Suche Jazz-Buch (Gitarre)

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alloa1234
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Hi!
Ich suche ein Buch, welches mir den Jazz auf der Gitarre näher bringt,
kann allerdings keine Noten "flüssig" lesen und habe bisher auch nicht vor,
nach Noten zu spielen (Tabs wären also eine große Motivation beim lernen).

Die -Grundlagen- der Musiktheorie kann ich und bin natürlich auch mit den
Kirchentonleitern usw. vertraut.
Ich spiele selber schon länger Gitarre und brauche deswegen auch keine Erklärungen zur Technik.

Falls wer ein paar Alternativen kennt und nach Musikgeschmack unterteilen kann:
Finde von Bela Fleck und den Flecktones einige Sachen wie zB "the sinister minister" http://www.youtube.com/watch?v=TPBmyFsfyPc sehr gut und
Helge Schneider ist nach meiner Meinung ein sehr guter Musiker und im Latin Jazz gibt es auch einige Interessante Lieder.

Freue mich auf eure Vorschläge!
 
Eigenschaft
 
Ok,
vielen Dank ihr beiden!

Ich probiere es dann erstmal mit dem Buch von Michael Sagmeister.
 
Auch wenn du mich dafür evtl. hassen wirst: "Lerne auch nach Noten zu spielen." Ich spiele selbst auf der Gitarre kaum nach Noten aber ich kann es und bin glücklich darüber. Das bringt dich gerade im Jazz weiter und hat den Vorteil, dass du auch mal bei einem Pianisten in sein Real Book schielen kannst und auch weißt, was da vor sich geht.

Von daher würde ich fast sagen, dass ein Lehrbuch an zweiter Stelle stehen sollte. Wenn du ja schon spielen kannst versuche dich doch einfach mal an einem Werk mit den gängigen Standards. Dazu gehört zwar Akkordpaukerei und auch Notenlesen, aber es macht sich bezahlt.

Jeder findet irgendwie seinen Weg und dennoch gibt es Dinge, die immer wieder Hilfreich sind. Dazu zählen (nach meiner vergleichsweise geringen Erfahrung) das Hören von Jazz, dass spielen von Standards und das freie Improvisieren mit anderen Musikern. Falls keine Musiker vorhanden oder gerade keine Lust da ist, kann man natürlich auch Playalongs nehmen. :)

Hoffe das hat etwas geholfen. Auch wenn es mal wieder die Notenpredigt war.
 
Ich möchte erstmal nur das besser verstehen, was ich an Musik höre und
außerdem habe ich nicht so viel Zeit, dass ich mal eben das flüssige Notenlesen lernen kann.
Das heißt nicht, dass ich es nie lernen möchte, aber ich schiebe es erstmal auf,
bis ich den Jazz im Ansatz verstehe (und sehe dann weiter).
Zusätzlich habe ich ein recht gutes Gehör und kann ein Lied nach kurzem reinhören
meistens begleiten (egal ob Rythmus, Solo oder eine Kombination aus beidem).

Ich vergleiche die Musik aber auch gerne mit der Sprache:
Ich kann auch sprechen, auch wenn ich nicht lesen und schreiben könnte.
Auch ohne die Grammatik zu können, kann ich sie intuitiv anwenden -
ähnlich wie bei der Musiktheorie, usw usw.
Dazu kommt, dass es bestimmt schöner ist, ein Stück zu hören, als es zu lesen.

Es schadet aber nicht,
deswegen danke für den Hinweis.
 
Ich vergleiche die Musik aber auch gerne mit der Sprache:
Ich kann auch sprechen, auch wenn ich nicht lesen und schreiben könnte.
Auch ohne die Grammatik zu können, kann ich sie intuitiv anwenden -
ähnlich wie bei der Musiktheorie, usw usw.
Dazu kommt, dass es bestimmt schöner ist, ein Stück zu hören, als es zu lesen.
Dann müsstest Du Dir Goethe und Schiller als Hörbuch kaufen, und denkst am Ende noch, dass Schiller aber 'ne tolle Sprechstimme hat :)
Spätestens wenn Du mit anderen Jazz-Musikern zusammenspielen möchtest, wirst Du in Kontakt mit dem Realbook kommen. Da stehen auch mal Stücke drin, von denen man keine Einspielung (oder nicht die richtige Einspielung) im Internet findet. Lässt Du Dir die Sachen dann von den Kollegen vorsingen? Und die wichtigste Frage: Haben die da Lust drauf?
Deine Überzeugung in Ehren, aber als Analphabet hats mans schwer, nicht nur im Musiker-Board.
 
