar nicht. Krampfhaftes Reimen klingt automatisch nach Kindergartenreim

und was ja schon gesagt wurde: du musst einfach flüssiger werden im Umgang mit der Sprache in der du reimen willst... da hilft's nix, das braucht Übung... wenn du zum ersten mal eine Gitarre umhängen hast, kannst du auch noch keine schönen Melodien spielen - genauso ist das auch beim Texten.
 
Danke für die Tipps, ich hab gestern abend einfach mal so 2-4Zeiler auf geschrieben die mir in den Sinn kamen und wo ich denke, dass ich die i.-wann mal beutzen kann. Nur leider hab ich da auch fast keine Reime oder so.

Ich möchte halt deutschte Texte schreiben, so angelehnt an den Styl wie z.B. Muff Potter (kennt die wer?).
 
Wenn dir ein Reimpaar nicht gefällt, mußt du damit spielen. Bin unter Zeitdruck, deshalb zitiere ich mich mal ausnahmweise selber:rolleyes: und füge einige Beispiele ein:

Jongleur schrieb:
Der Reimzwang ist kein unlösbares Problem. Vorschläge:
Man verschiebe abwechseln jedes geeignete Wort an das Zeilenende.

Jedes Wort passt an das Ende
Am Ende passt jedes Wort
Jedes Wort am Ende passt
Als letztes Wort eignet sich jedes

Man probiere alle Synonyme des Reimwortes aus

Jedes Wort passt am Schluß
Am Ende passt jeder Spruch
Das Wort am Ende sitzt
Als letztes Wort eignet sich alles


Man trenne Stammverb und Präfix (also aus "ausprobieren" wird... "probier es aus"/ aus "angelacht"..."lacht mich an" usw. die Silben wie an, auf, aus haben nämlich sehr viele Reime;))

Jedes Ende ist ein neuer Anfang
Am Ende fängt alles an

Oder man bemüht Vergleiche und Metonymie (also zum Beispiel aus Polizei / der Arm der Macht...)

Am Ende ist jedes Wort Luft
Am Ende ist alles Luft

und schon hat man in kurzer Zeit 10 (!) neue Reimworte für einen Gedanken kreiert. Aber das Tolle ist gleichzeitig, das jedes neue Reimwort ein wenig anderen Sinn in die Zeile bringt. So bleibt der Schreibfluss erhalten

Soweit einige Tipps zu Technik.

Fürs Dichterherz gilt:

Du musst unbedingt DEINE Reime finden!
Worte die DICH erregen!
Während des Schreibens keine Angst vor irgendeinem bösen Index-Wort.

Spielen, spielen, spielen!

Wenns ans Veröffentlichen geht, streicht man erfahrungsgemäß die blödesten Zeilen wieder

Als Wörterzocker
wird der Rocker locker
Wenn schon Stubenhockerblogger
denn schon mörderische Schocker

aber sicher bleiben einige geile Reime übrig.

Viel Spass
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die Tipps, ich hab gestern abend einfach mal so 2-4Zeiler auf geschrieben die mir in den Sinn kamen und wo ich denke, dass ich die i.-wann mal beutzen kann. Nur leider hab ich da auch fast keine Reime oder so.

Ich möchte halt deutschte Texte schreiben, so angelehnt an den Styl wie z.B. Muff Potter (kennt die wer?).

Habe mal grade bei Muff Potter reingehört - das ist schon ne recht hohe Latte, die Du Dir da anlegst.
Aber wirkliche Ziele sind immer hoch angelegt, sonst reizen sie nicht.
Unter Umständen sind sie allerdings nicht in 5 Minuten zu erreichen - und der Weg dahin ist halt Üben, Ausprobieren, Rumexperimentieren, vergleichen, verbessern, basteln und schleifen und feilen bis es paßt.

Die Anregungen vom Jongleur finde ich sehr gut und praxisorientiert.

Am Anfang steht aber erst mal die Story, die Geschichte, die Situation, die Begebenheit, das Gefühl, das was Du erzählen willst. Das WAS kommt vor dem WIE. Jedenfalls meiner Ansicht nach.
(Es gibt natürlich immer mal Situationen, wo einem eine Zeile oder ein Titel einfällt und plötzlich sprudelt es oder es läßt einen nicht mehr los oder man schreibt ein paar Zeilen auf, legt sie weg, liest sie irgendwann und kann sie gut verwenden.)
Mir kommt es ein bißchen so vor, als verlegst Du Dich dermaßen auf das Reimen, dass Du das Eigentliche aus dem Blick verlierst.

Stell doch ruhig mal einen Text von Dir rein - auch einen, wo Du mit den Reimen unzufrieden bist oder wo es noch keine gibt. Aber halt einen kompletten Text - so wie Du ihn Dir inhaltlich vorstellst. Und dann kann man ja mal gemeinsam gucken, wie man an der Sprache so arbeitet, dass es sich reimt, gut anhört und die Geschichte gut rüberkommt.

x-Riff
 
Ok, ich mach dann mal einen fertig, weil hab bis jetzt nei nen ganzen hinbekommen, weil ich mich echt auf die reime konzentriert habe.

