So,
hab mir den CTP-2 bestellt und kann jetzt direkt zwischen ihm und dem CT4B2 vergleichen.
Dazu hab ich mal Samples aufgenommen, damit sich jeder einen Höreindruck verschaffen kann. Das Setup ist sehr einfach: meine Takamine EF508C TBS direkt in die Soundkarte und fertig. Keine Nachbearbeitung, nur das reine Pickup-Signal. Bei den Preamps waren die EQs auf neutral gestellt, beim CTP-2 hab ich verschiedene Stellungen des Cool Tube-Reglers aufgenommen.
CT4B2
Geschrammel
Gezupfe
CTP-2 0% Cool Tube
Geschrammel
Gezupfe
CTP-2 25% Cool Tube
Geschrammel
Gezupfe
CTP-2 50% Cool Tube
Geschrammel
Gezupfe
CTP-2 75% Cool Tube
Geschrammel
Gezupfe
CTP-2 100% Cool Tube
Geschrammel
Gezupfe
Hier gibt's noch alle Dateien in einem zip-File:
http://rapidshare.com/files/311481768/takamine_preamps.zip.html
Damit kann man zügiger zwischen den Samples hin- und herschalten.
Einige Sachen sind mir bei diesem Vergleich noch aufgefallen:
Zunächst das Rauschen. Der CT4B2 ist hier völlig ruhig, egal, wie man an den Reglern dreht. Der CTP-2 rauscht dagegen schon leicht, beim Hochziehen der Höhen am EQ oder je nach Frequenz auch beim Mittenregler sogar etwas mehr. Live sicherlich kein Problem, aber im Studio könnte das vielleicht stören. Auch das Aufdrehen des Aux-PU-Reglers wird bei hohen Stellungen mit Rauschen quittiert, was aber wohl auch daran liegen mag, dass ich keinen zweiten Pickup angeschlossen habe.
Der EQ des CTP-2 ist natürlich wesentlich flexibler und auch wirksamer, als der des CT4B2. Bei Letzterem hatte ich immer das Gefühl, nicht wirklich in den Klang eingreifen zu können, mit dem CTP-2 lässt sich hier tatsächlich einiges anstellen, bestimmt auch dank der parametrischen Mitten. Außerdem hat der CTP-2 einen etwas höheren Output.
Bei voll aufgedrehten Mitten, vollem Tube-Anteil und voller Lautstärke sind übrigens leichte Verzerrungen zu hören. Das wurde aber schon mal im takamineforum.com erwähnt und soll sich wohl bessern, wenn der CTP-2 extern mit Strom versorgt wird und so der Headroom der Röhre größer wird. Bei normalen EQ-Settings wird man auf dieses Problem wohl kaum stoßen. Ansonsten hat es geholfen, das Volume etwas zurück zu nehmen.
Außerdem hätte ich mir gewünscht, dass die Knöpfe des CTP-2 mit weißen Markierungen zeigen, wo sie grade stehen, doch leider besitzen sie nur eine Kerbe im dunklen Plasik, so dass man auf der Bühne bei schlechtem Licht wohl wissen muss, wie sie eingestellt sind.
Die Aufwärmzeit ist übrigens wirklich fix, ich würde mal sagen, unter 10 Sekunden. Der Status wird einem ganz hübsch über LEDs angezeigt, also ob die Röhre grade aufgewärmt wird, ob sie spielbereit ist und ob die Batterien leer sind.
Ach ja, das Stimmgerät scheint auch etwas fixer zu sein, als das vom CT4B2.
Bleibt jetzt die Frage, ob ich das Teil behalte, oder wieder zurück schicke.
Vom Sound her ist es ganz klar eine Verbesserung, hört euch mal den CTP-2 mit 75% Tube-Anteil gegen den CT4B2 an. Auch der bessere EQ führt dazu, dass man einfach schönere Sounds aus der Gitarre kitzeln kann. Was mich wirklich verwundert, ist das Rauschen. Ich hab jetzt auch bei beiden Preamps mit guten Kopfhörern und aufgedrehtem Volume gelauscht, aber der CT4B2 rauscht eben überhaupt gar nicht. Live wird's wohl wirklich egal sein, aber das bei so einem teuren Preamp? Ich werd mal sehen, wie sich das Teil bei der nächsten Probe schlägt, im Moment tendiere ich wohl auch eher dazu, es zu behalten. Bei Thomann kann man sich ja grade recht einfach Gutscheine verdienen, und der alte Preamp lässt sich bestimmt auch noch verkaufen, das mildert den finanziellen Schmerz etwas...
Gruß
Carsten