Stimmt.
Vor allem wegen dem Mobbing anderer Leute ;).

Ich kenne ein paar Jazz und Blues-Musiker, welche ihr Instrument auf der "Straße"
gelernt haben und noch nie ein Notenblatt gelesen haben.
Meiner Meinung nach trotzdem beeindruckende Musiker!
Dann kenne ich sogar Musiker die in einer Big Band spielen und auch nicht
richtig Noten lesen können.
Einfache Lieder können sie, wie ich, nach ein paar mal drüber gucken, spielen,
aber die schwierigen Stücke nehmen sie sich mit nach Hause und lernen sie dort.
Über Umwege funktioniert fast alles.

Musik soll doch in erster Linie Spaß machen und ein Zeitvertreib sein -
warum also etwas lernen, was ich vorerst nicht lernen möchte.


Aber wir wollen hier ja keine Diskussion entfachen, ob Notenlesen Pflicht ist.
Jeder hat da wohl seine eigene Meinung.
 
seltsamerweise wird diese Diskussion immer von denen geführt, die es NICHT können...??!!

dann zähl doch mal die vielen Jazzer auf, die nicht Noten lesen können - ich kenne auch ein paar, laß uns mal sehen.


Big Band ohne Noten ist Humbug - die allermeisten Big Bands haben Mappen mit weit mehr als 100 Stücken , gerne auch oft mehr als 500 - wie bitte kommen da Nicht-Notenleser zügig zurecht?
Und komm mir bitte nicht mit den Head-Arrangenets der alten Swingbands, das vor vor 70-80 Jahren...
 
Die Fähigkeit Noten lesen zu können erleichtert dir einfach die Kommunikation mit deinen Mitmusikern. Das es Blueser gibt die keine Noten lesen können glaub ich gerne, aber ich behaupte mal, dass im Blues harmonisch auch nicht so viel passiert wie in den meisten Jazzstandards.

Das "flüssige Notenlesen" kommt ja auch nicht von heute auf morgen, das braucht schon seine Zeit. Du könntest ja z.Bsp. damit anfangen, dich an einfache Jazzthemen ranzutasten .(Autumn Leaves ist z.Bsp. recht einfach vom Blatt zu spielen)
 
Lässt Du Dir die Sachen dann von den Kollegen vorsingen? Und die wichtigste Frage: Haben die da Lust drauf?

Die bildliche Vorstellung ist allein schon genial. Ich frage demnächst mal unseren Blechhuster, ob er mir mal was schönes vorträllern kann. Der klingt ohne Trompete nämlich eher wie eine Katze auf dem Bandschleifer. :D

Ich möchte erstmal nur das besser verstehen, was ich an Musik höre und
außerdem habe ich nicht so viel Zeit, dass ich mal eben das flüssige Notenlesen lernen kann.

Das Notenlesen ist dir bestimmt nicht hinderlich beim Verstehen. Aber der Grund mit der Zeit erschließt sich mir nicht wirklich. Für schnelle Erfolgserlebnisse solltest du dir vielleicht eher was als Rockgitarrist suchen (was nicht böse gemeint ist). Jazz ist zumindest in meinen Augen keine Musik, die man sich "mal eben draufpackt". Wenn du da wirklich verstehen willst was passiert, wird das seine Zeit brauchen. Und die Theorie ist dabei zwar keine Pflicht, aber sie hilft dir ungemein die Zeit später abzukürzen.

Zumal es, wie schon von Jerzy Rugby erwähnt, gerade unter Jazzmusikern gang und gäbe ist das Real Book zu benutzen. Selbst wenn man einen Song nicht kennt kann man damit noch was anfangen. Die darin enthaltenen Leadsheets wollen ja auch nicht exakt vom Blatt gespielt werden, sondern erwarten vom Musiker ihr Leben eingehaucht zu bekommen.