Danke schonmal an alle.

Muff Potter find ich genial die Texte, weiß nicht was du gehört hast, aber ich find grad die alten Sachen toll.
 
Seit ich jetzt mal angefangen hab, nehm ich i.wie manches ganz anders war. z.B wenn ich (erste) Berichte im Fernsehn seh oder im I-net lese, da fallen mir dann direkt Zeilen ein. Bzw. Sachen die mir gefallen.^^

JEtzt heute war so, was mir so Ideen brachte, war als ich gelesen hatte, dass sich jmd. wie ein Tourist in seiner eigenen Stadt fühlt oder I-wann jede Party mal gefeiert war.


Hab aber auch oft, dass ich was aufschreibe und 2h später wieder durchstreiche, weils scheiße klingt, ist das normal?
 
Dass Dich jetzt viel mehr Dinge animieren und inspirieren ist schon mal ein sehr gutes Zeichen. Auch dass Dir Szenen und Bilder einfallen, Du Dich wie in einem Film fühlst, in dem Du auch noch Regie führst - das ist alles sehr gut.

Dass dabei nicht alles verwertbar ist, ist völlig normal. Du brauchst dabei später gar nichts durchzustreichen. Wichtig ist erst mal, dass Du schreibst. Später triffst Du eh Deine Auswahl und überarbeitest die Sachen - das meiste sind halt eben genau die Versuche, die Du brauchst, zum zum Eigentlichen zu kommen - später wird die Trefferquite sowieso höher - das kommt von selbst.

Die Alternative zum Durchstreichen ist halt: alles in eine Mappe. In regelmäßigen Abständen mal durchgucken: es kann immer mal sein, dass etwas, was Dir jetzt gar nichts sagt, plötzlich wichtig wird. Wenn es Dir ne ganze Weile nix gesagt hast oder wenn sich die Mappen in Deinem Zimmer stapeln, kannst Du es immer noch wegtun.

x-Riff
 
Finde das Wahnsinn, was man auf einmal so wahrnimmt^^ Seh ich im vorbei rennen im Wohnzimmer ne stumpfe Doku von SpiegelTV laufen, aber es fällt ein Satz und mir fällt was dazu ein^^ Schon krass.

Werd auf jeden Fall mal weiter machen, muss sich nur noch mein Gesang verbessern xD
 
Zum Thema Reime, hab ich am letzten WE Turbostaat kennengelernt^^ Hab sie halt Live gesehn udn find die seit dem extrem geil :D Auf jeden Fall, bei denen reimt sich ja eigentlich gar nichts, das sowas in der Musik geht, hab ich eigentlich noch nie mitbekommen^^

AUf was muss man eigentlich achten, wenn man gar keine Reime benutzt wie bei dem Song hier z.B. http://lyrics.wikia.com/Turbostaat:Pennen_Bei_Glufke
 
Wenn Du gar keine Reime benutzt sollte die Sprache eine flow haben und der Text bzw. die Geschichte oder das Erzählte fesseln oder interessieren ... Oft ist auch der Gesang interessanter, verläßt mal das metrische Schema, ist eigenständiger ... die Wahl der passenden Worte bekommt mehr Bedeutung, da Du ja nicht mehr darauf achten musst, dass es sich reimt - das ergibt neue Freiheiten, die aber auch genutzt werden wollen ... Oft wirkt ein Text ohne Reime alltagssprachlicher, weniger gekünstelt - und das kann ein großer Vorteil sein ...

Das wären so die wesentlichen Sachen, die mir auf Anhieb dazu einfallen ...

Und was mir noch einfällt: Vielleicht hälst Du Dich zu sehr mit der Form auf? Nimm Dir ein Thema, erzähl eine Geschichte, beschreib etwas das des Beschreibens und des Hörens wert ist - dann kommt entweder die Form von selbst (weil sie dazu passt und sich in gewisser Weise aufdrängt) oder man beschäftigt sich halt später damit - erst das WAS dann das WIE ...

Je mehr Bands und Texte Du hörst, desto mehr wird Dir auffallen, dass es fast nichts gibt, was es nicht gibt - sowohl an Themen als auch an Formen ... Man kann sich ruhig an songs oder Texten oder Stilen orientieren - das ist völlig okay - aber Du brauchst Dich auf der anderen Seite durch nichts bremsen zu lassen - ob nun Reime oder keine, ob ne Geschichte im Üblichen Sinne oder nicht ... Hauptsache, Du hast was zu erzählen, das Dir wichtig ist (aus welchem Grund auch immer) und was möglicherweise andere auch interessiert ...

x-Riff
 
Lieder ohne Reime gibt es wie Sand am Meer. Besonders bei englischsprachigen Songs reimt sich sehr wenig. Aber auch in Deutschland ist das durchaus keine neue Errungenschaft.

Worauf Du achten musst? Nur darauf, dass der Text gut wird. Es gibt da keine genaue Anleitung für. Schau mal in den Workshop - da gibt es etliche Beispiele, wie man sich einen Text erarbeiten kann.
 
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