Aber Big Band Musiker, die sich ernsthaft erstmal ihre Stücke mit nach Hause nehmen um dort zu üben nehme ich ehrlich gesagt nicht ernst. Es können tolle Musiker sein, aber in einer Big Band erwarte ich doch etwas mehr Professionalität. Solche Leute hätten z.B. nie unter Miles Davis (von dem ich persönlich kein großer Fan bin) arbeiten können, da er oft darum bat, dass die Musiker nicht zu Hause übten. Er wollte die frischen und ungeschliffenen Lines auskosten.

So...genug gesabbelt jetzt. :)
 
Um auch mal ein bisschen Senf beizusteuern;

1. Jazz aus einem Lehrbuch stell ich mir kriminell schwierig vor, vor allem eins von Michael Sagmeister, dessen Kolumnen in der Gitarre & Bass ich schon für von fragwürdigem pädogischem Wert halte. Aber wahrscheinlich handelt es sich hier wie so oft um Geschmackssache.

2. Es gibt überhaupt keine Ausrede, sich das Notenlernen zu sparen bzw. auch nur aufzuschieben, zum einen weil es sehr einfach ist, zum anderen - um das Bigband-Argument außen vor zu lassen - weil du bei normal schneller Entwicklung in ca. einem Jahr den Punkt erreichen wirst, an dem du direkt an der Gitarre nicht mehr nur in Fingersätzen denken kannst und willst. Ich kam mir damals jedenfalls etwas gefangen vor in meinem beschränkten Verständnis der Musik. Dazu gehört dann auch ein umfassendes Theoriewissen, dass reflexartig abrufbar sein sollte. So kann man sich jede Menge Übungszeit sparen und letztendlich farbenfroher musizieren. Um daraus schließend mal eine Kampfthese aufzustellen: "Mehr Theorie = besserer Musiker".

3. Thema Blattspiel: Ein Stück wie Autumn Leaves oder ähnliches sollte natürlich prima vista darzubieten sein, was ich mir bei Parker-Gassenhauern wie Anthropology oder Dexterity eher weniger vorstellen kann. Gleiches gilt übrigens für große Bereiche der Bigband-Literatur, insbesondere moderneres Material, wo die Gitarre oftmals eher im Saxophonsatz, denn in der Rhythmusgruppe mitmischt. Insofern sollte man da nicht pauschalisieren.
 
... Bereiche der Bigband-Literatur, insbesondere moderneres Material, wo die Gitarre oftmals eher im Saxophonsatz, denn in der Rhythmusgruppe mitmischt ...

...du kennst Arrangements von Frank Runhoff - schön!
 
Man sollte vielleicht erstmal feststellen, dass "Ahnung von Harmonielehre haben" nicht identisch mit "flüssiges Lesen (und spielen) von Noten" ist. Vielmehr ist das ein Teilaspekt. Mancher mag guten Durchblick in der Harmonielehre haben auch ohne das er sich als besonders guter Blattspieler hervortut. Vielleicht gibt es auch Unterschiede zwischen den Instrumenten die das Notenspiel mal schwerer (Gitarre)/leichter (Piano) erlernbar machen?
 
Man sollte vielleicht erstmal feststellen, dass "Ahnung von Harmonielehre haben" nicht identisch mit "flüssiges Lesen (und spielen) von Noten" ist.

Wenn es so wäre, gäb es kaum diese zwei verschiedenen Begrifflichkeiten.

Mancher mag guten Durchblick in der Harmonielehre haben auch ohne das er sich als besonders guter Blattspieler hervortut.

Nochmal in aller Deutlichkeit: Das Blattspielen nötigt dem Spieler die Kenntnis aller Tonnamen auf dem Griffbrett ab. Diese Kenntnis wiederum führt - zusammen mit einem hochentwickelten und schnell abrufbaren Theorieverständnis - zur Fähigkeit, harmonische Konstrukte (z.B. verschiedene Constant Structure-Schiebereien) zu verwirklichen, die man nicht geübt hat. Es geht also alles Hand in Hand: Wenn man das Blattspiel erlernt hat, wird man auch besser improvisieren können. Wenn man das Notenbild schnell in theoretische Kontexte übersetzen kann, wird man es einfacher abspielen können, weil man so auf schon automatisierte Bewegungsabläufe zurückgreifen kann. Wenn man eine sichere Technik und ein gutes Timing hat, wird man ebenfalls besser Blattspielen können, weil dann auf diese Aspekte des Musizierens weniger Konzentration aufgewendet werden muss usw.

Vielleicht gibt es auch Unterschiede zwischen den Instrumenten die das Notenspiel mal schwerer (Gitarre)/leichter (Piano) erlernbar machen?

Den gibt es, ich würde ihn aber nicht als sonderlich schwerwiegend bezeichnen. Meistens lässt die musikalische Situation und die Position der Hand eh nur eine Möglichkeit zu, die nächste Note zu spielen, auch wenn es sie zwölf Mal auf dem Griffbrett gibt.
 
Hallo!
Ich kann Dir eventuell die DVD "Kick Off Jazz Gitarre" von Andreas Schulz empfehlen. Das ist eine Einführung, die keine Noten (jedoch ein paarmusikalische Grundbegriffe, z.B. Harmonielehre) erfordert. Mich hat sie motiviert, mich mit Jazzviocings, Skalen usw. auseinander zu setzen. Und alles ist nett vorgemacht und mit sog. Jamtracks zum Mitmachen gestaltet. Und vor allem nicht teuer. Leider lässt die Fortsetzung auf sich warten.
Das Buch von Sagmeister habe ich auch, es ist umfassend und gründlich, jedoch angenehmer mit mehr musikalischem Hintergrundwissen.
Beste Grüße aus Hamburg
Stefan
 
Ich würde auch behaupten, dass man beim Sagmeister Buch ein großes musikalisches Grundwissen haben sollte. Er fängt zwar mit der einfachen Durtonleiter an, aber wenn du nicht ein ganzes Jahr auf den ersten 3 Seiten des Buches bleiben willst (so ist es mir gegangen) dann besorg dir dieses Werk erst mit einem großen Fundes an Skalenwissen.
Das Buch ist viel weniger ein Lehrbuch im klassischen Sinn, als eine Sammlung von enorm viel Übungsmaterial und Ansätzen zum üben, die der Gitarrist dann eigenständig ausarbeiten und eigene Übungen erfinden soll.

mfg
C-Arp
 
Das Problem ist. Wenn du keine Noten kannst bist du im Jazz relativ unflexibel. Klar kannst du dir auch die Melodien als Tabulatur rausschreiben, aber dann bist du in einer Lage gefangen. Wenn du dann mal Comping machen willst (akkorde und Melodie zusammen spielen) bekommst du Probleme, weil du eigentlich ständig die Lage wechseln müsstest.
Klar ist ein gutes Gehör Gold wert und ich bin auch wirklich dafür, dass du auch sämtliche Melodien und Akkorde von mir aus dir raushören solltest. Aber dann solltest du das rausgehörte am besten in Notenform notieren und es vom Blatt spielen damit du das Blattspiel auch übst.

Ich nehme mir immer ein Jazz STandard vor und spiele erstmal die Melodie vom Blatt. Dann schaue ich mir die Voicings an und versuche die Begleitung zu spielen. Danach versuche ich alles im Comping zu kombinieren und gerate dabei ins experimentieren. Wenn das funktioniert kombiniere ich Comping mit meiner Improvisation.

Schön für die Leute die angeblich sofort ihre Jazz STandards runternudeln können, aber meiner Meinung nach muss man sich eine Weile beschäftigen bevor man so ein Jazz Standard drin hat und auch versteht worum es wann wo geht. Zumindest ist das bei mir persönlich so.

Ich finde es irgendwie immer ein wenig komisch wenn hier viele sagen, dass man als Big Band Musiker nicht üben muss und komplett alles sofort vom Blatt spielen kann.
Ich bin echt kein guter Blattspieler aber
ich glaube nur wenige haben es geschafft ohne zu üben Anthropology einfach mal so vom Blatt zu spielen. Auch die Melodie von Take 5 musste ich dank der ganzen b und der Rhythmik erstmal ein paar mal durchgehen. Es kommt doch immer auf die big Band an. Wir haben genügend Big Bands in der Umgebung wo einige Musiker kaum Notenlesen können. Eine davon ist sogar sehr erfolgreich. Gerade die Gitarristen sind da immer etwas hinterher was das Notenlesen angeht.
 
Wenn du dann mal Comping machen willst (akkorde und Melodie zusammen spielen)

Comping != Akkorde und Melodie zusammen spielen. Comping ist einfach Begleitung, wenn man die Akkorde und die Melodie gleichzeitig auf einem Instrument darstellt könnte man das Chord Melody Playing nennen.
 

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